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  • Die erstaunlichen Fähigkeiten des Gehörs
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Erwachet! 1975
g75 22. 8. S. 21-25

Die erstaunlichen Fähigkeiten des Gehörs

WER über ein gutes Gehör verfügt, besitzt wirklich etwas Kostbares. Man stelle sich nur einmal vor, was es heißt, in der Lage zu sein, das Zwitschern der Vögel, das Murmeln eines Baches oder die Stimme eines geliebten Menschen zu hören. Das Ohr nimmt auch Informationen auf, die unser Leben retten können, wie zum Beispiel, wenn ein Auto hupt, eine Sirene ertönt oder Feueralarm gegeben wird.

Wer aber denkt schon eingehender über die erstaunlichen Fähigkeiten des Gehörsinns des Menschen nach? Und wie ist er bei anderen Lebewesen ausgebildet? Selbst eine kurze Betrachtung kann faszinierend sein.

Wieso kann man hören?

Ein Blick auf die Abbildung auf der nächsten Seite läßt erkennen, daß das Ohr aus viel mehr besteht als nur aus dem einem Schalltrichter ähnelnden Körperteil seitlich am Kopf. Dieser Teil des Ohres ist nur die Ohrmuschel. Sie fängt die Schallwellen auf und leitet sie durch den äußeren Gehörgang nach innen. Im äußeren Gehörgang befinden sich kleine Härchen sowie Drüsen, die Ohrenschmalz absondern. Was ist ihre Aufgabe? Sie sorgen dafür, daß Staub, Insekten und andere Fremdkörper nicht weiter nach innen eindringen und Schaden verursachen können.

Wenn die Schallwellen das Ende des Gehörgangs erreichen, treffen sie auf das Trommelfell, das aus dünnem, straff gespanntem Gewebe besteht, und versetzen es in Schwingungen. Diese werden im Mittelohr durch drei winzige Knochen, die Gehörknöchelchen, verstärkt und weitergeleitet. Wegen ihrer Form nennt man sie üblicherweise Hammer, Amboß und Steigbügel. Der Steigbügel „klopft“ an die Membran des „ovalen Fensters“ und überträgt die Schwingungen auf das mit Flüssigkeit gefüllte Innenohr. Die Schallwellen treten auch durch das „runde Fenster“ — unterhalb des „ovalen Fensters“ — in das Innenohr ein. Einige Schallwellen werden sogar durch die Schädelknochen ins Innenohr geleitet.

Oberhalb des Vorhofs im Innenohr befinden sich die Bogengänge. Die Bewegung der Flüssigkeit in den Bogengängen ermöglicht es uns, das Gleichgewicht zu bewahren. Der Gehörsinn ist dagegen mit der Schnecke (Cochlea) verbunden. Die Schallwellen, die sich dort in einer Flüssigkeit fortpflanzen, bewegen die Basilarmembran in der Schnecke. Deren Bewegung wiederum ruft Schwingungen der Haarzellen hervor, aus denen das Cortische Organ besteht; dadurch werden die mit diesen Haarzellen verbundenen Nerven gereizt, die schließlich die Information als elektrischen Impuls durch den Gehörnerv an das Gehörzentrum im Gehirn schicken. Zwar sind alle diese Vorgänge wohlbekannt, doch die Wissenschaftler können sich immer noch nicht erklären, wie ein Mensch diese Signale verstehen kann.

Der Hörbereich

Der Mensch nimmt nicht jedes Geräusch in seiner Umgebung wahr, und das ist gut so. Ein kleines Kind kann einen Hörbereich von 15 bis 30 000 Schwingungen pro Sekunde haben. Läge die untere Grenze erheblich unter 15 Schwingungen, so könnte man seinen eigenen Herzschlag und sogar die Bewegungen der Knochen und Muskeln hören.

Trotz seiner Beschränkungen ist unser Hörbereich erstaunlich groß. Er unterscheidet sich zwar von Mensch zu Mensch etwas, doch im allgemeinen ist das lauteste Geräusch, das jemand ertragen kann, 2 000 000 000 000mal so laut wie der leiseste noch wahrnehmbare Laut. Das menschliche Ohr hat damit die für seine Zwecke größtmögliche Empfindlichkeit.

