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Erwachet! 1972
g72 8. 3. S. 21-23

Sollen wir auswandern?

DER Drang zum Auswandern, das heißt in einem anderen Land eine neue Heimat zu suchen, ist nicht neu. Besonders seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges sind Tausende Europäer ausgewandert. Nicht selten hörte man als Begründung: „Ich habe Europa satt; es ist übervölkert — ich suche mir eine neue Heimat!“ Viele haben ihre Wohnung aufgegeben, von ihrer Heimat, ihren Freunden und Verwandten Abschied genommen, um in einem anderen Land zu leben, in der Hoffnung, das dort in Frieden, ungestört tun zu können.

Für viele sind Hafenstädte in Australien, Kanada und Südamerika das Ziel gewesen. Die Bevölkerungszahl von Australien ist in den vergangenen fünfundzwanzig Jahren von 7 Millionen auf über 12 Millionen gestiegen; davon sind mehr als 2 Millionen Einwanderer.

Australien, wo es nur anderthalb Einwohner je Quadratkilometer gibt im Vergleich zu 218 je Quadratkilometer in Europa (ohne das europäische Rußland), hat allen Grund, die Einwanderung zu fördern. In seiner nächsten Nachbarschaft gibt es volkreiche asiatische Staaten, Staaten mit einer Bevölkerung, die in die Hunderte von Millionen geht — und Australien sieht darin eine gewisse Gefahr für das viele jungfräuliche Land, das es noch besitzt.

Als Beweggrund für die Auswanderung wird Unzufriedenheit mit den Lebensbedingungen in der Heimat angeführt, weitere Beweggründe dafür sind Abenteuerlust, der Wunsch nach beruflichem Fortkommen und der Wunsch, reich zu werden.

Nicht jeder Auswanderer hat erreicht, was er sich erträumt hat. Viele haben gelernt, daß man überall arbeiten muß, in der neuen Heimat manchmal noch mehr und unter schwierigeren Verhältnissen als in der alten. Manch einer, dessen Hoffnungen sich nicht erfüllten und dessen Ideale zerrannen, ist enttäuscht in die alte Heimat zurückgekehrt. Andere, die die Sache richtig angepackt haben, führen in der neuen Heimat ein einigermaßen zufriedenes und erfolgreiches Leben.

Probleme, denen man in der neuen Heimat begegnet

Wir könnten einen Menschen, der auswandert, mit einem Baum vergleichen, der dreißig oder mehr Jahre an einer Stelle gewachsen ist, wo der Boden fruchtbar und das Klima warm ist. Wie wird es ihm aber ergehen, wenn man ihn ausgräbt und in mageren Boden in einer Gegend, in der es kalt ist, verpflanzt? Man hat ihn aus seiner natürlichen Umgebung genommen. Nachdem er verpflanzt ist, mag er den Anschein erwecken, angewachsen zu sein, doch bald darauf werden die Blätter welk und sterben ab. Schließlich müssen wir zugeben, daß der Baum das Klima nicht vertragen hat. Einen Auswanderer könnte man mit einem solchen Baum vergleichen. Er tauscht eine vertraute Umgebung gegen eine Umgebung ein, die er bis dahin vielleicht noch nie auch nur gesehen hat.

In Prospekten mag alles sehr schön aussehen, aber die Wirklichkeit ist manchmal ganz anders. Auf einem Bild kann man nicht erkennen, wie heiß es im Sommer dort ist oder wie feucht während der Nacht. Wenn du an ein solches Klima nicht gewöhnt bist, magst du schlecht schlafen, was zur Folge hat, daß du nicht ausgeruht bist und einen weiteren heißen Tag schon müde beginnst. Auf Bildern erkennt man aber auch nicht, wie unterschiedlich die Sitten und Speisen in diesem Lande sind oder wie schwierig es ist, eine neue Sprache zu lernen. Auch mag man nach einiger Zeit im fremden Land von Heimweh befallen werden. Diese Hinweise werden nicht gegeben, um jemand davon abzuhalten, sich mit dem Gedanken zu befassen auszuwandern. Doch mögen sie dir helfen, die Sache realistischer zu betrachten.

Was es alles zu tun gibt, bevor man sich entscheidet

Hast du Frau und Kinder, dann solltest du auch an sie denken. Vielleicht hast du den Wunsch auszuwandern, aber ist das auch der Wunsch deiner Frau?

Wenn ihr euch einig seid, daß ihr auswandern möchtet, dann solltet ihr euch in einer guten Bibliothek Bücher über das Land holen, in das ihr übersiedeln möchtet. Es sollte möglich sein, Bücher zu finden, in denen einiges über das Klima in diesem Land gesagt wird, über den Lebensstandard, die Wohnmöglichkeiten usw. Das Konsulat des Landes, in das du übersiedeln möchtest, kann dir vielleicht weitere Auskunft geben über die Arbeitsverhältnisse und Arbeitsmöglichkeiten. (Es gibt Länder, die Ausländern keine Arbeitsgenehmigung geben.) Was für einen Beruf hast du, und gibt es in dem Land, in das du ziehen möchtest, freie Stellen in diesem Beruf? Natürlich werden Facharbeiter fast überall gebraucht.

