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  • Eine Fjordlandschaft im Stillen Ozean
  • Erwachet! 1976
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Erwachet! 1976
g76 22. 1. S. 20-22

Eine Fjordlandschaft im Stillen Ozean

Vom „Awake!“-Korrespondenten auf Neuseeland

„DAS achte Weltwunder!“ So bezeichnete der englische Schriftsteller Rudyard Kipling die hehre Schönheit des Milfordsunds. Kipling war bestimmt nicht der erste, der so dachte, doch er drückte mit diesen Worten aus, was viele Leute ebenfalls empfinden, wenn sie dieses einsame Gebiet der zu Neuseeland gehörenden Südinsel — die zwölftgrößte Insel der Welt — zum erstenmal besuchen.

Der Fjordland-Nationalpark liegt in der abgeschiedenen Südwestecke der Insel, an der Küste der unberechenbaren Tasmansee — eines 2 000 Kilometer breiten Meeresteiles des Pazifiks zwischen Neuseeland und Australien. An der in Nordsüdrichtung verlaufenden Küste beträgt die Länge des Parks nur etwa 260 Kilometer, aber durch die mehr als zwölf Fjorde, die tief ins Land einschneiden, wird die Küste auf fast 1 600 Kilometer verlängert. Er umfaßt ein Gebiet von rund 12 000 Quadratkilometern und gehört somit zu den größten Naturschutzgebieten der Welt.

Die meisten Fjorde sind immer noch nur mit Schiff oder Wasserflugzeug zu erreichen. Aber im Jahre 1953 wurde eine 120 Kilometer lange Straße vollendet, an der fast zwanzig Jahre gebaut worden war. Sie führt zum Milfordsund, zu einem der großartigsten der Fjorde.

Tor zum Fjordland

Eine Art reizvolles Tor zum Park bilden zwei schöne, allerdings etwas düstere und sehr tiefe (448 m) Seen: der Manapouri- und der Te-Anau-See. Sie sind eingerahmt von Bergen, die bis zur Baumgrenze (ungefähr 900 m) mit kleinblättrigen Buchen bestanden sind. Der Wald sieht aus wie ein dunkelgrüner Samtteppich, der über die Berge ausgebreitet worden ist, damit die zerklüfteten Abhänge etwas sanfter erscheinen.

Nördlich dieser Seen liegt das Eglintontal, ein anderthalb bis drei Kilometer breites subalpines Tal, das sanft ansteigt und über das zu beiden Seiten Schneeberge 1 500 m bis 1 800 m steil aufragen. Die Straße zum Milfordsund führt bald durch Lichtungen, bald durch Buchenwälder, bald durch Wiesen ohne Zäune, und als ständiger Begleiter rauscht neben uns der Fluß mit seinem glitzernden Schmelzwasser. Er ist ein Paradies für die Angler.

Im Gras verborgen, blühen viele subalpine Blumen. Sie sind so zart gefärbt, daß man sie leicht übersieht. Nicht zu übersehen sind dagegen die bunten Lupinen, die während der Sommermonate auf den Flußinseln ihre Blütenpracht entfalten und einen herrlichen Kontrast zu den kleinblättrigen Buchen bilden.

Plötzlich taucht am Ende einer langen, schmalen Allee ein schneebedeckter Bergriese auf, umrahmt von Wald und Himmel. Während wir auf ihn zufahren, strengen wir uns an, ihn nicht aus den Augen zu verlieren, denn er wird allmählich kleiner, und schließlich verschwindet er ganz. Aber das ist nicht alles. Am Ende dieser „Allee des verschwindenden Berges“ kommen wir zu einer Lichtung und erblicken nicht nur einen, sondern gleich fünf Gipfel. Irgendeiner davon kann es gewesen sein, der uns genarrt hat.

