Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • w98 15. 6. S. 30-31
  • Fragen von Lesern

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • Fragen von Lesern
  • Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1998
  • Ähnliches Material
  • „Ringt danach“
    Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1986
  • Jehova segnet die, die ‘alle Kraft daransetzen’
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1979
  • Fragen von Lesern
    Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1990
  • Verlangt Jehova zuviel?
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1965
Hier mehr
Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1998
w98 15. 6. S. 30-31

Fragen von Lesern

Jesus ließ die Aufforderung ergehen: „Ringt danach, durch die enge Tür einzugehen, denn viele, sage ich euch, werden hineinzukommen suchen, werden es aber nicht vermögen“ (Lukas 13:24). Was meinte er damit, und welche Anwendung hat das in der heutigen Zeit?

Wir können diese interessante Passage am besten verstehen, wenn wir den Rahmen berücksichtigen. Jesus war etwa sechs Monate vor seinem Tod in Jerusalem gewesen, und zwar während des Jahrestages der Wiedereinweihung des Tempels. Er hatte davon gesprochen, der Hirte der Schafe Gottes zu sein, allerdings auch darauf hingewiesen, daß sich die Juden im allgemeinen nicht unter diesen Schafen befanden, weil sie sich weigerten, auf ihn zu hören. Auf seine Aussage hin, mit seinem Vater „eins“ zu sein, hatten die Juden Steine aufgehoben, um ihn zu steinigen. Darauf war er nach Peräa jenseits des Jordan gegangen (Johannes 10:1-40).

Dort stellte ihm ein Mann die Frage: „Herr, sind derer wenige, die gerettet werden?“ (Lukas 13:23). Diese Frage war durchaus angebracht, weil die damaligen Juden die Ansicht vertraten, nur eine begrenzte Zahl von Menschen würde die Rettung verdienen. Angesichts ihrer Einstellung kann man sich unschwer vorstellen, wer ihrer Ansicht nach die wenigen sein würden. Wie sehr sie doch im Irrtum waren, wie spätere Entwicklungen zeigen sollten!

Schon etwa zwei Jahre lang hatte Jesus unter ihnen gewirkt; er hatte gelehrt, Wunder vollbracht und ihnen in Aussicht gestellt, Erben des himmlischen Königreiches zu werden. Mit welchem Ergebnis? Sie — und vor allem ihre Führer — waren stolz darauf, daß sie Nachkommen Abrahams waren und daß ihnen Gottes Gesetz anvertraut worden war (Matthäus 23:2; Johannes 8:31-44). Aber die Stimme des vortrefflichen Hirten wollten sie weder erkennen noch darauf hören. Sie hatten gleichsam eine geöffnete Tür vor sich, und als hauptsächliche Belohnung für das Hindurchgehen hätten sie einen Anteil am Königreich empfangen; doch sie lehnten es ab, durch die Tür zu gehen. Nur verhältnismäßig wenige, hauptsächlich Angehörige der unteren Volksschichten, hörten auf Jesu Botschaft der Wahrheit, nahmen sie an und hielten zu ihm (Lukas 22:28-30; Johannes 7:47-49).

Am Pfingsttag des Jahres 33 u. Z. waren es letztere, die würdig waren, mit Geist gesalbt zu werden (Apostelgeschichte 2:1-38). Sie gehörten nicht zu den von Jesus erwähnten Tätern der Ungerechtigkeit, die weinen und mit den Zähnen knirschen würden, weil sie versäumt hatten, die ihnen gebotene Gelegenheit zu ergreifen (Lukas 13:27, 28).

Folglich handelte es sich im ersten Jahrhundert bei den ‘vielen’ um die Juden im allgemeinen und um die geistlichen Führer im besonderen. Diese behaupteten, Gottes Gunst erlangen zu wollen — aber nicht gemäß Gottes Maßstäben und Wegen, sondern gemäß ihren eigenen. Im Gegensatz dazu wurden die verhältnismäßig ‘wenigen’, die positiv reagierten, weil sie aufrichtig daran interessiert waren, ein Teil des Königreiches zu werden, gesalbte Glieder der Christenversammlung.

Wenden wir uns nun der erweiterten Anwendung zu, die unsere Tage betrifft. Zahllosen Personen, die die Kirchen der Christenheit besuchen, wird gelehrt, sie würden in den Himmel kommen. Diese Erwartung ist jedoch nicht auf die eindeutigen Lehren der Bibel gestützt. Wie die Juden in früherer Zeit möchten auch sie Gottes Gunst nur zu ihren eigenen Bedingungen erlangen.

