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  • Ihr christlichen Jugendlichen, steht fest im Glauben
    Der Wachtturm 1991 | 15. Juli
    • Ihr christlichen Jugendlichen, steht fest im Glauben

      „ANWESENHEIT ist Pflicht.“ So hieß es in der Bekanntmachung. Alle Schüler an einer bestimmten japanischen Schule mußten in der Aula zusammenkommen. Ein christlicher Schüler konnte mit einigen Gedanken, die in der Schulhymne zum Ausdruck gebracht wurden, nicht einiggehen. Er sagte sich: „Ich weiß zwar, daß die Schulhymne gespielt wird, aber ich werde keine Schwierigkeiten bekommen. Ich setze mich wie immer in die letzte Reihe.“

      Beim Betreten der Aula stellte der junge Zeuge Jehovas allerdings fest, daß in der letzten Reihe alle Lehrer saßen. Er mußte daher vor ihnen sitzen. Als sich die anderen Schüler zum Singen der Schulhymne erhoben, blieb er respektvoll sitzen. Das erzürnte die Lehrer so sehr, daß sie ihn mit Gewalt zum Aufstehen zwingen wollten. Könntest du dir vorstellen, selbst in eine solche Situation zu geraten? Was würdest du dann tun?

      Warum ein starker Glaube erforderlich ist

      Es wäre schön, wenn man Christen in Frieden lassen und ihnen gestatten würde, gemäß ihrem biblisch geschulten Gewissen zu leben. Statt dessen geraten sie immer wieder in Prüfungen. Das sollte uns nicht überraschen, denn Jesus Christus, Gottes Sohn, sagte: „Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen“ (Johannes 15:20). Außer direkter Verfolgung sehen sich Diener Jehovas verschiedenen anderen Glaubensprüfungen ausgesetzt.

      Christliche Jugendliche benötigen einen starken Glauben, um mit den schwierigen Situationen fertig zu werden, die in der Schule des öfteren auftreten mögen. Vielleicht müssen sie mit Klassenkameraden zusammensein, die eine unflätige Sprache sprechen oder gottentehrende Ansichten vertreten. Junge Christen mögen auch mit dem zunehmenden Nationalismus konfrontiert werden, und man mag sie bedrängen, sich in Vereinen, in der Schulpolitik oder anderweitig zu engagieren, was in geistiger Hinsicht abträglich wäre. Lehrer oder Mitschüler könnten versuchen, junge Christen so unter Druck zu setzen, daß sie Kompromisse machen. Gottgefällige Jugendliche müssen daher darauf vertrauen, daß ihnen der Geist Jehovas hilft, den nötigen Glauben zu erlangen, damit sie ihre Hoffnung wirkungsvoll verteidigen können (Matthäus 10:19, 20; Galater 5:22, 23).

      „Stets bereit zu einer Verteidigung“

      Der folgende Rat des Apostels Petrus trifft auf junge und erwachsene Christen gleichermaßen zu. Er sagte: „[Seid] stets bereit zu einer Verteidigung vor jedermann, der von euch einen Grund für die Hoffnung verlangt, die in euch ist, doch tut es mit Milde und tiefem Respekt“ (1. Petrus 3:15). Was ist die Voraussetzung, damit du für eine solche Verteidigung bereit bist? Vor allem mußt du verstehen, was die Bibel lehrt. Damit du in der Schule in Angelegenheiten, die mit Nationalismus, Politik, Drogenmißbrauch oder Moral zu tun haben, Stellung beziehen kannst, mußt du zunächst einmal die Gründe für die christliche Haltung verstehen und von ihrer Richtigkeit überzeugt sein.

      Der Apostel Paulus schrieb beispielsweise an Mitchristen: „Laßt euch nicht irreführen. Schlechte Gesellschaft verdirbt nützliche Gewohnheiten“ (1. Korinther 15:33). Ist das auch deine Ansicht? Wie Paulus zeigte, kann man in bezug auf die Gesellschaft leicht irregeführt werden. Jemand mag dir freundlich und sympathisch erscheinen. Wenn er jedoch dein Interesse am Dienst für Jehova nicht teilt oder nicht einmal an die biblischen Verheißungen glaubt, ist er schlechte Gesellschaft. Warum? Weil er nach anderen Grundsätzen lebt. Dinge, die für einen Christen sehr wichtig sind, mögen für ihn kaum Bedeutung haben.