Das läßt sich offenbar dadurch erklären, daß die Straße unmerklich ziemlich stark ansteigt; deshalb entschwindet der Berg allmählich den Blicken. Bestimmt haben die Straßenbauer das nicht beabsichtigt.

Etwa hundert Kilometer von Te Anau entfernt, mündet die Straße in eine anderthalb bis drei Kilometer breite Talmulde. Wo bei einem Waschbecken das Abflußloch wäre, befindet sich in diesem Tal der Osteingang des Homertunnels, der zum Milfordsund führt. Gegenüber den über 3 000 Meter aufragenden Bergriesen erscheint der Eingang winzig klein. In dieser schweigenden Bergwelt hat man das Gefühl, daß selbst der muntere Bach, der von einem der Berge herabstürzt, nicht so laut rauscht, wie solche Bäche das sonst tun.

Da der Tunnel über der Baumgrenze liegt, sieht man hier nur vereinzelt Bäume, die dazu noch ganz verkrüppelt und verkümmert sind. Doch auf den Wiesen blühen echte Alpenblumen. Im Dezember ist der ganze Talgrund von großen goldgelben Trollblumen übersät, und etwa einen Monat danach bilden weiße Margeriten einen einzigen Teppich.

Viele Besucher müssen hier warten, weil der gut einen Kilometer lange Tunnel nur einspurig ist und in jeder Fahrtrichtung stündlich nur 25 Minuten geöffnet ist. Wir sind dankbar für diese „Verschnaufpause“, können wir doch in dieser Zeit die Schönheit dieser erhabenen Bergwelt genießen.

Hinab zum Milfordsund

Die Fahrt geht weiter. Nun trennt uns also nur noch der Homertunnel vom Milfordsund. Wir müssen uns zuerst an das Dunkel des Tunnels gewöhnen. Er mündet in eine Talmulde, ähnlich der Talmulde, in der der Tunneleingang liegt. Dieses Tal erscheint uns noch großartiger. In zahllosen Haarnadelkurven windet sich die Straße zu dem 700 Meter tiefer gelegenen Talgrund hinab. Nach etwa elf Kilometern führt sie durch immergrünes Dickicht, durch Farne und dichten Wald. Die üppige Vegetation verrät, daß dieses Gebiet reichlich Niederschläge erhält — mehr als 600 Zentimeter im Jahr. Überall sieht man hauptsächlich Farnbäume. Kein Wunder, daß Neuseeland Farnzweige im Wappen führt!

Die Straße endet an der Küste. Hinter uns dehnt sich der Regenwald aus, überragt von 1 500, 1 800, 2 100, 2 400 und 2 700 Meter hohen Gipfeln. Links, im Südwesten, liegt der berühmte Mitre Peak. Seine rund 1 700 Meter hohe Felswand ist die höchste dieser Art. Auf der anderen Seite des Fjords, etwa drei Kilometer von uns entfernt, stoßen zwei Felswände zusammen, die eine über 1 500 und die andere über 1 300 Meter hoch. Sie sehen aus wie ein Löwe, der sich mit einem ruhenden Elefanten „unterhält“. Und so werden sie auch genannt: der Löwe und der Elefant.

Was für eine großartige Gegend! Steht man an der Küste und blickt zu den Schneebergen auf, so fühlt man sich als Mensch winzig klein. Wir besteigen nun einen Vergnügungsdampfer und fahren durch den Milfordsund in Richtung Tasmansee. Auf der Fahrt kommen uns Kiplings Worte über diesen Fjord in den Sinn. Dieser rund 15 Kilometer lange Meeresarm ist anfänglich außerordentlich tief − über 480 Meter —, an der Mündung dagegen beträgt die Wassertiefe nur noch einen Bruchteil derjenigen im Fjord.

