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  • Warum der Dollar an Kaufkraft verloren hat
  • Erwachet! 1973
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Erwachet! 1973
g73 22. 7. S. 10-12

Warum der Dollar an Kaufkraft verloren hat

IM Februar ist der US-Dollar noch einmal gefallen, als er um 10 Prozent abgewertet wurde. Das war die zweite Abwertung des Dollars innerhalb von vierzehn Monaten. Warum ist das geschehen?

Um die eigentlichen Gründe für die jüngste Wertminderung des Dollars verstehen zu können, müssen wir die internationale Rolle betrachten, die er seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges gespielt hat.

Die Rolle des Dollars nach dem Zweiten Weltkrieg

Die Vereinigten Staaten gingen aus dem Zweiten Weltkrieg als reichste Nation der Erde hervor. Der Dollar wurde wegen seiner riesigen Goldreserven die Grundlage international fixierter Wechselkurse. In anderen Worten, der genaue Wert anderer Währungen wurde in ihrem Verhältnis zu dem mit Gold gedeckten US-Dollar ausgedrückt.

Das hatte damals bestimmte Vorteile. Während des Krieges waren in Amerika keine Fabriken zerstört worden, wie es in Europa der Fall gewesen war. Europa benötigte amerikanische Produkte. Amerika mußte die riesige Arbeiterschaft der Kriegsjahre beschäftigt halten. Ein fixierter Wechselkurs zwischen verschiedenen Währungen, der sich auf den Dollar stützte, beschleunigte den Wiederaufbau der vom Krieg zerrissenen Welt. Große amerikanische Unternehmen konnten international kaufen und verkaufen, da sie wußten, daß ausländische Währungen über einen längeren Zeitraum im Wert ziemlich konstant bleiben würden.

Für einige Jahre nach dem Krieg hatten die Vereinigten Staaten wirtschaftlichen Erfolg. Reiche Unternehmen verkauften ins Ausland an frühere Verbündete und an frühere Feinde. Während der amerikanische Handel blühte, brachten diese Unternehmen der US-Regierung vermehrte Steuereinkünfte ein.

Doch was geschah dann, so daß dieser Trend umgekehrt wurde? Warum hat der Dollar an Wert verloren?

Der Verfall des Dollars

In einem Satz gesagt, es hat sich ein sogenanntes Zahlungsbilanzdefizit entwickelt. Das heißt, Amerikaner geben außerhalb ihres Landes mehr Geld aus, als sie in das Land hineinbringen. Wie wir gesehen haben, hat die amerikanische Industrie riesige Summen im Ausland ausgegeben. Auch tragen amerikanische Touristen Dollars nach Übersee. Durch die militärischen Operationen Amerikas und die Auslandshilfe wurden weitere Dollars außerhalb der Grenzen der USA ausgegeben.

Aber gleichzeitig ist Europa industriell und wirtschaftlich stärker geworden. Europäische Nationen stellen größere Mengen eigener Produkte her, als sie von den USA kaufen. Außerdem werden immer mehr Waren an die USA verkauft. Nun importieren die USA tatsächlich mehr, als sie exportieren. Das Land kauft mehr, als es verkauft.

Zwanzig Jahre lang haben sich die Dollarprobleme aufgetürmt. Die amerikanische Zeitschrift Time faßt dies folgendermaßen zusammen:

„Die Grundursache für die Schwäche des Dollars ist die Tatsache, daß die USA seit den 1950er Jahren in der Welt über ihre Verhältnisse leben. Verbraucher, Geschäftsleute, Touristen und die Regierung haben jedes Jahr Zigmilliarden ausgegeben, um Fabriken in Europa zu bauen, japanische Autos und Kameras zu kaufen, sich an der Riviera in der Sonne zu baden, Auslandshilfe zu zahlen, Truppen auf dem ganzen Erdball zu stationieren und den kostspieligen Krieg in Vietnam zu führen.“

Es ist verständlich, daß das Ausland allmählich das Vertrauen zum Wert des Dollars verlor. Dennoch kauften ausländische Zentralbanken immer überschüssige amerikanische Dollars in ihren Ländern auf. Warum?

