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Widme dich dem LesenDer Wachtturm 1996 | 15. Mai
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auch in schwierigen Situationen treu zu sein. Stellen wir uns beim Vorlesen von Daniel, Kapitel 3 das Geschehen vor. Ein riesiges Standbild aus Gold erhebt sich in der Ebene Dura, wo die babylonischen Staatsbeamten versammelt sind. Beim Klang der Musikinstrumente fallen sie nieder und beten das Bild an, das König Nebukadnezar aufgestellt hat. Das heißt, alle fallen nieder, außer Schadrach, Meschach und Abednego. Respektvoll, aber mit Nachdruck, erklären sie dem König, daß sie seinen Göttern nicht dienen und das Bild aus Gold nicht anbeten werden. Die drei jungen Hebräer werden in einen völlig überheizten Ofen geworfen. Doch was geschieht? Als der König hineinsieht, erblickt er vier kräftige Männer, und einer von ihnen ‘gleicht einem Sohn der Götter’ (Daniel 3:25). Die drei Hebräer werden aus dem Ofen herausgelassen, und Nebukadnezar preist ihren Gott. Es ist lohnend, sich diesen Bericht im Geist vorzustellen. Und welch ein anschauliches Beispiel er doch liefert, was Treue zu Jehova unter Prüfungen betrifft!
Aus dem Bibellesen im Familienkreis Nutzen ziehen
17. Nenne kurz einige der nützlichen Dinge, die die eigene Familie durch das gemeinsame Bibellesen lernen kann.
17 Wir können als Familie großen Nutzen aus dem regelmäßigen gemeinsamen Bibellesen ziehen. Wenn wir bei 1. Mose beginnen, können wir Zeuge der Schöpfung sein und einen Blick in die ursprüngliche, paradiesische Heimat der Menschen werfen. Wir können an den Erlebnissen der treuen Patriarchen und ihrer Angehörigen teilhaben und den Israeliten folgen, während sie trockenen Fußes durch das Rote Meer gehen. Wir können sehen, wie der Hirtenjunge David den Philisterriesen Goliath bezwingt. Unsere Familie kann sich ein Bild vom Bau des Tempels Jehovas in Jerusalem machen, kann dessen Zerstörung durch babylonische Horden mitverfolgen und den Wiederaufbau unter dem Statthalter Serubbabel beobachten. Zusammen mit den demütigen Hirten können wir bei Bethlehem die Ankündigung der Geburt Jesu durch Engel vernehmen. Wir können Einzelheiten über Jesu Taufe und seinen Dienst erfahren, können sehen, wie er sein menschliches Leben als Lösegeld gibt, und können einen Anteil an der Freude über seine Auferstehung haben. Anschließend bietet sich uns die Gelegenheit, gemeinsam mit dem Apostel Paulus zu reisen und die Gründung von Versammlungen zu beobachten, während sich das Christentum ausbreitet. Dann, beim Lesen des Bibelbuchs Offenbarung, können wir uns als Familie über die großartigen Zukunftsvisionen freuen, die dem Apostel Johannes übermittelt wurden, in denen es unter anderem um die Tausendjahrherrschaft Christi geht.
18, 19. Welche Empfehlungen für das Bibellesen im Familienkreis werden gegeben?
18 Wenn wir im Familienkreis aus der Bibel vorlesen, sollten wir dies klar und deutlich sowie mit Begeisterung tun. Beim Lesen gewisser Abschnitte in der Bibel könnte ein Familienmitglied — vielleicht der Vater — die Worte des Berichterstatters vorlesen. Die anderen könnten die Rollen der biblischen Personen übernehmen, wobei sie ihren Teil mit angemessenem Gefühl vortragen.
