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  • Spielt es eine Rolle, was ich lese?
    Fragen junger Leute — Praktische Antworten
    • Kapitel 35

      Spielt es eine Rolle, was ich lese?

      DER König Salomo mahnte: „Des vielen Büchermachens ist kein Ende, und sich ihnen viel zu widmen ist ermüdend für das Fleisch“ (Prediger 12:12). Salomo mißbilligte das Lesen nicht; er empfahl lediglich, wählerisch zu sein.

      René Descartes, ein französischer Philosoph des 17. Jahrhunderts, sagte: „Wenn jemand gute Bücher liest, ist es so, als ob er sich mit gebildeten Menschen, die früher lebten, unterhält. Wir könnten es sogar eine gewählte Unterhaltung nennen, in der der Autor nur seine edelsten Gedanken zum Ausdruck bringt.“ Doch nicht alle Schriftsteller sind es wert, sich mit ihnen zu „unterhalten“, noch hegen sie alle „edle“ Gedanken.

      Daher kommt der oft zitierte biblische Grundsatz ins Spiel: „Schlechte Gesellschaft verdirbt nützliche Gewohnheiten“ (1. Korinther 15:33). Ja, die Menschen, mit denen du Umgang hast, können deine Persönlichkeit formen. Hast du je mit einem Freund so viel Zeit verbracht, daß du anfingst, wie er zu handeln, zu reden und sogar zu denken? Und wenn man ein Buch liest, verbringt man gewissermaßen Stunden der „Unterhaltung“ mit dem, der es geschrieben hat.

      Hier gilt daher der Grundsatz, den Jesus gemäß Matthäus 24:15 äußerte: „Der Leser wende Unterscheidungsvermögen an.“ Lerne es, das, was du liest, genau zu untersuchen und sorgsam abzuwägen. Kein Mensch ist ganz unvoreingenommen und schildert die Tatsachen immer ganz ehrlich. Übernimm daher nicht vorbehaltlos alles, was du liest und hörst, denn „ein Unerfahrener glaubt jedem Wort, aber der Kluge achtet auf seine Schritte“ (Sprüche 14:15).

      Du solltest besonders vorsichtig sein, wenn du etwas liest, worin eine Lebensphilosophie erläutert wird. Zeitschriften für Jugendliche beispielsweise sind voll von Ratschlägen über alles mögliche, angefangen von Verabredungen bis zu vorehelichen Geschlechtsbeziehungen — diese Ratschläge sind für einen Christen jedoch nicht immer annehmbar. Und wie verhält es sich mit Büchern, die sich in tiefgründigen philosophischen Erörterungen ergehen?

      Die Bibel warnt: „Seht zu, daß nicht jemand da sei, der euch als Beute wegführe durch die Philosophie und leeren Trug gemäß der Überlieferung der Menschen . . . und nicht gemäß Christus“ (Kolosser 2:8). Die Bibel und biblische Literatur wie dieses Buch bieten viel besseren Rat (2. Timotheus 3:16).

      Liebesromane — Harmloser Lesestoff?

      Das Lesen von Liebesromanen ist für etwa 20 Millionen Menschen in den Vereinigten Staaten zu einer suchterzeugenden Gewohnheit geworden. Natürlich hat Gott dem Mann und der Frau den Wunsch ins Herz gelegt, sich zu verlieben und zu heiraten (1. Mose 1:27, 28; 2:23, 24). Es ist also nicht überraschend, daß es in der Romanliteratur größtenteils um Liebe geht, und das ist nicht unbedingt verwerflich. Einige Liebesromane werden sogar unter die gute Literatur eingereiht. Da aber diese älteren Romane nach der heutigen Norm als harmlos gelten, erscheint es Schriftstellern in unserer Zeit einträglicher, eine neue Art Liebesromane herauszubringen. In einigen dieser Romane bedient man sich immer noch eines geschichtlichen oder mittelalterlichen Rahmens, um der Handlung Dramatik und Stimmung zu verleihen. Andere haben einen zeitgenössischen Stil und Rahmen. Mit wenigen Ausnahmen halten sich aber diese modernen Liebesromane an ein vorhersehbares Schema: Der Held und die Heldin überwinden gewaltige Hindernisse, die das sich anbahnende Liebesverhältnis zu gefährden drohen.

      Gewöhnlich ist der Held ein starker, ja arroganter Mann, der von Selbstvertrauen strotzt. Die Heldin dagegen ist wahrscheinlich zierlich und verwundbar, oft 10 bis 15 Jahre jünger als der Held. Und obwohl sie von ihm oft geringschätzig behandelt wird, fühlt sie sich unwiderstehlich zu ihm hingezogen.

      Häufig tritt noch ein Rivale als Freier auf. Trotz seiner Güte und Rücksichtnahme gelingt es ihm aber nicht, das Interesse der Heldin zu wecken. Diese macht mit Hilfe ihrer betörenden Reize aus ihrem stoischen Helden einen sanften Menschen, der ihr nun offen seine ewigwährende Liebe erklärt. Nachdem alle vorherigen Zweifel zerstreut worden sind und man sich gegenseitig vergeben hat, heiraten die beiden in Glückseligkeit.

      Ist die Liebe so wie in Liebesgeschichten?