Um die Menge der in Umlauf befindlichen Dollars zu reduzieren. Zu viele Dollar würden den Kurswert senken. Wenn der Wert des Dollars fiele, dann würde die Landeswährung, die sich auf den Dollar stützt, an Wert gewinnen. Dann würde irgendeine Ware, die das betreffende Land exportiert, auf dem größeren US-Markt mehr kosten. Die Amerikaner würden aufhören zu kaufen. Die Verkäufe würden nachlassen. Der Handel und die Regierung würden darunter leiden. Es darf nicht zugelassen werden, daß es soweit kommt.

So sammelten sich weiterhin Dollars außerhalb der USA an. Bis zum Februar 1973 hatten sich schätzungsweise 80 Milliarden Dollar angesammelt.

Geldspekulanten, die im Ausland große Mengen amerikanische Dollars besitzen, haben das Dollarproblem nur noch vergrößert. Unternehmen und sogar Einzelpersonen verkaufen ihre Dollars, um eine andere harte Währung, gewöhnlich Deutsche Mark oder japanische Yen, zu kaufen. Wenn der Wert dieser Währungen steigt, dann verkaufen diese Spekulanten noch einmal. Aber bei dieser Transaktion kaufen sie mehr Dollar, als sie verkauft haben.

Wenn es einen massiven Dollarverkauf durch viele Spekulanten zur gleichen Zeit gibt, wird eine Krise hervorgerufen. Die Regierungen im Ausland haben nicht die Mittel, um mit dem Verkauf Schritt zu halten. Was kann unter solchen Umständen am besten getan werden? Den Dollar abwerten!

Der Dollar abgewertet

Abwertung bedeutet, daß der Wert des US-Dollars sinkt, während andere harte Währungen stabil bleiben können. Dies geschah zum erstenmal im Dezember 1971. Aber weitere Maßnahmen waren erforderlich. E i n e Abwertung war nicht genug. Warum nicht?

Weil die eigentlichen Gründe für die Abwertung immer noch vorhanden waren. Die USA importierten immer noch mehr, als sie exportierten. Außerdem herrschte im Land selbst immer noch Inflation; grundlegende Waren, wie Nahrungsmittel, waren teuer, und die Preise stiegen weiter.

Daher war im Februar 1973 eine zweite Abwertung erforderlich. Wurden dadurch die Befürchtungen außerhalb Amerikas zerstreut? Nein! Gleich nach der zweiten Abwertung kam es sogar zu einem der größten Verkäufe von US-Dollars in der Geschichte. Offensichtlich waren weitere Maßnahmen erforderlich. Was wurde unternommen?

Der floatende Dollar

Die Vereinigten Staaten kamen mit dreizehn größeren nichtkommunistischen Ländern überein, keine fixierten Wechselkurse mehr zu haben. Vielmehr sollte von da an der Dollarkurs floaten, das heißt in jedem Land seinen eigenen Wert finden, wie er durch Angebot und Nachfrage bestimmt werden würde.

Mindestens sechs europäische Länder kamen überein, ihre Währungen gemeinsam floaten zu lassen. Sie legten untereinander einen fixierten Wechselkurs fest, aber floateten als Block gegenüber dem US-Dollar. Durch das System des floatenden Dollars wird den Spekulationen Einhalt geboten. Früher wußten Spekulanten im voraus, daß sich bestimmte Wechselkurse behaupten würden; aber diese Garantie haben sie jetzt nicht mehr.

Das alles soll nicht heißen, daß der Dollar nicht mehr die Schlüsselstellung in der Finanzwelt einnimmt. Er nimmt sie tatsächlich ein. Ein wesentlicher Grund dafür, daß er diese Stellung weiterhin einnimmt, wird in der amerikanischen Zeitschrift Newsweek in der Ausgabe vom 19. März 1973 ganz offen genannt:

„Die USA besitzen im Vergleich zu allen anderen immer noch die letzten ,Finanz‘reserven: die nukleare Abschreckung und militärische Macht, die allein, wie es ein hoher deutscher Regierungsbeamter ausdrückte, ,unsere Freiheit, unseren gesamten Lebensstil‘ sichern.“

Aber was die Gegenwart betrifft, so haben die Geschehnisse seit Ende 1971 dazu geführt, daß der Dollar in den USA und im Ausland an Kaufkraft verloren hat. Wie werden sich diese Veränderungen beim täglichen Einkauf auswirken?