Mit zunehmendem Alter allerdings läßt das Gehör beim unvollkommenen Menschen in wachsendem Maße nach. Unter anderem liegt das daran, daß die Gewebe des Innenohrs ihre Geschmeidigkeit verlieren. Man hat herausgefunden, daß die obere Grenze des Hörbereichs von 30 000 Schwingungen im Säuglingsalter auf etwa 4 000 Schwingungen im Alter von 80 Jahren absinkt. Doch das ist immer noch ausreichend für eine normale Unterhaltung.

Wirklich ein Wunderwerk

Die Ohren verfügen über einen eingebauten Schutz gegen sehr laute Geräusche. Wenn natürlich nebenan etwas plötzlich explodiert, kann dies zu so starken Schwingungen führen, daß der komplizierte Hörmechanismus sehr geschädigt wird und der Schaden sich nicht mehr beheben läßt. Wenn aber ein Geräusch nach und nach lauter wird, können die Muskeln im Ohr in kürzester Zeit „die Lautstärke kleiner drehen“. Sie spannen die Membran des Trommelfells stärker an und vermindern so seine Schwingungen. Die Muskeln im Mittelohr verdrehen die Gehörknöchelchen, so daß der Steigbügel durch das „ovale Fenster“ schwächere Schwingungen an das innere Ohr weiterleitet.

Auch die Eustachische Röhre, die vom Nasen-Rachen-Raum zum Mittelohr verläuft, bietet Schutz. Diese Röhre läßt Luft durch und sorgt dafür, daß der Druck auf beiden Seiten des Trommelfells ausgeglichen ist. Damit schützt sie das Trommelfell davor, wegen zu großer Veränderungen des äußeren Luftdrucks zu platzen.

Erstaunlich ist auch, welch verschiedenartige Geräusche man hören und unterscheiden kann. Selbst wenn die Ursache nicht zu sehen ist, kann man zwischen dem Rollen des Donners und dem Geklapper von Wagenrädern oder zwischen den Schritten eines Menschen und dem Hufgetrappel eines Pferdes unterscheiden. Außerdem sind beim Hören von Geräuschen gewöhnlich beide Ohren „eingeschaltet“. Angenommen, jemand läßt eine Münze fallen und sieht nicht, wohin sie rollt. Er hört aber, daß sie auf dem Boden aufschlägt und vielleicht ein- oder zweimal hochspringt. Danach rollt sie und prallt an ein Stuhlbein, worauf sie schließlich umkippt und noch vibriert, bevor sie zur Ruhe kommt. Mit Hilfe beider Ohren läßt sich feststellen, wohin sie gerollt ist.

Nicht ohne guten Grund wurde über das menschliche Ohr gesagt: „Wollte ein Ingenieur es mit allen seinen Funktionen nachbilden, so müßte er auf einem Raum von ungefähr 17 Kubikzentimetern ein Schallsystem zusammendrängen, das über einen Widerstandsanpasser, einen mechanischen Analysator mit großem Frequenzbereich, eine bewegliche Relais- und Verstärkereinheit, einen vielkanaligen Wandler zur Umsetzung von mechanischer in elektrische Energie, ein System zur Erhaltung einer empfindlichen hydraulischen Balance und ein Zweiweg-Nachrichtensystem verfügt. Doch selbst wenn es gelingen sollte, ein solches Wunderwerk zu konstruieren, wäre es doch unwahrscheinlich, daß es dem Leistungsvermögen des Ohres gleichkäme“ (Schall und Gehör von S. S. Stevens, Fred Warshofsky und der Redaktion der Time-Life-Bücher, Seite 41).

Das menschliche Ohr ist wirklich ein Wunderwerk. Wie gut zeigt es doch die Weisheit Jehovas, des unvergleichlichen Erschaffers des Ohrs und des Gehörs! (Spr. 20:12).

Das Gehör in der Tierwelt

Man hat allen Grund, von dem Wunder des menschlichen Gehörs beeindruckt zu sein. Wie steht es aber mit dem Gehör bei anderen Lebewesen? Man sieht die äußeren Ohren von Hunden, Katzen, Pferden und Affen und weiß auch, daß diese Tiere auf Geräusche reagieren. Außerdem ist allgemein bekannt, daß Vögel hören können, obwohl sie keine sichtbaren Ohren haben. Der Hörbereich der Vögel ist sogar etwa derselbe wie der des Menschen. Wie steht es aber mit Schlangen? Können sie hören?

