Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung
War es eine Flutwelle?
● Der Ägyptologe Dr. Hans Goedicke von der Johns-Hopkins-Universität hat eine neue Theorie über die in der Bibel berichteten Vorgänge am Roten Meer aufgestellt. Er behauptet, daß der Auszug der Juden aus Ägypten mit einem Vulkanausbruch zusammengefallen sei, der sich 1477 v. u. Z. auf der Insel Thera (etwa 100 km nördlich von Kreta) ereignet und vermutlich eine Flutwelle erzeugt habe, in der das ägyptische Heer, das die Verfolgung der Juden aufgenommen habe, ertrunken sei.
Doch Goedickes Schilderung weist bemerkenswerte Unterschiede gegenüber dem biblischen Bericht auf, was aus einem Brief hervorgeht, den ein Professor für Wasserbau an der New Yorker Columbia-Universität an die Redaktion der „New York Times“ schrieb. Darin war u. a. zu lesen: „In 2. Mose (14:21) heißt es, daß ,der Herr während der ganzen Nacht einen starken Ostwind auf das Meer wehen ließ und es so in trockenes Land verwandelte‘. Das Meer wich zurück, weil ein sogenannter Windstau entstand, ein Phänomen, das bei flachen Meeren gut bekannt ist. ... Da der Wind die einzige Ursache für das Zurückweichen des Meeres ist, erreicht das Meer, sobald der Wind nicht mehr weht, schnell wieder ,seine normale Tiefe‘, wie in 2. Mose (14:27) gesagt wird. Die Bibel ist in dieser Sache ebenso eindeutig wie ein modernes Lehrbuch über Küstenbau.“ Ob dies eine genaue Erklärung dessen ist, was bei diesem Ereignis geschah, sei dahingestellt. Jedenfalls darf man davon überzeugt sein, daß es sich nicht nur um eine Art natürliches Phänomen handelte, sondern um einen göttlichen Eingriff (2. Mose 15:8-10, 19).
„Im Namen Gottes“
● „Die Welt scheint verrückt geworden zu sein, und zu dieser mörderischen Verrücktheit gehört anscheinend ein tiefes religiöses Bewußtsein, das die Menschen eigentlich in Liebe zusammenhalten sollte“, erklärte der frühere Präsident der USA, Jimmy Carter, in einer Ansprache vor einer kirchlichen Gruppe. Auch der Kolumnist Mike Royko ist über die Beteiligung religiöser Kreise an Gewalttaten sehr beunruhigt. Er überschrieb einen Artikel in der „New York Post“ „Die Gewalttat im Namen Gottes“ und gab ihm die Form eines Briefes an Gott. Royko begann mit dem Konflikt zwischen Protestanten und Katholiken in Nordirland und schrieb: „In ihrer großen Liebe zu Dir schießen sie gegenseitig auf sich, bombardieren sich gegenseitig, stecken sich gegenseitig in Brand, töten kleine Kinder, Zuschauer, Polizisten, Soldaten und ältere Frauen, und einige begehen jetzt Selbstmord, indem sie verhungern.“
Nach dem Hinweis auf weitere Konflikte zwischen strengreligiösen Gruppen im Nahen Osten bemerkt er schließlich, daß „jemand gerade den Papst anschoß. ... Ein äußerst friedfertiger Mann übrigens, wenngleich seine Anhänger dafür bekannt sind, daß sie einige Millionen Liter Blut vergießen, wenn sie wütend sind.“
Kardinal Hume, Erzbischof von Westminster, stimmt offensichtlich mit den Empfindungen des Kolumnisten überein, denn er erklärte kürzlich: „Wenn ich mich heute in der Welt umsehe und feststelle, daß Nation gegen Nation ist, Klasse gegen Klasse, Rasse gegen Rasse und Christ gegen Christ, und wenn ich den immer deutlicher hervortretenden Gegensatz zwischen der Lehre Christi sehe und dem, was wir daraus machen, wird mir klar, daß sich die heutige Welt wieder auf die grundlegenden Prinzipien besinnen muß.“ Wenn angesehene Kirchenmitglieder diese Prinzipien verletzen, zeigen sie, daß sie in Wirklichkeit keine Diener Gottes sind, sondern Marionetten Satans, des Feindes Gottes (Joh. 13:34, 35; 2. Kor. 11:14, 15).
Siebentausend Beleidigungen
● Zu der „New International Version“ („NIV“), einer modernen englischen Bibelübersetzung, ist eine Konkordanz erschienen („The NIV Complete Concordance“), in deren Vorwort darauf hingewiesen wird, daß in der „NIV“ wie auch in mehreren anderen Übersetzungen „der Eigenname Gottes, ,Jahwe‘, mit ,HERR‘ wiedergegeben wird“, also in Großbuchstaben, während das hebräische Wort für Herr, „Adonai“, ebenfalls mit „Herr“ wiedergegeben wird, jedoch in normaler Schreibweise. Die Stellen, an denen diese beiden Wörter vorkommen, werden in der Konkordanz getrennt aufgeführt.
Interessant ist, daß unter dem Stichwort „Herr“ (Adonai) weniger als 1 000 Einträge zu finden sind, während unter dem Stichwort „HERR“ (Jahwe) über 6 800 Einträge erscheinen. Wenn „Jahwe“ zugegebenermaßen der „Eigenname Gottes“ ist, dann ist es gewiß eine ungeheure Gotteslästerung, eine „Beleidigung Gottes“ („Webster’s New Collegiate Dictionary“), wenn man in seinem eigenen Buch für diesen Namen nahezu 7 000mal das unpersönliche Wort „HERR“ einsetzt. Würde man es nicht als eine Beleidigung auffassen, wenn man von den meisten seiner angeblichen Freunde nicht mit seinem Namen angeredet, sondern lediglich als „Mann“, „Frau“, „Junge“ oder „Mädchen“ bezeichnet würde? (Ps. 83:16-18).