      Könnten solch schwärmerische Geschichten deinen Blick für die Wirklichkeit trüben? Bonnie, die im Alter von 16 Jahren anfing, Liebesromane zu lesen, erinnert sich: „Ich hielt immer nach einem stattlichen jungen Mann mit schwarzem Haar Ausschau; er sollte erregend wirken und eine gebieterische Persönlichkeit haben.“ Sie gibt zu: „Wenn ich mit einem jungen Mann ausging und er mich nicht küssen und berühren wollte, dann war er langweilig, obwohl er rücksichtsvoll und freundlich gewesen sein mochte. Ich wollte die Erregung verspüren, von der ich in den Romanen gelesen hatte.“

      Bonnie las auch nach ihrer Heirat ständig Liebesgeschichten. Sie sagt: „Ich hatte eine schöne Wohnung und eine nette Familie, aber irgendwie genügte mir das nicht . . . Ich wollte das Abenteuer, die Erregung, das Prickelnde, das in den Romanen so verführerisch beschrieben wurde. Nach meinem Empfinden stimmte in meiner Ehe irgend etwas nicht.“ Durch ein Studium der Bibel erkannte Bonnie jedoch, daß ein Mann seiner Frau mehr bieten muß, als nur einen gewissen Reiz auf sie auszuüben oder sie in „Erregung“ zu versetzen. Die Bibel sagt: „Die Männer [sind] verpflichtet, ihre Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber. Wer seine Frau liebt, liebt sich selbst, denn kein Mensch hat je sein eigenes Fleisch gehaßt, sondern er nährt und pflegt es“ (Epheser 5:28, 29).

      Und was ist zu den Themen der Liebesromane zu sagen, zu dem utopischen Schluß von Liebesromanen und zu der simplen Beilegung von Differenzen? All das ist völlig unrealistisch. Bonnie erinnert sich: „Wenn ich Unstimmigkeiten mit meinem Mann hatte, ahmte ich die Kniffe der Heldin nach, statt die Sache mit ihm zu besprechen. Reagierte mein Mann nicht so wie der Held, dann schmollte ich.“ Gibt die Bibel Frauen somit nicht einen weitaus realistischeren und praktischeren Rat, wenn sie sagt: „Ihr Frauen, seid euren Männern untertan, wie es sich schickt im Herrn.“ (Kolosser 3:18)?

      Sexbetonter Inhalt

      Interessanterweise zählen Liebesgeschichten, die in sexueller Hinsicht recht offen sind — und die von den öffentlichen Bibliotheken einiger Städte ausgeliehen werden —, unter Teenagern zu den begehrtesten. Können sie dir schaden? Die 18jährige Karin erklärt: „Die Bücher riefen bei mir tatsächlich starke sexuelle Empfindungen wach und regten meine Neugier an. Die ekstatischen und euphorischen Gefühle der Heldin bei leidenschaftlichen Umarmungen des Helden weckten bei mir das Verlangen nach denselben Gefühlen. Wenn ich daher mit einem Jungen ausging, wollte ich diese Gefühle verspüren. Das führte dazu, daß ich Hurerei beging.“ Glich aber ihr Erlebnis dem der Heldinnen — dem, worüber sie las und was sie sich in ihrer Phantasie vorstellte? Karin sagt: „Diese Gefühle werden im Geist der Schriftsteller heraufbeschworen. Sie sind keine Realität.“

      Tatsächlich beabsichtigen einige Autoren, beim Leser sexuelle Phantasien zu erzeugen. Beachte, daß ein Verleger Autoren von Liebesromanen rät: „Sexuelle Schilderungen sollten die Leidenschaft und die durch die Küsse und die Liebkosungen des Helden hervorgerufenen erotischen Empfindungen in den Mittelpunkt rücken.“ Den Schriftstellern wird des weiteren gesagt, daß Liebesgeschichten „den Leser erregen, in Spannung versetzen und bei ihm emotional und sinnlich ein starkes Echo finden sollten“. Offensichtlich wäre eine solche Lektüre keine Hilfe, den biblischen Rat zu befolgen: „Ertötet daher die Glieder eures Leibes, die auf der Erde sind, in bezug auf Hurerei, Unreinheit, sexuelle Gelüste, schädliche Begierde“ (Kolosser 3:5).

      Wählerisch sein

      Es ist somit das beste, keine Romane zu lesen, die unmoralische Gefühle wachrufen oder unrealistische Erwartungen wecken. Warum nicht sein Gesichtsfeld erweitern und es mit Büchern anderer Art versuchen, z. B. mit geschichtlich oder wissenschaftlich orientierten Büchern? Damit soll nicht gesagt werden, daß Romane überhaupt nicht in Frage kommen, zumal es Romane gibt, die nicht nur unterhaltend, sondern auch bildend sind. Sollte man aber seine Zeit mit Romanen vergeuden, in denen Sex, sinnlose Gewalt oder okkulte Praktiken herausgestellt werden oder „Helden“, die wahllos Geschlechtsverkehr ausüben und brutal oder habgierig sind?

      Sei daher vorsichtig. Sieh dir den Einband oder den Schutzumschlag eines Buches an, bevor du es liest; sieh nach, ob gegen das Buch irgend etwas einzuwenden ist. Und wenn es sich trotz aller Vorsichtsmaßnahmen herausstellen sollte, daß ein Buch nicht erbauend ist, so bringe die Charakterstärke auf, es wegzulegen.

