Menschen, deren Liebe nicht erkaltet ist
1 Jesus sprach über unsere Zeit und sagte, daß ‘wegen der zunehmenden Gesetzlosigkeit die Liebe der meisten erkalten wird’. (Matth. 24:12) Diese Worte sehen wir heute vor unseren Augen in Erfüllung gehen, da tatsächlich immer mehr Menschen auf der ganzen Erde die Existenz Gottes leugnen oder bezweifeln und gewalttätig handeln.
2 Jesus sagte aber nicht, daß die Liebe aller erkalten würde. Die Art und Weise, wie Menschen überall auf der Erde auf die Königreichsbotschaft ansprechen, beweist, daß es immer noch Personen gibt, die Gerechtigkeit lieben.
3 Wozu veranlaßt uns dies? Da wir erkennen, daß wir selbst auf der Hut sein müssen, kommen wir eifrig der liebevollen Ermunterung Jehovas nach, die uns vor allem im November vor Augen geführt wird: „Vergiß es nicht!“ (5. Mose 25:19) Freudig befolgen wir andere Aufforderungen der Schrift, wie die des Paulus: „... die Gabe Gottes ... wie ein Feuer anzufachen“, und: „Seid glühend im Geiste.“ (2. Tim. 1:6; Röm. 12:11) Die Tatsache, daß die Liebe der meisten erkaltet ist oder daß sie Gott vergessen haben, sollte unsere warmherzige Liebe gegenüber Jehova oder unseren Eifer für seinen Dienst nicht beeinflussen.
4 Das hilft uns, die rechte Ansicht über unseren Haus-zu-Haus-Dienst zu haben. Unter dieser Ansicht verstehen wir nicht nur, daß wir die Gleichgültigkeit der meisten Menschen in unserem Gebiet geduldig ertragen. Nein, Jesus sagte, wir sollten ‘nachforschen, wer es verdient’. (Matth. 10:11) Später sagte er: „Macht Jünger ..., indem ihr sie ... tauft und sie lehrt.“ — Matth. 28:19, 20.
5 Wie steht es aber mit demjenigen, dessen Liebe erkaltet ist? Das, was du sagst, mag ihm helfen, wieder liebenzulernen. Heftige Gegner wurden schon sanftmütige Verkündiger. Einige sind jetzt sogar reife Aufseher. Gibt es in deiner Versammlung oder sogar in deiner Familie untätige Verkündiger? Eine kühle Behandlung ist nicht die richtige Therapie. Wie begeisternd wäre es doch, wenn du ihre Liebe durch die Wärme, die du ausstrahlst, und durch deine Ermunterung wieder entfachen könntest!
6 Im November werden wir Gelegenheit haben, das „Geheimnis“-Buch anzubieten. Wir können auch etwas Abwechslung in unser Angebot bringen, indem wir irgendein anderes Buch anbieten, wenn wir dies wünschen. Einige wenige mögen das „Geheimnis“-Buch bereits besitzen. Vielleicht haben sie auch schon das Wahrheits-Buch. Dann könnten wir das Evolutions-Buch oder die Bücher Ist die Bibel ...? oder Ewiges Leben ... anbieten. Wenn wir ein gebundenes Buch für 2,50 DM anbieten, geben wir noch eine Gratisbroschüre dazu.
7 Wir freuen uns, daß wir beweglich sein und selbst entscheiden können, welche Methode des Angebots wir für unsere Fähigkeiten und für unser Gebiet, in dem wir arbeiten, als die beste erachten. Ein Bruder, der in einer Großstadt tätig ist, berichtet uns, daß er seine Einführung abgekürzt hat. „Ich sagte gewöhnlich meinen Namen, den Namen meines Begleiters, erklärte unser Werk, daß wir unsere Nachbarn besuchen und daß der Besuch kurz sei“, sagte er. „Während man das in vielen Gebieten als eine normale Einführung bezeichnen könnte, fand ich schließlich heraus, daß es für mein Gebiet, in dem es die Leute sehr eilig haben und nicht geneigt sind, jemandem zuzuhören, zu viele Worte waren. Nun mache ich es einfach anders und komme gleich zur Sache, indem ich sage: ‚Guten Tag. Ich befrage die Menschen nach ihrer Meinung über die großen Veränderungen in der Religion. Ich würde auch gern Ihre Gedanken dazu erfahren. Was ist Ihrer Meinung nach der Grund dafür, daß sich viele junge Leute nicht mehr für Religion interessieren?‘ Die meisten Menschen wissen, daß ich ein Zeugen Jehovas bin. Wenn ich aber direkt zur Sache kam, konnte ich viele, bei denen ich zuvor keinen Erfolg hatte, veranlassen, sich mit mir zu unterhalten. Natürlich stelle ich mich in anderen Fällen vor, was einige erwarten.“ Jeder Verkündiger sollte daher entscheiden, was für ihn das beste ist. Wir sollten aber wachsam sein und unser Zeugnis nach dem ausrichten, was in unserem Gebiet und in der Welt allgemein vor sich geht.
8 Außer dem Haus-zu-Haus-Dienst gibt es viele andere Gelegenheiten, das „Geheimnis“-Buch anzubieten. Verkündiger, die alle sich bietenden Möglichkeiten wahrnehmen, um Gelegenheitszeugnisse zu geben, stellen fest, daß man das „Geheimnis“-Buch auch auf diese Weise leicht abgeben kann.
9 Erfüllt es euch nicht mit Freude, daß ihr zu denjenigen Personen zählt, die Jehova beachtet und die er mit den Worten erinnert: „Vergiß es nicht!“? Freut ihr euch, daß es immer noch Personen in eurem Gebiet gibt, die Gerechtigkeit lieben und deren Liebe noch nicht völlig erkaltet ist? Seid ihr darüber glücklich, daß selbst solchen noch geholfen werden kann, die im Hinblick auf die Liebe schon erkaltet sind? Sicherlich bereitet euch dies Freude. Der Monat November bietet uns allen sehr viele Gelegenheiten zu beweisen, daß unsere Antwort auf diese Fragen ein Ja ist.
[Herausgestellter Text auf Seite 1]
Durch Liebe und Gehorsam Jehova nicht vergessen