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Erwachet! 1976
g76 22. 11. S. 16-20

Die Philippinen en miniature

Vom „Awake“-Korrespondenten auf den Philippinen

VERGLEICHE sie mit einer Kette von Perlen, die im Ozean verstreut liegen: die philippinischen Inseln, diese wunderbare Grenzlinie zwischen dem Pazifischen Ozean und dem Südchinesischen Meer. Sie überbrücken in der Nord-Süd-Richtung eine Entfernung von 1 850 Kilometern. Niemand weiß genau, wie viele Inseln es dort gibt — durch Vulkanausbrüche werden ständig neue geschaffen, und andere wiederum werden durch heranrollende Meereswellen zerstört —, so daß man sich damit begnügt, zu sagen, es gebe „mehr als 7 000“. Davon sind lediglich 4 000 bewohnt. Viele andere haben keinen Namen oder sind vom Einfluß des Menschen noch unberührt.

Diese zahllosen Tropeninseln haben eine Bevölkerung von 40 Millionen Menschen, die mehr als 87 Dialekte sprechen und sich aus nicht weniger als 81 einzelnen Volksgruppen zusammensetzen! Amerikanische, spanische, malaiische, chinesische und arabische Einflüsse haben alle bei diesen unterschiedlichen und interessanten Menschen unverkennbare Spuren hinterlassen.

Nur wenige von uns haben die Zeit und das Geld, sich monatelang mit der Bevölkerung und der Kultur eines anderen Landes zu beschäftigen. Aber wer die Möglichkeit hat, hier auf den Philippinen einen Aufenthalt einzulegen — wenn es auch nur ein Tag ist —, kann sich schnell einen kurzen Einblick in das Leben auf der gesamten Inselgruppe verschaffen. Lediglich einen Steinwurf vom internationalen Flughafen in Manila entfernt, befindet sich das 35 Hektar große Ang Nayong Pilipino — die Philippinen en miniature.

Eine Gruppe von sechs faszinierenden „Dörfern“ veranschaulicht die wichtigsten Gebiete auf den Philippinen, nämlich die der Moslems, Visaya, Bikol und Tagalen und auch Nord-Luzon sowie die Provinz Mountain. Jedes Dorf offenbart den Baustil, das Landschaftsbild und das Kunstgewerbe eines originalen Eingeborenendorfes der betreffenden Gegend.

Ein lebhaftes Transportwesen

Sobald wir uns in den Park begeben, begegnen uns typische Vertreter des philippinischen Transportwesens — das kalesa und der jeepney. Das kalesa, ein farbenprächtiges, von Pferden gezogenes Transportmittel, ist ein Überbleibsel aus der Zeit der spanischen Herrschaft im neunzehnten Jahrhundert. Zwar ist es in den größeren Städten von den Kraftfahrzeugen verdrängt worden, aber die kürzliche Kraftstoffverknappung und -verteuerung hat bewirkt, daß immer mehr von den gegenwärtig aktuellen kalesas erneut auf den überfüllten Dorfstraßen zu sehen sind.

Wir werden aber mit einem verhältnismäßig neuen Verkehrsmittel, dem jeepney, fahren. Die jeepneys wurden nach dem Zweiten Weltkrieg populär, als ein Nachholbedarf an Massenverkehrsmitteln einem Überangebot von amerikanischen Militärjeeps gegenüberstand. Geschäftstüchtige Filipinos erkannten, daß man lediglich eine längere Karosserie, die zwei lange Sitzbänke im Fond hat, montieren muß, um aus dem Jeep einen vierrädrigen Kleinbus zu machen, der es leicht mit den holprigsten Schlammstraßen und mit Gräben aufnimmt, die bei Regen Hochwasser führen. Ob Personen, Tiere oder Pflanzen befördert werden sollen — die Zulademöglichkeiten des kleinen jeepney scheinen unbegrenzt zu sein. Und oft wird er sehr rasant gefahren.