      Das überrascht nicht, denn Jesus sagte von seinen Nachfolgern: „Sie sind kein Teil der Welt, so wie ich kein Teil der Welt bin“ (Johannes 17:16). Es ist unmöglich, ein wahrer Christ und gleichzeitig ein Teil der Welt zu sein, deren Gott Satan ist (2. Korinther 4:4). Erkennst du, inwiefern ein solches Getrenntsein von der Welt uns vor der Verderbtheit und den Streitereien bewahrt, unter denen heute so viele zu leiden haben? Wenn ja, dann kannst du verstehen, warum du dich von der Welt getrennt halten mußt, auch wenn es bedeutet, daß du dich an einigen Schulaktivitäten nicht beteiligen kannst.a

      Wie wichtig es ist, im Glauben festzustehen und den Königreichsinteressen stets den ersten Platz einzuräumen, zeigt der Fall einer jungen Christin (Matthäus 6:33). Sie mußte feststellen, daß die Probe für die Abschlußfeier ihrer Klasse auf den Tag gelegt worden war, an dem auch der Kreiskongreß der Zeugen Jehovas stattfand, den sie besuchen wollte. Sie schrieb einen respektvollen Brief, in dem sie erklärte, warum sie an der Probe nicht teilnehmen würde, und gab diesen vor dem Unterricht ihrem Lehrer. Nach dem Unterricht nahm der Lehrer sie zur Seite und bat sie, ihm noch einmal zu erklären, warum sie nicht zur Probe kommen würde. Das Mädchen bemerkte: „Er wollte herausfinden, ob ich genauso dachte, ob das meine Empfindungen waren oder lediglich die Worte meiner Mutter. Da er meine persönliche Überzeugung in dieser Sache sah, machte er mir keine Schwierigkeiten.“

      Eine „Verteidigung vor jedermann“

      Christliche Jugendliche stellen oft fest, daß der Druck bei irgendwelchen Problemen wesentlich geringer ist, wenn man den Lehrern und den Mitschülern seine Haltung klarmacht, bevor ein Streitpunkt aufkommt. Eine junge japanische Christin erzählte, daß in ihrer Schule einmal von allen Schülern verlangt wurde, zu einer Weihnachtsfeier zu gehen. Sie war damals 11 Jahre alt. Schüler aus höheren Klassen wollten sie dazu zwingen, aber sie nahm nicht daran teil, und ihr Lehrer verstand ihre Haltung. Warum? Weil die Zeugin und ihre Eltern kurz nach Schuljahresbeginn den Lehrer aufgesucht und ihm verschiedene Aspekte ihrer christlichen Haltung dargelegt hatten.

      Im Predigtdienst haben einige junge Christen Angst, Mitschülern oder Lehrern zu begegnen. Geht es dir auch so? Wenn ja, warum nicht die Initiative ergreifen und deine Mitschüler wissen lassen, daß du den Predigtdienst von Haus zu Haus durchführst und warum du es tust? Ein 14jähriger Zeuge Jehovas berichtete: „In der Schule kennt jeder meine Einstellung als Christ. Man kennt sie sogar so gut, daß ich nicht in Verlegenheit gerate, wenn ich im Predigtdienst einen Schulkameraden antreffe. Die Mitschüler hören normalerweise zu, und sie nehmen häufig Literatur entgegen.“ Ein 12jähriger erzählte, daß er sogar hofft, seine Klassenkameraden anzutreffen, wenn er sich am Predigtdienst beteiligt. Statt vor diesem Gedanken zu erschrecken, probt er regelmäßig, was er in einem solchen Fall sagen möchte. So ist er darauf vorbereitet, vernünftige Gründe für seinen Glauben zu nennen.

      In vielen Schulen gelten außerlehrplanmäßige Aktivitäten als wahlfrei. Doch in der Praxis üben Lehrer und Schüler starken Druck auf den einzelnen aus, daran teilzunehmen. Eine 20jährige Christin fand eine gute Möglichkeit, diesem Druck aus dem Weg zu gehen. Sie sagte: „Ich führte während meiner letzten Schuljahre den Hilfspionierdienst durch. Jeder wußte, daß ich viel zu sehr mit meinen religiösen Tätigkeiten beschäftigt war, um mich noch an anderen Dingen zu beteiligen.“ Die jüngere Schwester dieser Zeugin tat es ihr gleich. Manche christliche Jugendliche, die während der Schulzeit im Hilfspionierdienst standen, nahmen sofort nach Abschluß der Schule den allgemeinen Pionierdienst auf, d. h., sie wurden Vollzeitverkündiger des Königreiches.

