Schuhpflege macht sich bezahlt
DIE Schuhpflege macht sich in mancher Hinsicht bezahlt. Vor allem spart man dadurch Geld. Wer seine Schuhe gut pflegt, muß nicht so oft neue kaufen.
Auch sehen richtig gepflegte Schuhe immer gut aus an deinem Fuß. Solche Schuhe tun deiner äußeren Erscheinung keinen Abbruch, sondern verraten, daß du auf dein Äußeres hältst.
Doch der größte Vorteil besteht wahrscheinlich darin, daß man sich in Schuhen, die gut gepflegt sind, wohler fühlt und daß sie sich besser tragen lassen. Das kann sich günstig auf deine Gesundheit und dein Wohlbefinden auswirken.
Der Schuhkauf
Die „Pflege“ beginnt eigentlich schon beim Schuhkauf. Es empfiehlt sich, Qualitätsschuhe zu kaufen. Zugegeben, ein guter Schuh mag teurer sein; doch es lohnt sich, solche Schuhe zu kaufen. Man kann sie lange tragen und drei- bis viermal neu besohlen lassen, bevor sie aufgetragen sind. Außerdem sehen solche Schuhe besser aus und sind angenehmer zu tragen.
Für die Herstellung von Schuhen wird gewöhnlich Leder bevorzugt; Leder, haltbar gemachte tierische Haut, hat viele mikroskopisch kleine Poren und ist daher luft- und schweißdurchlässig. Es „atmet“. Dieser Austausch von Luft und Feuchtigkeit ist für die Füße gesund und angenehm.
Viele Leute kaufen auch Schuhe aus Kunststoff. Obwohl Kunststoff weniger gut „atmet“, wenn überhaupt, und solche Schuhe deshalb den Fußschweiß fördern mögen, finden solche Personen sie doch vorteilhaft. Sie mögen zum Beispiel billiger sein. Auch sind sie ziemlich wasserdicht. Die Schuhmacher aber sind im allgemeinen der Meinung, es sei besser, Lederschuhe zu tragen.
Wenn du Lederschuhe kaufst, solltest du sie innen genau betrachten: Sind Fersenbett und Brand- oder Innensohle aus echtem Leder? Wie ist es mit dem Fersenfutter? Alle diese Teile sind bei Qualitätsschuhen aus Leder. Bei manchen Schuhen dagegen sind sie aus Pappe oder anderem minderwertigen Material, das die Ausdünstung verhindert und sich schneller abnutzt als Leder.
Drehe den Schuh um und untersuche den Boden. Ist die Laufsohle am Rahmen, dem schmalen Lederstreifen um den Rand des Schuhs, angenäht? Bei manchen billigen Modeschuhen ist die Sohle nur angeklebt und mag sich leicht lösen.
Ist die Laufsohle aus Leder? Ledersohlen kann man weniger schnell durchstoßen als Gummisohlen. Ledersohlen sehen auch besser aus, weil man die Ränder polieren kann. Gummisohlen dagegen sind wasserfester und in der Regel auch dauerhafter als Ledersohlen. Daher mögen Gummisohlen gelegentlich vorgezogen werden. Besonders für Männerschuhe eignen sich Gummiabsätze entschieden besser als Lederabsätze, denn sie halten länger und sind angenehmer.
Die Pflege neuer Schuhe
Gleich nachdem man ein Paar neue Schuhe gekauft hat, muß man beginnen, sie zu pflegen. Je sorgfältiger man das tut, wenn sie noch neu sind, desto länger halten sie.
Manche Leute behandeln neue Schuhe gleich mit einem silikonhaltigen Pflegemittel; es konserviert das Leder, indem es ihm einen wasserabweisenden Schutzfilm verleiht. Das trägt dazu bei, daß das Leder weich und geschmeidig bleibt, und verhindert, daß es durch Wasser, Salze und Schweiß brüchig wird. Nach dieser Behandlung sollte man die Schuhe gut trocknen lassen.
Auch die Wachse in solchen Schuhpflegemitteln schützen das Leder. Sie nähren das Leder und wirken schmutzabweisend. Flüssige Schuhpolituren oder Lederspray enthält keine Wachse und schützt das Leder daher nicht genügend.
Für Schuhe in ausgefallenen Farben mag es schwierig sein, die passende Schuhcreme zu finden. Besonders schwierig ist es für graue, beige oder pastellfarbene Schuhe. Für solche Schuhe verwendet man am besten eine farblose Creme.
Wenn man neue Schuhe anzieht, sollte man darauf achten, daß Zunge und Schuhriemen glatt liegen. Wenn sie von Anfang an richtig liegen, bleiben sie nachher ziemlich sicher so.
Ständige Schuhpflege
Schuhe müssen ständig — nicht nur gerade nachdem man sie gekauft hat — gepflegt werden. Das bedeutet auch, daß man darauf achtet, wie man geht. Wer möchte, daß seine Schuhe möglichst lange schön bleiben, sollte damit nicht gegen harte Gegenstände stoßen oder sie sonst irgendwie schlecht behandeln.
Man sollte die Schuhe sorgfältig an- und ausziehen und sie nicht einfach vom Fuß streifen oder hineinschlüpfen, ohne die Schuhriemen zu lösen, sonst könnte die Hinterkappe beschädigt werden oder sogar völlig aus der Form geraten. Zur guten Schuhpflege gehört die Verwendung eines Schuhlöffels. Man schützt dadurch den hinteren Teil der Schuhe.