Diese selbstgebauten Busse sind unübersehbar mit leuchtend bunten Mustern bemalt und erhalten eine zusätzliche persönliche Prägung durch ebenso farbenprächtige Aufschriften wie „Forever Yours“, „True Love“ oder „Sweetheart“, und zwar auf der Motorhaube, den Seitenteilen und den Stoßstangen. Im Wageninnern schmückt möglicherweise ein Bibeltext das Armaturenbrett, zum Beispiel „Prepare to meet thy God“ („Mache dich bereit, deinem Gott zu begegnen“). Nun stelle dir noch ungefähr ein halbes Dutzend blinkender Chromspiegel und Chromsignalhörner vor, die zusätzlich montiert wurden, und du hast den jeepney vor dir, eine faszinierende Mischung aus praktischer Verwendbarkeit, Haltbarkeit und Volkskunst.

Die Gebiete der Tagalen und Iloco

Wir flitzen mit unserem jeepney hier in Ang Nayong Pilipino zuerst zu einer Nachbildung des Gebietes der Tagalen in Mittel- und Süd-Luzon — der Reiskammer der Philippinen. Dieses meist flache, gut bewässerte und fruchtbare Land bringt in einem guten Jahr drei reiche Reisernten hervor.

Während wir aus dem jeepney aussteigen, fällt unser Blick sofort auf einige malerische strohgedeckte Häuser, die auf ungefähr zwei Meter hohen Pfählen gebaut sind. Schwere Regenfälle sind zwar gut für das Wachstum des Reises, aber sie verursachen ständig Überschwemmungen, und oben in den selbstgebauten Häusern bleiben sowohl die Familie als auch ihr Hab und Gut im Trockenen. Die Lattenwände und -böden sowie die große Fensterfront bieten zwar nicht das Höchstmaß an Ungestörtheit, aber das Höchstmaß an Belüftungsmöglichkeiten.

Nachdem wir die Treppe hinaufgestiegen sind, gelangen wir in die Hütte eines Bauern. Bei jedem Schritt gibt der Boden nach. Wir sind anfangs etwas ängstlich, begreifen aber bald, daß der Bambuslattenboden nicht durchbrechen wird. Im Innern des Hauses können wir feststellen, daß die Reisbauern guten Gebrauch von der Zeit machen, die ihnen zwischen den drei jährlichen Saaten und Ernten zur Verfügung steht. Sie fertigen verschiedene Produkte an, zum Beispiel den fast hauchdünnen piña-Stoff, der aus der Ananaspflanze hergestellt wird, und den jusi-Stoff aus Bananenfasern, außerdem komplizierte Stickereien, Keramikprodukte und Lederarbeiten aus der Haut von Wasserbüffeln. Aus narra (philippinisches Mahagoni) werden schöne Tische und Truhen als Einlegearbeiten hergestellt. Das Einlegematerial wird aus Büffelknochen gefertigt. Solche Handarbeiten sind oft die Schmuckstücke teurer Möbelgeschäfte in der ganzen Welt. Die sogenannte Heimarbeit ist so weit verbreitet, daß sie zu einem wichtigen Wirtschaftszweig der Inseln geworden ist.

Während wir an einem kleinen See vorbeikommen, der mit laut schnatternden Enten „bevölkert“ ist, denken wir an die Haupteinnahmequelle für die Bevölkerung der Stadt Pateros in der Provinz Rizal: balut. Balut ist die Bezeichnung für ein Entenei, das ungefähr zwei Wochen lang bebrütet und dann kurz vor dem Ausschlüpfen gekocht wird. Straßenverkäufer machen ein gutes Geschäft, indem sie balut an hungrige Passanten verkaufen, die ein ganzes Entchen einschließlich der Federn mit einem Biß essen und es sich dabei schmecken lassen. Die meisten Filipinos betrachten balut als eine echte Delikatesse, aber nur wenige Ausländer finden Geschmack daran.