      Unterschätze nie die guten Auswirkungen deines tadellosen Verhaltens und deines mutigen Zeugnisgebens. Warum nicht zeigen, daß du im Glauben feststehst, indem du respektvoll, aber mutig darüber sprichst, statt still zu bleiben? Das tat beispielsweise ein israelitisches Mädchen, das gefangengenommen worden und in das Haus des syrischen Heerobersten Naaman gekommen war (2. Könige 5:2-4). Aufgrund der Initiative dieses kleinen Mädchens wurde der Name Jehovas gepriesen. Wenn du einen ähnlichen Glauben hast, kannst du ebenfalls Gott ehren und vielleicht anderen helfen, als Lobpreiser seines Namens Stellung zu beziehen.

      Tatsache ist, daß wir in bezug auf unseren Glauben keine Kompromisse machen dürfen, wenn wir Christen bleiben wollen. Jesus sagte: „Jeder nun, der vor den Menschen bekennt, mit mir in Gemeinschaft zu sein, mit dem in Gemeinschaft zu sein, will auch ich vor meinem Vater, der in den Himmeln ist, bekennen; wer immer mich aber vor den Menschen verleugnet, den will auch ich vor meinem Vater verleugnen, der in den Himmeln ist“ (Matthäus 10:32, 33). Ohne Frage ist es eine ernste Verantwortung, als Nachfolger Jesu im Glauben stark zu bleiben.

      Verfügbare Hilfen

      Damit du als ein Zeuge Jehovas einen festen Stand einnehmen kannst, benötigst du einen starken Glauben. Daher mußt du eifrig die Bibel studieren, christliche Zusammenkünfte besuchen und dich am Predigtdienst beteiligen. Was kannst du tun, wenn du das Gefühl hast, daß es dir an etwas mangelt? Der Jünger Jakobus schrieb: „Wenn es ... einem von euch an Weisheit fehlt, so bitte er Gott unablässig, denn er gibt allen großmütig und ohne Vorwürfe zu machen; und sie wird ihm gegeben werden“ (Jakobus 1:5). Sprich mit Jehova im Gebet über dein Problem; er kann dich stärken, so daß du in der Lage bist, mit Schwierigkeiten oder Glaubensprüfungen fertig zu werden.

      Was können junge Christen sonst noch tun? Im Buch der Sprüche heißt es: „Höre auf deinen Vater, der deine Geburt verursacht hat, und verachte nicht deine Mutter, nur weil sie alt geworden ist“ (Sprüche 23:22). Der Apostel Paulus untermauerte diesen Rat mit den Worten: „Ihr Kinder, seid euren Eltern in allem gehorsam, denn das ist wohlgefällig im Herrn“ (Kolosser 3:20). Deine christlichen Eltern können dir helfen, im Glauben festzustehen. Höre auf ihre Empfehlungen. Suche mit ihrer Unterstützung in der Bibel und in biblischen Publikationen nach Anregungen, Rat und Empfehlungen. Das wird dir und deinen Eltern Freude bereiten, und es wird dir helfen, Schüchternheit oder Angst zu überwinden (2. Timotheus 1:7).

      Ziehe vollen Nutzen aus den Vorkehrungen, die Jehova Gott durch die Christenversammlung trifft. Bereite dich gut auf die Zusammenkünfte vor. Sprich mit ernannten Ältesten und anderen, die früher ähnliche Situationen durchgemacht haben wie du jetzt. Salomo stellte fest: „Ein Weiser wird zuhören und mehr Unterweisung in sich aufnehmen, und ein Verständiger ist der, der sich geschickte Lenkung erwirbt“ (Sprüche 1:5). Lerne daher von diesen Älteren. Du kannst auch etwas von christlichen Jugendlichen lernen, die Probleme, wie du sie hast, bereits gelöst haben.

      Treue trägt Segnungen ein

      Dadurch, daß du im Glauben feststehst, befolgst du den Rat des Paulus, „standhaft, unbeweglich“ und „allezeit reichlich beschäftigt [zu sein] im Werk des Herrn“ (1. Korinther 15:58). Jehova kennt und versteht deine Probleme. Er hat schon viele gestärkt, die vor vergleichbaren Schwierigkeiten standen, und er wird auch dich stärken. Wenn du auf ihn vertraust, wird er dich stützen, denn der Psalmist sagte: „Wirf deine Bürde auf Jehova, und er selbst wird dich stützen. Niemals wird er zulassen, daß der Gerechte wankt“ (Psalm 55:22).

