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Was Gott uns durch Jeremia sagen lässt
jr Kap. 5 S. 54-66

KAPITEL FÜNF

Was für Freunde suchst du dir?

1, 2. (a) Mit welchen Situationen können wir durch unser Umfeld konfrontiert werden? (b) Warum ist es für uns interessant, was für Freunde sich Jeremia suchte?

VERSETZ dich einmal in folgende Situationen: Kollegen, Nachbarn oder Mitschüler laden dich zu einer Weihnachtsfeier ein. Dein Arbeitgeber erwartet von dir, dass du lügst oder etwas Illegales tust. Der Staat verlangt etwas von dir, was deine Neutralität verletzen würde. Wie reagierst du? Wahrscheinlich wird dein Gewissen Alarm schlagen und du lässt dich nicht darauf ein, selbst wenn man dich deswegen verspottet oder du Nachteile in Kauf nehmen musst.

2 Jeremia wurde oft mit ähnlichen Situationen konfrontiert. In diesem Zusammenhang ist interessant, mit welchen Menschen oder Personengruppen er als Prophet in Berührung kam. Jeremia hatte zwangsläufig Kontakt mit Leuten, die ihn von seinem Auftrag abhalten wollten. Aber mit Sicherheit waren sie nicht seine Freunde. Die Freunde, die sich Jeremia suchte, standen hinter ihm und bestärkten ihn darin, treu zu bleiben. Wenn es um die Wahl unserer Freunde geht, können wir uns gut an Jeremia orientieren.

WIE SIEHT DEIN FREUNDESKREIS AUS?

3. Was wünschte sich Zedekia, aber wie reagierte Jeremia?

3 Vor der Zerstörung Jerusalems rief Zedekia wiederholt Jeremia zu sich. Der König wollte hören, dass er sich um die Zukunft seines Reiches keine Sorgen zu machen brauchte. Jeremia sollte ihm versichern, dass Gott die Judäer vor ihren Feinden beschützen würde. Durch Abgesandte forderte er ihn auf: „Befrage bitte für uns Jehova, weil Nebukadrezar, der König von Babylon, Krieg gegen uns führt. Vielleicht wird Jehova gemäß all seinen wunderbaren Werken an uns tun, sodass er [Nebukadrezar] von uns abziehen wird“ (Jer. 21:2). Zedekia wollte von Gottes Aufruf, sich den Babyloniern zu ergeben, nichts wissen. Ein Bibelkommentator vergleicht ihn mit einem „Patienten, der immer wieder zum Arzt rennt, aber die verordneten Medikamente nicht einnehmen möchte, sondern nur hören will, dass alles in Ordnung ist“. Jeremia hätte sich beim König einschmeicheln können, wenn er ihm einfach erzählt hätte, was er hören wollte. Warum machte sich Jeremia das Leben nicht leichter und schwächte seine Botschaft ab? Weil Jehova ihn beauftragt hatte, den Untergang Jerusalems anzukündigen. (Lies Jeremia 32:1-5.)

Bild auf Seite 54, 55

Was überzeugt dich davon, dass Jeremia und Ebed-Melech wirklich gelebt haben? Der Bericht in Jeremia, Kapitel 38, wo die beiden vorkommen, hat in den letzten Jahren durch zwei Entdeckungen in der Davidsstadt noch mehr Glaubwürdigkeit erhalten.

Die Archäologin Eilat Mazar stieß auf ein kleines Tonsiegel, eine Bulle. Der Siegelabdruck wurde 2005 bei Ausgrabungsarbeiten in einer Schicht entdeckt, die aus der Zeit der Zerstörung Jerusalems (607 v. u. Z.) datiert. Er enthält den althebräischen Namen „Jehuchal ben Schelemjahu“, zu Deutsch: „Juchal, der Sohn Schelemjas“.