Immer wieder blicken wir staunend an den steilen Granitwänden empor, die sich 300 Meter und noch höher auftürmen und nochmals so viele Meter oder noch mehr unter die Wasseroberfläche absinken. Da in diesem Gebiet der Jahresniederschlag sehr hoch ist — in einem der letzten Jahre bis zweieinhalb Zentimeter täglich —, gedeihen hier die Pflanzen besonders üppig. Wenn es geregnet hat, stürzen buchstäblich Hunderte von Wasserfällen gleich leuchtenden Fäden über die Granitwände des Fjords. Ab und zu kommen wir an einer Kolonie von Seehunden oder Pinguinen vorbei, die sich auf den Felsen sonnen — offensichtlich die einzigen Bewohner dieses großen Wasserparadieses.

Der Wellengang verrät nun, daß wir in der Mündung des Milfordsunds angelangt sind. Während der Dampfer dreht, werden wir darauf aufmerksam gemacht, daß Kapitän Cook, als er in diesen Fjord hineinfuhr, glaubte, es sei lediglich ein weiterer Meeresarm. Daß er diesen Gedanken hatte, überrascht uns nicht.

Nicht durch Gletscher geformt

Der Kapitän des Dampfers erklärte den Touristen, daß riesige Gletscher diesen Fjord und auch die übrigen während der „Eiszeiten“ aus einem Hochplateau herausgeschürft hätten. Beweise dafür sollen die glatten Felswände zu beiden Seiten des Fjords sein, an denen Schrammen, die nahezu horizontal verlaufen, zu sehen sind. Daraus schließt man, daß etwas diese Wände entlanggeschrammt ist; und es heißt, das könnten nur Gletscher gewesen sein. Allerdings mag es der Kapitän nun besser wissen, denn wir haben ihm ein Buch geschenkt, in dem der Beweis dafür erbracht wird, daß sich weder der Mensch noch die Erde entwickelt haben, sondern daß sie geschaffen worden sind.

Wir haben ihm erklärt, daß die Gletscher zufolge der Neigung des Geländes, über das sie wandern vorrücken. Wären der Milfordsund und die Quertäler von einem riesigen Gletscher ausgehobelt worden, hätte ein gewaltig hohes „Mutter“gebirge vorhanden sein müssen — von einem solchen Gebirge sieht man heute jedoch keine Spur —, damit der Gletscher das erforderliche Gefälle gehabt hätte.

Woher soll das Wasser für die, wie behauptet wird, fast 200 Meter dicke Eisschicht gekommen sein? Es heißt, Meerwasser sei verdunstet und dann sei so viel Schnee gefallen, wie für die Bildung solch riesiger Gletscher erforderlich gewesen sei. Doch damit solche Wassermassen hätten verdunsten können, hätte das Meer sieden müssen! Und das ausgerechnet zu einer Zeit, in der die Temperaturen jahrhundertelang unter Null gelegen haben müßten, damit solch gewaltige Mengen Eis hätten entstehen können.

Wieviel einleuchtender ist die Erklärung — und auch in Übereinstimmung mit den Tatsachen und dem Zeugnismaterial —, daß der Erdboden durch die reißenden Wasser der Sintflut geformt worden ist! Durch Eis können zwar Felswände geschrammt werden, so, wie man mit rauhem Sandpapier eine lackierte Tischplatte schrammen kann, aber nur reißendes Wasser, das Felsblöcke und Geschiebe mitführt, kann tiefe Täler aushöhlen und — so, wie man mit einer Axt eine Tischplatte zerhackt — Berghänge zertrümmern und die Trümmer wegschwemmen. (Siehe Erwachet! vom 22. August 1963 und vom 8. Januar 1971.)

Wir haben die Fahrt durch diese schöne Gegend genossen und haben uns gefreut, dir ein Bild dessen, was wir gesehen haben, zu übermitteln: zarte Schönheit sowie Beweise der dynamischen Kraft Jehovas, unseres erhabenen Gottes. Alles das bietet der Fjordland-Nationalpark, der alpine Naturpark Neuseelands, im Überfluß.

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