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Erwachet! 1981
g81 8. 11. S. 24-27

Arboga — ein neues Zentrum der Zeugen Jehovas in Schweden

Vom „Awake!“-Korrespondenten in Schweden

AN DER vielbefahrenen Europastraße 3 zwischen den beiden größten Städten Schwedens, Stockholm und Göteborg, findest du die kleine idyllische Stadt Arboga. Als eine der ältesten Städte Schwedens hat sie eine Geschichte von mehr als 1 000 Jahren.

Vom 13. bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts war Arboga eine der wichtigsten Städte Schwedens. Aber dann verlor es an Bedeutung. Heute ist es außerhalb von Schweden fast unbekannt.

Doch vor kurzem hat sich in dieser kleinen Stadt etwas ereignet, was sie weltweit bekannt machen wird. Jehovas Zeugen haben dort etwas gebaut, was eine Zeitung als eine „Stadt in einer Stadt“ bezeichnete. Es ist ein neues Zweigbüro mit einer Druckerei sowie mit Büro und Wohnräumen. Von jetzt an wird es als ein Zentrum für ihre christliche Tätigkeit in Schweden dienen.

Einzigartiges Bauprojekt

Nie zuvor hat sich auf dem schwedischen Bausektor etwas Derartiges ereignet. Gemäß einem Zeitungsreporter ist dieser Gebäudekomplex „der hervorragendste und größte, der je in diesem Lande von Freiwilligen gebaut wurde“.

Während einer Zeit von zweieinhalb Jahren kamen etwa 5 000 Zeugen Jehovas aus dem ganzen Lande und aus Nachbarländern nach Arboga, um für kürzere oder längere Zeit freiwillig mitzuhelfen. Sie errichteten Gebäude von 20 000 Quadratmeter Fläche und verwandelten 120 000 Quadratmeter Wald in einen Park.

Mitte der 70er Jahre war es offenkundig geworden, daß dieses Projekt nötig wurde, da das frühere, 26 Jahre alte Zweigbüro in Jakobsberg — einige Kilometer nordwestlich von Stockholm — zu eng geworden war. Nachdem sich Jehovas Zeugen zwei Jahre lang nach einem neuen Grundstück umgesehen hatten, beschlossen sie, in Arboga zu bauen. Und sowohl die Stadt als auch die Bezirksbehörden arbeiteten von Anfang an begeistert mit dem Zweigbüro zusammen.

Um die Ausgaben einzuschränken, wurde beschlossen, das gesamte Projekt von Zeugen Jehovas bauen zu lassen — ausnahmslos Freiwillige ohne Bezahlung. An die über 300 Versammlungen der Zeugen Jehovas in Schweden wurden Briefe gesandt, um sowohl Männer als auch Frauen zur Mithilfe einzuladen.

In der Nähe des Baugeländes kaufte man ein älteres Hotel mit Apartments und Zimmern, die als Unterkunft für die Arbeiter dienten. Auch wurde ein nahe gelegenes Fabrikgebäude gemietet, in dem die Zeugen Schreinerarbeiten ausführen konnten. Außerdem wurde eine Betonmischanlage aufgestellt.

Einzigartig war auch das Gebäude auf der Baustelle, das die Büros, den Umkleideraum, die Küche und den Speisesaal für die Arbeiter beherbergte. Was war einzigartig daran? Man hatte es so gebaut, daß es später, nach Beendigung der Bautätigkeit, zu zwei Königreichssälen der Zeugen Jehovas umgebaut werden konnte.

Das endgültige Startsignal kam, als am 7. September 1978 die Baugenehmigung erteilt wurde. Am nächsten Tag fiel der erste Baum auf dem Grundstück.

Zu den „freiwilligen Holzfällern“ gehörte ein Pferd, eine Stute namens Lea. Obwohl sie 23 Jahre alt war, arbeitete sie einen ganzen Winter lang auf der Baustelle, und manchmal zog sie den Holzschlitten so ungestüm, daß ihr Herr die Zügel straff anziehen mußte.

Der erste Winter war eines der größten Hindernisse, die überwunden werden mußten. An einigen Tagen sank die Temperatur unter minus 30 °C. Der Boden war gefroren und hart wie Stein. Damit die Arbeiter weiterarbeiten konnten, mußten Teile der Baustelle mit Zeltplanen abgedeckt werden. Man wandelte Ölfässer in Heizöfen um und blies Heißluft unter die Zeltplanen. Der Winter 78/79 ging als einer der kältesten dieses Jahrhunderts in die schwedische Geschichte ein. Aber die Arbeit wurde ohne Unterbrechung fortgesetzt.

