Quellen für das Arbeitsheft der Leben-und-Dienst-Zusammenkunft
1.–7. JANUAR
SCHÄTZE AUS GOTTES WORT | MATTHÄUS 1-3
„Das Königreich des Himmels ist nah“
nwtsty Studienanmerkungen zu Mat 3:1, 2
predigte: Das griechische Wort bedeutet eigentlich „als Amtsbote verkünden“. Es betont die Art und Weise des Verkündens: in der Regel eine öffentliche Erklärung statt einer Predigt vor einer Gruppe.
Königreich: Hier erscheint zum ersten Mal das griechische Wort basiléia. Es steht sowohl für Königsherrschaft als auch für das Herrschaftsgebiet und die Völker, die von einem König regiert werden. Dieses griechische Wort kommt 162-mal im Urtext der Christlichen Griechischen Schriften vor, 55-mal allein im Matthäusevangelium, wo es sich meistens auf Gottes Regierung im Himmel bezieht. Matthäus benutzt diesen Ausdruck so oft, dass man sein Evangelium auch als das „Königreichs-Evangelium“ bezeichnen könnte.
Königreich des Himmels: Diese Formulierung kommt rund 30-mal vor, und zwar nur im Matthäusevangelium. In den Evangelien Markus und Lukas wird der analoge Ausdruck „Königreich Gottes“ verwandt. Das „Königreich Gottes“ hat somit seinen Regierungssitz im Himmel, dem unsichtbaren Bereich, wo Geistwesen leben (Mat 21:43; Mar 1:15; Luk 4:43; Da 2:44; 2Ti 4:18).
ist nah: Hier in dem Sinne, dass der zukünftige Herrscher des himmlischen Königreiches bald erscheinen würde.
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Wie Johannes der Täufer aussah
Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaar und einen Ledergürtel, an dem man auch etwas befestigen konnte. Der Prophet Elia trug ähnliche Kleidung (2Kö 1:8). Kamelhaar war ein grober Stoff, den normalerweise die Armen trugen. Die Reichen dagegen trugen edle Gewänder aus Seide oder Leinen (Mat 11:7-9). Johannes hatte sich möglicherweise noch nie die Haare schneiden lassen, da er von Geburt an ein Nasiräer war. An seinem Äußeren sah man wahrscheinlich sofort, dass er ein einfaches, ganz und gar Gott gewidmetes Leben führte.
Heuschrecken
In der Bibel bezeichnet „Heuschrecke“ die verschiedensten Arten von Grashüpfern oder Heuschrecken mit kurzen Antennen (Fühlern), vor allem solche, die sich in großen Schwärmen bewegen. Wie eine in Jerusalem vorgenommene Analyse ergab, bestehen Wüstenheuschrecken zu 75 Prozent aus Protein. Werden Heuschrecken heute zu Nahrungszwecken genutzt, entfernt man Kopf, Beine, Flügel und Innereien. Den übrigen Körper isst man roh oder gegart. Sie sollen ähnlich wie Garnelen schmecken und sehr eiweißreich sein.
Wilder Honig
Hier sind ein von wilden Honigbienen gebauter Bienenstock (1) und eine triefende Honigwabe (2) abgebildet. Der Honig, den Johannes aß, wurde wahrscheinlich von einer wilden Bienenart (Apis mellifera syriaca) produziert, die in seinem Umfeld heimisch war. Diese aggressiven Bienen sind an das trocken-heiße Klima der Wildnis von Judäa angepasst, lassen sich aber nicht gut züchten. Schon im neunten Jahrhundert v. u. Z. hielt man in Israel Honigbienen in Tonzylindern. Bei Ausgrabungen mitten in einem ehemals städtischen Gebiet im Jordantal (heute Tel Rehov) fand man zahlreiche Überreste dieser Bienenstöcke. Der Honig aus diesen Bienenstöcken wurde von einer Bienenart produziert, die möglicherweise aus dem Gebiet der heutigen Türkei importiert wurde.