Manche Naturkenner behaupten, Schlangen könnten nicht hören. Entdeckungen der jüngeren Vergangenheit zeigen aber, daß diese Tiere einen Gehörmechanismus haben und verhältnismäßig gut hören können. Zum Beispiel fanden die Forscher Peter H. Hartline und Howard W. Campbell heraus, daß bei Arten aus drei Schlangenfamilien nicht nur Vibrationen des Erdbodens, sondern auch Luftschwingungen elektrische Impulse hervorriefen. Über eine Boa constrictor schrieben sie: „Wenn man eine Reaktion im Gehirn als Beweis für ein Gehör anerkennt, dann können diese Schlangen Schallwellen, die sich durch die Luft fortpflanzen, hören“ (Science, 14. März 1969, Bd. 163, Nr. 3872, Seite 1222).

Die Bibel deutet an, daß die Kobra ‘auf die Stimme der Beschwörer hören’ kann (Ps. 58:4, 5). In der New York Times vom 10. Januar 1954 hieß es darüber: „Dr. David I. Macht, Pharmazeut des Sinai-Hospitals in Baltimore, ist eine der führenden Autoritäten in der Welt, die mit Kobraschlangengift umgehen. ... Dr. Macht berichtete, daß er, während er sich mit Kobras und Kobragift beschäftigte, die Bekanntschaft einiger Hindu-Ärzte machte, die sehr gebildet waren und aus allen Teilen Indiens stammten. Alle stimmten darin überein, daß Kobras auf einige Musiktöne reagieren, besonders auf Flöten und Pfeifen. Nach den Berichten der Ärzte regt die eine Musikart die Tiere mehr auf als andere Arten. Indische Kinder, die in der Dunkelheit in ländlichen Gegenden spielen, werden davor gewarnt zu singen, um nicht die Kobras heranzulocken ... Dr. Macht führte Shakespeare an, der sich wiederholt darauf bezog, daß Schlangen taub seien. ... Dr. Macht meinte, Shakespeare wiederhole hier nur ein allgemeines Mißverständnis. Dagegen sagte Dr. Macht, daß der Psalmist recht habe, wenn er in seiner Konversation plötzlich das Einschiebsel in Psalm 58:5 bringe, daß Schlangen hören könnten ... Entgegen den Behauptungen verschiedener Biologen, so sagte Dr. Macht, werden Schlangen doch durch Laute verzaubert und nicht durch die Bewegungen des Zauberers. Man sollte die Textbücher revidieren, empfahlen die Ärzte.“

Wie sieht es bei Insekten aus?

Einige Wissenschaftler sind zu der Auffassung gelangt, daß nicht alle Insekten hören können. Doch haben viele dieser kleinen Lebewesen ein bemerkenswertes Gehör. Manche reagieren auf Geräusche, die unter dem Hörbereich des Menschen liegen. Bei anderen erstreckt er sich über zwei Oktaven weiter nach oben als beim Menschen.

Insekten verfügen über unterschiedliche Gehörorgane, die sich oft an ungewöhnlichen Stellen ihres Körpers befinden. Die Trommelfelle der Echten Heuschrecke befinden sich zu beiden Seiten ihres Hinterleibes. Das Männchen lockt das Weibchen an, indem es eine rauhe Chitinleiste, die sich an der Innenseite des Hinterschenkels befindet, an einer verstärkten Ader des Vorderflügels reibt, wodurch ein Ton erzeugt wird, der dem Weibchen „wie Musik in den Ohren klingt“ und es zur Paarung veranlaßt.

Laubheuschrecken und Grillen haben ebenfalls „Ohren“. Doch wo? Gerade unterhalb dessen, was man als die „Knie“ ihrer Vorderbeine bezeichnen könnte. Es sind natürlich nur winzige Öffnungen, doch das Weibchen der Laubheuschrecke braucht seine Beine lediglich in die Richtung des Paarungsrufes des Männchens zu halten, um zu hören.

Das Wunder der Schallortung

Einige Tiere gebrauchen den Gehörsinn auf eine ganz besondere Weise. Sie sind für die Schallortung ausgerüstet. Diese Tiere senden Töne von hoher Frequenz aus, die von Hindernissen reflektiert werden. So können sie sich orientieren, indem sie auf die reflektierten Schallwellen hören und entsprechend reagieren. Dieser Methode bedienen sich beispielsweise Tümmler, um Unterwasserhindernissen auszuweichen.

