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Erwachet! 1989
g89 22. 5. S. 26-27

Peng, peng! Du bist tot!

KALTE Morgenluft durchflutet den dunklen, stillen Wald — kaum ein Lüftchen regt sich. Die vielen Vögel, die auf den Zweigen hockten und zwischen den Blättern Schutz suchten, sind plötzlich verschwunden. Hirsche und andere Tiere, die noch einige Stunden zuvor im dunklen Dickicht Zuflucht gefunden hatten, sind geflohen. Eine böse Vorahnung liegt in der Luft. Zentimeter um Zentimeter robbst du dich durch den Schlamm. Die Feuchtigkeit dringt durch den zerrissenen Tarnanzug. Doch das Überleben erfordert es, flach liegenzubleiben.

Da zerreißt ein markerschütternder Kriegsschrei die Stille. Ein menschliches Wesen springt, keine sechs Schritte entfernt, aus dem Unterholz. Sofort schießt der Feind wie wild drauf los. Seine Waffe klemmt jedoch, ohne auch nur einen Schuß abzugeben. Sein Fluchen erfüllt die Luft. Instinktiv wirfst du dich zur Seite und drückst ab. Im nächsten Augenblick färbt sich seine Brust und dann die ganze Vorderseite seiner Uniform blutrot. Du bist auf den Feind gestoßen und hast ihn erwischt!

Sind das die furchtbaren Erinnerungen eines Veteranen des 1. oder 2. Weltkrieges, des Korea- oder Vietnamkrieges? Nein. Es handelt sich um das Szenario, in dem sich Tausende von „Wochenendkriegern“ jede Woche befinden, Frauen und Männer, die an einer der am schnellsten wachsenden Sportarten in den Vereinigten Staaten und Kanada sowie in England, Frankreich, der Bundesrepublik Deutschland und Japan teilnehmen. Das Ziel des Spiels ist, daß eine der beiden Mannschaften aus je 12, 15 oder 20 Kämpfern die Fahne des gegnerischen Teams erobert.

Es wird von Frauen und Männern aus allen Lebensbereichen gespielt, von Ärzten, Rechtsanwälten, Krankenschwestern, Sekretärinnen, Ingenieuren, Einzelhändlern, von Personen an beiden Enden der Einkommensskala. In tarnfarbenen Kampfanzügen, die Gesichter mit Schlamm, brauner, schwarzer oder grüner Farbe beschmiert, sind sie alle gleich — grotesk aussehende Erwachsene, die Krieg spielen.

Sie sind mit speziell konstruierten Faustfeuerwaffen und Gewehren ausgerüstet, die taubeneigroße Gelatinekapseln mit einer Geschwindigkeit von 76 Metern in der Sekunde verschießen. Die Kapseln sind mit wasserlöslicher roter Farbe gefüllt und zerplatzen beim Aufschlag. Jeder Spieler sieht so bedrohlich aus wie ein kampferprobter Vietnamkämpfer. Das Rot, das aus allen Poren zu kommen scheint, verrät Freund und Feind den „tödlichen“ Ausgang. Ist ein Spieler von einem Gegner „erschossen“ worden, so ist er für den Rest des Spiels „tot“. Gefangene werden nicht gemacht.

Das Schlachtfeld kann irgendein bewaldetes Stück Land sein, das zumeist den Organisatoren gehört oder von ihnen gepachtet oder gemietet ist. In vielen dieser Areale gibt es Bäche, dichtes Unterholz und den eingangs erwähnten Schlamm. Anspruchsvollere verfügen über speziell erbaute Hüttendörfer für den Straßenkampf, die an Vietnam erinnern und oft vietnamesische Namen haben. Zur Realitätsnähe tragen manchmal Panzer bei oder Höhlen und Fuchsbaue, in denen man sich verstecken oder im Hinterhalt liegen kann. Im Geäst der Bäume können sich kleine Plattformen befinden, von denen aus Heckenschützen ihren Opfern auflauern und ihren „Todesschuß“ abfeuern. Wenn keiner die Fahne der anderen erobern kann, gewinnt die Mannschaft mit den meisten Todesschüssen.

Kriegsspiele — Etwas für Christen?

Etwa 20 Mitglieder zweier Kirchen aus der Gegend von Sacramento (Kalifornien) haben, wie ein Reporter berichtete, jeweils etwa 35 Dollar gezahlt, um an „dem immer beliebter werdenden Sport im Freien teilzunehmen“. „Kirche gegen Kirche, kämpften sie fast sechs Stunden in unwegsamem Gelände, versteckten sich hinter Bäumen und 200-Liter-Tanks, schossen mit ihren Kohlendioxidgewehren und versuchten, die Fahne der anderen zu erkämpfen.“ Der Prediger der einen Kirche antwortete auf die Frage, ob es sich für den Leiter einer Kirche gehöre, solch einen Sport zu treiben: „Christ zu sein bedeutet nicht, daß man kein Mensch sein und keinen Spaß haben darf.“ Sein Kollege, der Pastor von der Kirche der gegnerischen Mannschaft, hatte, wie berichtet wurde, „keine Bedenken, regelmäßig an solchen Kriegsspielen teilzunehmen“. Sollte jedoch nicht jeder, der sich Christ nennt, Bedenken gegen kriegsverherrlichende Spiele haben?

Ein Spieler erklärte: „Der Traum jeden Spielers ist es, sich hinter den anderen zu schleichen und ihn umzublasen. Das ist der absolute Todesschuß. Der andere ist tot und erfährt nie, was ihn getroffen hat.“ Ein anderer sagte: „Ich habe mich beim ersten Mal in das Spiel verliebt. Es ist wie eine Sucht. Man muß jede Woche kommen und seinen Adrenalinstoß haben.“

Viele Verhaltensforscher halten Kriegsspiele für einen Stein des Anstoßes und für eine „beängstigende Erscheinung“. Es folgen einige Reaktionen:

„Ein Gewehr auf jemanden zu richten — ob mit Farbkugeln geladen oder nicht — und abzudrücken kann gegenüber echter Gewalt abstumpfen.“ „Es ist wohl in höchstem Maße anstößig, sich dadurch aufzuputschen, daß man andere erschießt.“ „Wie ich es sehe, bewirkt es mehr Schaden als Gutes“, sagte ein Experte für Aggressionsforschung und Professor für Psychologie an der Staatsuniversität von Wisconsin (Vereinigte Staaten). „Die Beweise zeigen deutlich, daß es dabei zu keinem nützlichen Abreagieren kommt und daß die Hemmschwelle gegen Gewalt herabgesetzt werden kann.“ „Andere Kritiker haben die Kriegsspielmanie eine krankhafte Manie von Menschen, die sich jagen und Mord nachspielen, genannt“, heißt es in der Zeitschrift New Orleans. „Einer ... meinte sogar, Teilnehmer von Kriegsspielen brauchten dringend einen guten Therapeuten.“

Neben der moralisch anstößigen Natur dieser Spiele sind sie sehr gefährlich und führen zu vielen Verletzungen.

Krieg ist etwas Verabscheuungswürdiges. Daher vermittelt es einem Christen weder ein prickelndes Gefühl noch Spaß, Krieg nachzuspielen, lebendig zu erhalten oder zu dramatisieren. Statt an solchen Aggressionen Freude zu finden, freuen sich wahre Christen über die Tatsache, daß Jehova Gott, der große Schöpfer, bald ‘Kriege aufhören läßt bis an das äußerste Ende der Erde’ (Psalm 46:9; Jesaja 2:4).

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