19 Das Bibellesen im Familienkreis kann auch zur Verbesserung unserer Lesefähigkeit beitragen. Unsere Erkenntnis über Gott wird wahrscheinlich zunehmen, und dadurch werden wir ihm sicher näherkommen. Asaph sang: „Was aber mich betrifft, so ist es für mich gut, mich Gott zu nahen. Zu dem Souveränen Herrn Jehova habe ich meine Zuflucht genommen, um all deine Werke zu verkünden“ (Psalm 73:28). All das wird unserer Familie helfen, Moses zu gleichen, der „standhaft [blieb], als sähe er den Unsichtbaren“, das heißt Jehova Gott (Hebräer 11:27).
Lesen und christlicher Predigtdienst
20, 21. Inwiefern hat unser Predigtauftrag etwas mit der Lesefähigkeit zu tun?
20 Hinter unserem Bemühen, gute Leser zu sein, sollte der Wunsch stehen, „den Unsichtbaren“ anzubeten. Die Fähigkeit, gut zu lesen, hilft uns, direkt aus Gottes Wort Zeugnis zu geben. Sie hilft uns auf jeden Fall, das Königreichspredigtwerk durchzuführen, mit dem Jesus seine Nachfolger beauftragte, als er sagte: „Geht ... hin, und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu halten, was ich euch geboten habe“ (Matthäus 28:19, 20; Apostelgeschichte 1:8). Das Zeugnisgeben ist die Hauptbeschäftigung des Volkes Jehovas, und die Lesefähigkeit ist uns dabei eine Hilfe.
21 Es kostet Anstrengungen, ein guter Leser und ein geschickter Lehrer des Wortes Gottes zu werden (Epheser 6:17). Daher wollen wir ‘unser Äußerstes tun, uns selbst Gott als bewährt darzustellen und das Wort der Wahrheit recht zu handhaben’ (2. Timotheus 2:15). Vergrößern wir unsere Erkenntnis der biblischen Wahrheit, und verbessern wir unsere Fähigkeiten als Zeugen für Jehova dadurch, daß wir uns dem Lesen widmen.
Wie lautet deine Antwort?
◻ Inwiefern hängt unser Glück vom Lesen des Wortes Gottes ab?
◻ Warum sollten wir über das nachsinnen, was wir in der Bibel lesen?
◻ Warum ist es beim Bibellesen von Wert, Gedanken zu verbinden und seine Vorstellungskraft zu gebrauchen?
◻ Welche Lehren kann man beispielsweise durch das Bibellesen vermitteln?
◻ Warum sollte man im Familienkreis aus der Bibel vorlesen, und welche Verbindung besteht zwischen dem Lesen und dem christlichen Predigtdienst?
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Lies Gottes Wort, und diene Gott der Wahrheit gemäßDer Wachtturm 1996 | 15. Mai
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Lies Gottes Wort, und diene Gott der Wahrheit gemäß
„Unterweise mich, o Jehova, in deinem Weg. Ich werde wandeln in deiner Wahrheit“ (PSALM 86:11).
1. Was wurde in der ersten Ausgabe dieser Zeitschrift auszugsweise über die Wahrheit gesagt?
JEHOVA sendet Licht und Wahrheit aus (Psalm 43:3). Ihm verdanken wir auch die Fähigkeit, sein Wort, die Bibel, zu lesen und die Wahrheit kennenzulernen. In der ersten Ausgabe dieser Zeitschrift (Juli 1879) hieß es: „Die Wahrheit wird wie ein bescheidenes Blümchen in der Wildnis des Lebens von dem üppig wachsenden Unkraut des Irrtums umwuchert und fast erstickt. Wer sie finden möchte, muß ständig danach Ausschau halten. Wer ihre Schönheit sehen möchte, muß das Unkraut des Irrtums und die Dornensträucher der Intoleranz beiseite schieben. Wer sie besitzen möchte, muß sich danach bücken. Wir wollen nicht mit nur einer Blume der Wahrheit zufrieden sein. Wäre eine genügend, dann gäbe es keine anderen. Pflücken wir weiter, bleiben wir auf der Suche!“ Durch das Lesen und Studieren des Wortes Gottes können wir eine genaue Erkenntnis erlangen und in Gottes Wahrheit wandeln (Psalm 86:11).
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