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  • Sollten Kinder über ihre Religion selbst entscheiden?
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Erwachet! 1997
g97 8. 3. S. 26-27

Was sagt die Bibel?

Sollten Kinder über ihre Religion selbst entscheiden?

ELTERN treffen von der Geburt ihres Kindes an bis ins Teenageralter für ihr Kind Entscheidungen. Kluge Eltern wissen, wann sie dabei flexibel sein können, und sie berücksichtigen, sooft es geht, die Wünsche des Kindes.

Wieviel Entscheidungsfreiheit Eltern einem Kind lassen sollten, kann allerdings eine schwierige Frage sein. Kinder können zwar richtige Entscheidungen treffen und durch ein gewisses Maß an Selbständigkeit gefördert werden, aber sie können auch falsche Entscheidungen treffen, die möglicherweise tragische Folgen haben (2. Könige 2:23-25; Epheser 6:1-3).

Zum Beispiel essen Kinder oftmals lieber Schundnahrung als nahrhafte Speisen. Warum? Weil kleine Kinder noch nicht über ein ausgereiftes Urteilsvermögen verfügen. Wäre es klug, wenn Eltern ihren Kindern auf diesem Gebiet freie Hand ließen in der Hoffnung, daß sie sich zu gegebener Zeit für eine nahrhafte Kost entscheiden? Nein. Im Interesse des künftigen Wohls ihrer Sprößlinge müssen Eltern für sie Entscheidungen treffen.

Mit Recht treffen Eltern daher Entscheidungen für ihre Kinder, wenn es um Ernährung, Kleidung, Aussehen und moralische Grundsätze geht. Doch wie steht es mit der Religion? Sollten die Eltern auch auf diesem Gebiet für ihre Kinder entscheiden?

Die Entscheidung

Manche sind der Meinung, daß die Eltern den Kindern ihre religiöse Überzeugung nicht aufdrängen sollten. Vor über 160 Jahren vertraten einige nominelle Christen sogar die Ansicht: „Kinder sollten nicht über Religion belehrt werden, weil sie sonst gegen gewisse Glaubensbekenntnisse voreingenommen werden könnten. Sie sollten damit nicht behelligt werden, bis sie selbst entscheiden können und auch selbst entscheiden möchten.“

Diese Ansicht stimmt jedoch nicht mit der Bibel überein. Die Bibel unterstreicht die Wichtigkeit, Kindern von Geburt an religiöse Glaubensansichten zu vermitteln. In Sprüche 22:6 heißt es: „Erzieh einen Knaben gemäß dem Weg für ihn; auch wenn er alt wird, wird er nicht davon abweichen.“

Das hebräische Wort, das hier mit ‘Knabe’ wiedergegeben wird, schließt die Zeit vom Säuglingsalter bis zum Jugendalter ein. Über die Bedeutung einer frühen Belehrung sagte Dr. Joseph M. Hunt von der Universität von Illinois (USA): „Während der ersten vier bis fünf Lebensjahre geht die Entwicklung des Kindes am schnellsten vor sich und ist den größten Veränderungen unterworfen. ... Etwa zwanzig Prozent ... [seiner] grundlegenden Fähigkeiten werden vor seinem ersten Geburtstag entwickelt und etwa die Hälfte vor seinem vierten Lebensjahr.“ Das unterstreicht lediglich den inspirierten Rat der Bibel, daß Eltern ihrem Kind unbedingt von klein auf Anleitung geben und es gemäß Gottes Wegen erziehen sollten (5. Mose 11:18-21).