Später fand man nur ein paar Meter weiter in einer ähnlichen Schicht noch eine weitere Bulle. Darauf steht der Name „Gedaljahu ben Paschhur“ oder „Gedalja, der Sohn Paschhurs“.

Genau diese Namen findest du in Jeremia 38:1. Es handelt sich um zwei Fürsten, die von König Zedekia den Tod Jeremias verlangten — ein Komplott, das von Ebed-Melech zerschlagen wurde. Die in Jeremia, Kapitel 38 erwähnten Personen haben also wirklich gelebt.

4. Vor welchen Entscheidungen stehen wir, wenn es beispielsweise um Freundschaften am Arbeitsplatz geht?

4 In manchem geht es dir sicher ähnlich wie Jeremia. Du hast mehr oder weniger engen Kontakt mit Nachbarn, Kollegen oder Mitschülern. Aber würdest du noch einen Schritt weiter gehen und dich mit ihnen anfreunden, obwohl man deutlich merkt, dass sie sich von Gott nichts vorschreiben lassen wollen? Jeremia konnte Zedekia nicht ganz und gar aus dem Weg gehen. Zedekia war nun mal der König — auch wenn er den Rat Gottes in den Wind schlug. Jeremia war jedoch nicht verpflichtet, die verkehrten Ansichten des Königs zu übernehmen oder sich bei ihm lieb Kind zu machen. Hätte er sich nach den Wünschen des Königs gerichtet, hätte Zedekia ihn womöglich mit Geschenken und Privilegien überhäuft. Doch Jeremia ließ sich durch nichts und niemanden dazu verleiten, mit Zedekia an einem Strang zu ziehen. Er war nicht bereit, von der Haltung abzurücken, die Jehova von ihm erwartete. Sein Beispiel sollte uns zum Nachdenken bringen, ob unsere Freunde uns darin bestärken, Jehova treu zu bleiben. Kontakte mit Andersgläubigen auf der Arbeit, in der Schule oder in der Nachbarschaft lassen sich nicht völlig vermeiden (1. Kor. 5:9, 10). Doch uns ist klar, dass unsere Freundschaft mit Gott darunter leiden kann, wenn wir Freundschaft mit ihnen suchen.

Bild auf Seite 57

GIBST DU DICH MIT ZWEIFLERN AB?

5, 6. Wie versuchte man, Jeremia zum Schweigen zu bringen?

5 Zedekia war nicht der Einzige, der Jeremia negativ beeinflussen wollte. Der Priester Paschhur „schlug“ den Propheten sogar. Es kann sein, dass er ihn zu 39 Schlägen verurteilte (Jer. 20:2; 5. Mo. 25:3). Einige judäische Fürsten behandelten ihn ähnlich und warfen ihn anschließend „in das Haus der Fesseln“. Er saß viele Tage lang in einem Kerker. Dort ging es ihm so elend, dass er dachte, er müsse sterben. (Lies Jeremia 37:3, 15, 16.) Als Jeremia dann eine Zeit lang auf freiem Fuß war, forderten andere Fürsten von Zedekia seinen Tod, weil er angeblich den Kampfgeist der judäischen Soldaten untergrub. Darauf landete er in einer schlammigen Zisterne, wo er sterben sollte (Jer. 38:1-4). Doch dieser schreckliche Tod blieb ihm glücklicherweise erspart. Wie man an diesem Vorfall sieht, waren Menschen, die es eigentlich hätten besser wissen müssen, zu Zweiflern geworden. Sie glaubten dem Propheten Gottes nicht und wollten ihn sogar ausschalten.

