„So wuchs das Wort Jehovas fortwährend mit Macht“
Wir bauen weiter! Diese Bekanntmachung in den Schlußworten der diesjährigen Bezirkskongresse löste große Freude aus. Aber warum solche Begeisterung, wenn der angekündigte Bethelerweiterungsbau doch mit so viel Arbeit und Kosten verbunden sein wird? Weil hierin ein ganz offensichtlicher Beweis des Segens Jehovas zu sehen ist. Nur weil Er sein Volk mit Wachstum so sehr gesegnet hat, ist diese Bautätigkeit erforderlich geworden. Als Folge der eifrigen Zusammenarbeit mit Jehova im großen geistigen Bauprogramm des Jüngermachens entsteht die Notwendigkeit der Bautätigkeit zur Erweiterung der Bethelheime und Druckereien der Gesellschaft (1. Kor. 3:6-9).
Weil Jehovas Wort so schnell wächst, müssen wir immer mit dem Bedarf Schritt halten. Wir finden Parallelen zu anderen Zeiten des eifrigen Predigens. Apostelgeschichte 19:20 spricht davon, daß sein Wort „die Oberhand“ gewinnt, wenn es dort heißt: „So wuchs das Wort Jehovas fortwährend mit Macht und gewann die Oberhand.“ Es konnte gesagt werden, daß die Wahrheit „in der ganzen Welt Frucht trägt und zunimmt“ (Kol. 1:6). Wieviel mehr trifft das heute zu, während das Wort Jehovas mit dem größten Einsatz, der jemals möglich war, gepredigt wird. Wenn das Wort fortwährend mit Macht wächst, dann drückt sich dies in Form von immer mehr Mitarbeitern aus, die auch mit Bibeln und biblischer Literatur versorgt werden müssen. Das Wort gewinnt die Oberhand.
Beim Kongreß wurde uns gezeigt, daß wir vor zehn Jahren, als wir das Land gekauft und mit dem Planen unseres neuen Bethels begonnen haben, 102 677 Verkündiger waren, wovon 1 117 im Pionierdienst standen. Heute, nur 10 Jahre später, sind wir 129 061 Verkündiger, und 4 696 stehen im Pionierdienst. Wir haben einen großen Bedarf an Hilfsmitteln für den Predigtdienst.
Nicht nur die Mehrung hierzulande hat dazu beigetragen, daß wir wieder bauen müssen. Auch das Vorrecht von unserem Bethel aus viele weitere Länder mit Literatur zu versorgen, spielt eine wesentliche Rolle. Damals druckten wir in 18 Sprachen, und jetzt sind es 39. Wir versenden diese Druckerzeugnisse und Kassetten in 80 Länder. Die Bestellungen haben derart zugenommen, daß wir 7 291 086 Bücher in diesem Dienstjahr binden mußten, wogegen wir im Jahr zuvor 4 276 550 produzierten. Wir druckten 38 196 884 Zeitschriften im Vergleich zu 30 062 877 im Jahr 1988.
Diese hervorragenden Fortschritte, verbunden mit der großen Mehrarbeit für das weltweite Werk, haben es erforderlich gemacht, die Zahl der Bethelmitarbeiter von 205 zum Zeitpunkt des Baubeginns im Jahre 1979 auf 491 in diesem Jahr zu erhöhen. Wir alle können uns bestimmt vorstellen, daß die Platzreserven, die wir durch den Neubau zuerst hatten, aufgebraucht sind. Jehova beschleunigt sein Werk gemäß seiner Verheißung, und wir dürfen als treue Mitarbeiter alles Notwendige tun, um den größeren Erfordernissen zu entsprechen.
Im Laufe der Zeit, beginnend mit dem ersten Erweiterungsbau in Wiesbaden im Jahre 1952, erforderte die Mehrung immer wieder die Vergrößerung unserer Gebäude und Betheleinrichtungen. So wurden die Anlagen der Gesellschaft in Deutschland in jenen 27 Jahren bis 1979 fünfmal vergrößert. Als dann 1984 das neue Bethel, das fast viermal so groß war wie der Gebäudekomplex in Wiesbaden, der Bestimmung übergeben wurde, hätten wir nicht gedacht, daß wir fünf Jahre danach wieder viel zu wenig Platz haben würden.
Die Worte, die im Programmheft der Bestimmungsübergabe abgedruckt wurden, haben sich aber in noch großartigerer Weise erfüllt, als wir uns seinerzeit zu erwarten getraut hätten. Dort heißt es auf Seite 16 unter anderem: „Es ist unser Wunsch und unser Gebet, daß Jehova weitere Tausende aufrichtige Menschen zu seiner Anbetung führen möge, bevor das Ende dieses Systems erreicht ist.