Auf dem Weg zum Gebiet der Iloco sehen wir einige der mehr als 300 philippinischen Bananensorten und die engverwandte Abakapflanze (Faserbanane), aus der man den weltberühmten Manilahanf gewinnt. Das fleißige, sparsame Volk der Iloco in dem schmalen Tal direkt nördlich von Manila behält den herkömmlichen, soliden Baustil der spanischen Kolonialzeit bei. Das große Haus, das wir hier in Nayon sehen, wurde Stein für Stein von seinem ursprünglichen Standort im Gebiet der Iloco hierhertransportiert.

Das Gebiet der Bikol

Wie der 2 438 Meter hohe Vulkan Mayon das Gebiet der Bikol beherrscht, so beherrscht auch seine maßstabsgetreue Nachbildung das Bild in diesem Gebiet. Vom Mayon sagt man, er sei der Vulkan, dessen Form einem Kegel am ähnlichsten sei. Als er im Jahre 1814 ausbrach, begrub er die ganze Stadt Cagsawa unter einer sechs Meter hohen Schicht aus Steinen und Lavaschmelze, zerstörte noch einige andere Ortschaften und tötete Tausende von Menschen. Eine einsame Kirchturmspitze, die aus der erstarrten Lavamasse herausragt, erinnert wie ein stummer Zeuge an diese Katastrophe. Man sagt uns: „Ja, der Vulkan ist immer noch tätig.“ Im Jahre 1968 brach er zum letzten Mal aus, und wie viele der anderen fünfzig Vulkane auf den Philippinen gibt er bis heute Wasserdampf ab.

Im Zentrum des von Stürmen heimgesuchten Taifungürtels sind die Bikol so an heulende Winde gewöhnt, daß sie spaßhaft bemerken, ein Sturm sei kein Taifun, solange er nicht eine halbierte Kokosnuß auf den Rücken drehen könne. Da die Winde sogar noch gefürchteter als die Überschwemmungen sind, müssen die Häuser so fest im Boden verankert sein, daß sie einem 200 Stundenkilometer schnellen Taifun standhalten können. Sogar wenn ein Sturm alle Häuser zerstört, abgesehen von den stabilsten, sammeln die von Natur aus fröhlichen Filipinos lediglich einige einheimische Baumaterialien, die überall verfügbar sind, und fangen wieder ganz von vorn an.

Während wir weitergehen, haben wir fast das Gefühl, wir befänden uns auf einer der malerischen Plantagen der Bikol, umgeben vom König der Tropenbäume, dem Kokosbaum. Die Kokospalme ist sogar wertvoller als Geld, weil sie dem Filipino eine Fülle guter Dinge liefert. Aus den Blattrippen fertigen sie feine Besen; aus dem Stamm kann man eine haltbare Brücke, einen Pfahl oder ein preiswertes Wasserrohr herstellen; die Wurzeln geben eine beträchtliche Menge Brennholz ab. Philippinische Hausfrauen bohnern den Boden, indem sie den Fuß auf eine Hälfte der faserigen Kokosnußumhüllung stellen und dann damit über den Hartholzfußboden schlurfen, der hinterher in vorzüglichem Glanz erstrahlt! Aus Kokosschalen lassen sich Küchengeräte, Gitarren, Schnitzereien, Holzkohle und erstklassige Zahnräder herstellen. Aus dem Fleisch der Kokosnuß werden Butter, Seife und Öl gewonnen.

Viele Bauern pflanzen sechs Kokosbäume an, wenn sich in der Familie Nachwuchs einstellt. Hat das Kind die Schulreife erreicht, sind auch die Bäume so weit, daß man durch den Verkauf ihrer Früchte die Schulkosten erstatten kann. Während die Bäume älter werden, wird durch ihren reichen Ertrag dem jungen Mann oder der jungen Frau eine gute Starthilfe geboten.

Das Gebiet der Visaya

Im Herzen der Inselgruppe liegen die bezaubernden Visayaninseln, denen eine aufstrebende Zuckerindustrie Wohlstand gebracht hat. In diesem Gebiet, besonders auf der Insel Negros, stehen 75 Prozent aller philippinischen Zuckerrohrkulturen. Die im spanischen Stil erbauten Häuser mit ihren Pergolen vermitteln dem Besucher einen Eindruck von der Lebensweise vergangener Zeiten.