6 Zu Jeremias Feinden gehörten nicht nur Amtsträger. Einmal bedrohten ihn Leute aus seinem Heimatort Anathoth — also praktisch seine Nachbarn. Ihnen behagte Jeremias Botschaft nicht und sie wollten ihn umbringen, wenn er weiter prophezeien würde (Jer. 11:21). Doch Jeremia gab nichts auf die Freundschaft dieser Nachbarn, sondern klammerte sich an seinen Freund Jehova. Andere beließen es nicht nur bei Drohungen. Einmal legte sich Jeremia ein Joch aus Holz auf die Schultern als Zeichen dafür, dass sich die Juden, um zu überleben, dem König von Babylon unterwerfen sollten. Der falsche Prophet Hananja nahm ihm das Joch weg und zerbrach es. Er stellte die Sache so hin, als hätte Jehova gesagt: „Ich will das Joch des Königs von Babylon zerbrechen.“ Hananja starb noch im selben Jahr. Damit war klar, welcher Prophet die Wahrheit gesagt hatte (Jer. 28:1-11, 17). Als Jerusalem, wie von Jeremia angekündigt, in Trümmern lag, wollten Johanan und andere Heerführer nicht dem Gebot Gottes folgen, im Land Juda zu bleiben. „Es ist eine Unwahrheit, was du redest“, warfen sie Jeremia vor. „Jehova, unser Gott, hat dich nicht gesandt und gesprochen: ‚Zieht nicht nach Ägypten, um dort als Fremdlinge zu weilen.‘ “ Gegen den Willen Jehovas nahmen sie dann auch noch Jeremia und Baruch nach Ägypten mit (Jer. 42:1⁠—⁠43:7).

Bild auf Seite 58

Mit was für Leuten hatte Jeremia zwangsläufig Kontakt? Was für ein Beispiel gibt er uns?

7. In welchen Konflikt kann dich dein Umfeld bringen?

7 Versetz dich einmal in Jeremias Lage. Jahrelang war er von Zweiflern und Gegnern umgeben. Wie leicht hätte es ihm passieren können, Menschen als Freunde zu akzeptieren, die wenig Achtung vor Gott und seinem Wort hatten. Schließlich lebte er mitten unter ihnen. Und wie ist es mit dir? Wahrscheinlich unterscheidet sich dein Umfeld nicht wesentlich von dem Jeremias: auf der einen Seite krasse Gegner, aber dann auch Leute, die an sich ganz nett sind. Kommen sie als Freunde für dich infrage? Kann es dir guttun, dich mit Leuten anzufreunden, die auf Gottes Voraussagen nichts geben? Angenommen, Jeremia würde heute leben. Würde er dann wohl intensiven Kontakt mit Personen suchen, die sich nichts aus Gottes Wort machen und die ihr ganzes Vertrauen auf Menschen setzen? (2. Chr. 19:2). Jehova ließ Jeremia nicht im Unklaren, was dabei herauskommt, wenn man sich mehr auf Menschen stützt als auf ihn. (Lies Jeremia 17:5, 6.) Wie denkst du darüber?

Bild auf Seite 63

8. Nenne Konfliktsituationen, die in deiner Gegend vorkommen.

8 Manche versprechen sich berufliche oder geschäftliche Vorteile, wenn sie mit Kunden oder Klienten freundschaftliche Kontakte knüpfen. Besteht dabei aber nicht die Gefahr, sich einem schlechten Einfluss auszusetzen? Wie leicht kommt man in Situationen, in denen man sich schmutzige Witze anhören muss oder einen über den Durst trinkt. Man kann gut nachvollziehen, warum viele Christen lieber weniger verdienen oder auf berufliches Weiterkommen verzichten, als sich in eine solche Lage zu bringen. Auch haben manche Arbeitgeber oder Kollegen kein Problem damit, Kunden zu betrügen. Ein echter Christ lässt sich davon nicht anstecken, was aber gar nicht immer so leicht ist. Wie gut, dass wir Vorbilder wie Jeremia haben! Er lebte so, dass er sich ein reines Gewissen und vor allem ein gutes Verhältnis zu Gott bewahrte.