Die Auswirkungen für diejenigen, die den Dollar verwenden

Welche Auswirkungen die jüngsten wirtschaftlichen Maßnahmen für die Amerikaner auf weite Sicht haben, bleibt noch abzuwarten. Aber die unmittelbaren Folgen sind erhöhte Preise für ausländische Waren und Dienstleistungen.

Der Preis eines beliebten, in Deutschland hergestellten Automobils stieg nach der Abwertung des Dollars im Februar von 2 059 auf über 2 200 Dollar. Die Preise für japanische Autos werden in den Vereinigten Staaten sogar noch mehr steigen.

Urlaub und Reisen werden teurer werden, weil der Dollar in Europa, Rußland und Japan in bezug auf Wohnen, Lebensmittel und Transportmittel an Kaufkraft verloren hat.

Der härteste Schlag für viele amerikanische Familien sind jedoch die in die Höhe schnellenden Lebenshaltungskosten. Zum Beispiel ist zu erwarten, daß die Lebensmittelpreise, die jetzt schon hoch sind, aufgrund der Abwertung weiter steigen werden. Warum? Weil jetzt Wert darauf gelegt wird, Waren zu exportieren; sie sollen verkauft, nicht gekauft werden, und dadurch will man versuchen, eine für die USA günstige Handelsbilanz aufzubauen. Da Lebensmittel nach Übersee verkauft werden, bleibt für die Amerikaner nicht mehr so viel übrig, und dadurch werden die Preise der kleineren Vorräte noch höher getrieben.

Öl — das in der modernen Welt auch lebensnotwendig geworden ist — kommt immer mehr aus dem Nahen Osten und aus Südamerika. Es wird nun noch mehr amerikanische Dollar kosten. Danach werden zweifellos Heizöl, Benzin und schließlich auch elektrischer Strom teurer werden.

Wichtige Waren werden auch noch auf eine weitere Weise betroffen. Die Industrie der USA verwendet Rohmaterial aus dem Ausland. Bauxit zur Aluminiumherstellung stammt aus Jamaika und Surinam; Wolle für Mäntel, Pullover und Anzüge kommt aus Australien. Da der US-Dollar in jedem dieser Länder weniger Kaufkraft hat, wird das fertige amerikanische Produkt bestimmt einen entsprechend höheren Preis haben.

Wird der floatende Dollar eine Dauerlösung für die Probleme sein? Viele Wirtschaftsexperten begrüßen es, daß es keine fixierten Wechselkurse mehr gibt. Aber die meisten geben auch zu, daß die Zukunft ungewiß ist. Die gegenwärtigen „floatenden“ Kurse scheinen bestenfalls eine vorübergehende Maßnahme zu sein. So sagte H. S. Houthakker, Wirtschaftsprofessor an der Havarduniversität: „Die Suche nach einem stabileren internationalen Währungssystem sollte nicht aufgegeben werden.“ Die Experten wissen nicht, welche Änderungen dem Dollar und anderen Währungen noch bevorstehen.

Ungeachtet dessen, welche Maßnahmen die Wirtschaftsexperten in der Zukunft noch ergreifen mögen, muß es weitere große Veränderungen geben, bevor sich die Menschheit wirklicher Sicherheit erfreuen kann. Die nötigen Veränderungen sind weit umfassender, als daß Menschen sie vollbringen könnten. Aber Gott hat verheißen, sie herbeizuführen; nicht indem er das gegenwärtige selbstsüchtige System zusammenflickt, sondern indem er es beseitigt und ein vollständig neues System der Dinge herbeiführt, in dem Gerechtigkeit herrschen wird. — 2. Petr. 3:11-13.

Es besteht kein Zweifel, daß Gott die Macht dazu hat. Außerdem hat er in der Bibel ausdrücklich erklärt, daß es sein Vorhaben ist, das zu tun, und zwar in unserer Generation. Sehnst du dich in deinem Herzen danach, in einer solch gerechten neuen Ordnung zu leben? Wenn ja, dann bitte Jehovas Zeugen um mehr Aufschluß. Sie werden dir gern kostenlos helfen, etwas darüber zu erfahren.

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