Nach geistigen Schätzen graben
nwtsty Studienanmerkung zu Mat 1:3
Tamar: Die erste von fünf Frauen in der von Matthäus erstellten Abstammungsliste des Messias. Die anderen vier sind Rahab und Ruth, beides keine Israelitinnen (V. 5), Bathseba, „die Frau Urias“ (V. 6), und Maria (V. 16). Diese Frauen wurden vermutlich deshalb in eine ansonsten rein männliche Abstammungsliste aufgenommen, weil sie durch besondere Umstände Vorfahrinnen von Jesus wurden.
nwtsty Studienanmerkung zu Mat 3:11
taufe euch: Oder „tauche euch unter“. Das griechische Wort baptízō bedeutet „eintauchen, untertauchen“. Die Bibel liefert noch weitere Hinweise dafür, dass mit der Taufe völliges Untertauchen gemeint ist. Einmal taufte Johannes im Jordantal bei Salim, „weil es dort reichlich Wasser gab“ (Joh 3:23). Als Philippus den äthiopischen Eunuchen taufte, „gingen . . . beide in das Wasser hinunter“ (Apg 8:38). Die Septuaginta gebraucht dieses griechische Wort in 2Kö 5:14, um zu beschreiben, dass Naaman im Jordan siebenmal untertauchte.
8.–14. JANUAR
SCHÄTZE AUS GOTTES WORT | MATTHÄUS 4–5
„Was wir aus der Bergpredigt lernen können“
(Matthäus 5:3) „Glücklich sind die, denen bewusst ist, dass sie Gott brauchen, denn das Königreich des Himmels gehört ihnen.
nwtsty Studienanmerkung zu Mat 5:3
Glücklich: Nicht lediglich Fröhlichkeit oder Unbeschwertheit, wie man sie zum Beispiel in der Freizeit empfindet. Bei Menschen beschreibt es vielmehr das Gefühl, von Gott gesegnet zu sein und seine Anerkennung zu haben. Derselbe Ausdruck wird auch für Gott und für Jesus in seiner himmlischen Herrlichkeit gebraucht (1Ti 1:11; 6:15).
denen bewusst ist, dass sie Gott brauchen: Der griechische Ausdruck für „denen bewusst ist“, wörtlich „die Armen (Bedürftigen; Notleidenden; Bettler)“, beschreibt in diesem Kontext Menschen, denen etwas fehlt und die sich dessen auch deutlich bewusst sind. Dasselbe Wort wird in Luk 16:20, 22 für den „Bettler“ Lazarus verwendet. Die griechische Wendung, die in manchen Bibelübersetzungen mit „Arme im Geist“ wiedergegeben wird, drückt aus, sich schmerzlich dessen bewusst zu sein, wie arm man ohne den Geist ist und wie sehr man Gott braucht.
nwtsty Studienanmerkung zu Mat 5:7
barmherzig: Die in der Bibel mit „barmherzig“ und „Barmherzigkeit“ wiedergegebenen Wörter werden nicht nur im Sinne von Vergebung oder Strafmilderung gebraucht. In den allermeisten Fällen drücken sie Mitgefühl oder Mitleid aus, das jemanden die Initiative ergreifen lässt, anderen zu helfen.
nwtsty Studienanmerkung zu Mat 5:9
die den Frieden fördern: Sie wahren nicht nur den Frieden, sondern schaffen auch Frieden, wo er fehlt.
Nach geistigen Schätzen graben
nwtsty Studienanmerkung zu Mat 4:9
einen Akt der Anbetung erweist: Das griechische Verb, das sich mit „anbeten“ übersetzen lässt, steht hier in der Zeitform Aorist, die eine momentane Handlung ausdrückt. Die Wiedergabe „einen Akt der Anbetung erweisen“ macht deutlich, dass der Teufel von Jesus keine wiederholte oder andauernde Anbetung verlangte. Es ging um einen einzigen „Akt der Anbetung“.
nwtsty Studienanmerkung zu Mat 4:23
lehrte . . . predigte: Lehren unterscheidet sich dadurch vom Predigen, dass der Lehrer sich nicht auf verkünden oder bekannt machen beschränkt. Er gibt Wissen weiter, erklärt, bringt überzeugende Argumente und liefert Beweise.
15.–21. JANUAR
SCHÄTZE AUS GOTTES WORT | MATTHÄUS 6–7
„Setzt das Königreich weiter an die erste Stelle“
(Matthäus 6:24) Niemand kann zwei Herren dienen. Den einen würde er hassen und den anderen lieben — zu dem einen würde er halten und den anderen würde er verachten. Ihr könnt nicht Gott und dem Reichtum dienen.
nwtsty Studienanmerkung zu Mat 6:24
dienen: Das griechische Verb beschreibt jemanden, der als Sklave arbeitet und das Eigentum eines einzigen Herrn ist. Jesus will sagen: Ein Christ kann Gott nicht die ausschließliche Ergebenheit schenken, die er verdient, und sich gleichzeitig dem Anhäufen von Besitz verschreiben.
