Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • g71 8. 8. S. 8-10
  • Löst die Hobby-Schneiderei vielleicht auch dein Problem?

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • Löst die Hobby-Schneiderei vielleicht auch dein Problem?
  • Erwachet! 1971
  • Zwischentitel
  • Ähnliches Material
  • Aus Sparsamkeitsgründen Hobby-Schneiderin geworden
  • Moderne Nähmaschinen und Schnittmuster vereinfachen das Schneidern
  • Bessere Stoffe
  • Wie man noch Zeit sparen kann
  • Der Versuch lohnt sich
  • Ist die Hobby-Schneiderei etwas für dich?
    Erwachet! 1973
  • Nähen
    Einsichten über die Heilige Schrift, Band 2
  • Mode im Wandel der Zeiten
    Erwachet! 2003
  • Sich schicklich und adrett kleiden
    Erwachet! 1976
Hier mehr
Erwachet! 1971
g71 8. 8. S. 8-10

Löst die Hobby-Schneiderei vielleicht auch dein Problem?

Vom „Awake!“-Korrespondenten in der Dominikanischen Republik

ORT: ein Modegeschäft in einer Seitenstraße von El Conde, dem Geschäftsviertel von Santo Domingo. Im Schaufenster sind vor einem schwarzen Samthintergrund zwei Kleider ausgestellt. Das eine mit psychedelischem Farbmuster, hochgeschlossen und mit langen Ärmeln, das andere ist zartblau mit modischem Kragen, hoher Taille und leicht ausgestelltem Rock; dazu das passende modische Beiwerk: Tasche, Schuhe und Schmuck. Zwei Frauen, Alicia und Yanet, bleiben stehen und betrachten die Auslage, dann werfen sie sich einen vielsagenden Blick zu und gehen weiter.

Ist dir dieses Bild vertraut? Hättest du ebenso gehandelt? Die beiden Kleider waren chic, aber ach, diese Preise!

Aus Sparsamkeitsgründen Hobby-Schneiderin geworden

Es gibt viele modebewußte Frauen, die sich von solchen Preisen nicht abschrecken lassen, sondern bereit sind, Opfer zu bringen, nur um sich nach der neuesten Mode kleiden zu können. Andere dagegen, wie Alicia und Yanet, benötigen den letzten Pfennig, um ihre große Familie zu ernähren und zu kleiden und um Schulgelder, Miete und Arztrechnungen zu bezahlen. Ihnen bleibt einfach nicht so viel Geld übrig, daß sie es sich leisten könnten, fertige Kleider von solcher Eleganz und Qualität zu kaufen.

Ist das auch dein Problem? Möchtest du wissen, wieso sie sich dennoch so chic kleiden können? Wie gelingt ihnen das, trotz ihres geringen Haushaltsgeldes? Sie sind Hobby-Schneiderinnen geworden. Würde das vielleicht auch dein Problem lösen?

Wir sitzen in dem kleinen Zimmer, in dem Alicia näht. Sie erklärt: „Yanet und ich sind aus einer Notlage heraus Schneiderinnen geworden. Das Leben wird täglich teurer. Das Geld reichte nicht mehr für Kleidung. Wir hatten nie genug, und die Kleider, die wir hatten, waren schnell abgetragen. Ich war mir im klaren darüber, daß sich unsere wirtschaftliche Lage nicht bessern würde und daß auch die Preise nicht sinken würden; ich mußte also etwas unternehmen. Daher haben wir angefangen, für uns und die Kinder selbst zu nähen. Die Kleider, die wir nähen, entsprechen unseren Bedürfnissen besser als die Kleider, die man kaufen kann, weil wir ganz bestimmte Stoffe und Schnitte auswählen. Wir haben eine bessere Garderobe, als wenn wir die Kleider fertig kaufen würden oder wenn wir sie von einer Schneiderin machen ließen. Manche Frauen, die Hobby-Schneiderinnen geworden sind, haben ein Schild mit der Aufschrift Modista (Schneiderin) herausgehängt; sie nähen nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere, und können so zusätzlich etwas Geld verdienen, das so dringend für die Ernährung der Familie und die Ausbildung der Kinder benötigt wird.“

In weniger entwickelten Ländern fehlt meist die Industrie, durch die das Volkseinkommen erhöht werden könnte. In solchen Ländern ist die Zahl der Textilfabriken oft so gering, daß sie den Bedarf nicht zu decken vermögen, und deshalb sind die Preise für Kleider verhältnismäßig hoch. Die Industrie mag außerdem behindert sein, weil alles Rohmaterial eingeführt werden muß und die Maschinen, die vielleicht auch nicht in ausreichender Zahl vorhanden sind, zudem noch veraltet sein mögen. Die Kleider, die eingeführt werden, müssen hoch verzollt werden; so bleibt der Durchschnittshausfrau nichts anderes übrig, als anzufangen, für sich und ihre Angehörigen selbst zu schneidern.

