-
Die gelegene Zeit auskaufenKönigreichsdienst 1990 | Mai
-
-
Zuhörer und beobachten sorgfältig die Reaktion der betreffenden Person. Eine Schwester, die den Rat beachtete, nicht lediglich mit den Zeitschriften stumm auf der Straße zu stehen, schrieb: „Nach einigem Ringen mit meinem schwachen Fleisch habe ich allen Mut zusammengenommen und die Leute einfach angesprochen. Jehova gab seinen Segen. Ich habe noch nie so viele Zeitschriften auf der Straße abgegeben wie jetzt.“
7 Ein Kreisaufseher, der ebenfalls die Zeit weise auskauft, sprach Passanten auf der Straße an, während er von einem Haus zum anderen ging oder während er auf den nächsten Verkündiger, mit dem er verabredet war, wartete. Er benutzt dabei geschickt das Traktat Warum man der Bibel vertrauen kann. Die meisten Personen reagieren günstig. Er konnte gute Gespräche führen. Während er um 10 und um 11 Uhr auf den verabredeten Verkündiger wartete, konnte er zwölf Zeitschriften abgeben.
8 Eine Schwester schreibt: „Da im Haus-zu-Haus-Dienst viele Menschen nicht daheim sind, bin ich bemüht, Menschen auf der Straße anzusprechen. Ein besonderes Ziel dabei sind Mütter mit Kindern. Ich bekunde mein Interesse an den Kindern und stelle im Gespräch die Zukunft der Kinder in den Vordergrund. So kann das Interesse geweckt werden. Ich kann nicht nur Literatur abgeben, sondern auch erfolgreiche Rückbesuche vereinbaren.“
9 Nehmen wir deshalb alle einen angemessenen Anteil am informellen Zeugnisgeben, wenn wir mit dem Bus unterwegs sind, in den Urlaub fahren und indem wir Taxifahrern, dem Personal in Hotels, Restaurants und Tankstellen predigen. Möglichkeiten mögen sich im Wartezimmer eines Arztes ergeben oder auch im Krankenhaus bzw. wenn Vertreter bei uns vorsprechen. Bei jeder Gelegenheit sollten wir uns als Zeugen Jehovas erweisen.
10 Behalten wir im Sinn, daß wir das wichtigste Werk aller Zeit durchführen, das für demütige Menschen ewiges Leben bedeuten kann und wodurch der Name Jehovas gerechtfertigt wird. Die Zeit drängt, denn die Szene dieser Welt wechselt und die Menschen sind voller Furcht in Erwartung der Dinge, die über die bewohnte Erde kommen. Damit wir die gelegene Zeit auskaufen, sollten wir deshalb bemüht sein, Änderungen in unserem Zeitplan vorzunehmen, den Dienst in den Abendstunden unterstützen und vor allen Dingen dem informellen Zeugnisgeben in unserem Leben den gebührenden Platz einräumen. Jehovas Augen sind mit großem Wohlgefallen auf diejenigen gerichtet, die in diesem Werk, das sich nie wiederholen wird, eifrig tätig sind und die sagen können: „Ich habe getan, wie du mir geboten hast.“
-
-
Was ist bei dir Brauch?Königreichsdienst 1990 | Mai
-
-
Was ist bei dir Brauch?
1 Christliche Zusammenkünfte sind ein wichtiger Bestandteil der Anbetung Jehovas. Passenderweise fordert uns der Apostel Paulus daher auf, unser Zusammenkommen nicht aufzugeben, „wie es bei einigen Brauch ist“ (Heb. 10:25).
2 Hältst du das Zusammenkommen mit deinen Brüdern in christlichen Zusammenkünften auch für so wichtig? Was offenbart dein „Brauch“ in dieser Hinsicht? Besuchst du regelmäßig alle Zusammenkünfte, auch das Versammlungsbuchstudium? Oder mußt du feststellen, daß es bei dir Brauch ist, Zusammenkünfte zu versäumen? Welchen Platz nehmen die Zusammenkünfte in deinem Leben ein? Ermunterst du andere zum regelmäßigen Zusammenkunftsbesuch? Hast du Gedächtnismahlbesucher ermuntert, regelmäßig die Zusammenkünfte zu besuchen?
3 Ungeachtet unserer täglichen Aufgaben darf der Rat des Paulus nicht heruntergespielt werden. Es ist zwar verständlich, daß ein Christ hin und wieder eine Zusammenkunft versäumt, beispielsweise wegen Krankheit oder aufgrund anderer Umstände, auf die er keinen Einfluß hat, aber er darf es nicht zu einem Brauch werden lassen (Röm. 2:21). Ein Christ muß sich angesichts seiner vielen Verpflichtungen — zu denen auch eine ganze Reihe theokratischer Tätigkeiten gehören mögen — der wichtigeren Dinge vergewissern (Phil. 1:10). Die Zusammenkünfte gehören für einen Christen zu den wichtigeren Dingen, und sie sind für unser geistiges Wohl unerläßlich.