9. Warum ist es gefährlich, beliebt sein zu wollen?

9 Jeremia wurde wegen seiner felsenfesten Haltung von vielen Judäern verspottet (Jer. 18:18). Doch er war bereit, anders zu sein und sich nicht dem „allgemein beliebten Lauf“ anzuschließen (Jer. 8:5, 6). Manchmal nahm er sogar Einsamkeit in Kauf und hat sich dann „ganz allein hingesetzt“. Das war ihm lieber, als an falsche Freunde zu geraten. (Lies Jeremia 9:4, 5; 15:17.) Denkst du auch so? Treue zu Gott ist heute genauso wenig der „allgemein beliebte Lauf“ wie damals. Jehovas Diener mussten zu allen Zeiten aufpassen, was für Freunde sie sich auswählten. Für Jeremia bedeutete das aber nicht, dass er ganz ohne Freunde dastand. Er wurde von verschiedenen Seiten verteidigt und unterstützt. Von wem? Das zu erfahren kann dir bei der Wahl deiner Freunde Orientierungshilfe geben.

WAS FÜR FREUNDE SUCHTE SICH JEREMIA?

10, 11. (a) Nach welchen Kriterien suchte sich Jeremia seine Freunde aus? (b) Wer zählte zu Jeremias Freunden, und welche Fragen drängen sich auf?

10 Wie sollte Jeremia denn Freunde finden? Seine Landsleute hatten die reine Anbetung verlassen und liefen Götzen nach, was in den Augen Jehovas wie Prostitution war. Sie handelten betrügerisch und ungerecht, waren gemein, gewalttätig, lieblos und unmoralisch. Jeremia prangerte das im Auftrag Jehovas immer wieder an. Er redete ihnen eindringlich zu: „Kehrt bitte um, jeder von seinem schlechten Weg, und macht eure Wege und eure Handlungen gut“ (Jer. 18:11). Auch nach der Vernichtung Jerusalems betonte er Gottes „Taten liebender Güte“, „seine Erbarmungen“ und „Treue“ (Klag. 3:22-24). Jeremia wollte nur Freunde haben, die Jehova treu dienten. (Lies Jeremia 17:7.)

11 Die Bibel nennt einige Männer, die sich ganz klar hinter ihn stellten: Ebed-Melech, Baruch, Seraja und die Söhne Schaphans. Was waren das für Männer? Was verband sie mit Jeremia? Was machte sie zu guten Freunden? Und wie bestärkten sie Jeremia darin, treu zu bleiben? Während wir diese Fragen analysieren, können wir an unsere eigene Situation denken.

12. (a) Was verband Jeremia und Baruch, die auf Seite 58 abgebildet sind? (b) Was wissen wir über Seraja?

12 Jeremias engster Freund war wohl Baruch, der Sohn Nerijas. Jeremia setzte großes Vertrauen in ihn und übertrug ihm die Aufgabe, die Ankündigungen Jehovas schriftlich festzuhalten. Er diktierte ihm alles, und Baruch sollte anschließend die fertige Buchrolle zuerst dem Volk und dann den Fürsten Judas vorlesen (Jer. 36:4-8, 14, 15). Baruch teilte Jeremias feste Überzeugung, dass alles, was Gott gesagt hatte, eintreffen wird. Gemeinsam durchlebten die beiden Männer die letzten stürmischen 18 Jahre des Königreiches Juda. Sie verbrachten viel Zeit miteinander und erfüllten Seite an Seite Gottes Auftrag. Beide machten einiges durch und mussten sich vor ihren Feinden verstecken. Und beiden sprach Jehova ganz persönlich Mut zu. Baruch gehörte allem Anschein nach einer bedeutenden Schreiberfamilie in Juda an. In der Bibel wird er als „der Sekretär“ bezeichnet. Und sein Bruder Seraja hatte eine wichtige Funktion am Königshof. Wie Baruch unterstützte auch er Jeremia später dabei, Gottes Botschaft zu überbringen (Jer. 36:32; 51:59-64). Es muss Jeremia viel Kraft und Mut gegeben haben, dass er diese beiden Söhne Nerijas in solchen schweren Zeiten an seiner Seite wusste. Genauso wirst auch du empfinden, wenn du Freunde hast, die gemeinsam mit dir Jehova treu dienen.

