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  • Ist es immer vernünftig, Wohltätigkeitsvereinen Geld zu spenden?

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  • Ist es immer vernünftig, Wohltätigkeitsvereinen Geld zu spenden?
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Erwachet! 1974
g74 22. 2. S. 24-27

Ist es immer vernünftig, Wohltätigkeitsvereinen Geld zu spenden?

WÜRDEST du einem Wohltätigkeitsverein Geld geben, wenn nur 1 bis 5 Prozent deiner Spende an Bedürftige gingen, wohingegen der ganze Rest benutzt würde, um die Ausgaben für das Sammeln der Spenden zu bestreiten? Würdest du einem Wohltätigkeitsverein Geld geben, wenn du wüßtest, daß der Präsident dieser Organisation jährlich 180 000 DM Gehalt und Spesengelder bekäme? Das würde dir kaum gefallen, nicht wahr? Und doch kommt es immer wieder zu solchen Auswüchsen!

Wohltätigkeitsvereine erhalten allein in den Vereinigten Staaten jährlich über zwanzig Milliarden Dollar. 41 Prozent davon werden für religiöse Zwecke gespendet, je 16 Prozent für Gesundheit und Bildung, 7 Prozent für Sozialfürsorge und der Rest für kulturelle und andere Zwecke.

Es gibt viele Wohltätigkeitsorganisationen, die um Spenden bitten; einige davon sind international bekannt, andere dagegen nur örtlich. Und ebenso gibt es viele Gründe, warum gespendet wird. Einige spenden, weil sie glauben, es sei für eine gute Sache, oder weil sie Spenden von den Steuern absetzen können. Andere spenden, weil sie irgendwelche Schuldgefühle haben und meinen, sie könnten dadurch ihre Sünden wiedergutmachen. Andere wiederum spenden aus religiösen oder humanitären Gründen, aus Mitleid, Erbarmen oder Mitgefühl.

Es läßt sich nicht leugnen, daß es segensreich sein kann zu geben, und diese Tatsache hob auch Jesus, der Sohn Gottes, hervor, indem er sagte: „Beglückender ist Geben als Empfangen“ (Apg. 20:35). Aber er zeigte auch, daß das Geben aus falschen Beweggründen nichtig sei und nicht Gottes Gunst einbringen könne. (Lies Matthäus 6:1-4.)

Es ist wirklich segensreich, wenn man aus den richtigen Beweggründen gibt, aber man möchte vernünftigerweise die Sicherheit haben, daß man für eine Sache spendet, die es auch wert ist. In welchem Umfang werden die Milliarden, die für Wohltätigkeitsorganisationen gespendet werden, benutzt, um Menschen zu helfen, und in welchem Umfang werden diese angeblich philanthropischen Organisationen von Männern geleitet oder ausgenutzt, die es auf kommerziellen Gewinn abgesehen haben?

Im Namen der Religion

Über Sammlungen und die dabei angewandten Methoden veröffentlichte eine kalifornische Zeitung einen Artikel unter dem Titel „Zuviel für Unkosten ausgegeben, Verantwortlichen zu hohe Sammlungskosten vorgeworfen“. In diesem Artikel wurde der Vorsitzende des städtischen „Ausschusses zur Überprüfung von Wohltätigkeitsvereinen“ zitiert, der gesagt hatte, die „unverschämtesten Schwindelgeschäfte“ würden von Wohltätigkeitsorganisationen gemacht, die „im Namen Gottes“ betrieben würden. Über diese professionell durchgeführten Sammlungsaktionen sagte er weiter: „Religiöse Organisationen und diejenigen, die im Namen des Herrn sammeln, leisten sich die schlimmsten Verstöße.“

Ein Artikel, der vor einigen Jahren in der katholischen Laienzeitschrift Ramparts erschien, gibt dieser Anklage noch mehr Gewicht. In diesem Artikel wurde einem der führenden katholischen Bischöfe Amerikas vorgeworfen, seine Organisation zur Einbringung von Spendengeldern, „Die Gemeinde zur Verbreitung des Glaubens“ genannt, diene dazu, mit amerikanischen Katholiken „einen Wohltätigkeitsschwindel“ zu treiben. Der Autor, der fünfunddreißig Bischöfe in verschiedenen unterentwickelten Ländern der Erde interviewt hatte, erklärte: „Die Gemeinde sammelt jährlich Millionen von Dollar, angeblich, um den Armen der Welt zu helfen, ... und ist wahrscheinlich eines der größten Schwindelunternehmen der Welt.“ Als diese Vorwürfe dem Bischof vorgetragen wurden, lehnte er es ab, darauf einzugehen und diesbezüglich Interviews zu geben, und sein Büro erklärte, er habe „dazu nichts zu sagen“.

Nicht an persönlichem Gewinn interessiert?

Es herrscht allgemein die Auffassung, daß diejenigen, die für Wohltätigkeitsorganisationen arbeiten, uneigennützige Beweggründe haben. Doch ist das wirklich der Fall? Zum Beispiel rief eine Wohltätigkeitsorganisation viele Jahre lang zu Spenden auf, um Waisenkinder in Asien mit Lebensmitteln zu versorgen, und sie behauptete, 12 Dollar im Monat seien für ein Waisenkind genug. Aber war der Präsident dieser Organisation hauptsächlich an den Waisenkindern interessiert? Er erhielt das gleiche Gehalt, das er bekommen hatte, als er noch Geschäftsführer der Handelskammer des Staates Virginia war, nämlich 20 000 Dollar.

Ein weiteres Beispiel ist der verstorbene Basil O’Connor, der zusammen mit Präsident Roosevelt die „National Foundation—March of Dimes“ (Nationale Stiftung — Marsch der Groschen) gegründet hatte und der von der Gründung der Stiftung im Jahre 1938 an bis zu seinem Tod im Jahre 1972 ihr Präsident war. Anfänglich wurden ihm nur seine Auslagen erstattet, doch während der letzten dreizehn Jahre erhielt er ein Jahresgehalt von 54 000 Dollar und Spesengelder bis zu 21 405 Dollar. Wie viele Leute, die für den „Marsch der Groschen“ gespendet haben, waren sich der Tatsache bewußt, daß der Präsident jährlich 75 000 Dollar erhielt? Würdest du noch genausogern spenden, wenn du dies erfahren würdest? Könntest du nicht zu dem Schluß kommen, du könntest Besseres erreichen, wenn du Personen, die du persönlich kennst und von denen du weißt, daß sie in Not sind, direkt etwas gibst?

Teure Sammlungen

Angesehene, im ganzen Land bekannte Wohltätigkeitsorganisationen wie das Rote Kreuz halten es für angemessen und gerecht, wenn die Unkosten, die bei einer Sammlung entstehen, 10 bis 15 Prozent betragen. Von jeder gespendeten Mark sollten also 85 bis 90 Pfennig für wohltätige Zwecke verwendet werden. Aber viele Wohltätigkeitsorganisationen bleiben weit hinter dieser Norm zurück. Zum Beispiel gingen für den Amerikanischen Nierenfonds während des ersten Jahres (1971/72) über 779 000 Dollar ein. Aber nur 5 Prozent davon, nämlich 39 000 Dollar, kamen Patienten zugute; der Rest wurde zur Bestreitung der „Verwaltungskosten“ verwandt, wie man in der New York Post vom 8. Juni 1973 lesen konnte.

Diese Schwäche, die Spendenaktionen für wohltätige Zwecke auszeichnet, stellte eine Zeitung in Seattle (Washington) bloß, die auf der ersten Seite folgende Schlagzeile trug: „Lächerlich hohe Kosten für Spendenaktionen“. Sie berichtete von einem Fall, in dem von 500 000 Dollar Spenden nur 25 000 Dollar oder 5 Prozent für wohltätige Zwecke verwendet wurden. Eines von vielen Beispielen, die angeführt wurden, war ein Fall, in dem das Werbebüro 131 288.92 Dollar erhielt, der soziale Verein, der seinen Namen als Befürworter gab, 7 893 Dollar und die Wohltätigkeitsvereine „Heart Association“ und „Community and Youth Activities“ nur 1 000 Dollar. Somit gingen weniger als ein Prozent an die Bedürftigen oder die, die es verdienten!

Unter dem Titel „Die Wohltätigkeitspiraten: Die Leichtgläubigen sind ihre Beute“ beschrieb vor kurzem eine kanadische Zeitung, wie gewisse Fachleute Spendenaktionen organisieren. Zuerst überreden sie eine religiöse Organisation oder eine Interessengemeinschaft, die Aktion mit ihrem Namen zu unterstützen, und versprechen ihr einen Anteil an den eingegangenen Spenden. Dann werden erfahrene Männer engagiert, die telefonisch um Spenden bitten. Sie erhalten 25 Prozent von jedem Dollar, der mit ihrer Hilfe gesammelt wird. Dann spricht ein Sammler, gewöhnlich eine Frau, bei allen Leuten vor, um das, was die Leute am Telefon versprochen haben, einzusammeln, und sie erhält von jedem Dollar, den sie einsammelt, 15 Cent. Das Werbebüro erhält von jedem Dollar 40 Cent, so daß für den Wohltätigkeitsverein und die Organisation, die die Aktion befürwortet, 20 Cent übrigbleiben.