Moderne Nähmaschinen und Schnittmuster vereinfachen das Schneidern

Vielleicht schreckst du vor dem Gedanken zurück, selbst zu schneidern; dann mag Alicias Erfahrung für dich eine Ermunterung sein: „Ich entschloß mich einfach, es mit dem Nähen einmal zu versuchen. Ich dachte, ich könnte mir mindestens etwas nähen, was ich daheim tragen könnte. Mein Erstlingswerk war nicht besonders schön, aber ich lernte viel dabei, und mit der Zeit wurde ich auch geschickter im Nähen. Heutzutage ist die Mode ja viel einfacher als früher, sowohl für Kinder als auch für Erwachsene. Jetzt nähe ich alle Kleider für die Kinder und für mich selbst.“

„Das ist aber recht viel Arbeit, nicht wahr?“

„Ja, das schon, aber es ist nicht so schwierig, wie es vielleicht früher gewesen ist. Früher haben die Frauen selbst gesponnen und gewebt und ihre Kleider dann von Hand genäht. Wie glücklich mußten sie gewesen sein, als es dann Nähmaschinen gab! Wahrscheinlich waren sie so froh wie ich, als ich anstelle meiner Maschine mit Fußpedal diese elektrische bekam, bei der das mühsame Treten wegfällt. In diesem Land haben natürlich viele Frauen noch Maschinen mit Tretpedal, weil die neueren Nähmaschinen teuer sind.

Wenn ich daran denke, wie lange man früher an einem einzigen Knopfloch zu nähen hatte. Und wie man dabei die Augen anstrengen mußte! Mit dieser Maschine kann ich in wenigen Sekunden nicht nur Knopflöcher nähen, sondern auch Knöpfe annähen. Außerdem kann ich damit sticken, säumen und Spitzen anketteln. Ich kann damit die Nähte versäubern, so daß der Stoff nicht ausfranst, ferner kann ich die Stichlänge verstellen und dem Material anpassen, das ich verarbeite, sei es Chiffon, Leder, sei es moderne Maschenware. Das Nähen mit dieser Maschine kann man eher als Abenteuer denn als Arbeit bezeichnen. Das Schöne ist, daß unsere Kleider dank der Raffinessen dieser Maschine aussehen, als wären sie von einer Schneiderin genäht.“

Für eine Hausfrau, die sich mit dem Gedanken trägt, eine Hobby-Schneiderin zu werden, wäre eine solche Maschine natürlich von großem Vorteil. Aber das ist nicht alles. Es gibt noch weitere Hilfen. In Südamerika und auf den Antillen schneiden viele Schneiderinnen die Kleider nach einem Bild in einer Modezeitschrift zu, doch der Hobby-Schneiderin stehen auch Schnittmuster für ganz moderne Kleider zur Verfügung. Auf fast allen Schnittmustern ist ein Zuschneideplan eingezeichnet. In der Anleitung wird genau angegeben, wie man beim Zuschneiden vorgehen muß, wie man das Schnittmuster auf den Stoff legen soll, wo man schneiden soll, wie und wo die Abnäher oder Falten zu markieren sind und wie man die verschiedenen Teile zusammennähen muß; das alles wird dem Anfänger eine große Hilfe sein. Das Schnittmuster kann man leicht den eigenen Maßen anpassen, und wenn man das einmal getan hat, kann man es immer wieder verwenden. Auch werden Ratschläge gegeben, die der Hausfrau helfen, den für ihren Stoff und ihre Bedürfnisse passenden Schnitt zu wählen.

Bessere Stoffe

Der Hobby-Schneiderin steht eine Vielzahl von verschiedenen Stoffen zur Verfügung: Dacron, Baumwolle, Nylon, Orlon, Leinen, Spitzenstoffe, Jersey, „gebondeter“ Stoff usw. Die Hobby-Schneiderin lernt bald, daß bügelfreie oder knitterarme Stoffe besser zu verarbeiten sind, weil sie sich nicht verziehen. Natürlich sind die Kleider aus solchen Stoffen auch pflegeleicht. Doch in der Dominikanischen Republik sind viele dieser modernen Gewebe noch nicht in größeren Mengen, in großer Auswahl und zu einigermaßen annehmbaren Preisen zu bekommen, daher sagt Alicia: „Vivimos planchando“ („Unser Leben besteht aus Bügeln“).

