Wozu sind wir auf Erden?
HAST du schon einmal in einer sternklaren Nacht zum Himmel aufgeblickt und dich gefragt: „Warum bin ich hier?“? Soweit wir Menschen es wissen, sind auf keinem anderen Planeten und auch auf keinem der übrigen Himmelskörper, sondern nur auf der Erde die für eine große Vielfalt an Pflanzen und Tieren erforderlichen Bedingungen vorhanden. Sind die Erde und die verschiedenen Lebensformen darauf durch ein zufälliges Zusammentreffen zahlreicher Unwahrscheinlichkeiten entstanden? Oder gibt es Beweise dafür, daß sie das Werk eines intelligenten Schöpfers sind?
Heute glauben viele, der Mensch habe sich entwickelt und sei keinem Höheren verantwortlich. Deshalb meinen sie, wir Menschen könnten nach eigenem Gutdünken handeln, wir könnten leben, wie wir wollten. Doch da wir aufeinander angewiesen sind, müßten wir darauf bedacht sein, ein gutes Verhältnis zu denen zu haben, von denen wir abhängig sind. Im wesentlichen lebt man nur seinen eigenen Wünschen, bemüht sich allerdings, etwas für die Gesellschaft zu tun, um eine gewisse Befriedigung zu haben und in der Welt anerkannt zu werden.
Aber welchen Anreiz vermittelt ein solcher Standpunkt in Wirklichkeit? Was immer ein Mensch in seinem Leben leisten mag, geht bei seinem Tod verloren. Schließlich verblaßt die Erinnerung an ihn, auch wenn sein Name vielleicht noch einige Jahre über seinen Tod hinaus bekannt bleibt.
Das läßt die Frage aufsteigen: Erscheint es sinnvoll, daß der Mensch nur 70 oder 80 Jahre alt wird? Ist es nicht entmutigend, daß durch den Tod soviel verlorengeht? Es dauert 20 Jahre, bis ein Mensch erwachsen ist; in den darauffolgenden rund 20 Jahren erweitert er sein Wissen und gewinnt Erfahrung; kurz danach beginnt er zu altern; und seine Kräfte lassen allmählich nach. Schließlich setzt der Tod all seinem Tun ein Ende. Möglicherweise hat er etwas von seinen Kenntnissen an andere weitergegeben, aber im großen und ganzen geht sowohl sein Wissen als seine Erfahrung der Nachwelt verloren. Wie betrüblich, ja welch ein Verlust ist das, wenn man bedenkt, daß immer noch zahllose Geheimnisse über unseren Planeten und das Weltall ungelüftet sind, obwohl die Menschheit schon jahrtausendealt ist.
Doch gibt es auch Millionen Menschen, die an einen Schöpfer glauben. Wenn die Erde und die Menschen das Werk dieses Schöpfers sind, wozu hat er sie dann geschaffen? Wird die Erde, wie viele glauben, schließlich zerstört werden? Ist sie lediglich ein Ort, wo die Menschen geprüft werden, wonach dann, je nach ihrem Verhalten, ihr ewiges Geschick bestimmt wird? Wenn wir zu diesem Zweck auf der Erde wären, müßte man sich fragen: Wieso sterben dann Kinder, die kaum auf der Welt sind? Was haben sie getan, was zeigen würde, ob sie gute oder schlechte Menschen sind? Oder warum reißt ein intelligenter Schöpfer Männer und Frauen aus dem Leben, obschon sie erst einen Bruchteil der Erde, wo sie geprüft werden sollen, kennengelernt haben? Und warum sollte der Schöpfer unsere schöne Erde samt all den verschiedenen Pflanzen und Tieren verbrennen wollen?
Heute gibt es immer mehr Menschen, die sich mit den allgemein verbreiteten Auffassungen über die Frage, wozu der Mensch auf Erden ist, nicht mehr zufriedengeben. Vielleicht gehörst auch du zu ihnen. Haben wir denn die Möglichkeit, sicher zu wissen, wozu wir auf Erden sind? Oder wäre es besser, uns über diese Frage hinwegzusetzen und einfach nach bestem Wissen und Gewissen zu leben?
Nein, das sollten wir nicht tun, denn wir könnten durch falsche Auffassungen über diese Dinge zu Schaden kommen. Wenn z. B. kein Schöpfer existierte, dem die Menschen verantwortlich wären, dann würden sich Millionen Menschen einer Illusion hingeben. Ihr Glaube veranlaßt sie aber, Zeit, Kraft und Mittel aufzuwenden, um religiöse Ziele zu fördern. In Wirklichkeit würde das aber niemandem etwas nützen. Gibt es dagegen einen Gott und hat er in bezug auf den Menschen einen Vorsatz, dann sollten wir den Wunsch haben, diesen Vorsatz kennenzulernen. Nur dann könnten wir in Übereinstimmung damit leben. Ja, unsere Auffassung darüber, wozu wir auf Erden sind, mag sich auf unser jetziges und unser künftiges Leben auswirken.