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Erwachet! 1971
g71 22. 10. S. 7

Die praktischen Filipinos

Von „Awake!“-Korrespondenten auf den Philippinen

DIE Filipinos sind nicht das einzige Volk, das praktisch veranlagt ist, aber es ist interessant, zu beobachten, wie sie diese Eigenschaft anwenden und wie sie das, was ihnen zur Verfügung steht, geschickt ausnützen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Philippinen mit Geschoßhülsen übersät. Die Filipinos sammelten sie und verwendeten sie als Eisenschrott in der Industrie. Auch zur Verschönerung benutzten die Filipinos diese Hülsen. Sie dienen ihnen heute noch als Blumentöpfe für zarte Farnpflanzen, für Lilien und andere blühende Pflanzen. Und im Süden der Philippinen verwendet die Landbevölkerung diese Hülsen als Signalinstrument.

Im Krieg war das Benzin knapp. Daher bauten die Filipinos viele ihrer Autos um, indem sie hinten einen Ofen anhängten, in welchem Kokosnußholzkohle verbrannt wurde; das so erzeugte Gas diente zum Antrieb vieler Automobile. Es gab natürlich ziemlich viel Ruß dabei, und die mit Holzkohle angetriebenen Busse fuhren nicht so schnell wie die Busse mit Benzinmotor, aber man kam mit diesen Verkehrsmitteln dahin, wohin man wollte.

Nach dem Krieg, als diese mit Holzgas angetriebenen Busse außer Gebrauch kamen, wurde ein neues Verkehrsmittel geboren: der Jeepney. Tausende von amerikanischen Jeeps, die die Armee abstieß, wurden von findigen philippinischen Mechanikern in vorzügliche Fahrzeuge für die Personenbeförderung umgewandelt. Auf dem Land sind sie immer noch das Hauptverkehrsmittel; jeder Jeepney kann zehn bis zwölf Personen befördern.

Auf den Philippinen wächst überall Bambus. Er wird mindestens drei Meter hoch. Manch ein Filipino baut sein ganzes Haus aus Bambus. Auch mag er daraus Tische, Stühle, Wände, Bänke, Wasserrohre, Taue und Spielzeuge verfertigen. Sogar Salz-, Pfeffer- und Zuckergefäße sowie Kochgeräte werden aus Bambus hergestellt.

Die Frauen auf den Philippinen verstehen es, aus Bambustrieben einen vorzüglichen Salat zuzubereiten. Praktisch denkende Bauern biegen einen jungen Bambushalm um, bis seine Spitze fast den Boden berührt. Dann schneiden sie die Spitze ab und binden den Halm fest, so daß er die ganze Nacht in dieser Stellung bleibt. Dann stellen sie ein Glas darunter, in das der Saft während der Nacht hineintropfen kann. Am Morgen haben sie dann ein Glas voll köstlich schmeckenden Bambussaft!

Für den Filipino ist auch die Kokospalme von großer Bedeutung, die Erzeugnisse dieser Pflanze bilden einen großen Teil der Ausfuhr dieses Landes. Die Filipinos machen von der Kokospalme in vielerlei Weise Gebrauch. Die Nußschalen benutzen sie als Brennmaterial für ihren Herd, aber diese Schalen dienen ihnen auch als Schöpfkellen, Kindersparbüchsen und Spielzeuge aller Art. Aus den Blättern flechten sie Hüte. Auch Lampenschirme, Fächer sowie Hüttendächer und -wände werden daraus verfertigt.

Der Saft der Kokospalme ist ein erfrischendes Getränk; durch Gärung gewinnt man einen starken Wein, und aus dem gegorenen Saft destilliert man Arrak, einen Branntwein. Das ubod, das Mark des Baumes, schmeckt sowohl roh als auch gekocht vorzüglich. Die Kokosmilch läßt die philippinische Hausfrau so lange stehen, bis sie gegoren ist und sich Schimmel darauf gebildet hat. Dann bereitet sie daraus eine leckere Kaltspeise, nata de coco genannt, zu.

Der Bananenstrauch kommt hier ebenfalls häufig vor und wird von den praktischen Filipinos für alle möglichen Zwecke verwendet. Die reifen Früchte der Bananensträucher schmecken natürlich köstlich. Die unreifen Bananen indessen werden gekocht, gedämpft, gebraten, geröstet oder kandiert.

Eine philippinische Hausfrau mag das Mittagessen für ihren Mann in ein Bananenblatt einwickeln. Darin bleibt es warm und behält bis zur Mittagszeit seinen köstlichen Duft. Bananenblätter werden auch als Kopfbedeckung getragen: bei Regen zum Schutz vor Nässe und bei Sonnenschein als Schattenspender.

Der Kapokbaum liefert Pflanzendaunen, mit denen die philippinische Hausfrau Kissen füllt. Die Philippinerinnen spinnen die Samenhaare des Kapokbaumes zu Garn, aus dem sie dann Wolldecken und Moskitonetze verfertigen. Seine Samen werden getrocknet und dann gemahlen, so sind sie ein vorzüglicher Ersatz für Kakao.

Der Melonenbaum wird nicht nur wegen seiner wohlschmeckenden Früchte, der Baummelonen oder Papayas, geschätzt. Ein philippinischer Polizeioffizier wurde einmal von einer Schlange gebissen. Sein Arm wurde sofort empfindungslos. Darauf fiel ihm der Rat ein, den ihm einmal ein alter Jäger gegeben hatte der den Igorots, einem Volksstamm in Nordluzon, angehörte. Er vergrößerte mit seinem Messer die Wunde, und anstatt sie auszubrennen, brach er ein grünes Blatt von einem Melonenbaum entzwei und ließ den Saft in die Wunde tröpfeln. Kurz danach wurde sein Arm wieder normal, und er konnte seinen Dienst an der Seite seiner Kameraden wiederaufnehmen.

Viele Filipinos verstehen sich vorzüglich darauf, aus der üppigen Pflanzenwelt, die sie umgibt, Nutzen zu ziehen. Aus den Spitzen des wildwachsenden Farnkrautes bereiten sie einen vorzüglichen Salat. Reben und Palmen liefern ihnen Trinkwasser. Häufig wachsen hinter den Häusern der Filipinos wilde Teesträucher, und die Blätter und Blüten dieser Sträucher ergeben einen ebenso guten Tee wie das Teekraut, das man im Laden kauft. Auch aus den Blättern des Melonenbaumes wird ein exotischer Tee gebraut. Aus den Pampelmusenschalen wird ein leckeres Zuckerwerk bereitet. Und Knoblauch- und Zwiebelblätter werden nicht weggeworfen, sondern in Essig eingelegt.

Es dient dem Menschen zum Nutzen, wenn er das was ihm zur Verfügung steht, gut verwertet. Der Filipino hat gelernt, die ihm von Gott geschenkte praktische Veranlagung auszunutzen und genau das zu tun.

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