Das Frühjahr 1979 kam, und die Fundamente nahmen Gestalt an. In der Betonmischanlage wurden Tausende von Tonnen Beton hergestellt. Dann wurde das „Skelett“ des Gebäudes errichtet, und bevor der nächste Winter kam, war der Großteil des Gebäudes überdacht. Das bedeutete, daß noch hauptsächlich Innenarbeiten ausgeführt werden mußten.

Die Bodenleger hatten wirklich viel Arbeit. „Das sind ja keine Böden, sondern Felder!“ rief ein Arbeiter aus. Aber Stück für Stück wurden die Böden zu einem Blickfang im Gebäude.

Die Zeugen durften in einem Marmorsteinbruch unweit der Baustelle fast kostenlos mehr als 100 Tonnen Marmorbruchstücke sammeln. Sie wurden auf den Böden zu schönen Mosaikmustern zusammengestellt. Zwischen die Stücke wurde eine Mischung aus gemahlenem Marmor und Beton (Terrazzo) gegossen.

Die Böden wurden dann mit großen Schleifmaschinen geschliffen, so daß sie glatt und glänzend waren. Um für die benötigten Diamantschleifscheiben nicht viel Geld auszugeben, suchte ein Arbeiter etwa 30 Betriebe auf. Er sammelte ca. 20 000 kleine Diamanten von abgenutzten, ausgedienten Schleifscheiben. Sie wurden dann auf die Scheiben geklebt, die zum Schleifen aller drei Bodenarten verwendet wurden: Granit, Marmor und Terrazzo.

Der Gebäudeteil, der zuerst fertig wurde, war die 4 500 Quadratmeter große Druckerei. Im Frühjahr 1980 war es soweit, daß die Druckmaschinen von Jakobsberg nach Arboga kommen konnten. Doch wie sollte man diese schweren Riesen transportieren, ohne sie zu zerlegen?

Ein erfinderischer Bruder schlug vor, vier „Luftkissen“ zu kaufen. Man könnte sie ja später jederzeit wieder verkaufen. Gesagt, getan! Unter jede Ecke einer Druckmaschine wurde ein „Kissen“ gelegt und mit Druckluft versorgt. Man brauchte dann die Maschine nur leicht anzuschieben, um sie vorwärts zu bewegen.

Für Hunderte von Arbeitern war es ein historischer Augenblick, als sie an einem sonnigen Apriltag die erste Druckmaschine auf den glänzenden Boden der Druckerei „schweben“ sahen. „Mir war es unheimlich zumute“, sagte eine Frau, die von Anfang an auf der Baustelle mitgeholfen hatte. Viele andere empfanden ebenso. Am 8. Juni 1980 wurde für die Zeitschrift Erwachet! in Norwegisch, die in Arboga gedruckt werden sollte, die erste Papierbahn in die Maschine „eingefädelt“.

„Eine phantastische Organisation“

„Die Grundlage des ganzen Projekts ist eine phantastische Organisation, in der alles bis ins letzte Detail funktioniert“, schrieb ein Zeitungsreporter nach seinem Besuch auf der Baustelle. Das stimmt. Doch es ist nicht die ganze Wahrheit.

Eine Organisation muß — wenn sie ihren Zweck erreichen soll — loyal und ganzherzig von ergebenen Männern und Frauen unterstützt werden. „Eine solche Unterstützung ist hier wirklich vorhanden“, sagte Ake Olofsson, einer der Organisatoren. Er fügte hinzu: „Viele Zeugen, die hier freiwillig mitarbeiteten, kamen aus branchenfremden Berufen und den verschiedensten Lebensumständen. Aber all diese Arbeiter hatten eines gemeinsam: den Glauben an den guten Zweck dieses Gebäudes. Daher nahmen sie dankbar jede Arbeitszuteilung an und taten ihr Bestes. Sogar Personen, die gar keine Zeugen Jehovas sind, halfen mit.“

Tausende unterstützten das Projekt auf andere Weise. Aus dem ganzen Land kamen Geldspenden und Darlehen. Tonnen von Nahrungsmitteln wurden gespendet. Eine Versammlung der Zeugen Jehovas backte 4 500 Brötchen. Ein Landwirt, der in der Nähe der Baustelle wohnte, spendete zwei Tonnen Karotten, nachdem er den Eifer der Arbeiter bemerkt hatte. Andere schickten Honig, Früchte und Marmelade oder auch Büroausrüstung, Möbel, Kleidung und Schuhe.

