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  • Eines Königs würdig – die tanzenden Hengste
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Erwachet! 1985
g85 8. 12. S. 26-27

Eines Königs würdig – die tanzenden Hengste

DAS Licht geht aus, und die Spannung steigt. Plötzlich ertönt temperamentvolle Musik. Scheinwerfer strahlen durch die Dunkelheit, um den eindrucksvollen Auftritt einer Reihe wunderschöner andalusischer Hengste und Lipizzaner — ihre weltberühmten Nachkommen — zu erhellen. Prachtvoll geschmückt und von Männern und Frauen geritten, die wie spanische Adlige gekleidet sind, stehen die leuchtendweißen Hengste vor dem Hintergrund der tiefschwarzen Dunkelheit — ein herrliches Bild!

Nun beginnen sie, begleitet von Musik, mit ihren anmutigen Übungen, Hohe Schule genannt. Ein Hengst stützt sich auf die tief gesetzte Hinterhand und erhebt die Vorderhand so vom Boden, daß der Körper einen Winkel von 45° zum Boden bildet. Er verharrt in dieser Stellung (die ihm ungeheure Balance und Muskelbeherrschung abverlangt), bis er sich auf ein Zeichen hin wieder auf alle vier Beine stellt. Diese Figur heißt Levade. Ein anderer führt die Kurbette vor. Das Pferd steht auf den Hinterbeinen und macht so mehrere kleine Sprünge. Eine weitere Übung ist die Piaffe, bei der das Pferd auf der Stelle tritt und seine Beine langsam und graziös hebt.

Am eindrucksvollsten ist jedoch die Kapriole, eine Übung, die nur vom begabtesten der tanzenden Hengste ausgeführt wird. Das Pferd erreicht ein bestimmtes Tempo und springt etwa einen Meter in die Luft, wobei es die Vorderbeine anzieht. Beim Ertönen eines Peitschenknalls schlägt es kräftig mit den Hinterbeinen aus. Einen Augenblick lang sieht es aus wie Pegasus, das legendäre geflügelte Roß.

Im Laufe der Jahre haben sich Tausende voller Begeisterung die Vorstellungen mit diesen herrlichen Tieren angesehen. Wenige Zuschauer wußten jedoch, daß die anmutigen Bewegungen ursprünglich nicht zur Unterhaltung gedacht waren, sondern Furcht einflößen sollten. Einst war der tanzende Andalusier eine tödliche Kriegswaffe.

Eines Königs würdig

Die Andalusier sind eine außergewöhnliche Pferderasse, da ihr Stammbaum bis ins 8. Jahrhundert zurückgeht. Damals drangen maurische Fürsten aus Afrika in Südspanien ein und kreuzten ihre in der Wüste gezüchteten Berber mit den lebhaften Pferden der Iberischen Halbinsel. Einige bezeichnen die Andalusier daher als die älteste schriftlich belegte Pferderasse der Welt. Ein solches Pferd war in alter Zeit einen Beutel Gold wert. Und auch heute gibt es preisgekrönte Hengste, für die man 200 000 US-Dollar auf den Tisch legen muß.

Warum ist dieses Pferd so wertvoll? William Cavendish, Herzog von Newcastle, der im 17. Jahrhundert lebte, sagte darüber: „Es ist das edelste Pferd der Welt, das schönste. Es ist würdig, von einem König am Tag seines Sieges geritten zu werden, und ich lobe seine Intelligenz, seine Gelehrigkeit und seinen Mut.“ Es überrascht daher nicht, daß Richard Löwenherz bei seinem Sieg über die Sarazenen auf Zypern auf einem weißen Andalusier ritt und daß der Schriftsteller Sir Walter Scott seine Romanfigur Ivanhoe auf einem solchen Pferd reitend darstellte.

Schon früh erkannten die Züchter, daß sich der Andalusier als Kriegspferd eignet. Und die anmutigen Bewegungen, die die Zuschauer heute begeistern, waren auf dem Schlachtfeld lebensgefährlich. Der bloße Anblick eines Königs, der auf einem solchen herrlichen Kriegsroß ritt, flößte manch einem Fußsoldaten Furcht ein.

Tapfer, aber gutmütig

Für den Andalusier gehört das Schlachtfeld der Vergangenheit an. Doch wegen seines Mutes wird er traurigerweise für den berüchtigten spanischen Stierkampf eingesetzt. Mit einem Stierkämpfer oder rejoneador im Sattel tritt der Andalusier furchtlos dem überaus schnellen, wendigen und gefährlichen Kampfstier gegenüber. Wenn der Stier auf das Pferd zustürmt, wartet der rejoneador den richtigen Augenblick ab, um sich zur Seite zu beugen und zwei banderillas in den Nacken des Stieres zu stoßen.

Das soll nicht heißen, daß der Andalusier von Natur aus kampflustig ist. Überraschenderweise ist er eher gutmütig, so gutmütig, daß ihn auch eine Frau reiten kann. Mit Hengsten ist es allerdings manchmal schwierig umzugehen. Und in der Paarungszeit kann es vorkommen, daß sie um eine Stute kämpfen. Im allgemeinen kommen Andalusier jedoch gut miteinander aus. Einmal wurden 30 Hengste und eine Stute nebeneinander eingestallt. Bei dieser Gelegenheit kam ihre edle Rasse zum Vorschein; sie standen ruhig da — wie vollendete Gentlemen.

Kein Wunder, daß dieses Pferd eines Königs würdig ist! Der Andalusier erinnert an das, was Gott gemäß Hiob 39:19-22 fragte: „Kannst du seinen Hals mit einer rauschenden Mähne bekleiden? Kannst du es gleich einer Heuschrecke springen machen? Die Würde seines Schnaubens ist schreckenerregend. Es scharrt in der tief gelegenen Ebene und frohlockt in Kraft; es zieht aus, der Rüstung entgegen. Es lacht über Schrecken und erschrickt nicht.“ Der anmutige, gutmütige und ungeheuer tapfere Andalusier ist einer von vielen Beweisen für die Macht seines weisen Schöpfers, der „dem Roß Kraft verleihen“ kann.

[Bildnachweis auf Seite 26]

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