Laßt uns deshalb entschlossen und in Liebe zu Jehova, in Liebe zur Bruderschaft und zu unseren Mitmenschen vorandrängen. Möge alles, was wir tun, aus Liebe geschehen und zur Rechtfertigung des Namens Jehovas gereichen. In christlicher Verbundenheit wollen wir so geeint fortfahren, ’das Wort Gottes furchtlos zu reden‘ (Phil. 1:14).
... In Erwartung des weiteren Segens von Jehova, unserem Gott und liebevollen himmlischen Vater, fühlen wir uns mit Euch in Liebe verbunden.“
Dieser Segen ist bestimmt nicht ausgeblieben, weil wir in Liebe an dem großen Werk des Jüngermachens zusammengearbeitet haben, jeder gemäß seinen Möglichkeiten. Während wir diese Tätigkeit mit Eifer fortsetzen, wenden wir uns dem weiteren großen Bauprogramm zu, unserem Bethelerweiterungsbau.
DER BETHELERWEITERUNGSBAU HAT SCHON BEGONNEN
In Verbindung mit unserem Bethelerweiterungsbau haben wir gute Möglichkeiten, dazu beizutragen, daß das Wort Jehovas fortwährend wächst. Wir haben im September mit den ersten Vorbereitungsarbeiten begonnen. Wie ihr euch vorstellen könnt, müssen nun sehr viele Planungsarbeiten bewältigt werden. Wir haben uns vorgenommen, zuerst mit der Königreichssaalerweiterung zu beginnen. Gemessen an dem gesamten Bauvorhaben ist dies natürlich nur ein ganz kleiner Teil, aber der erste Schritt konnte getan werden.
Brüder, die uns schon einmal besucht und das Bethel besichtigt haben, wissen, daß wir einen „großen“ und einen „kleinen“ Königreichssaal haben. Wir beginnen nun damit, einen zweiten „kleinen“ Königreichssaal an den großen anzubauen und so die Gesamtkapazität zu erweitern. Um dies zu erreichen, müssen wir an unserem Vorplatz etwas ändern. Diese Änderung ist jedoch nicht zu groß, da wir beim ursprünglichen Bau das erforderliche Fundament bereits mit eingebracht haben.
Dieser Saal wird, wenn er fertiggestellt ist, weiteren 160 Personen Platz bieten, und er wird ebenfalls mit dem großen Königreichssaal durch das Entfernen einer mobilen Trennwand zu verbinden sein. Den Bildern könnt ihr entnehmen, welche Form der angebaute Saal bekommen und daß er den vorhandenen Gebäuden völlig angepaßt sein wird, was das abgesteckte Feld erkennen läßt.
Aber die großen Arbeiten liegen natürlich noch vor uns, denn als nächstes planen wir, die Erweiterung der Druckerei. Es muß wieder sehr viel Erde ausgehoben und bewegt werden. Den entsprechenden Bauantrag zur Ausführung von Erdarbeiten haben wir bereits eingereicht.
In unserem Planungsbüro werden natürlich auch schon die anderen Gebäude geplant, denn es muß bei jedem Bau vieles berücksichtigt werden, was später nicht mehr zu sehen ist, wie die Energieversorgung, die Be- und Entwässerung usw. Die Brüder, die mit diesen Arbeiten befaßt sind, wie auch die ganze Bethelfamilie, sind wirklich darauf bedacht, ihren Teil zu tun, damit das Wort Gottes auch in Zukunft fortwährend wachsen kann.
WAS KÖNNEN WIR JETZT TUN?
Wir werden zur Verwirklichung dieses Bauvorhabens alle zusammenarbeiten müssen. Da nicht gleichzeitig an allen Gebäuden gearbeitet wird, werden zur Zeit nicht viele zusätzliche Mitarbeiter dafür eingesetzt werden. Dennoch können wir alle persönlich einen Anteil an diesem großen Bauvorhaben nehmen, indem wir Jehova ständig darum bitten, es zum Erfolg zu führen (1. Thes. 5:17). Nur durch seine Leitung werden wir Gelingen haben. Denn wie wir im Werk des Jüngermachens lediglich seine Mitarbeiter sind und er das Wort vom Königreich in aufrichtigen Herzen wachsen läßt, so führt er das Bauprojekt aus und läßt uns mitwirken. Wir können auch zuversichtlich sein, daß er unsere Gebete erhört (1. Joh. 5:14, 15). Wir wollen also unablässig um das Gelingen des Projekts bitten, in dem Bewußtsein, daß Jehova sein Wort wachsen läßt und „wir gemäß seinem Willen bitten“.
[Bilder auf Seite 6]
Rechts vom Haupteingang die geplante Königreichssaalerweiterung
Das mit dem Markierungsband gekennzeichnete Feld läßt erkennen, welche Form der angebaute Saal erhalten wird
Blick vom Haupteingang in Richtung Teich am Vorplatz