      Das Studium der Bibel und biblischer Publikationen hat sich auf viele Jugendliche sehr gut ausgewirkt. Zum Beispiel berichtet ein japanisches Mädchen, daß ihm das Lesen der Bibel half, Gedanken über Sex zu verdrängen — oft ein Problem für Jugendliche. „Ich lege die Bibel immer neben mein Bett und mache es mir zur Gewohnheit, darin zu lesen, bevor ich einschlafe“, erklärt sie. „Wenn ich allein bin und nichts zu tun habe (wie zur Schlafenszeit), kommt es manchmal vor, daß mir Gedanken über Sex kommen. Das Lesen der Bibel hilft mir dann wirklich.“ Ja, sich mit den Glaubensmenschen zu „unterhalten“, von denen die Bibel berichtet, kann dir echte moralische Charakterstärke verleihen. Das kann sehr zu deinem Glück beitragen (Römer 15:4).

      Fragen zur Besprechung

      ◻ Warum mußt du beim Lesen wählerisch sein?

      ◻ Warum sind Liebesromane für viele Jugendliche so anziehend? Was ist an ihnen allerdings gefährlich?

      ◻ Wie wählt man passenden Lesestoff aus?

      ◻ Welche Vorteile hat das Lesen der Bibel und biblischer Literatur?

      [Herausgestellter Text auf Seite 287]

      „Ich hatte eine schöne Wohnung und eine nette Familie, aber irgendwie genügte mir das nicht . . . Ich wollte das Abenteuer, die Erregung, das Prickelnde, das in den Romanen so verführerisch beschrieben wurde. Nach meinem Empfinden stimmte in meiner Ehe irgend etwas nicht.“

      [Bild auf Seite 283]

      Da es Tausende von Büchern gibt, muß man wählerisch sein

      [Bilder auf Seite 285]

      Liebesromane mögen zwar fesselnd sein. Vermitteln sie aber eine richtige Ansicht von Liebe und Ehe?

  • Wie kann ich meine Fernsehgewohnheiten unter Kontrolle halten?
    Fragen junger Leute — Praktische Antworten
    • Kapitel 36

      Wie kann ich meine Fernsehgewohnheiten unter Kontrolle halten?

      FÜR viele, ob jung oder alt, ist das Fernsehen zu einer ernst zu nehmenden Sucht geworden. Gemäß Umfragen hat ein amerikanischer Jugendlicher im Alter von 18 Jahren im Durchschnitt 15 000 Stunden ferngesehen. Daß es sich um eine echte Sucht handelt, tritt klar zutage, wenn „Vielseher“ versuchen, mit ihrer Gewohnheit zu brechen.

      „Fernsehen hat eine fast magische Anziehungskraft auf mich. Wenn das Gerät läuft, kann ich es nicht übersehen. Ich kann nicht abschalten. . . . Wenn ich die Hand ausstrecke, um das Gerät abzudrehen, wird mein Arm kraftlos. Also bleibe ich stundenlang sitzen.“ Die Aussage eines unreifen Jugendlichen? Nein, sondern die eines Englischprofessors! Aber auch Jugendliche können fernsehsüchtig sein. Beachte die Kommentare von einigen, die in eine „fernsehfreie Woche“ eingewilligt hatten:

      „Ich war in einer depressiven Verfassung . . . Ich bin fast verrückt geworden“ (Susanne, 12 Jahre).

      „Ich glaube nicht, daß ich die Gewohnheit aufgeben kann. Ich liebe das Fernsehen zu sehr“ (Linda, 13 Jahre).

      „Der Druck war fürchterlich. Immer hatte ich das Verlangen danach. Die schlimmste Zeit war abends zwischen acht und zehn Uhr“ (Louis, 11 Jahre).

      Kein Wunder, daß die meisten beteiligten Jugendlichen das Ende der „fernsehfreien Woche“ mit einem Sprint zum Fernseher feierten. Doch es ist eigentlich nicht zum Lachen — die Fernsehsucht birgt eine Menge Probleme in sich. Betrachten wir nur einige davon:

      Schlechtere Noten: Wie das amerikanische Institut für geistige Gesundheit berichtete, kann übermäßiges Fernsehen zu „geringeren schulischen Leistungen, und zwar besonders beim Lesen“, führen. In dem Buch The Literacy Hoax wird anklagend gesagt: „Die Wirkung des Fernsehens auf Kinder besteht darin, daß bei ihnen die Erwartung entsteht, Lernen sei leicht, passiv und unterhaltsam.“ Für einen Fernsehsüchtigen mag daher das Lernen eine Qual sein.

      Man liest weniger: Wann hast du das letzte Mal ein Buch ganz durchgelesen? Ein Sprecher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels klagte: „Wir sind zu einer Nation geworden, die nach der Arbeit nach Hause geht und vor dem Fernsehgerät einschläft. Wir lesen immer weniger.“ Ein Bericht aus Australien klingt ähnlich: „Im Durchschnitt kommen auf jede Stunde, die ein australisches Kind dem Lesen widmet, sieben Stunden Fernsehen.“

      Familienleben beeinträchtigt: Eine Christin schreibt: „Übermäßiges Fernsehen . . . hatte mich einsam gemacht, und ich fühlte mich isoliert. Meine Angehörigen waren mir fremd geworden.“ Kannst du bei dir ebenfalls feststellen, daß du wegen des Fernsehens weniger Zeit mit deiner Familie verbringst?