EINANDER ERMUNTERN
4 Paulus schrieb in seinem Brief an die Römer, daß er sich danach sehnte, sie zu sehen. Warum? Um ihnen irgendeine geistige Gabe mitzuteilen, damit sie „befestigt“ würden (Röm. 1:11). Ihm genügte es nicht, ihnen lediglich einen Brief zu schreiben, in schriftlicher Form Gedanken zu vermitteln, die sie lesen konnten, sondern er empfand vielmehr, daß die Gemeinschaft wichtig, ja nötig war, denn wie er weiter sagte, diente dies dem „Austausch von Ermunterung“, oder wie es in der Fußnote der Studienbibel heißt, „um miteinander ermuntert zu werden“ (Röm. 1:12). Selbst Paulus, ein Apostel, erkannte die Notwendigkeit der Ermunterung durch christliche Gemeinschaft.
5 In gleicher Weise sollten auch wir uns in unseren Zusammenkünften zur Liebe und zu vortrefflichen Werken anreizen. Ein freundliches Lächeln und eine herzliche Begrüßung können sich schon positiv auf andere auswirken. Erbauende Kommentare, gut vorbereitete Programmpunkte, die geistigen Fortschritte anderer und allein schon die Gemeinschaft mit den Brüdern in den Zusammenkünften kann sehr ermunternd sein. Selbst wenn wir am Ende des Tages müde sind, werden wir feststellen, daß wir uns nach dem Besuch der Zusammenkunft viel besser fühlen. Christliche Freundschaft und die Liebe, die die Brüder uns gegenüber zum Ausdruck bringen, werden uns ermuntern, „in dem vor uns liegenden Wettlauf mit Ausharren [zu] laufen“ (Heb. 12:1). Wenn wir aufmerksam auf Gottes Wort achten, können wir uns darauf vorbereiten, an der öffentlichen Erklärung unserer Hoffnung ohne Wanken festzuhalten. Aus dem Zusammenkunftsbesuch erwachsen einem wirklich viele Segnungen.
6 Fester als jemals zuvor müssen wir heute an unserem Glauben festhalten und andere zur Liebe und zu vortrefflichen Werken anspornen. Wir müssen uns eifrig bemühen, alle Zusammenkünfte der Versammlung zu besuchen. Wir wollen es nicht zum Brauch werden lassen oder die Gewohnheit entwickeln, das Zusammenkommen aufzugeben. Wir sollten gewissenhafte Anstrengungen machen, andere — auch die Gedächtnismahlbesucher — zu ermuntern und ihnen zu helfen, die Zusammenkünfte regelmäßig zu besuchen. Auf diese Weise werden wir unsere Liebe zu anderen und unsere Wertschätzung für christliche Zusammenkünfte zeigen.
-
-
FragekastenKönigreichsdienst 1990 | Mai
-
-
Fragekasten
● Wie sollte in der Woche des Kreisaufseherbesuchs die besondere Zusammenkunft ablaufen, in der unter anderem das Versammlungsbuchstudium durchgeführt wird?
In der Woche des Kreisaufseherbesuchs werden Vorkehrungen getroffen, daß sich die ganze Versammlung im Königreichssaal zu einer besonderen Zusammenkunft versammelt, die das Versammlungsbuchstudium, eine Betrachtung biblischer und organisatorischer Hinweise, betitelt „Bleibe bei den Dingen, die du gelernt hast“, und eine Dienstansprache des Kreisaufsehers umfaßt. Diese Zusammenkunft wird vorzugsweise am Donnerstag oder Freitag abend abgehalten.
Die Zusammenkunft beginnt mit Lied und Gebet, und anschließend leitet ein Ältester ein 45minütiges Versammlungsbuchstudium. Er sollte sich bemühen, den gesamten Stoff zu behandeln, der für die Woche vorgesehen ist und alle Absätze lesen lassen, genau wie sonst auch im allwöchentlichen Studium. Nach dem Versammlungsbuchstudium wird ein weiteres Königreichslied gesungen. Der Kreisaufseher verwendet anschließend 30 Minuten auf den Teil „Bleibe bei den Dingen, die du gelernt hast“. Dann hält er eine 30minütige Dienstansprache, die speziell auf die Bedürfnisse der Versammlung, der er gerade dient, abgestimmt ist. In der Dienstansprache äußert er angebrachtes Lob und passenden Rat, die die Versammlung und die Brüder ermuntern sollen, im Königreichsdienst standhaft fortzufahren.
Die Zusammenkunft wird mit Lied und Gebet abgeschlossen. Die verwendeten Lieder muß der Kreisaufseher auswählen. Das gesamte Programm sollte einschließlich der Lieder und Gebete nicht länger als zwei Stunden dauern.
Diese Vorkehrung, die 1977 eingeführt wurde, hat wesentlich dazu beigetragen, den Besuch des Kreisaufsehers zu etwas Besonderem zu machen, zur Freude und zum Nutzen der ganzen Versammlung und der einzelnen Verkündiger, die dieser vortrefflichen Vorkehrung der Organisation Jehovas beiwohnen und sich daran beteiligen.
-