Die am dichtesten besiedelte Insel, Cebu, bildete den Mittelpunkt einer bewegten Vergangenheit. Im Jahre 1521 ging der portugiesische Forscher Fernão de Magalhães zum erstenmal auf der nahe gelegenen Insel Homonhon an Land. Zuerst wurde er herzlich empfangen, aber bald riß die hohe Besteuerung Löcher in die Gastfreundschaft der Eingeborenen. Ein Kampf zwischen König Lapu-Lapu, dem Häuptling von Cebu, und Magalhães’ Armee endete mit Magalhães’ Tod.

Später errichteten spanische Siedler auf Cebu ein großes Kreuz, um Magalhães ein Andenken dafür zu setzen, daß er die Religion des Westens auf den Philippinen eingeführt hatte. Mit der Zeit gelangten abergläubische Leute zu der Überzeugung, das Kreuz besitze Heilkräfte. Es mußte sogar zum Schutz vor religiösen Fanatikern, die ein Stück des „wundertätigen“ Kreuzes haben wollten, in einem Schrein aufbewahrt werden. Bis heute bezahlen Personen, die an die Wunderkräfte des Kreuzes glauben, Berufstänzern Geld dafür, daß sie Kerzen anzünden und vor dem Schrein tanzen. Hier in Nayong Pilipino ist eine Nachbildung dieses weithin bekannten Wahrzeichens des Gebietes der Visaya ausgestellt.

Das Gebiet der Moslems

Vor uns erblicken wir ein bezauberndes Dorf, und noch während wir uns auf einem Pfad dorthin begeben, vergessen wir schon, daß unsere Beine vom Laufen müde sind. In krassem Gegensatz zu den weniger farbenprächtigen Häusern der anderen Gebiete scheint dieses Dorf vor Farbenreichtum zu strotzen. Die Häuser sind mit leuchtend bunten, reichverzierten Holzschnitzereien geschmückt — einige stehen auf Pfählen im Wasser —, und alle sind um eine weiße Moschee mit fünf roten Minaretts herum gruppiert. Gemäß dem Islam stellt das Minarett in der Mitte den Gott Allah dar und die kleineren an den Ecken seine vier Diener. Im Innern der zentral gelegenen Moschee jeden Dorfes ertönt täglich in regelmäßigen Abständen ein großer scheibenförmiger Bronzegong. Daraufhin verneigen sich alle Dorfbewohner im Gebet, und zwar mit dem Gesicht in Richtung der Moschee.

Einige Zeit bevor die Spanier die Philippinen eroberten, hatten arabische Missionare die Inseln Mindanao, Palawan und Sulu besucht und viele Eingeborene bekehrt. Obwohl die Moslems heute ungefähr nur vier Prozent der philippinischen Bevölkerung ausmachen, stellen ihre Bräuche sicherlich eine lebhafte Bereicherung dar. Einen auffallenden Anteil an dieser belebten Szene haben die charakteristischen kleinen Samtmützen und Turbane (kopia), die die Männer tragen, und die sogenannten kantio, die langen weiten Hosen der Frauen.

Manche Moslems verbringen ihr ganzes Leben auf dem Wasser, indem sie entweder fischen oder nach Perlen tauchen, in Häusern leben, die auf Pfählen im Wasser stehen, und indem sie sogar ihre Lebensmittel von regelmäßig vorbeitreibenden bancas oder Booten kaufen. Die einzelnen Häuser sind durch Brücken aus Bohlen (tatayas) miteinander verbunden, wodurch Besuche erleichtert werden.