      Faulheit: Die Passivität des Fernsehens kann, wie einige denken, „dazu führen, daß . . . [ein Jugendlicher] die Erwartung hegt, . . . [seine] Bedürfnisse würden ohne eigene Anstrengungen erfüllt werden, und daß er eine passive Haltung zum Leben einnimmt“.

      Man ist schlechtem Einfluß ausgesetzt: Einige Kabelfernsehanstalten bringen Pornographie bis ins Wohnzimmer. Und die Programme der anderen Fernsehanstalten sind zumeist angefüllt mit Autokarambolagen, Explosionen, Messerstechereien, Schießereien und Karateschlägen. Nach einer Schätzung hat ein junger Amerikaner im Alter von 14 Jahren bereits 18 000 Morde im Fernsehen gesehen, ganz zu schweigen von Schlägereien und Vandalismus.

      Der britische Forscher William Belson fand heraus, daß Jungen, die sich gern brutale Sendungen ansehen, eher „Gewalt ernster Art anwenden“. Er erklärte auch, Gewalt am Bildschirm könne „zum Fluchen, zu schlechter Sprache, zu Aggressivität bei Sport und Spiel, zu Androhung von Gewalt, zum Beschmieren von Wänden [und] zum Einschlagen von Fensterscheiben“ anregen. Vielleicht glaubst du, gegen solche Einflüsse immun zu sein, doch Belsons Untersuchung hat gezeigt, daß Gewalt im Fernsehen nicht „die bewußte Einstellung der Jungen“ zu Gewalt verändert. Es scheint, daß das ständige Anschauen von Gewalt die unterbewußten Hemmungen dagegen abbaut.

      Noch besorgniserregender ist jedoch, wie sich die Sucht nach Gewalt im Fernsehen auf das Verhältnis zu Gott auswirken kann, der ‘jeden, der Gewalttat liebt, haßt’ (Psalm 11:5).

      Wie kann ich das Fernsehen unter Kontrolle halten?

      Das bedeutet jedoch nicht, daß Fernsehen als von Natur aus schlecht anzusehen ist. Der Autor Vance Packard erklärt: „Vieles von dem, was das Fernsehen sendet, kann . . . durchaus ein Gewinn sein. Am frühen Abend sieht man oft Sendungen, in denen, dokumentiert mit hervorragenden Bildern, aus dem Leben der verschiedensten Tiere — zum Beispiel der Fledermäuse, der Füchse, der Fischotter — erzählt wird. Das öffentlich-rechtliche Fernsehen bringt erstklassiges Ballett, Opernaufführungen und Kammermusik. Es ist in seinem Element bei der Übertragung wichtiger Ereignisse . . . Es gibt auch eine ganze Reihe sehenswerter Filme oder Fernsehspiele.“

      Doch zuviel des Guten kann auch schaden. (Vergleiche Sprüche 25:27.) Wenn du feststellst, daß es dir an der Selbstbeherrschung fehlt, bei schädlichen Sendungen auszuschalten, solltest du dich an die Worte des Apostels Paulus erinnern: „Ich will in keine Art von Abhängigkeit geraten“ (1. Korinther 6:12, Pfäfflin). Wie kannst du dich von der Sklaverei des Fernsehens befreien und die Kontrolle darüber gewinnen?

      Die Autorin Linda Nielsen schreibt: „Selbstbeherrschung beginnt bei der Zielsetzung.“ Nimm zuerst deine gegenwärtige Gewohnheit unter die Lupe. Protokolliere eine Woche lang, was du dir ansiehst und wieviel Zeit du jeden Tag vor dem Bildschirm sitzt. Schaltest du sofort das Gerät an, wenn du nach Hause kommst? Wann stellst du es ab? Wie viele Sendungen gibt es jede Woche, „die du einfach gesehen haben mußt“? Das Ergebnis wird dich vielleicht erschrecken.

      Untersuche auch genau, was du dir ansiehst. „Prüft nicht das Ohr selbst Worte, wie der Gaumen Speise kostet?“ wird in der Bibel gefragt (Hiob 12:11). Bekunde daher Unterscheidungsvermögen (und höre auf den Rat deiner Eltern); prüfe, welche Sendungen es wirklich wert sind, angesehen zu werden. Einige legen im voraus fest, was sie sich ansehen wollen, und schalten das Gerät nur für diese Sendungen ein. Andere treffen noch drastischere Maßnahmen, indem sie festlegen, daß während der Schultage nicht ferngesehen wird oder nur eine Stunde am Tag.

      Doch was ist, wenn ein ausgeschaltetes Gerät eine zu große Versuchung darstellt? Eine Familie löste das Problem so: „Unser Gerät steht im Keller und ist so aus dem Weg . . . Dort besteht weniger die Versuchung, es sofort anzuschalten, wenn man nach Hause kommt. Man muß extra nach unten gehen.“ Möglicherweise hilft es schon, das Gerät in den Schrank zu stellen oder es einfach nicht angeschlossen zu haben.

      Interessanterweise fanden die an der „fernsehfreien Woche“ beteiligten Jugendlichen trotz der „Entzugserscheinungen“ auch positiven Ersatz für das Fernsehen. Ein Mädchen erinnert sich: „Ich unterhielt mich mit meiner Mutter. Sie wurde für mich viel interessanter, da meine Aufmerksamkeit nicht zwischen ihr und dem Fernseher geteilt war.“ Ein anderes Mädchen versuchte sich in dieser Zeit im Kochen. Jason entdeckte, daß es auch Spaß macht, „statt vor dem Fernseher zu sitzen, in den Park zu gehen“, zu angeln, zu lesen und an den Strand zu gehen.