Yanet, die zu einer Tasse Kaffee kommt, bringt einen Artikel mit, in dem etwas über „gebondete“ oder „gecointe“ Stoffe gesagt wird. Das sind Stoffe, bei denen das Futter gleich auf der linken Seite aufgetragen ist. Vor allem bei dünnen, zarten Stoffen wirkt es sich günstig aus, wenn das Futter angeklebt ist, denn sie lassen sich so leichter verarbeiten. Bei zwanzig Prozent der Meterware, die im vergangenen Jahr in den Vereinigten Staaten von Hobby-Schneiderinnen gekauft worden ist, handelte es sich um „gebondete“ oder „gecointe“ Stoffe.

„Ein Teil dieser Stoffe mag in tropischen Ländern nicht verwendet werden können“, meint Yanet. „Zum Beispiel Stoffe, bei denen auf der Rückseite eine Schaumstoffschicht angeklebt ist, die isoliert und wärmt; das ist ein großer Vorteil in Ländern mit kaltem Klima oder für Wintersportbekleidung. ,Gebondete‘ oder ,gecointe‘ Stoffe benutzt man für die verschiedensten Zwecke, angefangen von Sportbekleidung bis zu Abendkleidern. Acetat- oder Nylontrikot, auf der Rückseite von Jersey, Orlon oder Spitzenstoff angeklebt, verleiht diesen Stoffen Festigkeit und bewirkt, daß man sie leichter verarbeiten kann. Personen, die gegen gewisse Fasern allergisch sind, werden durch die zweite Stoffschicht geschützt.“

„Wenn man Kleider und Blusen nicht mehr füttern braucht, wird das Nähen noch einfacher, und man spart auch Zeit“, meint Alicia.

Wie man noch Zeit sparen kann

Die Hausfrau, die selbst schneidert, kann es sich nicht leisten, viel Zeit für das Einkaufen aufzuwenden; aber hier ist das Einkaufen kein Problem. Sie kann alles: Stoff, Schnittmuster, Faden, Reißverschluß und Knöpfe, im gleichen Geschäft kaufen. Wenn sie sich in einem Geschäft, in dem Stoffe und Kurzwaren zu haben sind, etwas umschaut, wird sie sehr wahrscheinlich alles finden, was sie braucht.

Für die Anfängerin mag es von Vorteil sein, einen Nähkursus unter der Anleitung einer erfahrenen Schneiderin mitzumachen. Man läuft dann weniger Gefahr, durch Experimentieren Zeit und Geld zu verschwenden.

Der Versuch lohnt sich

Viele Faktoren haben dazu beigetragen, daß die Hobby-Schneiderei so populär geworden ist, und sie wird ohne Zweifel noch populärer werden, wenn weitere Frauen einsehen, daß ein Versuch sich lohnt.

Die Ersparnisse, die man durch die Hobby-Schneiderei erzielt, sind bedeutend. Die Spartenjournalistin Sylvia Porter behauptet, man spare fünfzig Prozent, wenn man die Kleider selbst nähe. In manchen Gegenden spart man noch mehr, besonders wenn man den Stoff günstig einkauft und lernt, was und wieviel man kaufen sollte.

Für christliche Frauen gilt es noch einen weiteren, und zwar sehr wichtigen Faktor zu berücksichtigen. Christliche Frauen werden ermahnt, keine teuren, auffallenden Kleider zu tragen, sondern sich bescheiden und schicklich zu kleiden. (1. Tim. 2:9) Die Christin sollte sich nicht so kleiden, daß sie den Eindruck erweckt, zu den Gruppen zu gehören, die einen rebellischen Geist haben. Wenn sie ihre Kleider selbst näht, kann sie Extreme besser meiden und gut gekleidet gehen, ohne die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Sie kann die im Buche der Sprüche geschilderte tüchtige Hausfrau nachahmen, die für ihre ganze Familie alles selbst nähte. (Spr. 31:19, 21, 22) Die Christin, die so handelt, gibt ihren Töchtern auch ein gutes Beispiel, dem sie nacheifern können. So hilft sie ihnen, praktische und tüchtige Hausfrauen zu werden, und hält sie mit einer Arbeit beschäftigt, die sie nicht nur befriedigt, sondern die ihnen auch die Möglichkeit gibt, sich schöpferisch zu betätigen.

Wenn man sich die Kleider selbst näht, kann man sie der eigenen Figur anpassen, man kann sie sorgfältiger arbeiten, als viele Konfektionskleider gearbeitet sind, und man kann auch einen ganz individuellen Schnitt wählen; das sind nur einige der zusätzlichen Vorteile, die das Hobby-Schneidern hat. Es lohnt sich daher, es einmal damit zu versuchen.

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen