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  • Ein schwieriges Puzzle
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Erwachet! 1974
g74 8. 7. S. 10-11

Ein schwieriges Puzzle

Vom „Awake!“-Korrespondenten in Venezuela

FINDEST du Puzzlespiele anstrengend? Was würdest du von einem Puzzlespiel halten, das fast zwölf Zentner wiegt und von dem manche Teile über zwei Meter lang sind? Das wäre ein echtes Riesenpuzzle! Und das ist es auch, denn es handelt sich dabei um das Skelett eines Wals!

Vor nicht allzu langer Zeit unterhielt ich mich auf der Insel Margarita, die zu Venezuela gehört, mit einem Professor, der ein Walskelett zusammengesetzt und aufgestellt hatte, was eine ganz schöne Anstrengung gewesen war.

Er hatte erkannt, welchen Nutzen es für viele Studenten haben würde, die an der Universität del Oriente auf Margarita die Tier- und Pflanzenwelt des Meeres studieren, wenn sie ein ausgestelltes Exemplar untersuchen könnten. So nahm er die Herausforderung an.

Als er sich dazu entschloß, lag das Walskelett nach Berichten einfacher Fischer, die angaben, es über zehn Jahre zuvor gesichtet zu haben, immer noch am Strand der Insel Cubagua. Jetzt boten sie sich bereitwillig dazu an, sich mit ihren kleinen Fischerbooten aufs Meer zu wagen und die vielen Fahrten zu unternehmen, die nötig wären, um das riesige Skelett zur Universität zu schaffen.

Die Fischer brachten ihre Ladung heran und lagerten sie sorgsam im naturwissenschaftlichen Forschungsinstitut. Die Knochen waren in keiner besonderen Reihenfolge hingelegt worden. Es war alles ein einziger großer Haufen Knochen. Nun hatte der Professor tatsächlich ein echtes Puzzle vor sich!

Zuallererst mußten die Knochen gesäubert werden. Sonne und Erdboden hatten zwar viel zur Verwesung des Fleisches beigetragen, doch die Knochen waren bei weitem noch nicht weiß und sauber.

So arbeitete man zwei Monate lang und schrubbte angestrengt, doch nichts konnte das Fett lösen, das den Knochen immer noch anhaftete, kein Reinigungs-, Bleich- oder Waschmittel. Schließlich kam jemand auf den Gedanken, einen Herdreiniger zu probieren.

Der Professor versuchte es, und siehe da, es klappte! So waren die Reinigungsarbeiten schnell abgeschlossen, und man konnte sich an das Zusammensetzen machen.

Hierbei wurde die Weisheit des Schöpfers, Jehovas Gottes, deutlich sichtbar. Keine zwei Teile sahen genau gleich aus. Dies erwies sich als eine enorme Hilfe für die Arbeiter, und nirgends war man dankbarer dafür als bei der Arbeit an der Wirbelsäule.

Zu jedem Rückenwirbel gehört eine Zwischenwirbelscheibe. Die Oberfläche dieser Scheibe paßt nur zu einem einzigen Wirbel, nämlich zu dem mit der entsprechenden Oberfläche. Beim Zusammensetzen der Rückenwirbel stellte sich heraus, daß manche Wirbel anscheinend zu keiner der Scheiben zu passen schienen. Man schlußfolgerte daraus, daß es noch mehr Wirbel geben mußte. Und wirklich, eine Expedition zur Insel förderte noch mehr Wirbel zutage.

Zum eigentlichen Zusammensetzen wurden die Knochen in eine Garage transportiert. Dort wurden der Kopf, die Rippen und die kleineren Knochen mit Hilfe von Bronzeschrauben miteinander verbunden.

Die Wirbel wurden durch einen Stab aus Stahl verbunden. In jeden Wirbel, jede Scheibe und in den Kopf wurde ein Loch gebohrt, und dann wurde der Eisenstab durch die Wirbelsäule in den Kopf geführt. Man kann sich die Länge dieses Rückgrats besser ausmalen, wenn man sich vorstellt, daß es nach dem Zusammensetzen durch die ganze Garage hindurch, zum Tor hinaus und quer über den Bürgersteig reichte. Stelle dir die Überraschung vor, die ein ahnungsloser Fußgänger erlebt haben muß, dem der Weg durch die Wirbelsäule eines Wals versperrt wurde!

Der Schädel ist außerordentlich schwer, er macht etwa ein Viertel des Gesamtgewichts des Wals aus. Beim ersten Versuch, ihn anzusetzen, verbog sich das ganze Gerüst. Man konnte es jedoch weiterhin verwenden, nachdem man den Kopf besser ausbalanciert und einen neuen Ansatzpunkt für die Hauptstütze des Skeletts gewählt hatte.

Beim Betrachten des fertig zusammengesetzten Puzzles hatte der Professor guten Grund, froh darüber zu sein, daß er sich an dieses Unternehmen gewagt hatte. Aber was sollte jetzt daraus werden?

Er und auch andere Professoren an der Universität hatten bereits seit längerer Zeit daran gedacht, ein Meereskundemuseum einzurichten. Nun hatten sie dafür wenigstens einen Anfang. Warum sollte man den Plan jetzt nicht in die Tat umsetzen?

Während das Vorhaben Gestalt annahm, kam auch Schwung in die Sache. Andere, die den erzieherischen Wert, der damit verbunden war, sahen, machten Schenkungen. Darunter waren Korallen, Muschelschalen, Anker, Krebse — alles, was nur irgend mit dem Meer zu tun hatte. Zu den Ausstellungsstücken gehören Exemplare der Fische, die vor der Küste von Margarita gefangen werden, Algen, Bilder, die zeigen, wie Austern und Miesmuscheln gezüchtet werden, sowie Skelette vom Hai und vom Delphin.

Der Wal nimmt natürlich einen Ehrenplatz ein. Die Knochen werden bald glatt und weiß sein, da sie jetzt mit einer kleinen Handpoliermaschine bearbeitet werden. Danach wird zur Konservierung eine durchsichtige Kunststoffschicht aufgesprüht.

So kam also dadurch, daß jemand bereit war, eine Herausforderung anzunehmen, das Meereskundemuseum am Institut für Naturforschung der Universität del Oriente auf der Insel Margarita ins Dasein.

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