      Die Erfahrung von Wyant (siehe „Ich war fernsehsüchtig“) zeigt einen weiteren Schlüssel zur Kontrolle der Fernsehgewohnheiten: ‘reichlich beschäftigt zu sein im Werk des Herrn’ (1. Korinther 15:58). Wie du feststellen wirst, kannst auch du deine Fernsehsucht überwinden, wenn du dich Gott nahst, die Bibel mit Hilfe der vielen hervorragenden Publikationen studierst und im Dienst für Gott beschäftigt bist (Jakobus 4:8). Es stimmt schon, daß du auf einige deiner Lieblingssendungen verzichten müßtest, damit du das Fernsehen einschränken kannst. Doch warum mußt du das Fernsehen bis zur Neige auskosten und dir sklavisch jede Sendung anschauen? (Siehe 1. Korinther 7:29, 31.) Es wäre vorteilhafter, mit sich selbst hart zu sein, so wie der Apostel Paulus, der schrieb: „Ich zerschlage meinen Leib und mache ihn zum Sklaven“ (1. Korinther 9:27). Wäre das nicht besser, als ein Sklave des Fernsehens zu sein?

      Fragen zur Besprechung

      ◻ Warum kann man die Fernsehgewohnheiten einiger Jugendlicher als Sucht bezeichnen?

      ◻ Welche Schädigungen kann übermäßiges Fernsehen hervorrufen?

      ◻ Wie kann man seine Fernsehgewohnheiten unter Kontrolle halten?

      ◻ Was kannst du anstelle des Fernsehens tun?

      [Herausgestellter Text auf Seite 295]

      „Ich war in einer depressiven Verfassung . . . Ich bin fast verrückt geworden“ (Susanne, 12 Jahre, Teilnehmerin an der „fernsehfreien Woche“).

      [Kasten auf Seite 292, 293]

      „Ich war fernsehsüchtig“ — Interview

      Interviewer: Wie alt warst du, als du vom Fernsehen abhängig wurdest?

      Wyant: Ungefähr zehn Jahre. Sobald ich von der Schule nach Hause kam, schaltete ich den Fernseher an. Zuerst schaute ich mir die Zeichentrickfilme und die Kindersendungen an. Dann kamen Nachrichten, . . . und ich ging in die Küche, um mir etwas zu essen zu suchen. Danach setzte ich mich wieder vor den Fernseher und blieb, bis ich schlafen gehen wollte.

      Interviewer: Aber wann hattest du Zeit für deine Freunde?

      Wyant: Der Fernseher war mein Freund.

      Interviewer: Hattest du nie Zeit zum Spielen oder für den Sport?

      Wyant: [Lachend] Ich bin absolut unsportlich. Da ich die ganze Zeit vor dem Fernseher saß, konnte ich nie sportlich werden. Ich bin ein miserabler Basketballspieler, und im Sport wurde ich immer als letzter gewählt. Ich wünschte, ich hätte mich etwas mehr sportlich betätigt — nicht so viel, daß ich damit hätte angeben können, sondern nur so, daß ich daran Freude hätte.

      Interviewer: Wie stand es mit deinen Noten?

      Wyant: In den unteren Klassen kam ich einigermaßen zurecht. Ich blieb lange auf und machte meine Hausaufgaben in der letzten Minute. Aber in der Oberschule wurde es schwieriger, weil ich es nicht gelernt hatte zu lernen.

      Interviewer: Hat sich das viele Fernsehen auch anderweitig auf dich ausgewirkt?

      Wyant: Ja. Wenn ich unter Menschen bin, stelle ich manchmal fest, daß ich sie nur betrachte — so als ob ich mir eine Talk-Show ansehen würde —, anstatt mich an dem Gespräch zu beteiligen. Ich wünschte, ich könnte mich anderen besser mitteilen.

      Interviewer: Das Gespräch hier hast du doch ganz gut gemeistert. Offensichtlich hast du die Sucht überwunden.

      Wyant: Nachdem ich auf die Oberschule gekommen war, fing ich an, mir das Fernsehen abzugewöhnen. . . . Ich suchte mir Freunde unter Jehovas Zeugen und machte geistige Fortschritte.

      Interviewer: Was hatte das mit dem Fernsehen zu tun?

      Wyant: Je mehr ich geistige Dinge schätzte, desto klarer wurde mir, daß viele der Sendungen, die ich mir immer anschaute, nichts für Christen waren. Ich hatte auch das Bedürfnis, mehr die Bibel zu studieren und mich auf die christlichen Zusammenkünfte vorzubereiten. Das bedeutete ein rigoroses Kürzen beim Fernsehen. Es war allerdings nicht leicht. Ich liebte die Zeichentrickfilme Samstag morgens. Doch dann lud mich ein Bruder aus der Versammlung ein, ihn Samstag morgens im Predigtdienst von Haus zu Haus zu begleiten. Dadurch wurde meine Gewohnheit gebrochen. So lernte ich schließlich, meinen Fernsehkonsum herunterzuschrauben.

      Interviewer: Und wie sieht es heute aus?

