Setze das Werk des Jüngermachens nach dem Gedächtnismahl fort
1 Die Feier des Gedächtnismahls bildet für Christen den Höhepunkt des Jahres, da sie erkannt haben, was Jesus für sie getan hat. Die diesjährige Gedächtnismahlzeit ist auch in geistiger Hinsicht ein Höhepunkt, denn das in „Unserem Königreichsdienst“ für März 1979 empfohlene Bibelleseprogramm hat jedem zu einem viel größeren Verständnis über die Tätigkeit Jesu kurz vor seinem Tod verholfen. Auch der Programmpunkt „Schätzt du, was Jesus Christus für dich getan hat?“ bewirkte, daß sich jeder von uns anläßlich der Gedächtnismahlfeier noch mehr zu Jehova und seinem Sohn hingezogen fühlte.
2 Jehova hat gewiß eure emsigen Bemühungen, alle zur Gedächtnismahlfeier einzuladen, reichlich gesegnet, und in vielen Versammlungen war gewiß eine noch nie dagewesene Höchstzahl an Besuchern zu verzeichnen. Unter diesen Besuchern befanden sich bestimmt einige Interessierte, Bekannte oder Verwandte, die zum ersten Mal in den Königreichssaal gekommen waren. Wir mögen ebenfalls einige langjährige Interessierte begrüßt haben sowie einige Brüder, die sich etwas zurückgezogen haben. Es war sicherlich eine Ermunterung, ältere oder gebrechliche Brüder wieder in unseren Reihen zu sehen, die nicht sehr oft kommen können. Da so viele Personen anwesend waren, fragen wir uns, wie wir jetzt das Werk des Jüngermachens mit dieser vortrefflichen Grundlage fortsetzen können.
3 Es ist bemerkenswert, daß Jesus auch nach seiner Auferstehung seine Tätigkeit im geistigen Bereich unermüdlich fortsetzte. Er ließ seine Jünger nicht im Stich, sondern erschien ihnen häufig während vierzig Tagen bis zu seiner Himmelfahrt. Während dieser Zeit, nachdem die Gedächtnismahlfeier eingesetzt worden war, war Jesus besonders daran interessiert, seine Nachfolger zu stärken, zurechtzubringen und zur Tätigkeit anzuspornen. Wir wollen drei Bereiche seiner Bemühungen kurz analysieren.
4 Die Zusammenkünfte wurden besonders betont. Häufig erschien Jesus seinen versammelten Jüngern. Der Bericht in Johannes 20:26 deutet an, daß die Jünger schon damals offensichtlich begonnen hatten, sich wöchentlich zu versammeln. Jesus befahl seinen Jüngern, in Jerusalem zu bleiben, bis der heilige Geist ausgegossen würde. Dieses Ausgießen des heiligen Geistes geschah wiederum, als die 120 Jünger versammelt waren (Luk. 24:9; Apg. 1:13, 14; 2:1). Werden wir nun in der Zeit nach dem Gedächtnismahl und während des ganzen Jahres größere Wertschätzung für unsere Zusammenkünfte bekunden? Können wir anderen Besuchern des Gedächtnismahls behilflich sein, ebenfalls regelmäßig den Zusammenkünften im Königreichssaal beizuwohnen, damit sie bald die Voraussetzungen erfüllen, Jünger zu sein?
5 Ein anderer Wirkungskreis Jesu nach seiner Auferstehung bestand darin, die Jünger, die niedergeschlagen, entmutigt oder traurig waren, zu ermuntern (Joh. 20:11-17). Kleopas und sein Gefährte waren offensichtlich „traurigen Angesichts“, denn ihre zeitlichen Erwartungen in Verbindung mit Jesus und seinem Königreich gingen nicht in Erfüllung. Wie ermunterte sie Jesus? „Ausgehend von Moses und allen Propheten, legte er ihnen in allen Schriften die Dinge aus, die ihn betrafen“ (Luk. 24:17, 21, 27). Er betonte, was Jehova für sie bereits getan hatte. Was war die Folge, als sie dies vollständig begriffen? Sie sagten: „Brannte nicht unser Herz ..., als er uns die Schriften völlig erschloß?“ Waren unter den Besuchern des Gedächtnismahls in eurer Versammlung einige Brüder oder Interessierte, die etwas nachgelassen haben, weil ihre zeitlichen Erwartungen in Verbindung mit der großen Drangsal noch nicht in Erfüllung gegangen sind? Sind wir wie Jesus bereit, auch diesen in der Zeit nach dem Gedächtnismahl zu helfen, wiederum tätige Jünger zu werden?