Laut Auskunft des Fremdenverkehrsamtes war die Baustelle im Sommer 1980 zur zweitgrößten Touristenattraktion in Arboga geworden. Fast jeden Tag wurden mit einzelnen Besuchern und mit Besuchergruppen Führungen gemacht. Wie war der allgemeine Eindruck? Eine Lokalzeitung erklärte: „Bisher ist jeder, der dieses große Gebäude besichtigt hat, voller Begeisterung zurückgekehrt.“

„Führung von oben“

Ein Ehepaar mittleren Alters, das aus Versehen auf das Baugelände „geraten“ war, beschloß schließlich, sich dort umzusehen. Je mehr sie zu sehen bekamen, um so begeisterter waren sie. Als sie wieder gingen, sagten sie zu den Zeugen: „Wenn man all das sieht, wird einem klar, daß ihr eine Führung von oben habt.“

Diese spontane Äußerung beschreibt genau das, was viele Freiwillige empfunden haben. Jehovas Zeugen geben nicht sich selbst die Ehre für das, was in Arboga geleistet wurde. Sie haben sich an ihren himmlischen Vater, Jehova Gott, gewandt und um Kraft, Erkenntnis und Weisheit gebetet, um die Arbeit bewältigen zu können. Ohne ihren festen Glauben und ihr Vertrauen zu Gott und seinem Vorsatz wären sie nie zu dieser Leistung fähig gewesen.

Dieser Glaube hat sie darin vereint, im Einklang mit Gottes Vorsatz zu arbeiten. Nur Gott kann der heutigen unbefriedigenden Welt ein Ende bereiten und aufrichtige Männer und Frauen in eine friedliche neue Ordnung der Dinge hier auf Erden führen (Jes. 2:2-4; 2. Petr. 3:13). Weil Jehovas Zeugen diese „gute Botschaft“ mit Hilfe von Bibeln, Zeitschriften, Büchern, Broschüren und anderen Druckschriften verbreiten möchten, unterstützen sie Bauprojekte wie das in Arboga von ganzem Herzen (Matth. 24:14; 28:19, 20).

Einweihung

Der 23. Dezember 1980 war einer der dunkelsten Tage des ganzen Jahres. In Arboga ging die Sonne um 8.55 Uhr auf und um 14.50 Uhr unter. Dennoch war es der strahlendste und glücklichste aller Tage während der Bauzeit. An diesem Tag wurde das neue Zweiggebäude Jehova Gott geweiht.

In dem schönen neuen Königreichssaal fand eine Zusammenkunft statt. Unter den Anwesenden waren Gäste aus den Zweigbüros mehrerer umliegender Länder. Bengt Hanson vom schwedischen Zweig gab einen Rückblick über die Tätigkeit und das Wachstum der Zeugen Jehovas in Schweden seit den Anfängen in den 1890er Jahren. Er dankte den 17 329 Zeugen in ganz Schweden für die hervorragende Unterstützung des Bauprojekts.

Milton Henschel vom Hauptbüro der Zeugen Jehovas in Brooklyn (New York) gab einen Rückblick über die Bautätigkeit des Volkes Gottes seit der Zeit der Stiftshütte im alten Israel. Er erwähnte den Bau des prachtvollen Tempels König Salomos und sagte zur Zuhörerschaft: „All das wurde ebenfalls Jehova und seiner Anbetung geweiht, genauso wie es mit diesem neuen Gebäude geschieht.“ Alle Anwesenden wurden ermuntert, ganzherzig fortzufahren, den Willen des Gottes zu tun, dem dieses neue Zweiggebäude in Schweden geweiht wurde.

„Wirf deine Bürde auf Jehova, und er selbst wird dich stützen. Nie wird er zulassen, daß der Gerechte wanke“ (Ps. 55:22). „Vertraue auf Jehova mit deinem ganzen Herzen, und stütze dich nicht auf deinen eigenen Verstand. Beachte ihn auf all deinen Wegen, und er selbst wird deine Pfade gerademachen“ (Spr. 3:5, 6).

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