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Erwachet! 1973
g73 8. 5. S. 19-21

Das Flüchtlingslager in Sinda Misale

DIEJENIGEN Zeugen Jehovas, die von Malawi nach Sambia flohen, wurden in einem Flüchtlingslager in der Nähe der Grenze beider Länder zusammengebracht. Dieses Lager wurde Sinda Misale genannt. Verschiedene Berichte, unter anderem ein Bericht des sambischen Ministers für landwirtschaftliche Entwicklung, Mr. Reuben Kamangas, zeigten, daß ungefähr 19 000 Zeugen Jehovas dort als Flüchtlinge waren.

Da Sambia die Zeugen nicht in sein Land gebeten hatte, wurden sie als unerwünschte Besucher behandelt. Das Lager wurde von Sicherheitstruppen isoliert, so daß es dorthin keinen freien Zugang gab.

Einige Lebensmittelvorräte wurden von den Behörden zur Verfügung gestellt. Außerdem gingen große Mengen an Geld, Lebensmitteln und Kleidern, die Jehovas Zeugen in der ganzen Welt gespendet hatten, in ihren Zweigbüros ein. Zum Beispiel wurden allein in Südafrika fast 1 000 Zeltplanen, 157 große Kisten mit Kleidern sowie Wolldecken und andere Hilfsmittel eingesandt. Diese Sendung hat die Flüchtlinge erreicht.

Die Zeugen Jehovas in Südafrika bereiteten dann eine weitere große Sendung vor. Sie enthielt Geld für 10 000 neue Wolldecken, außerdem Medizin und andere notwendige Dinge. Auch Ärzte stellten sich freiwillig zur Verfügung und warteten auf Abruf. Ja, solche Angebote und Spenden von Zeugen Jehovas in anderen Ländern gab es mehr als genug, um die Flüchtlinge in Sambia mit allem, was sie benötigten, zu versorgen.

Doch nach den ersten Sendungen wurden Jehovas Zeugen unterrichtet, daß nichts mehr in das Lager geschickt werden dürfe. Es wurden dann Anstrengungen unternommen, die Vorräte durch das Rote Kreuz schicken zu lassen, doch ohne Erfolg.

Die Vereinten Nationen sandten ihre Beauftragten nach Sambia, um die Situation zu untersuchen. Als Jehovas Zeugen am 19. Dezember erfuhren, daß sich einer dieser Beamten, Mr. Emmanuel Dazie, in Sambia aufhielt, bemühten sie sich auf jede erdenkliche Weise, mit ihm zusammenzukommen. Sie wollten erfahren, wie es ihren christlichen Brüdern in dem Lager erging, und Vorkehrungen treffen, um ihnen weitere Hilfe zukommen zu lassen. Doch ohne Erfolg. Mr. Dazie wies die Zeugen ab und sagte, er habe zu viele Termine und könne es nicht einrichten, Zeit für eine Unterredung einzuräumen.

In der Zwischenzeit starben gemäß verfügbaren Berichten über 350 Zeugen in dem Lager Sinda Misale. Die Ursachen waren schlechtes Wasser, Unterernährung und Mangel an Medikamenten. Die größere Zahl derer, die starben, waren Kinder.

Schließlich beschlossen Regierungsbeamte von Malawi und Sambia, die Zeugen Jehovas, die in Sinda Misale waren, nach Malawi zurückzuschicken. Es wurden Vorbereitungen dafür getroffen, ohne daß die Zeugen im Lager etwas davon wußten.

Die Überführung — eine Täuschung

Im Dezember erfuhren die Zeugen Jehovas im Lager von Regierungsbeamten, daß sie woandershin kommen sollten, und zwar an einen anderen Ort in Sambia. Gegen einen solchen Umzug hatten sie nichts einzuwenden. Aber man sagte ihnen nicht die Wahrheit. In Wirklichkeit sollten sie nach Malawi gebracht werden.