      Wyant: Nun, ich habe immer noch die Schwierigkeit, daß ich nichts anderes machen kann, wenn der Fernseher läuft. Daher lasse ich ihn meist ausgeschaltet. Ja, mein Gerät ging vor einigen Monaten kaputt, und ich bin gar nicht wild darauf, daß es wieder repariert wird.

      [Bild auf Seite 291]

      Bei einigen ist das Fernsehen eine ernst zu nehmende Sucht

      [Bild auf Seite 294]

      Steht das Fernsehgerät an einem „ungünstigen“ Ort, ist die Versuchung geringer, es anzuschalten

  • Warum soll ich mich nicht ab und zu amüsieren?
    Fragen junger Leute — Praktische Antworten
    • Kapitel 37

      Warum soll ich mich nicht ab und zu amüsieren?

      FREITAG abends besuchte Petraa christliche Zusammenkünfte. Ihr gefielen die Ansprachen, doch manchmal dachte sie daran, daß sich ihre Freundinnen amüsierten, während sie hier saß.

      An ihrem Heimweg lag ein Jugendtreff. Sie erzählt: „Angezogen von der lauten Musik und dem flackernden Licht, drückte ich mir die Nase an der Fensterscheibe platt und malte mir sehnsüchtig aus, was für einen Spaß sie hatten.“ Mit der Zeit wurde der Wunsch, sich mit den anderen zu amüsieren, das Wichtigste in ihrem Leben.

      Vielleicht meinst du wie Petra manchmal, du versäumtest etwas, weil du ein Christ bist. Du möchtest die Fernsehsendung sehen, über die alle anderen reden, aber deine Eltern sagen, der Film sei zu brutal. Du möchtest mit deinen Mitschülern in die Stadt gehen, aber deine Eltern bezeichnen sie als schlechten Umgang (1. Korinther 15:33). Du möchtest zu der Fete gehen, auf der alle deine Klassenkameraden sind, doch Mutti und Vati sagen nein.

      Deine Mitschüler scheinen zu kommen und zu gehen, wann sie wollen, Konzerte zu besuchen und bis zum Morgengrauen auf Partys zu bleiben, ohne daß ihre Eltern etwas dagegen haben. Vielleicht beneidest du sie um ihre Freiheit. Nicht daß du etwas Schlechtes tun willst, du möchtest dich ja nur hin und wieder amüsieren.

      Entspannung — Gottes Ansicht

      Du kannst versichert sein, daß nichts Verkehrtes daran ist, Spaß haben zu wollen. Schließlich ist Jehova der ‘glückliche Gott’ (1. Timotheus 1:11). Durch den weisen Salomo läßt er sagen: „Freu dich, junger Mensch! Sei glücklich, solange du noch jung bist! Tu, was dir Spaß macht, wozu deine Augen dich locken!“ Doch dann heißt es warnend: „Aber vergiß nicht, daß Gott für alles von dir Rechenschaft fordern wird“ (Prediger 11:9, 10, Die Bibel in heutigem Deutsch).

      Wenn man weiß, daß Gott einen für das, was man tut, verantwortlich macht, erscheint Entspannung in einem ganz anderen Licht. Gott verurteilt niemanden, weil der Betreffende sich amüsiert, aber er mißbilligt es, wenn jemand ‘Vergnügungen liebt’, indem er nur für das nächste Vergnügen lebt (2. Timotheus 3:1, 4). Warum? Betrachte König Salomo, der sich alles leisten konnte und der alle denkbaren Vergnügungen ausprobierte. Er sagt: „Irgend etwas, was meine Augen forderten, enthielt ich ihnen nicht vor. Ich hielt mein Herz nicht zurück von irgendwelcher Art Freude.“ Mit welchem Ergebnis? „Siehe, alles war Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind“ (Prediger 2:10, 11). Ja, Gott weiß, daß ein Leben der Vergnügungssucht auf die Dauer nur zu einem Gefühl der Leere und der Niedergeschlagenheit führt.

      Er verlangt auch von uns, von befleckenden Praktiken wie Drogenmißbrauch und vorehelichem Geschlechtsverkehr rein zu bleiben (2. Korinther 7:1). Durch vieles, was Jugendlichen Spaß macht, kann man in solche Praktiken verstrickt werden. Ein Mädchen ging beispielsweise zu einem unbeaufsichtigten Zusammensein mit Mitschülern. „Es wurde starke Musik gespielt, viel getanzt und gelacht, und es gab leckere Sachen“, erinnert sie sich. Doch dann „kam jemand mit Marihuana, und die Trinkerei ging los. Von da an geriet alles durcheinander.“ Es kam zu Unsittlichkeit. Das Mädchen gesteht: „Seither fühle ich mich elend und deprimiert.“ Wie leicht kann ein solches Zusammensein ohne Aufsicht Erwachsener zu einer ‘wilden Party’ werden! (Galater 5:21, Byington).

      Es ist daher kein Wunder, wenn deine Eltern darum besorgt sind, wie du deine Freizeit verbringst, und wenn sie eingrenzen, wo und mit wem du sie verbringst. Was ist ihr Beweggrund? Sie möchten dir helfen, Gottes Warnung zu beachten: „Entferne daher Verdruß aus deinem Herzen, und halte dir Unglück fern vom Fleisch, denn Jugend und die Blüte des Lebens sind Nichtigkeit“ (Prediger 11:10).

      Neidisch auf Vergnügungssüchtige?