Oft wird empfohlen, Leisten oder Spanner in die Schuhe, besonders in Männerschuhe, zu stecken. Das bewirkt, daß der Schuh seine Form behält und sich keine Falten bilden. Man sollte aber aufpassen, daß die Spanner so eingestellt sind, daß sie nicht in die Schuhe hineingezwängt werden müssen und diese dadurch aus der Form geraten. Ein Schuhmacher, der viele Schuhe gesehen hat, die beschädigt waren, weil die Spanner nicht richtig eingestellt worden waren, sagte sogar, er glaube, die Spanner würden meistens mehr schaden als nützen.
Man sollte den Zustand seiner Schuhe regelmäßig überprüfen. Was kann man tun, wenn sich kleine Risse oder Kratzstellen zeigen? Es gibt in manchen Geschäften oder Schuhreparaturwerkstätten Stifte zu kaufen, mit denen man diese Stellen ausbessern kann. Die Kratzstellen können dem Schuh entsprechend gefärbt und dann mit Schuhpaste behandelt werden, und der Schaden ist behoben.
Was zeigt eine Prüfung der Laufsohlen? Es lohnt sich, nicht zu warten, bis sie so weit durchgelaufen sind, daß auch der Rahmen repariert oder ersetzt werden muß. Solche Reparaturen sind teuer. Auch die Absätze sollten erneuert werden, bevor sie so abgetreten sind, daß deine Körperhaltung dadurch nachteilig beeinflußt wird.
Zur guten Schuhpflege gehört ferner, daß man die Schuhe öfter wechselt, so daß sie auslüften können. Obwohl das Leder „atmet“, sammelt sich zufolge der Schweißabsonderung der Füße in den Schuhen Feuchtigkeit an. Diese Feuchtigkeit greift das Lederfutter an. Man sollte daher, wenn möglich, mehr als ein Paar Schuhe haben, die man abwechselnd tragen kann. Auf die Dauer macht sich das bezahlt.
Regelmäßig putzen
Die beste Schuhpflege besteht darin, das Leder in gutem Zustand zu erhalten. Es lohnt sich, die Schuhe öfter, mindestens einmal in der Woche, zu putzen. Die Wachse in der Schuhcreme verhindern, daß das Leder austrocknet und brüchig wird.
Die Schuhe müssen aber trocken und sauber sein, bevor sie eingecremt werden. Trage nie Schuhcreme auf einen schmutzigen Schuh auf. Gewöhnlich genügt es, mit einem trockenen Tuch den Staub abzuwischen, aber manchmal mag man ein feuchtes oder nasses Tuch dazu nehmen müssen.
Schuhe, die sehr schmutzig sind, lassen sich mit Lederseife gut reinigen. Lederseife verwendet man, indem man mit Hilfe eines angefeuchteten Schwammes einen dichten Schaum erzeugt und mit diesem die Schuhe reinigt. Lederseife ist gut, denn sie macht das Leder auch geschmeidig. Aber gewöhnliche Seife und warmes Wasser beseitigen ebenfalls Flecken oder festgeklebten Schmutz. Bevor man die Schuhe dann eincremt, sollten sie richtig trocken sein.
Es gibt Leute, die es vorziehen, die Schuhwichse mit den Fingern aufzutragen. Sie sind der Meinung, daß durch das leichte Abstreichen der Paste mit den Fingern und dann durch das Auftragen auf den Schuh eine gewisse Reibung entsteht und daß so die Paste besser in das Leder eindringt. Sie behaupten auch, daß sie auf diese Weise gleichmäßiger verteilt wird und man weniger Gefahr läuft, zuviel aufzutragen. Verwendet man dagegen eine Schmierbürste, einen Lappen oder eine Puderquaste, so macht man sich natürlich die Finger nicht schmutzig. Nach dem Eincremen poliert man den Schuh mit einer Bürste oder einem weichen Tuch
Besondere Tips
Nicht gut für die Schuhe ist es, wenn sie völlig durchnäßt werden. Vielleicht bist du durch eine tiefe Pfütze gegangen? Was solltest du nun tun?
Nimm, nachdem du die Schuhe ausgezogen hast, die Schuhriemen heraus, oder öffne die Schnallen. Stopfe sie mit Zeitungspapier aus, oder stecke hölzerne Schuhleisten hinein. Reinige dann die Oberfläche mit Zeitungspapier oder einem alten Lappen, und stelle die Schuhe an einen verhältnismäßig kühlen Ort zum Trocknen. Schuhe sollten nie in der Nähe eines Ofens oder eines Feuers getrocknet werden, denn durch die Wärme würde das Leder brüchig. Wenn sie dann fast trocken sind, kannst du mit Lederseife auch den letzten Rest an Schmutz beseitigen.
Wenn die Schuhe wieder sauber und trocken sind, kann man sie mit einem silikonhaltigen Pflegemittel behandeln, das fettet, glänzt und imprägniert. Danach sind sie wieder so gut wie neu.
Was tut man aber, wenn die Schuhe Flecken haben, die sich mit Seife und Wasser nicht entfernen lassen, zum Beispiel Teerflecken? Verwende nie Alkohol oder ein Bleichmittel. Das würde dem Leder schaden. Verwende ein Fleckenwasser, das für Stoffe bestimmt ist. Tränke einen Lappen damit und reibe dann leicht über die Flecken.
Wildlederschuhe reinigt man, indem man sie mit einer Wildlederbürste leicht abreibt. Mit feinem Sandpapier lassen sich aber die Flecken besser entfernen.
Wenn du diese Anregungen beachtest, werden deine Schuhe besser aussehen und länger halten. Die Schuhpflege macht sich wirklich bezahlt.