      Petrus schrieb: „Behaltet ein gutes Gewissen, damit in dem Besonderen, worin man gegen euch redet, die beschämt werden, welche von eurem guten Wandel in Verbindung mit Christus geringschätzig reden“ (1. Petrus 3:16). Wenn du keine Kompromisse in bezug auf Gottes gerechte Gesetze und Grundsätze machst, wirst du ein gutes Gewissen haben, was ein echter Segen von Jehova ist. Außerdem wirst du ein gutes Beispiel für christliche Jugendliche mit einem schwachen Glauben sein (1. Timotheus 4:15, 16). Dein Lebenswandel wird sie womöglich anspornen, selbst einen starken Glauben zu entwickeln, damit sie Prüfungen bestehen können.

      Vielleicht kannst du sogar Personen helfen, die sich deiner christlichen Haltung anfänglich widersetzen. Denke an folgende verheißungsvolle Worte: „Am Morgen säe deinen Samen, und bis zum Abend laß deine Hand nicht ruhen; denn du weißt nicht, wo dies Erfolg haben wird, entweder hier oder dort, oder ob beides gleicherweise gut sein wird“ (Prediger 11:6). Wer weiß, welch gute Ergebnisse erzielt werden, wenn du durch deine treuen Taten guten Samen säst!

      Zu den größten Segnungen, die du erlangen kannst, gehört Gottes Anerkennung. Fest im Glauben zu stehen wird letztlich zu ewigem Leben führen (Johannes 17:3; vergleiche Jakobus 1:12). Keine vorübergehende Erleichterung der Prüfung durch einen Kompromiß ist es wert, diese Gabe zu verlieren.

      Was war mit dem zu Anfang des Artikels erwähnten Jugendlichen? Nun, er bestand die Prüfung. Nach Schluß der Schulveranstaltung versuchte er, den Lehrern taktvoll seine Haltung zu erklären. Seine Worte fielen zwar auf taube Ohren, aber er hatte das befriedigende Bewußtsein, das Herz Jehovas erfreut zu haben (Sprüche 27:11). Er verteidigte bis zum Ende seiner Schulzeit weiterhin seinen Glauben. Dann wurde er Pionier. Möge dein treues Ausharren einen ähnlichen guten Ausgang nehmen. Das wird der Fall sein, wenn du fest im Glauben stehst.

      [Fußnote]

      a Diese und weitere biblische Grundsätze werden in dem von der Wachtturm-Gesellschaft herausgegebenen Buch Fragen junger Leute — Praktische Antworten behandelt.

      [Kasten auf Seite 25]

      VERFÜGBARE HILFEN

      ◻ Höre auf die Weisheit deiner gottesfürchtigen Eltern.

      ◻ Ziehe vollen Nutzen aus den geistigen Vorkehrungen der Christenversammlung.

      ◻ Sprich mit ernannten Ältesten und anderen, die ähnliche Probleme hatten wie du.

      ◻ Sprich mit anderen jungen Christen, die vergleichbare Hindernisse überwinden konnten.

  • Die Bedeutung des Gebets
    Der Wachtturm 1991 | 15. Juli
    • Die Bedeutung des Gebets

      „Im Hebräischen kommt das gebräuchlichste Wort für Gebet von der Wurzel ‚richten‘, und die gewöhnliche reflexible Form ... bedeutet buchstäblich ‚sich selbst richten‘“ (The Authorised Daily Prayer Book). Die Begriffserklärung zeigt, daß das Gebet der Person unter anderem helfen soll, selbst festzustellen, ob sie Gottes gerechten Maßstäben und Anforderungen entspricht.

      Aus diesem Grund heißt es auch an vielen Stellen in der Bibel, daß nur jemand, der Gottes Willen tut, mit der Erhörung seiner Gebete rechnen kann. „Jehova ist fern von den Bösen, aber das Gebet der Gerechten hört er“ (Sprüche 15:29; 1. Johannes 5:14).

      Eine Selbstprüfung vor Jehova Gott sollte den Betenden bestimmt demütig und reumütig stimmen. Das verleiht Jesu Gleichnis von dem prahlerischen Pharisäer und dem reuigen Steuereinnehmer, die zum Beten in den Tempel gekommen waren, noch mehr Nachdruck (Lukas 18:9-14).

      Somit ist das Gebet — ganz gleich, ob wir beten, um Jehova zu danken, ihn zu preisen oder ihn anzuflehen — stets eine Gelegenheit zur Selbstprüfung. Dadurch entsteht ein noch engeres, noch besseres Verhältnis zu Jehova.

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