      Das alles kann man leicht vergessen und dann andere um ihre scheinbare Freiheit beneiden. Petra hörte auf, die christlichen Zusammenkünfte zu besuchen, und schloß sich einer Gruppe an, die nur auf Vergnügen aus war. „Ich trieb all das Verkehrte, wovor ich gewarnt worden war“, erinnert sie sich. Ihr „Vergnügungstrip“ führte schließlich zu ihrer Verhaftung, und sie kam in eine Schule für Schwererziehbare.

      Vor langer Zeit fühlte der Schreiber des 73. Psalms ähnlich wie Petra. „Ich wurde neidisch auf die Prahler, als ich ständig den Frieden der Bösen sah“, gestand er. Er begann sogar, zu bezweifeln, daß es von Wert ist, nach gerechten Grundsätzen zu leben. „Sicherlich ist es vergeblich, daß ich mein Herz gereinigt habe und daß ich in Unschuld meine Hände wasche“, sagte er. Doch dann kam er zu der tiefen Einsicht: Die Bösen befinden sich auf „schlüpfrigem Boden“ — sie bewegen sich am Rand der Katastrophe (Psalm 73:3, 13, 18).

      Das erkannte auch Petra, doch sie mußte Lehrgeld zahlen. Nach ihren weltlichen Eskapaden änderte sie ihr Leben von Grund auf, um wieder Gottes Gunst zu erlangen. Du brauchst allerdings nicht erst verhaftet zu werden, dir eine Geschlechtskrankheit zuzuziehen oder die Qualen eines Drogenentzuges mitzumachen, um zu erkennen, daß der Preis für manche Vergnügungen viel zu hoch ist. Es gibt viele ungefährliche, positive Unternehmungen, an denen man sich freuen kann, ohne solche Risiken einzugehen. Doch welche sind das?

      Empfehlenswerte Vergnügungen

      Eine Umfrage unter amerikanischen Jugendlichen ergab, daß sie „gelegentlich gern Ausflüge oder etwas anderes mit der Familie machen“. Als Familie gemeinsam etwas zu unternehmen macht nicht nur Spaß, sondern stärkt auch die Einheit.

      Dies bedeutet mehr, als lediglich zusammen fernzusehen. Dr. Anthony Pietropinto erklärt: „Das Problem beim Fernsehen ist, daß man es zwar in Gesellschaft, aber im Grunde dennoch für sich allein tut. . . . Andererseits bieten Freizeitbeschäftigungen wie Gesellschaftsspiele, sportliche Betätigung im Freien, gemeinsames Kochen, handwerkliche Arbeiten und Vorlesen bestimmt bessere Möglichkeiten für Kommunikation, Zusammenarbeit und geistige Anregung als das Fernsehen, die passive Beschäftigung der modernen Familie.“ John, Vater von sieben Kindern, sagt: „Auch den Hof aufzuräumen oder das Haus anzustreichen kann Spaß machen, wenn man es als Familie gemeinsam tut.“

      Ergreife die Initiative, falls bei dir zu Hause gemeinsame Unternehmungen noch nicht üblich sind, und mache deinen Eltern Vorschläge. Versuche, interessante Anregungen für Ausflüge oder anderes zu machen.

      Du mußt nicht immer mit anderen zusammensein, um an etwas Freude zu finden. Maria, die sorgfältig auf ihren Umgang achtet, hat gelernt, wie sie auch allein Freude haben kann. „Ich verbringe einige Zeit damit, Klavier und Geige zu spielen“, berichtet sie. Melissa, eine andere Jugendliche, sagt: „Ich schreibe manchmal zu meinem eigenen Vergnügen Kurzgeschichten oder Gedichte.“ Auch du kannst lernen, deine Zeit produktiv einzusetzen, indem du dich zum Beispiel mit Lesen, Handwerken oder dem Spielen eines Instruments beschäftigst.

      Mit anderen Christen zusammensein

      Von Zeit zu Zeit ist es allerdings auch schön, mit Freunden zusammenzukommen. In vielen Gegenden gibt es eine Reihe wohltuender Vergnügungen. An einigen Orten sind Bowling, Schlittschuhlaufen, Radfahren und Fußball beliebt. Du kannst die Liste noch erweitern und es vielleicht mit einem Museums- oder Zoobesuch versuchen. Und man kann natürlich auch mit anderen christlichen Jugendlichen einfach zusammenkommen und Musik hören oder gemeinsam eine gute Fernsehsendung ansehen.

      Wenn du jemand zu einem Zusammensein einladen möchtest, könntest du deine Eltern um Hilfe bitten. Gestalte es interessant, indem du verschiedene Dinge wie gemeinsames Singen oder Gesellschaftsspiele planst. Falls einige deiner Freunde musikalisch begabt sind, kannst du sie vielleicht bewegen, etwas vorzuspielen. Gutes Essen trägt zum Erfolg des Anlasses bei, aber es muß nicht ausgefallen oder teuer sein. Manchmal können auch die Gäste etwas zu essen mitbringen.

      Gibt es in der Nähe einen Park oder eine Anlage, wo man zum Beispiel schwimmen oder spielen kann? Warum nicht einmal ein Picknick machen? Auch dazu können andere Familien etwas zu essen mitbringen, damit es für niemand eine finanzielle Last ist.