Doch in der Neuzeit gab es ebenfalls verhältnismäßig wenige Personen, die demütig auf die Königreichsbotschaft reagierten und sich Jehova hingaben, wodurch sie in seine Gunst gelangten. Auf diese Weise wurden sie „Söhne des Königreiches“ (Matthäus 13:38). Die Einladung an die gesalbten „Söhne“ erging ab Pfingsten 33 u. Z. Nach dem Verständnis von Jehovas Zeugen läßt Gottes Handlungsweise mit seinem Volk seit längerer Zeit darauf schließen, daß im wesentlichen bereits alle Mitglieder der himmlischen Klasse berufen wurden. Deshalb haben diejenigen, die die biblische Wahrheit in den letzten Jahren kennengelernt haben, verstanden, daß die Hoffnung, die heute gewährt wird, ewiges Leben auf einer paradiesischen Erde ist. Die Personen, die diese Hoffnung haben, übertreffen inzwischen an Zahl den immer kleiner werdenden Überrest gesalbter Christen, die die Aussicht haben, tatsächlich in den Himmel zu kommen. Lukas 13:24 hat eigentlich keine Anwendung auf diejenigen, die nicht erwarten, in den Himmel zu kommen, enthält aber gewiß weisen Rat für sie.

Die Aufforderung Jesu, danach zu ringen, ist nicht so zu verstehen, daß er oder sein Vater uns Hindernisse in den Weg legt. Wie aus Lukas 13:24 zu ersehen ist, sind Gottes Anforderungen allerdings so beschaffen, daß unwürdige Personen ferngehalten werden. ‘Danach ringen’ beinhaltet zu kämpfen, uns wirklich anzustrengen. Wir könnten uns deshalb fragen: „Strenge ich mich wirklich an?“ Lukas 13:24 könnte folgendermaßen umschrieben werden: „Ich muß danach ringen, durch die enge Tür einzugehen, weil viele hineinzukommen suchen, es aber nicht vermögen. Ringe ich also wirklich danach? Gleiche ich einem Athleten in einem Stadion des Altertums, der sein Letztes gibt, um den Preis zu gewinnen? Kein Athlet wäre halbherzig oder würde sich Zeit lassen. Wie steht es mit mir?“

Jesu Worte weisen darauf hin, daß manche versuchen könnten, ‘durch die Tür zu gehen’, so wie es ihnen paßt, in einer entspannten, gemächlichen Gangart, die sie vorziehen. Christen könnten sich von dieser Einstellung beeinflussen lassen — einige sagen sich womöglich: „Ich kannte ergebene Christen, die sich jahrelang wirklich anstrengten, viele Opfer brachten; doch als sie starben, war das Ende des gegenwärtigen bösen Systems immer noch nicht da. Vielleicht sollte ich besser langsamer machen, ein normaleres Leben führen.“

Man könnte leicht so denken. Aber ist das wirklich weise? Dachten zum Beispiel die Apostel so? Mit Sicherheit nicht. Sie gaben alles für die wahre Anbetung — bis zu ihrem Tod. Paulus konnte beispielsweise sagen: „[Christus] ist es, den wir öffentlich bekannt machen ... Zu diesem Zweck arbeite ich wirklich hart, indem ich mich anstrenge, gemäß seiner Wirksamkeit, die mit Macht in mir am Werk ist.“ Später schrieb er: „Dafür arbeiten wir hart und strengen uns an, weil wir unsere Hoffnung auf einen lebendigen Gott gesetzt haben, der ein Retter aller Arten von Menschen ist, besonders von treuen“ (Kolosser 1:28, 29; 1. Timotheus 4:10).

Wir wissen, daß Paulus völlig richtig handelte, als er sich anstrengte. Welch eine Befriedigung wäre es wohl für jeden von uns, wie Paulus sagen zu können: „Ich habe den vortrefflichen Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe den Glauben bewahrt.“ (2. Timotheus 4:7)! Im Einklang mit Jesu Worten gemäß Lukas 13:24 kann sich jeder von uns fragen: „Setze ich mich mit Eifer und Fleiß ein? Ja liefere ich reichlich und regelmäßig Beweise dafür, daß ich mir die Aufforderung Jesu, ‘danach zu ringen, durch die enge Tür einzugehen’, zu Herzen nehme und sie befolge?“

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen