Die gute Botschaft darbieten — Um schafähnliche Menschen besorgt sein
1 Wenn ein Hirte feststellt, daß sich ein Schaf verletzt hat oder daß es hungrig ist, läßt er es nicht unbeachtet und ist nicht damit zufrieden zu wissen, wo es sich aufhält. Er schenkt ihm vielmehr seine zärtliche Aufmerksamkeit und ist darum bemüht, es so schnell wie möglich mit Nahrung und Wasser zu versorgen. Ebenso sind wir auf liebevolle Weise um die besorgt, die wir im Haus-zu-Haus-Dienst angetroffen haben und die Interesse gezeigt haben, und wir fühlen uns dazu bewegt, uns fleißig um sie zu kümmern.
2 Wir haben viel Zeit eingesetzt und uns geduldig bemüht, bei jeder Familie vorzusprechen, um die gute Botschaft zu unterbreiten. Auf taktvolle Weise haben wir die Einwände einiger überwunden, haben die Beschimpfungen anderer ertragen und waren schließlich glücklich, jemanden zu finden, der Interesse zeigte, und vielleicht konnten wir Literatur abgeben. Was sollte nun geschehen?
3 Wir sollten die Dinge vom Standpunkt Jehovas aus betrachten. „Er ... will [nicht], daß irgend jemand vernichtet werde, sondern will, daß alle zur Reue gelangen.“ (2. Petr. 3:9) Zeigt daher jemand auch nur etwas Interesse an der Wahrheit, werden wir sofort dazu angeregt, um ihn besorgt zu sein, und unser Sinn beginnt damit, Pläne zu entwickeln, wie das Interesse dieser Person gefördert werden kann.
4 Wenn wir also die Dinge so betrachten, begreifen wir, daß sich im Wachtturm-Feldzug viele Gelegenheiten ergeben, schafähnlichen Menschen zu helfen. Abonniert jemand, so werden wir ihm die laufenden Ausgaben der Zeitschriften so lange bringen, bis er die Zeitschriften durch die Post erhält. Diese Arbeit sollte nie als etwas Unwichtiges oder als Routineangelegenheit betrachtet werden. Vielmehr bietet sich uns dabei eine hervorragende Gelegenheit, das vorgefundene Interesse zu pflegen und um voraussichtliche Lobpreiser Jehovas besorgt zu sein.
5 Bei deinem ersten Besuch ist es vielleicht am günstigsten, anhand einer Broschüre vorzugehen, die du beim Wohnungsinhaber abgegeben hast. Hast du zum Beispiel die Broschüre „Diese gute Botschaft ...“ zurückgelassen, dann kannst du dem Wohnungsinhaber zeigen, daß sie sich gut als Hilfsmittel eignet, die Bibel zu studieren. Du könntest eine Überschrift wie „Der wahre Gott“ (Seite 5) herausgreifen und auf die Frage zu Absatz 6 hinweisen, damit der Wohnungsinhaber versteht, daß man den Namen kennen muß, wenn man den wahren Gott erkennen möchte. Dann kannst du den Wohnungsinhaber ermuntern, Psalm 83:18 in seiner eigenen Bibel aufzuschlagen. Vorausgesetzt, daß genügend Interesse geweckt wurde, könntest du schließlich noch einen Schritt weitergehen und die Studienvorkehrung demonstrieren. Vielleicht hast du damit Erfolg, ein weiteres Programm zum Aufnehmen geistiger Speise auf eine bestimmte Zeit festzulegen, die für beide Teile günstig ist.
6 Gelingt es aber nicht, ein Studium beim ersten Besuch einzurichten, sollten wir fest entschlossen sein, wieder vorzusprechen, um das Interesse zu fördern. Es stimmt, daß wir nicht immer das tun, von dem wir wissen, daß es den Interessen schafähnlicher Menschen am besten dient. Die Zeit vergeht, und wir mögen übersehen, einen Nachbesuch zu machen. Vielleicht übersehen wir die Gelegenheit, die Einzelausgaben der Zeitschriften so lange zu bringen, bis sie der Abonnent durch den Postboten erhält. Schließlich bekommt man einen Ablaufzettel von der Gesellschaft und stellt fest, daß man diesen Abonnenten schon längst hätte wieder besuchen sollen. Stimmt uns das nicht nachdenklich? In diesem Falle wäre es angebracht, uns selbst gegenüber ehrlich zu sein und uns zu sagen, daß wir keinen schafähnlichen Menschen in diesem System der Dinge umherstreifen lassen wollen, ohne uns um ihn zu kümmern.
7 Welch ein Vorrecht hat uns doch Jehova übertragen! Menschen mit der rechten Herzenseinstellung zeigen jenen Funken Interesse, den unser geschultes Auge wahrnehmen wird. Dürfen Mitarbeiter Gottes eine solche Person willentlich vernachlässigen? Nein. Vielmehr wollen wir so handeln wie Jehova und wollen uns wie ein Hirte, der um ein verlorenes Schaf besorgt ist, sofort Gedanken darüber machen, wie wir uns dieser Menschen annehmen können, die den richtigen Herzenszustand aufweisen.