Ferner mußt du dein Alter berücksichtigen. Ein junger Mensch findet es gewöhnlich leichter, sich in einem anderen Land einzuleben, als ein älterer. Ferner haben manche Länder keine guten Schulen. Ehepaare mit Kindern sollten auch das berücksichtigen. Außerdem sollte man, ehe man auswandert, sorgfältig ermitteln, wie es mit der Gesundheit der Familie bestellt ist und wie es mit der ärztlichen Betreuung in dem Land aussieht, in das man auswandern möchte. Wer ständige ärztliche Betreuung benötigt, sollte es sich reiflich überlegen, ob er wirklich auswandern möchte. Man muß auch das Klima dieses Landes in Betracht ziehen und sich fragen, ob man es vertragen wird.

Laß dich nicht zu dem Gedanken verleiten, in jedem südamerikanischen Land herrsche tropisches Klima. Selbst in ein und demselben Land mag das Klima ganz verschieden sein. Im Süden Australiens gibt es zum Beispiel Schnee, während es im Norden sehr heiß wird; in gewissen Gegenden sinkt die Temperatur unter null Grad, in anderen steigt sie auf über 40 ° Celsius.

Nachdem alle diese Fragen zugunsten des Landes entschieden sind, in das man auswandern möchte, muß man weitere Vorbereitungen treffen. Vielleicht kannst du die Überfahrt selbst bezahlen. Wenn nicht, dann gibt es staatliche Stellen, die einen Teil der Auswanderungskosten übernehmen. In einem solchen Fall muß man natürlich gewisse Bedingungen erfüllen. Vielleicht hast du aber bereits Freunde in der neuen Heimat, die dir helfen werden, eine Wohnung und eine Arbeitsstelle zu finden. Oder vielleicht wird dir die Firma, für die du arbeiten wirst, eine Wohnung besorgen.

Was sollen wir mitnehmen?

Wenn das Datum für die Auswanderung festgelegt ist, erhebt sich die große Frage: „Was sollen wir mitnehmen?“ Viele haben einen großen Fehler gemacht: Sie haben fast alles, was sie besessen haben, verkauft und haben dann die gleichen Gegenstände in der neuen Heimat wieder kaufen müssen. Natürlich kann man nicht alles mitnehmen. Möbel zum Beispiel muß man gewöhnlich verkaufen. Haushaltgeräte dagegen, Werkzeuge und Kleidung sind auch in der neuen Heimat nützlich. Wenn man in ein heißes Land zieht, bedeutet das nicht unbedingt, daß man keine warme Kleidung mehr benötigt. Viele mußten in dem Land, in das sie übergesiedelt sind, mit sauer verdientem Geld wieder warme Kleidung kaufen. Man sollte auch daran denken, daß man so viel Gepäck mitnehmen darf, wie man möchte, wenn man mit dem Schiff reist; es gibt also keine Gewichtsgrenze wie bei einer Flugreise.

Wie man die Übersiedlung zu einem Erfolg macht

Ob deine Übersiedlung ein Erfolg wird, hängt zum großen Teil von deiner Einstellung und deinen Erwartungen ab. Denke daran, daß man in dem Land, das deine neue Heimat werden wird, wahrscheinlich ganz anders lebt, als du es bisher gewohnt gewesen bist. Das erste Jahr ist meistens das schwerste. Wenn du ständig daran denkst, wie es in der alten Heimat gewesen ist, wirst du es schwer finden, dich in der neuen Heimat einzuleben. Nimm dir, ehe du dein Heimatland verläßt, vor, das neue Land zu lieben. Bemühe dich, dich den Leuten anzupassen, und erwarte nicht, daß sie sich dir anpassen.

Als erstes wirst du beginnen müssen, die neue Sprache zu lernen, und zwar so schnell wie möglich, sofern du das natürlich nicht schon vor deiner Übersiedlung getan hast. Schließe neue Freundschaften, und beschränke deinen Freundeskreis nicht auf Personen, die aus dem gleichen Land stammen wie du. Bitte andere, dir zu helfen, die Landessprache zu lernen. Mache dich mit allem vertraut. Iß auch Speisen, die dir bis dahin unbekannt gewesen sind. Hast du schon einmal Baummelonen gegessen? Wahrscheinlich weißt du nicht einmal, wie sie aussehen. Oder weißt du, wie frisch gepflückte Ananas schmecken, wenn man in das aromatische Fruchtfleisch beißt und einem der Saft über die Finger läuft?

Vielleicht stammst du aus einem Gebirgsland und wohnst jetzt am Meer. Genieße das, was das Meer zu bieten hat. Wie die Berge, so ist auch das Meer atemberaubend schön und sieht immer wieder anders aus. Lerne auch die Geschichte des Landes kennen, in dem du jetzt wohnst. Interessiere dich für die Lebensweise der Bevölkerung. Dann wirst du viele Freunde gewinnen, die dich gern als einen der Ihrigen akzeptieren.

Berechne somit die Kosten, ehe du dich entschließt auszuwandern. Und wenn du dich dazu entschlossen hast, dann sei optimistisch und passe dich den neuen Verhältnissen an.

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