Vor allem weist die Bibel gottesfürchtige Eltern an, ihren Kindern die Liebe zu Jehova einzuflößen. In 5. Mose 6:5-7 heißt es: „Du sollst Jehova, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und deiner ganzen Seele und deiner ganzen Tatkraft. Und es soll sich erweisen, daß diese Worte, die ich dir heute gebiete, auf deinem Herzen sind; und du sollst sie deinem Sohn einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Haus sitzt und wenn du auf dem Weg gehst und wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst.“ Das hebräische Verb, das mit „einschärfen“ übersetzt wird, vermittelt das Bild von jemandem, der ein Werkzeug schärft, beispielsweise an einem Schleifstein. Das kann nicht mit einigen wenigen Bewegungen erreicht werden, sondern muß mit Ausdauer ständig wiederholt werden. In der New English Bible wird dieses hebräische Verb deshalb mit „wiederholen“ übersetzt. „Einschärfen“ bedeutet also ganz offenkundig, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. (Vergleiche Sprüche 27:17.)

Somit sollten Eltern, die wahre Christen sind, ihre Verpflichtung, den Kindern ihre religiöse Überzeugung zu vermitteln, ernst nehmen. Sie dürfen sich dieser Verantwortung nicht entziehen und die Kinder selbst entscheiden lassen. Das würde bedeuten, daß sie „die Kleinen“ in die Zusammenkünfte mitnehmen. Dort können sie mit ihnen zusammensitzen und ihnen vor Augen führen, wie wertvoll es in geistiger Hinsicht ist, wenn eine Familie gemeinsam aufmerksam die Besprechung biblischer Themen verfolgt und sich daran beteiligt (5. Mose 31:12, 13; Jesaja 48:17-19; 2. Timotheus 1:5; 3:15).

Die Verantwortung der Eltern

Wenn man Kindern sagt, sie sollten etwas essen, weil es nahrhaft ist, heißt das noch lange nicht, daß sie es deswegen mögen. Eine Mutter bereitet deshalb solche wichtigen Nahrungsmittel klugerweise so appetitlich wie möglich zu, um den Geschmack ihrer Kinder zu treffen. Und natürlich sorgt sie auch dafür, daß die Speisen für die Kinder gut verdaulich sind.

In übertragenem Sinn könnte sich ein Kind auch zuerst gegen die religiöse Belehrung sträuben, und die Eltern stellen vielleicht fest, daß sie mit vernünftigen Argumenten nichts ausrichten. Doch die Anweisung der Bibel ist unmißverständlich: Eltern müssen ihre Kinder nach bestem Vermögen von frühester Kindheit an belehren. Sie werden ihren Kindern die religiöse Belehrung daher klugerweise ebenfalls schmackhaft machen, indem sie sie ansprechend darlegen und auch berücksichtigen, was die Kinder verarbeiten können.

Liebevolle Eltern sind sich ihrer Verpflichtung, ihre Kinder mit dem Lebensnotwendigen zu versorgen, sehr wohl bewußt, und in den meisten Fällen kennt keiner die Bedürfnisse eines Kindes besser als die Eltern. Dementsprechend überträgt die Bibel den Eltern — insbesondere dem Vater — die Hauptverantwortung, für die Kinder sowohl in physischer als auch in religiöser Hinsicht zu sorgen (Epheser 6:4). Eltern sollten ihre Verantwortung daher nicht auf jemand anders abwälzen. Sie können sich zwar die Unterstützung anderer zunutze machen, aber das wäre nur eine Ergänzung, kein Ersatz für die religiöse Erziehung durch die Eltern (1. Timotheus 5:8).

Irgendwann im Leben entscheidet jeder Mensch, ob er einen Glauben annehmen will oder nicht. Wenn christliche Eltern ihrer Verantwortung persönlich nachkommen, ihre Kinder von frühester Kindheit an religiös zu erziehen, und sie diese Zeit nutzen und die Kinder lehren, ihre Überlegungen auf vernünftige Grundsätze zu stützen, dann werden ihre Sprößlinge später sehr wahrscheinlich die richtige Entscheidung treffen (2. Chronika 34:1, 2; Sprüche 2:1-9).

[Bildnachweis auf Seite 26]

The Doré Bible Illustrations/Dover Publications, Inc.

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