Zu den Tieren mit Echopeilungssystem gehört auch ein bekanntes fliegendes Säugetier: die Fledermaus. Würde man eine Fledermaus in einem vollständig dunklen Raum freilassen, so würde sie herumfliegen, ohne an die Wände oder andere Gegenstände zu stoßen. Das kann sie, weil sie Schallimpulse von hoher Frequenz aussendet. Das Tier registriert das Echo, wenn die Schallwellen von Hindernissen reflektiert werden. Manchmal sendet es über 200 Impulse pro Sekunde aus! Die Fledermaus wertet die Reflexionen der Impulse aus, und deshalb fliegt sie so sicher durch die Lüfte.

Dieses erstaunliche Peilungssystem hilft der Fledermaus auch, die Insekten zu finden, von denen sie lebt. Wie sie aber den Unterschied zwischen Reflexionen feststellt, die von Hindernissen kommen, und denen, die von voraussichtlicher Nahrung ausgehen, bleibt dem Menschen ein Geheimnis. Manche Fledermäuse fangen ihre Beute zudem sogar unmittelbar auf dem Hindernis, einem Blatt.

Außerdem ist bemerkenswert, daß die Fledermaus die Impulse, die sie aussendet, selbst nicht hört. Jedesmal, wenn ein Impuls gesendet wird, sorgen Muskeln im Ohr durch Zusammenziehen dafür, daß „die Lautstärke abgestellt wird“, so daß das Tier nur das Echo hört. Darüber hinaus hat jede Fledermaus wahrscheinlich ihr eigenes Geräuschmuster, dem sie folgt, denn es herrscht keine Verwirrung, wenn Hunderte von ihnen zusammen leben.

Der Schöpfer hat der Fledermaus wirklich ein erstaunliches Sende- und Empfangssystem gegeben. In dem Buch Marvels & Mysteries of Our Animal World von James Poling hieß es darüber: „Nach Schätzungen von Wissenschaftlern ist der Schallortungsmechanismus der Fledermaus in jedem seiner Bestandteile eine-Milliarde-mal empfindlicher und wirksamer als jedes von Menschen ersonnene Radar- oder Sonarsystem.“

Schütze dein Gehör

Ganz gleich, ob man den Gehörsinn bei Tieren oder beim Menschen näher untersucht, man wird sicher zugeben, daß er wirklich etwas Erstaunliches ist. Bestimmt wird man daher darum besorgt sein, sein Gehör zu schützen.

In unserer modernen Welt dringen viele unerwünschte Geräusche an unsere Ohren. Vielerorts ist die Lärmverschmutzung zu einem beträchtlichen Problem geworden. Wer zum Beispiel in der Nähe von sehr lauten Maschinen arbeiten muß, dem wäre vielleicht anzuraten, sich etwas in die Ohren zu stopfen. Er wäre dadurch vor Verletzungen der Ohren und dem Verlust des Hörvermögens geschützt.

Eine andere Möglichkeit, das Gehör zu schützen, ist, nicht mehr zu rauchen, falls man dies gegenwärtig tut. Das Nikotin im Tabak bewirkt eine Verengung der Arterien im Innenohr. Dadurch wird der Nachschub an Blut und damit an Nährstoffen herabgesetzt, die es braucht, um seine wichtige Aufgabe zu erfüllen.

Man sollte niemals mit Gegenständen wie Haarnadeln oder Streichhölzern im Ohr herumstochern. Wenn dadurch die Haut verletzt wird, kann eine Infektion entstehen.

Läßt du deine Ohren in regelmäßigen Zeitabständen untersuchen? Das wäre sicher nicht verkehrt. Es lohnt sich ganz bestimmt, sein Gehör zu schützen.

[Diagramm auf Seite 22]

(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

DAS OHR DES MENSCHEN

OHRMUSCHEL

STEIGBÜGEL

HAMMER

BOGENGÄNGE

AMBOSS

VORHOF

GEHÖRNERV

SCHNECKE

EUSTACHISCHE RÖHRE

TROMMELFELL

ÄUSSERER GEHÖRGANG

OVALES FENSTER

RUNDES FENSTER

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