-
LichtEinsichten über die Heilige Schrift, Band 2
-
-
den Christus nicht hindurchstrahlen konnte’ (2Ko 4:4). Sie zogen die Finsternis vor, denn sie wollten ihren selbstsüchtigen Lauf fortsetzen. (Vgl. Joh 3:19, 20.)
Nachfolger Christi werden zu Lichtern. Die, die an Christus Jesus als das „Licht der Welt“ glaubten und ihm nachfolgten, wurden zu „Söhnen des Lichts“ (Joh 3:21; 8:12; 12:35, 36, 46). Sie sagten anderen, was man tun muss, um Gottes Gunst und ewiges Leben zu erlangen, und zwar taten sie es „im Licht“, d. h. öffentlich (Mat 10:27). Auch Johannes der Täufer hatte als ein Licht gedient, als er „die Taufe als Symbol der Reue“ predigte und auf das Kommen des Messias hinwies (Luk 3:3, 15-17; Joh 5:35). Nachfolger Christi lassen ferner durch ihre vortrefflichen Werke, durch Wort und Beispiel, ihr Licht leuchten (Mat 5:14, 16; vgl. Rö 2:17-24). „Die Frucht des Lichts besteht aus jeder Art von Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.“ Sie stellt daher die Schlechtigkeit der zur Finsternis gehörenden schändlichen Werke (Hurerei, jede Art von Unreinheit, Habgier usw.) der „Söhne des Ungehorsams“ bloß, wodurch sie im richtigen Licht gesehen werden können. Sie werden insofern „Licht“, als dass deutlich sichtbar wird, was sie wirklich sind: Werke, die Gott verurteilt (Eph 5:3-18; vgl. 1Th 5:4-9). Ausgerüstet mit den „Waffen des Lichts“, d. h. der geistigen Waffenrüstung Gottes, führen Christen einen Kampf „gegen die Regierungen, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die bösen Geistermächte in den himmlischen Örtern“, und mithilfe dieser Waffen gelingt es ihnen, als anerkannte Diener Gottes fest dazustehen (Rö 13:12-14; Eph 6:11-18).
Weitere Beispiele für übertragene Bedeutungen. Die Bibel erwähnt das Licht an vielen Stellen in übertragenem Sinn. Mit den Worten „das Licht meiner Augen“ ist das Sehvermögen gemeint (Ps 38:10). Wenn Gott jemandem ‘Licht gibt’, bedeutet das, dass er ihm Leben gibt oder ihn am Leben lässt (Hi 3:20, 23; vgl. Ps 56:13). Die Worte ‘Kinder, die das Licht nicht gesehen haben’, beziehen sich auf Totgeburten (Hi 3:16; vgl. Ps 49:19). „Es ist gut für die Augen, die Sonne zu sehen“ könnte so viel bedeuten wie: Es ist gut, am Leben zu sein (Pr 11:7).
Von der Morgenröte wird auf anschauliche Weise gesagt, dass sie „die äußersten Enden der Erde erfasse, dass die Bösen von ihr abgeschüttelt würden“, weil die Morgenröte die Übeltäter vertreibt. Die Finsternis ist das „Licht“ der Bösen, denn unter ihrem Schutz pflegen sie ihre bösen Taten zu verüben, und dieses sinnbildliche „Licht“ wird ihnen durch das buchstäbliche Licht des Tagesanbruchs genommen (Hi 38:12-15; vgl. Hi 24:15-17).
Wie das Sonnenlicht deutlich sichtbar ist, so sind auch Jehovas Strafgerichte offensichtlich. Das wird in Hosea 6:5 mit den Worten angedeutet: „Die Gerichte an dir werden wie das Licht sein, das hervorgeht.“
Das ‘Licht des Angesichts Gottes’ bedeutet göttliche Gunst (Ps 44:3; 89:15). „Erhebe das Licht deines Angesichts über uns“ heißt so viel wie: Erweise uns Gunst (Ps 4:6). Auch die Gunst eines Herrschers wird als das „Licht des Angesichts des Königs“ bezeichnet (Spr 16:15).
Mit dem Ausdruck Licht kann ferner Helligkeit oder Fröhlichkeit – das Gegenteil von Dunkel oder Trübsinn – gemeint sein (Hi 30:26). Das mag die Worte Hiobs (29:24) erklären: „Das Licht meines Angesichts brachten sie nicht zum Sinken.“ Hiob ließ sich von dem Trübsinn und der Niedergeschlagenheit anderer nicht anstecken.
Im übertragenen Sinn wird manchmal eine erfreuliche Aussicht, wie die Aussicht auf Rettung oder Befreiung, als Licht bezeichnet (Est 8:16; Ps 97:11; Jes 30:26; Mi 7:8, 9). Jehovas Verheißung, seine Herrlichkeit über Zion aufleuchten zu lassen, wies auf Zions Befreiung aus der Gefangenschaft hin. Als Folge davon sollte Zion die Nationen erleuchten (Jes 60:1-3, 19, 20; vgl. Off 21:24; 22:5). Wenn dagegen Sonne, Mond und Sterne ihr Licht nicht leuchten ließen, würde das Unglück bedeuten (Jes 13:10, 11; Jer 4:23; Hes 32:7, 8; Mat 24:29).
-
-
LichterEinsichten über die Heilige Schrift, Band 2
-
-
LICHTER
Lichtquellen; Lampen; Himmelskörper, von denen die Erde Licht erhält.
Nach dem Bericht in 1. Mose veranlasste Gott, dass am vierten Schöpfungs„tag“ ‘Lichter in der Ausdehnung der Himmel wurden’ (1Mo 1:14, 19). Damit ist nicht die Entstehung des Lichts (hebr. ʼōr) selbst gemeint, denn wie der Bericht zeigt, existierte das Licht schon vorher (1Mo 1:3). Es bedeutet auch nicht, dass die Sonne, der Mond und die Sterne zu diesem Zeitpunkt erschaffen wurden. Der erste Vers der Bibel lautet: „Im Anfang erschuf Gott die Himmel und die Erde“ (1Mo 1:1). Demnach existierten die Himmel mit ihren Gestirnen, einschließlich der Sonne, schon eine unbestimmte Zeit vor den Vorgängen und Ereignissen, die sich im Verlauf der in den folgenden Versen von 1. Mose, Kapitel 1 beschriebenen sechs Schöpfungsperioden abspielten.
-