Der Präsident der „American Association of Fund-Raising Counsel, Inc.“, der die Gefahr der selbstsüchtigen Ausnutzung von Spendenaktionen erkannte, gab den Rat: „Unter keinen Umständen sollte irgend jemand Geld für irgendeinen Wohltätigkeitsverein spenden, wenn er von einem Fremden telefonisch darum ersucht wird.“ Nebenbei mag erwähnt werden, daß ein Schwindler, der in diesem Geschäft arbeitete, sich beschwerte, daß Geld für die bezahlt werden müsse, die die Telefonanrufe machten, und für die, die das Geld einsammelten, weil die religiösen oder politischen Organisationen oder die Interessengemeinschaften, die solche Aktionen unterstützten, nicht bereit seien, selbst irgendwelche Anstrengungen zu unternehmen. Wenn sie bereit wären, die „Beinarbeit“ zu leisten, wäre es möglich, wirklich 85 bis 90 Cent von jedem Dollar für wohltätige Zwecke zu verwenden.

Einem Bettler Geld geben?

Das Betteln hat in vielen Großstädten in der ganzen Welt zu einem einträglichen Geschäft entwickelt. Besonders jugendliche Hippies haben sich dieser Einnahmequelle zugewandt. Ein Bettler braucht heute nicht mehr Blindheit, Lahmheit oder Armut vorzugeben. Heute kann er jede Entschuldigung vorbringen. So rühmt sich zum Beispiel ein Bettler in San Francisco, wöchentlich 400 Dollar von Touristen einzunehmen, die das Hippieheiligtum in dieser Stadt besuchen.

Noch besseren Erfolg hat ein Geiger in New York, der häufig das Theaterviertel aufsucht. Da er recht gut spielt und besonders weil er ein Schild mit der Aufschrift „Violinenvirtuose benötigt Geld für weiteres Studium“ aufgestellt hat, gelingt es ihm wirklich, das Herz von Passanten zu rühren. So kommt es, daß er durchschnittlich 35 Dollar in der Stunde einnimmt. Er hat schon Schecks, Wertpapiere, Kameras, Uhren und sogar Einladungen zum Essen und zu Kreuzfahrten im Karibischen Meer erhalten.

Es mag natürlich auch vorkommen, daß jemand, der bettelt, wirklich in Not ist und bereit ist zu arbeiten, aber körperlich dazu nicht in der Lage ist oder keine Arbeit finden kann. Bei Naturkatastrophen, Hungersnot oder wirtschaftlichem Zusammenbruch gibt es viele bedürftige Personen. Dann sollte man mit dem, was einem zur Verfügung steht, tun, was nur irgend möglich ist, um Bedürftigen zu helfen.

Es mag auch vorkommen, daß einem die Vernunft sagt, man sollte Geld geben. So wurde ein älterer Herr in New York an einem frühen Sonnabendvormittag von einem Mann angesprochen, der sagte: „Professor, ich bin gestern aus dem Gefängnis gekommen. Geben Sie mir doch einen Dollar.“ Das war offensichtlich eine verhüllte Drohung, und der Bettler war sehr hartnäckig. Besonders wenn man sich gerade in einem gefährlichen Viertel befindet, mag man der Meinung sein, aufgrund der Umstände sei es besser, der Aufforderung nachzukommen. In solchen Situationen muß jeder selbst die Entscheidung treffen.

Eine ausgeglichene Ansicht

Jesus hatte bestimmt recht, als er sagte: „Die Armen habt ihr allezeit bei euch“ (Matth. 26:11). Und er sagte auch, daß es beglückend sei, zu geben und selbstlos und hilfsbereit zu sein. Aber wer leichtgläubig ist, belohnt die Habgierigen oder diejenigen, die zu faul sind zu arbeiten. Da es würdige Personen und Anlässe gibt, sollte man Unterscheidungsvermögen bekunden. Genauso, wie man beim Einkaufen achtsam sein sollte, sollte man auch beim Geben achtsam sein.

Diejenigen, die christliche Prediger sind, können natürlich etwas geben, was weit besser ist als Silber und Gold. Und was ist das? Die Wahrheit des Wortes Gottes, die Trost, Hoffnung und Herzensfrieden vermitteln und die sogar zu ewigem Leben führen kann. Da sie kostenfrei empfangen haben, haben sie auch den Wunsch, kostenfrei zu geben (Matth. 10:8; vergleiche Apostelgeschichte 3:1-8). Und diese Art des Gebens, des Gebens geistiger Dinge, meinte der Apostel Paulus in Wirklichkeit, als er Jesu Worte anführte, Geben sei beglückender als Empfangen (Apg. 20:35).

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