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Erwachet! 1971
g71 22. 10. S. 27-28

„Dein Wort ist Wahrheit“

„Glücklich sind die Mildgesinnten“

DER bekannte amerikanische Schriftsteller Mark Twain sagte einmal spöttisch, in Matthäus 5:5 sei das Britische Reich erwähnt. Wir lesen dort nach der King-James-Übersetzung: „Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden die Erde ererben.“ In den Tagen Mark Twains schien es, als würde Großbritannien die Erde ererben, denn es besaß Kolonien auf sechs Kontinenten und konnte stolz erklären, daß im Britischen Reich die Sonne nie untergehe.

Auch in unserer Zeit haben die obenerwähnten Worte Jesu Anlaß zu sarkastischen Äußerungen gegeben. Eine populäre „Rock“-Gruppe singt in frivoler Weise über die Seligkeit der Sanftmütigen, die unterdrückt und bespuckt würden.

Diese Worte Jesu bereiten einigen Personen offenbar Kopfzerbrechen; sie mögen sogar widersinnig erscheinen. Die Sanftmütigen sollen die Erde besitzen? Haben nicht die Hartherzigen, die Brutalen, die Rücksichtslosen, die Aggressiven und die Streitbaren von der Erde Besitz ergriffen? Im großen und ganzen sind es Männer gewesen wie Napoleon, Hitler und andere Diktatoren. Waren sie sanftmütig? Wohl kaum!

Dennoch irren sich diejenigen, die Jesu Worte kritisieren, in verschiedener Hinsicht. Erstens mißverstehen sie seine Worte. Das griechische Wort praús, das mit „sanftmütig“ wiedergegeben wird, bedeutet eigentlich mild gesinnt, sanft. Das will aber nicht heißen, etwas sei schwach, leicht zu beherrschen. Die Bedeutung des griechischen Wortes schließt auch den Gedanken von Stärke ein; dieses Wort benutzten die alten Griechen, wenn sie von einem wilden Pferd sprachen, das gebändigt wurde und dann zahm oder sanft, aber immer noch stark war.

Zweitens sagte Jesus nicht, daß die Sanftmütigen die Erde erobern würden. Nein, er sagte, sie würden sie ererben. Von wem? Von Gott natürlich!

Drittens übersehen jene, die Jesu Worte kritisieren, die Tatsache, daß er nicht sagte, wann die Mildgesinnten die Erde ererben würden. Jehova Gott hat eine Zeit für jedes Vornehmen. (Pred. 3:1-8) Der Herrscher und Gott des heutigen Systems der Dinge ist Satan, der Teufel und deshalb darf man nicht erwarten daß das, was heute geschieht, in Übereinstimmung mit den biblischen Grundsätzen ist. Aber Menschen, die an Gott und an sein Wort glauben, sind überzeugt, daß in naher Zukunft der Wille Gottes wie im Himmel so auch auf der Erde geschehen wird; dann werden die Mildgesinnten die Erde ererben. — Matth. 6:10; 2. Kor. 4:4.

Wer sind die Mildgesinnten, die die Erde ererben werden? Nun, wer war der sanfteste Mensch der je gelebt hat? War es nicht Jesus Christus, der Sohn Gottes? Als er auf der Erde war, konnte er sagen: „Nehmt mein Joch auf euch und werdet meine Jünger, denn ich bin mildgesinnt und von Herzen demütig.“ Mildgesinnt, sanft? Ja, aber keineswegs schwach. Wie beherzt jagte er die Geldwechsler aus dem Tempel! Wie furchtlos prangerte er die Heuchelei der religiösen Führer seiner Zeit an! Wie gelassen war er, als ein Volkshaufe kam, um ihn festzunehmen! — Matth. 11:28, 29; 21:12, 13; 23:13-32; 26:48-56.

Daher treffen die Worte in Matthäus 5:5 in erster Linie auf Jesus Christus selbst zu. Zu ihm, der sanftmütiger ist als alle anderen, sagte Jehova: „Fordere von mir, und ich will dir zum Erbteil geben die Nationen, und zum Besitztum die Enden der Erde.“ Er, als König der ganzen Erde, „wird herrschen von Meer zu Meer, und vom Strome bis an die Enden der Erde“. — Ps. 2:8; 72:8.