Was kannst du dir bei der Wahl deiner Freunde von Jeremia abschauen?

13. Wodurch erwies sich Ebed-Melech als guter Freund Jeremias, wie auf Seite 63 abgebildet?

13 Auch der Äthiopier Ebed-Melech zeichnete sich als guter Freund Jeremias aus. Dieser Mann aus dem Ausland schritt mutig zur Tat, als der Prophet von wütenden Fürsten in eine leere Zisterne geworfen wurde. Er war ein Eunuch, das heißt ein Beamter, und diente am Königshof. In aller Öffentlichkeit wandte er sich an Zedekia, als dieser im Benjamintor saß, und holte sich die Erlaubnis, Jeremia aus der schlammigen Zisterne zu befreien. Er nahm noch 30 Männer mit, was darauf schließen lässt, dass er mit Angriffen von Jeremias Feinden rechnete (Jer. 38:7-13). Wir wissen nicht, wie viel Kontakt Ebed-Melech wirklich mit Jeremia hatte. Doch da beide großen Wert auf die Freundschaft Jehovas legten, kann man davon ausgehen, dass sie auch miteinander gut befreundet waren. Ebed-Melech wusste, dass Jeremia ein Prophet Jehovas war. Er verurteilte die Handlungsweise der Fürsten und riskierte seine Position, um sich für eine gerechte Sache einzusetzen. Ebed-Melech war eindeutig ein guter Mensch, denn Jehova versprach ihm für die Zeit, in der das Unglück über Jerusalem hereinbrechen würde: „Ich will dich an jenem Tag befreien . . ., weil du auf mich vertraut hast.“ (Lies Jeremia 39:15-18.) Was für ein schönes Lob! Wer würde sich so einen Freund nicht wünschen?

14. Was wissen wir über Schaphans Familie und ihre Verbindung zu Jeremia?

14 Zu Jeremias Freunden gehörten auch drei Söhne und ein Enkel Schaphans, Mitglieder einer einflussreichen Familie. Schaphan war schon bei König Josia Sekretär gewesen. Als Jeremia zum ersten Mal in Lebensgefahr war, „erwies es sich, dass die Hand Ahikams, des Sohnes Schaphans, mit Jeremia war, damit man ihn nicht in die Hand des Volkes gab“ (Jer. 26:24). Ahikam hatte einen Bruder mit Namen Gemarja. Dessen Sohn Michaja hörte zu, als Baruch Gottes Urteilssprüche öffentlich vorlas, und alarmierte seinen Vater und andere Fürsten. Diese Männer machten sich nun Sorgen, wie König Jojakim wohl reagieren wird, und rieten Jeremia und Baruch, sich zu verstecken. Gemarja gehörte auch zu den Männern, die den erzürnten König dann dringend baten, die Buchrolle nicht zu verbrennen (Jer. 36:9-25). Und da war noch Elasa, ein weiterer Sohn Schaphans. Ihn betraute Jeremia damit, den Juden in der babylonischen Gefangenschaft einen Brief mit prophetischen Aussprüchen zu überbringen (Jer. 29:1-3). Der Prophet Gottes wurde also von drei Söhnen und einem Enkel Schaphans unterstützt. Jeremia schätzte diese Männer bestimmt sehr. Sie waren nicht einfach deswegen Freunde, weil sie den gleichen Geschmack oder ähnliche Hobbys und Interessen hatten. Bei diesen Freundschaften ging es um viel mehr.