(Matthäus 6:33) Setzt also das Königreich und Gottes gerechte Maßstäbe weiter an die erste Stelle und ihr werdet all das andere noch dazubekommen.
nwtsty Studienanmerkung zu Mat 6:33
Setzt . . . weiter an die erste Stelle: Die griechische Verbform zeigt eine fortlaufende Handlung an, weswegen man auch „setzt ständig“ sagen könnte. Ein echter Nachfolger von Jesus würde sich nicht nur eine Zeit lang auf das Königreich konzentrieren und sich dann etwas anderem zuwenden. Im Gegenteil, er muss dem Königreich immer den ersten Platz in seinem Leben einräumen.
das Königreich: In einigen alten griechischen Manuskripten steht hier „Gottes Königreich“.
gerechte Maßstäbe: Wer Gottes gerechte Maßstäbe an die erste Stelle setzt, richtet sein Leben gern nach dem Willen Gottes aus und hält sich an seine Maßstäbe für Richtig und Falsch. Diese Lehre steht in krassem Gegensatz zu dem, was die Pharisäer propagierten, die selbst bestimmen wollten, was richtig ist (Mat 5:20).
Nach geistigen Schätzen graben
(Matthäus 7:28, 29) Als Jesus zu Ende geredet hatte, da staunten die Leute nur so über seine Art zu lehren, 29 denn er lehrte sie wie jemand mit Autorität und nicht wie ihre Schriftgelehrten.
nwtsty Studienanmerkungen zu Mat 7:28, 29
staunten . . . nur so: Das griechische Verb wird auch als „außer sich geraten“ definiert. Die Verbform drückt eine fortlaufende Handlung aus, was darauf schließen lässt, dass die Worte von Jesus bei der Menschenmenge einen bleibenden Eindruck hinterließen.
seine Art zu lehren: Diese Formulierung bezieht sich auf die Art und Weise, wie Jesus lehrte, seine Lehrmethoden und auch auf das, was er lehrte — den gesamten Lehrinhalt der Bergpredigt.
nicht wie ihre Schriftgelehrten: Statt sich auf hoch angesehene Rabbis zu berufen, wie es unter den Schriftgelehrten üblich war, spricht Jesus als Repräsentant Jehovas wie jemand mit Autorität, indem er seine Lehren auf Gottes Wort stützt (Joh 7:16).
22.–28. JANUAR
SCHÄTZE AUS GOTTES WORT | MATTHÄUS 8–9
„Jesus hat die Menschen geliebt“
nwtsty Studienanmerkung zu Mat 8:3
berührte ihn: Unter dem mosaischen Gesetz wurden Aussätzige unter Quarantäne gestellt, damit sich andere nicht infizierten (3Mo 13:45, 46; 4Mo 5:1-4). Doch die jüdischen Geistlichen erlegten dem Volk zusätzliche Regeln auf. Zum Beispiel durfte niemand einem Aussätzigen näher als 4 Ellen (knapp 2 m) kommen und bei Wind musste man sogar 100 Ellen (rund 45 m) Abstand halten. Solche Regeln führten zu einem herzlosen Umgang mit Aussätzigen. Die jüdische Überlieferung äußert sich lobend über einen Rabbi, der sich vor Aussätzigen versteckte, und über einen anderen, der sie mit Steinen bewarf, um sie auf Abstand zu halten. Jesus dagegen ging die missliche Lage des Aussätzigen so sehr zu Herzen, dass er etwas für andere Juden Unvorstellbares tat: Er berührte den Mann. Und das, obwohl er ihn mit einem einzigen Wort hätte heilen können (Mat 8:5-12).
Das will ich: Jesus ging nicht einfach nur auf die Bitte ein, sondern brachte zum Ausdruck, wie sehr er sich wünschte, den Mann zu heilen. Er handelte also nicht lediglich aus einem Pflichtgefühl heraus.
nwtsty Studienanmerkung zu Mat 9:10
aß: Oder „zu Tisch lag“. Mit jemandem zu Tisch zu liegen bedeutete, enge Gemeinschaft mit ihm zu haben. Deshalb hätten sich Juden zur Zeit Jesu normalerweise niemals mit Nichtjuden zu Tisch gelegt beziehungsweise ein Mahl eingenommen.