Daß die Zeugen hinsichtlich des Bestimmungsortes getäuscht wurden, ist gut dokumentiert. Über einhundert Interviews mit Zeugen Jehovas, die davon betroffen wurden, haben dies eindeutig bewiesen Gemäß der in London erscheinenden Zeitung Sunday Telegraph hat man ihnen gesagt, ihr Ziel sei ein anderes Lager in Sambia:

„Am 20., 21. und 22. Dezember trafen 52 Lastwagen und 13 Busse, die von Sambiern gefahren wurden, in Sinda Misale ein. Nach den Worten eines afrikanischen Journalisten, der das Lager besuchte, ... wurde Jehovas Zeugen gesagt, sie sollten in die Fahrzeuge einsteigen, um in ein anderes Lager in Sambia transportiert zu werden.“

Die Beauftragten der Vereinten Nationen unternahmen nichts gegen diese Täuschung. Ja sie beteiligten sich sogar daran. Die Times of Zambia berichtete am 23. Dezember:

„Die 19 000 Wachtturm-Flüchtlinge, die gerade nach Malawi repatriiert worden sind, ,waren glücklich, in ihr Land zurückkehren zu können‘. Dies erklärte gestern der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Dr. Hugo Idoyaga. ...

Dr. Idoyaga sagte, er und ein Direktor des UNHCR aus Genf, Mr. Skodjoe Dazie, hätten dabei geholfen, die freiwillige Repatriierung zu überwachen.“

Etwa zwei Wochen später hieß es in der Times of Zambia vom 6. Januar: „Der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge in Sambia, Dr. Hugo Idoyaga, sagte, die Flüchtlinge seien glücklich gewesen, zurückkehren zu können.“

Aber das war nicht die Wahrheit. Die Zeugen wollten unter den Verhältnissen, die damals in Malawi herrschten, nicht zurückkehren. Denn wenn sie nicht gezwungen gewesen wären zu fliehen, wären sie ja gar nicht erst nach Sambia gekommen. Deshalb hatte auch die Times of Zambia früher, am 18. Dezember, korrekt berichtet, daß es Jehovas Zeugen „vorziehen in Sambia zu bleiben“. Auch der Sunday Telegraph in London schrieb: „Trotz der Versicherungen von offizieller Seite gingen Jehovas Zeugen nicht freiwillig zurück.“

Viele Interviews mit den Zeugen, die von der Überführung betroffen wurden, bestätigen dies. Diese Zeugen faßten die Situation folgendermaßen zusammen:

„Als erstes erklärten diese Brüder [das heißt Jehovas Zeugen], es sei nicht wahr, daß die Brüder, die in Sinda Misale waren, freudig dem Vorschlag zugestimmt hätten, nach Malawi zurückzukehren. Die Polizei und andere Regierungsbeamte, die den Aufbruch überwachten, betrogen die Brüder, indem sie ihnen erzählten, sie würden in die Gegend von Petauke gebracht werden.

Die Beamten warteten, bis alle leitenden Brüder und andere in die Busse gestiegen waren, die von der Polizei bewacht wurden, und dann erzählten sie den Brüdern, sie würden nach Malawi gebracht werden.“

Die Zeugen aus Sinda Misale sollten in ein Lager bei Lilongwe in Malawi gebracht werden. Dort, auf einem alten Flughafen, warteten malawische Regierungsbeamte und Hunderte von Soldaten der malawischen Sicherheitstruppen auf sie.

Wie viele Zeugen Jehovas trafen dort tatsächlich ein? Das kann gegenwärtig nicht genau festgestellt werden. Die Augenzeugenberichte sind unvollständig.

Ein Bericht in der Londoner Zeitung Sunday Telegraph besagt folgendes: „Während der 100 Kilometer weiten Fahrt von Sinda Misale nach Lilongwe ... verließen Tausende die Busse und Lastwagen und flohen in den Busch zurück.“ Die Zeitung berichtet auch, daß ein „afrikanischer Journalist mit dem letzten Konvoi, der mit 3 000 Flüchtlingen von Sinda Misale aufgebrochen war, den ganzen Weg bis Lilongwe reiste. Acht Busse kamen an, und nur 29 Zeugen stiegen aus.“ Jedoch sind diese Berichte bisher noch nicht bestätigt worden.

Doch was bestätigt werden kann, ist das, was mit denen geschah, die tatsächlich zurückkehrten.

[Karte auf Seite 20]

(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

0 100 200 Kilometer

Sambia

Sinda Misale

Malawi

Lilongwe

Moçambique

Fort Mlangeni

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