6 Vor allem hat Jesus seine Jünger ermuntert, das große weltweite Zeugniswerk durchzuführen (Matth. 28:18-20). Zu den letzten Worten, die Jesus vor seiner Himmelfahrt an seine Jünger richtete, gehörte die Ermunterung: „Ihr werdet Zeugen von mir sein sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis zum entferntesten Teil der Erde“ (Apg. 1:8). Unsere Wertschätzung für das, was Jesus für uns getan hat, können wir in der Zeit nach dem Gedächtnismahl am besten zeigen, indem wir uns emsig an diesem Predigtwerk beteiligen, das „bis zum Abschluß des Systems der Dinge“ durchgeführt wird (Matth. 28:20). Bestimmt möchten wir gern allen Besuchern des Gedächtnismahls behilflich sein, die Wichtigkeit der Beteiligung an diesem Dienste zu erkennen. Welche Möglichkeiten haben wir?
7 Wie können wir den Interessierten, Verwandten oder Bekannten, die zum ersten Mal in den Königreichssaal gekommen sind oder die bisher nicht sehr viel Interesse für die Wahrheit bekundet haben, helfen? Jetzt wird es angebracht sein, einen Rückbesuch bei ihnen zu planen, um ihnen taktvoll ein Heimbibelstudium anzubieten und um sie zu weiteren Zusammenkünften im Königreichssaal einzuladen. Wenn diese Rückbesuche im voraus gut vorbereitet und dann liebevoll und mit Rücksicht auf die jeweiligen Verhältnisse durchgeführt werden, werden viele dieser Personen den Wunsch hegen, regelmäßig die Zusammenkünfte zu besuchen.
8 Einige der Besucher waren solche, die schon längere Zeit mit uns verbunden sind. Vielleicht wurde mit ihnen schon etliche Monate oder Jahre ein Heimbibelstudium durchgeführt. Durch ihre Äußerungen zeigen sie, daß sie wissen, daß wir die Wahrheit haben. Es wäre bestimmt ein großer Akt der Liebe, die Seiten 14 bis 16 der „Wachtturm“-Ausgabe vom 1. Februar 1979 taktvoll mit ihnen zu besprechen. Dadurch werden sie gewiß noch besser verstehen, warum die Beteiligung am christlichen Predigtdienst, die Hingabe und die Taufe unumgänglich sind, um sich als ein wahrer Jünger Jesu zu erweisen.
9 Oder denken wir an die Besucher des Gedächtnismahls, die sich zurückgezogen hatten oder sich zumindest kaum am Versammlungsgeschehen beteiligten. Vielleicht sind sie etwas enttäuscht gewesen, daß ihre zeitlichen Erwartungen in Verbindung mit der großen Drangsal nicht erfüllt wurden. Obwohl die Ältesten in diesem Zusammenhang eine große Verantwortung haben, sollte sich jeder für sie interessieren, besonders diejenigen, die ihnen halfen, die Wahrheit zu erkennen. Dies betont der Apostel Paulus in 1. Korinther 4:15. Im Vers 16 bittet er die Korinther, die schon getaufte Christen waren, inständig, seine Nachahmer zu werden, indem sie tätig wären. (Siehe auch Vers 17.) Wenn wir vorgehen wie Jesus und diese Brüder liebevoll und geduldig an das erinnern, was Jehova und Jesus für sie bereits getan haben, wird ihr Herz bestimmt erneut „brennen“, so daß sie beginnen, sich wieder aktiv am Versammlungsgeschehen zu beteiligen (Luk. 24:32-34).
10 Habt ihr einige ältere und gebrechliche Brüder, die nicht so oft kommen können, begrüßen können? Viele von ihnen haben große körperliche Anstrengungen auf sich genommen, um an diesem Abend dabeizusein. Das hat jeden von uns ermuntert. Wir werden gewiß diesen Brüdern während des ganzen Jahres behilflich sein wollen, so viele Zusammenkünfte wie möglich zu besuchen und durch informelles Zeugnisgeben, Briefeschreiben usw. einen Anteil am Verkündigen der guten Botschaft zu haben.
11 Die Kinder und Jugendlichen, die zugegen waren, werden während des ganzen Jahres ihre Wertschätzung weiterhin bekunden wollen. Wer die Voraussetzungen als Verkündiger schon besitzt und noch nicht den Dienst aufgenommen hat, wird gewiß den Wunsch haben, ein regelmäßiger aktiver Lobpreiser Jehovas zu werden. Wer in der Vergangenheit mit seiner Jugendkraft lediglich am Rande des Geschehens gewirkt hat, mag nun den Drang verspüren, vermehrten Dienst zu verrichten und von Zeit zu Zeit den Hilfspionierdienst durchzuführen. Wenn die älteren Verkündiger Verständnis für die jüngeren bekunden und ihnen liebevoll beistehen, werden viele von ihnen den Vollzeitdienst zu ihrem Lebensziel machen wollen.
12 Genauso wie Jesus die Zeit nach dem Gedächtnismahl ausgezeichnet nutzte, um anderen zu helfen, wollen wir unsere Wertschätzung für das, was Jehova und Jesus für uns getan haben, dadurch zeigen, daß wir alle Besucher der Gedächtnismahlfeier ermuntern, „nach dem Vorsatz ihres Herzens im Herrn zu verharren“ (Apg. 11:23).