Doch Jesus wird die Erde nicht allein erben. Er wird 144 000 Miterben haben; wir lesen in Offenbarung 14:1, daß mit ihm auf dem himmlischen Berge Zion „144 000“ waren. Sie mußten die Bedingungen für diese königliche Ehre erfüllen, indem sie die Frucht des Geistes Gottes entwickelten, wozu auch die Milde gehört. (Gal. 5:22, 23) Daß Jesus die Erde nicht allein erben, sondern Miterben haben wird, geht auch deutlich aus den Worten hervor: „Der Geist selbst bezeugt mit unserem Geiste, daß wir Gottes Kinder sind. Wenn wir also Kinder sind, sind wir auch Erben, nämlich Erben Gottes, doch Miterben mit Christus, vorausgesetzt, daß wir mitleiden, damit wir auch mitverherrlicht werden.“ (Röm. 8:16, 17) Über diese Miterben lesen wir auch: „Sie kamen zum Leben und herrschten als Könige mit dem Christus für tausend Jahre.“ — Offb. 20:4.

Die Tatsache, daß Jesu Worte, die wir in Matthäus 5:5 lesen, in erster Linie auf ihn und auf seine 144 000 Miterben Anwendung haben, bedeutet aber nicht, daß sie für die übrigen seiner Nachfolger nicht wichtig sind. Sie sind es, denn sie drücken einen Grundsatz aus, der auch für seine „anderen Schafe“ gilt. Sie haben die Hoffnung, im Paradies auf der Erde zu leben. — Joh. 10:16; Luk. 23:43.

Die meisten der Menschen, die gestorben sind und die Jesus vom Tode auferwecken wird, werden ebenfalls im Paradies auf der Erde leben. Aber vom gesetzlichen Standpunkt aus gesehen, werden sie nicht Eigentümer der Erde sein, sie werden sie nicht ererben, sondern sie werden sie nur für die Mildgesinnten, die sie regieren werden, verwalten. — Joh. 5:28, 29.

Was bedeutet es für die heute lebenden Christen, wenn nur die, die mild gesinnt sind, die Erde für die im Himmel lebenden Erben verwalten werden? Es bedeutet, daß sie bestrebt sein müssen, die Frucht des Geistes, Milde, zu entwickeln und aufzuweisen. Die Bibel ermahnt an vielen Stellen zur Sanftmut.

In Epheser 4:2 wird Christen der Rat gegeben, „mit aller Demut und Milde, mit Langmut, einander in Liebe ertragend“ zu wandeln. In Kolosser 3:12 wird ihnen geboten: „Kleidet euch somit als Gottes Auserwählte, heilige und geliebte, mit der innigen Zuneigung des Erbarmens, mit Güte, Demut, Milde und Langmut.“ Die Christen werden außerdem ermahnt, bereit zu sein, einen Grund für die Hoffnung zu geben, die in ihnen ist, es jedoch mit „mildem Sinn und tiefem Respekt“ zu tun. Besonders die Frauen werden ermahnt, die Tugend der Milde zu pflegen. Anstatt schönen Kleidern, schönem Schmuck und der Schönheitspflege allzu große Aufmerksamkeit zu schenken, sollte ihr Liebreiz „die verborgene Person des Herzens im unvergänglichen Gewand des stillen und milden Geistes, die in den Augen Gottes von großem Werte ist“, sein. — 1. Petr. 3:15, 4.

Was Gott den Mildgesinnten in Aussicht gestellt hat, macht sie sehr glücklich. Der Vorgeschmack des Glücks, dessen sie dann teilhaftig werden, hält sie jetzt aufrecht. Außerdem trägt ihre Mildgesinntheit jetzt auch noch in anderer Weise zu ihrem Glück bei. Sie bleiben zu einem großen Teil von Unangenehmem, wie Schwierigkeiten und Streit, Enttäuschungen und Bitterkeit, das die Rücksichtslosen und Ehrgeizigen quält, verschont. Ihre Gottergebenheit zusammen mit Genügsamkeit ist für sie ein großer Gewinn. — 1. Tim. 6:6.

Somit ist es bestimmt weise, wenn alle Christen, die jetzt glücklich sein möchten und die entweder die Hoffnung haben, die Erde zu besitzen oder sie für die im Himmel lebenden Erben zu verwalten, sich bemühen, ein sanftes Wesen zu entwickeln.

„An dem Wege deiner Zeugnisse habe ich mich erfreut wie über allen Reichtum. Über deine Vorschriften will ich sinnen und achthaben auf deine Pfade. An deinen Satzungen habe ich meine Wonne; deines Wortes werde ich nicht vergessen. Öffne meine Augen, damit ich schaue in deinem Gesetz! Deine Zeugnisse sind auch meine Wonne, meine Ratgeber.“ — Ps. 119:14-16, 18, 24.

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