Steuereinnehmer: Viele Juden trieben für den römischen Staat Steuern ein. Ihre Landsleute hatten eine starke Abneigung gegen sie, nicht nur weil sie mit einer verhassten fremden Macht zusammenarbeiteten, sondern auch weil sie überhöhte Steuern erpressten. Die Juden wollten mit Steuereinnehmern generell nichts zu tun haben und stellten sie mit Sündern und Prostituierten auf eine Stufe (Mat 11:19; 21:32).
nwtsty Studienanmerkung zu Mat 9:36
empfand er tiefes Mitgefühl: Das zugrundeliegende griechische Verb splagchnízomai ist mit dem Wort für „Eingeweide“ (splágchna) verwandt. Es beschreibt somit ein Gefühl, das man tief im Innern verspürt, eine intensive Emotion. Im Griechischen eines der ausdrucksstärksten Wörter für Mitgefühl.
29. JANUAR–4. FEBRUAR
SCHÄTZE AUS GOTTES WORT | MATTHÄUS 10-11
„Jesus nachzufolgen tut gut“
nwtsty Studienanmerkungen zu Mat 10:29, 30
Spatzen: Das griechische Wort strouthíon ist eine Verkleinerungsform und bezeichnet irgendwelche kleinen Vögel, vor allem aber Spatzen, die billigsten zum Verzehr angebotenen Vögel.
Eine Münze, die kaum etwas wert ist: Wtl. „Ein Assarion“, der Arbeitslohn für 45 Minuten. (Siehe sgd Teil 18.) Bei dieser Gelegenheit, auf seiner dritten Predigttour durch Galiläa, sagt Jesus, zwei Spatzen würden einen Assarion kosten. Offenbar rund ein Jahr später, unterwegs in Judäa, erwähnt er, man würde fünf Spatzen für den doppelten Preis bekommen (Luk 12:6). Wie ein Vergleich dieser beiden Berichte zeigt, waren Spatzen für einen Händler so wenig wert, dass man den fünften gratis bekam.
sogar die Haare auf eurem Kopf sind alle gezählt: Der Mensch hat im Schnitt 100 000 Haare auf dem Kopf. Was für ein starkes Interesse Jehova doch an jedem Nachfolger seines Sohnes haben muss, wenn ihm solche winzigen Details nicht entgehen!
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Spatz
Spatzen waren die billigsten zum Verzehr angebotenen Vögel. Mit dem Arbeitslohn für 45 Minuten konnte man zwei davon kaufen. Der griechische Ausdruck umfasst unterschiedliche kleine Vögel, darunter der Haussperling (Passer domesticus biblicus) und der Weidensperling (Passer hispaniolensis). Beide sind in Israel nach wie vor weit verbreitet.
(Matthäus 11:28) Kommt zu mir, alle, die ihr euch abplagt und belastet seid, und ich werde euch neue Kraft geben.
nwtsty Studienanmerkung zu Mat 11:28
belastet: Diejenigen, die Jesus auffordert, zu ihm zu kommen, waren durch Alltagssorgen und ein mühevolles Leben „belastet“. Man hatte dem Gesetz von Moses menschliche Traditionen hinzugefügt, weshalb die Anbetung Jehovas zu einer Belastung geworden war (Mat 23:4). Sogar der Sabbat, an dem man eigentlich neue Kraft schöpfen sollte, war zur Last geworden (2Mo 23:12; Mar 2:23-28; Luk 6:1-11).
ich werde euch neue Kraft geben: Das griechische Wort für „neue Kraft geben“ kann sich auf Ausruhen beziehen (Mat 26:45; Mar 6:31), aber auch darauf, jemandem eine Last leichter zu machen, damit er sich erholen und neue Kräfte sammeln kann (2Ko 7:13; Phm 7). Wie der Kontext zeigt, wäre es mit Arbeit und nicht mit Ausruhen verbunden, sich das „Joch“ von Jesus aufzulegen (Mat 11:29). Jesus ist hier das Subjekt des Satzes und das griechische Verb steht im Aktiv. Daraus folgt: Jesus schenkt den Müden neue Kraft und Energie, sodass sie den Wunsch verspüren, sein leichtes, sanftes Joch auf sich zu nehmen.
nwtsty Studienanmerkung zu Mat 11:29
Legt euch mein Joch auf: Jesus gebrauchte den Ausdruck „Joch“ als Metapher für Unterordnung unter Autorität und Führung. Falls er an ein Doppeljoch dachte, das Gott auf ihn gelegt hatte, dann war dies eine Aufforderung an seine Jünger, mit ihm unter das Joch zu kommen, und er würde ihnen zur Seite stehen. In diesem Fall ließe sich die Wendung wie folgt wiedergeben: „Kommt mit mir unter mein Joch.“ Falls er dagegen ein Joch im Sinn hatte, das er selbst auf andere legt, dann ist damit gemeint, sich als sein Jünger seiner Autorität und Führung unterzuordnen.