      Der Schlüssel ist Mäßigkeit. Musik braucht nicht ohrenbetäubend zu sein, um Freude zu machen. Tänze müssen nicht unanständig oder sinnlich sein, damit man Spaß daran hat. Auch kann man an Spielen im Freien Freude finden, ohne daß sie in erbarmungslosen Konkurrenzkampf ausarten. Ein Vater berichtet: „Manchmal streiten sich die Jugendlichen so sehr, daß sie fast anfangen, sich zu schlagen.“ Befolgt den biblischen Rat, nicht ‘miteinander zu wetteifern’, damit ihr euren Spaß behaltet (Galater 5:26).

      Wen sollte man einladen? Die Bibel sagt: „Habt Liebe zur ganzen Bruderschaft“ (1. Petrus 2:17). Warum bei einem Treffen nur Gleichaltrige einbeziehen? Erweitere den Kreis derjenigen, mit denen du Umgang hast. (Vergleiche 2. Korinther 6:13.) Ein Vater bemerkt: „Die Älteren können zwar bei vielem nicht mitmachen, aber sie kommen gern und schauen zu.“ Die Gegenwart Erwachsener verhindert oft, daß ein Zusammensein außer Kontrolle gerät. Es ist natürlich nicht möglich, zu jedem Beisammensein alle einzuladen. Außerdem behält man leichter die Kontrolle, wenn weniger da sind.

      Wenn Christen zusammen sind, kann man sich außerdem gegenseitig geistig erbauen. Allerdings denken einige Jugendliche, das würde den Spaß verderben. „Sind wir mit anderen zusammen“, klagt ein christlicher Jugendlicher, „heißt es gleich: ‚Komm, nimm deine Bibel, wir spielen biblische Spiele.‘ “ Der Psalmist sagte indessen: „Glücklich ist der Mann, der . . . seine Lust hat an dem Gesetz Jehovas“ (Psalm 1:1, 2). Unterhaltungen — oder sogar Spiele —, die sich um die Bibel drehen, können also sehr viel Freude machen. Vielleicht mußt du nur dein biblisches Wissen vertiefen, damit du dich besser beteiligen kannst.

      Ein weiterer Vorschlag ist, andere erzählen zu lassen, wie sie Christen geworden sind. Oder lockere die Stimmung auf, indem du einige bittest, lustige Begebenheiten zu erzählen. Oft kann man daraus einiges lernen. Man könnte auch verschiedene Kapitel aus diesem Buch als Grundlage für interessante Gespräche benutzen.

      Sei ausgeglichen!

      Jesus Christus hielt es sicherlich nicht für unter seiner Würde, sich gelegentlich zu amüsieren. Die Bibel berichtet, daß er bei einer Hochzeitsfeier in Kana zugegen war, wo es zweifellos jede Menge guter Speisen sowie Musik, Tanz und erbauliche Gemeinschaft gab. Jesus trug sogar zum Gelingen des Festes bei, indem er durch ein Wunder Wein beschaffte (Johannes 2:3-11).

      Aber Jesu Leben bestand nicht nur aus Feiern. Er brachte die meiste Zeit damit zu, geistigen Interessen nachzugehen und Menschen über den Willen Gottes zu belehren. Er sagte: „Meine Speise ist, daß ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, und sein Werk vollende“ (Johannes 4:34). Gottes Willen zu tun brachte Jesus weitaus dauerhaftere Freude als irgendein vorübergehender Zeitvertreib. Auch heute sollten wir „reichlich beschäftigt [sein] im Werk des Herrn“ (1. Korinther 15:58; Matthäus 24:14). Wenn du ab und zu das Bedürfnis nach Entspannung hast, dann erfreue dich auf ausgeglichene, wohltuende Weise daran. Doch es ist so, wie jemand schrieb: „Das Leben kann nicht immer mit Action und Aufregung vollgestopft sein — und man wäre wohl ziemlich fertig, wenn es so wäre.“

      [Fußnote]

      a Name geändert.

      Fragen zur Besprechung

      ◻ Warum beneiden einige junge Christen weltliche Jugendliche? Ging es dir auch schon einmal so?

      ◻ Wie warnt Gott Jugendliche bezüglich ihres Verhaltens? Wie sollte dich das bei der Wahl deiner Entspannung beeinflussen?

      ◻ Warum wäre es dumm, Jugendliche, die Gottes Gesetze und Grundsätze mißachten, zu beneiden?

      ◻ Wie kann man gute Entspannung 1. in der Familie, 2. allein und 3. mit anderen Christen genießen?

      ◻ Welches Beispiel an Ausgeglichenheit in bezug auf Entspannung gab Jesus Christus?

      [Herausgestellter Text auf Seite 297]

      „Angezogen von der lauten Musik und dem flackernden Licht, drückte ich mir die Nase an der Fensterscheibe platt und malte mir sehnsüchtig aus, was für einen Spaß sie hatten“

      [Herausgestellter Text auf Seite 302]

      „Jemand [kam] mit Marihuana, und die Trinkerei ging los. Von da an geriet alles durcheinander.“

      [Bild auf Seite 299]

      Haben Jugendliche, die sich an die biblischen Grundsätze halten, wirklich keine Gelegenheit, sich zu amüsieren?

      [Bilder auf Seite 300]

      Ein Hobby kann eine nützliche Freizeitbeschäftigung sein

      [Bilder auf Seite 301]

      Freizeitunternehmungen bereiten noch mehr Freude, wenn man Verschiedenes plant und Christen unterschiedlichen Alters einlädt

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