SUCH DIR DEINE FREUNDE GUT AUS

15. Was für ein Beispiel gab Jeremia bei der Wahl seiner Freunde?

15 Jeremia war von guten und schlechten Menschen umgeben, und wir können viel daraus lernen, wie er sich ihnen gegenüber verhielt. Sowohl der König als auch viele Fürsten, falsche Propheten und Heerführer wollten ihn dazu bringen, seine Botschaft abzuändern. Doch er ließ sich nicht darauf ein. Seine Haltung trug ihm nicht gerade die Sympathie dieser Männer ein, aber ihm lag auch gar nichts an ihrer Freundschaft. Sein bester Freund war und blieb Jehova. Wenn ihm die Treue zu Gott die Feindschaft gewisser Kreise eintrug, dann war er gern bereit, diesen Preis zu zahlen. (Lies Klagelieder 3:52-59.) Wie wir gesehen haben, war Jeremia jedoch nicht der Einzige, der Jehova unbeirrt diente.

16, 17. (a) Welche Hilfe bekommt man von einem guten Freund? (b) Wo findet man überall auf der Welt die besten Freunde?

16 Ebed-Melech war für Jeremia deswegen ein so guter Freund, weil er absolutes Vertrauen zu Jehova hatte. Er ging mutig und entschlossen vor, um Jeremias Leben zu retten. Baruch verbrachte viel Zeit mit Jeremia und half ihm gern dabei, Gottes Botschaft zu überbringen. Unter deinen Glaubensbrüdern und -schwestern kannst du genauso wertvolle Freunde finden. Cameron, eine 20-jährige Pionierin, ist dankbar, dass Kara, ebenfalls Pionierin, einen so guten Einfluss auf sie hatte. Sie meint: „Durch das, was Kara mir gesagt und vorgelebt hat, ist mir klar geworden, dass der erste Platz in meinem Leben Jehova gehört.“ Die beiden Freundinnen wohnten relativ weit voneinander entfernt, doch Kara hat regelmäßig geschrieben und öfter mal angerufen, um sich nach Cameron zu erkundigen und sie aufzumuntern. Cameron erzählt: „Sie kannte unsere Familie gut und wusste, wie schwer es für mich war, als meine Schwester keine Zeugin Jehovas mehr sein wollte. Die ganze Zeit war Kara für mich da. Ich weiß gar nicht, was ich ohne sie und ihre Unterstützung gemacht hätte. Sie hat mir unheimlich geholfen.“

Bild auf Seite 64

17 In der Versammlung findest du gute Freunde aller Altersgruppen. Sie teilen deinen Glauben, deine Werte, deine Liebe zu Jehova, deine Zukunftsperspektiven und wahrscheinlich auch so manche Probleme. Du kannst dich Seite an Seite mit ihnen für Jehova einsetzen. Sie können dir in schweren Zeiten Mut machen und du ihnen umgekehrt auch. Wenn du im Dienst für Jehova etwas besonders Schönes erlebst, freuen sie sich mit dir. Und noch etwas: Solche Freundschaften können eine Ewigkeit lang halten (Spr. 17:17; 18:24; 27:9).

18. Was wird an Jeremias Freundeskreis deutlich?

18 An Jeremias Freundeskreis wird deutlich: Man kann seiner Überzeugung nicht treu bleiben, wenn man sich Freunde sucht, die konträr zur Bibel leben. Sich das vor Augen zu halten ist heute genauso wichtig wie damals. Jeremia war bereit, gegen den Strom zu schwimmen, um seinen Auftrag gewissenhaft zu erfüllen und sich den Segen Jehovas zu sichern. Möchtest du das nicht auch? Jeremia suchte sich Freunde, die seinen Glauben teilten und ihm den Rücken stärkten. Jeder, der Jehova treu bleiben möchte, kann sich bei der Wahl seiner Freunde an Jeremia orientieren (Spr. 13:20; 22:17).

Was zeigt dir Jeremias Beispiel, wer für dich als Freund infrage kommt und wer nicht?

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