Aber nicht alle Dörfer der Insel Mindanao sind über dem Wasser gebaut. Viele Häuser sind fest auf trockenem Grund errichtet, wie zum Beispiel dieses schmucke hier in Nayon. Die Mohammedaner behaupten, daß die kunstvollen Schnitzereien rings um die Dachkanten böse Geister vertreiben. Wie verhält es sich aber mit den anderen farbenprächtigen Schnitzereien, die an den Seiten des Hauses wie große Schmetterlingsflügel herausragen? Diese olir verkünden öffentlich die gehobene Stellung des Datu, des moslemischen Gemeindevorstandes, der hier mit seinen, „Sultansöhnen“ wohnt. In den beiden nahe gelegenen kleineren Häusern wohnen die Frauen des Datu. Der Islam gestattet einem Datu, vier Frauen und zusätzlich vier Konkubinen zu haben, sofern er sie ernähren kann. Die acht Frauen müssen in einem sogenannten „freundschaftlichen Wettbewerb“ leben.

Die Grabstätten der Moslems sind ebenfalls eindrucksvoll. Auf jedem Grab befindet sich ein Gegenstand, der für das Leben des Verstorbenen charakteristisch war. Zum Beispiel kann man auf dem Grab eines Fischers ein Boot sehen. Die Gräber der Frauen sind häufig mit Spiegeln versehen, was Eitelkeit andeutet!

Die Provinz Mountain

Wir legen den ganzen Weg von der großen südlichen Insel Mindanao bis zur Provinz Mountain im Norden der Insel Luzon zurück. Hier in Nayong Pilipino sind das nur ein paar Schritte. Hoch in den Bergen dieser Provinz leben abgehärtete Menschen, die bei niedrigen, nicht gerade tropischen Temperaturen und inmitten von steilen Berghängen eines der Weltwunder geschaffen haben: die berühmten Reisterrassen von Banaue. Vor Hunderten von Jahren hat man hier mit einfachen Werkzeugen, harter Arbeit und Geduld Reisterrasse um Reisterrasse in die fast vertikalen Berghänge gegraben, und jede wird durch ein kompliziertes System von Kanälen bewässert, die von einer Terrasse zur anderen führen. Würde man die Terrassen der Länge nach aneinanderreihen, ergäben sie eine Strecke, die der 10fachen Länge der Chinesischen Mauer und mehr als der Hälfte des Erdumfangs entspräche — 22 530 Kilometer!

Die strohgedeckten Häuser dieses Gebietes sind auf vier stabilen Pfählen gebaut, die an ihrem oberen Ende einen großen runden Holzklotz aufweisen, der als Schutz gegen Ratten dient. Ist die Leiter des Hauses herabgelassen, so bedeutet das: Besucher sind willkommen; du kannst ruhig hinaufklettern. Feuer machen, Essen kochen und schlafen, all das spielt sich in der Wohnung ab. In der wärmsten Zeit des Tages hält sich die Familie meist unter dem Haus auf und verbringt die Zeit größtenteils mit Weben und Holzschnitzen. Besonders beliebt sind geschnitzte Wasserbüffel und geschnitzte alte Kriegermasken, ein Überbleibsel aus der Zeit der Kopfjäger.

Das Haus ist klein, weil die Kinder nicht lange darin wohnen. Nach dem Eintreten der Pubertät siedeln die jungen Männer in Männerwohnheime (atos) und die jungen Frauen in ein getrenntes Schlafhaus (ulog) über. Im Laufe der Zeit wird eine Ehe auf Probe vereinbart, aber wenn sich herausstellt, daß sich das Paar nicht verträgt oder kinderlos bleibt wird die Ehe nicht formal vollzogen. Dies geschieht nur dann, wenn alles nach Wunsch abläuft.

Aber inzwischen ist es Abend geworden, und es ist Zeit für uns, Nayong Pilipino zu verlassen, wo wir die Philippinen en miniature gesehen haben. In unseren Gedanken beschäftigen wir uns mit den verschiedenartigen und ungewöhnlichen Sehenswürdigkeiten, die hier ausgestellt sind. Ob man nun das geschäftige Stadtleben Manilas oder die Stämme der Provinz Mountain betrachtet, man kann sich nicht dem Charme des einfachen, aber faszinierenden Lebens auf den Philippinen entziehen.

[Bild auf Seite 17]

So sehen die meisten Häuser im Gebiet der Tagalen aus

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