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Erwachet! 1976
g76 22. 9. S. 24-27

Wie heute die tropischen Wirbelstürme aufgespürt werden

VOM „AWAKE!“-KORRESPONDENTEN AUF HAWAII

„TAIFUN!“ Dieses Wort ruft bei Menschen in China und Japan, auf den Philippinen, auf Guam und in Mikronesien Schrecken hervor. Mit diesem aus dem Chinesischen stammenden Wort wird westlich des 180. Längengrades ein Sturm bezeichnet, der eine Windgeschwindigkeit von 120 oder mehr Stundenkilometern erreicht. Östlich dieser gedachten Nord-Süd-Trennungslinie wird ein solcher Sturm Hurrikan genannt.

Jedes Jahr jagen Dutzende dieser heulenden Wirbelstürme über den Pazifik und den Indischen Ozean hinweg. Bisweilen drehen Taifune auch in Richtung auf das chinesische Festland ab, wo sie großen Sachschaden anrichten und viele Todesopfer fordern. Hin und wieder wird Japan von zwei Taifunen zugleich betroffen; Sturmfluten und Erdrutsche kosten dann vielen Menschen das Leben.

In einem Taifun oder Hurrikan werden gewaltige Energiemengen frei. Die Encyclopædia Britannica (Ausgabe 1974) sagt dazu: „Man schätzt, daß in einem ausgewachsenen Hurrikan stündlich mehr als 3 000 000 000 Tonnen Luft transportiert werden.“

Wie nehmen solch gewaltige Wirbelstürme ihren Anfang? Wie ist es, wenn man einen miterlebt? Kann man sie lange genug im voraus erkennen, so daß Menschen ihrer Zerstörungswut entgehen können?

Die innertropische Konvergenzzone

Hast du schon einmal von der „innertropischen Konvergenzzone“ gehört? Es handelt sich dabei um eine Zone, die rings um den Äquator verläuft, in der die Passatwinde zusammenströmen und die Luft aufsteigt. Hier haben die tropischen Orkane ihren Ursprung, denn nirgendwo sonst auf der Erde erwärmt die Sonnenenergie die Luft und das Wasser stärker. Welche Auswirkungen hat dies?

Wasser von der Oberfläche des Meeres verdunstet ständig und steigt mit der warmen Luft auf, so daß sich Wolken bilden. Wenn die Bedingungen günstig sind, können sich mehrere Aufwärtsströmungen warmer Luft vereinigen, wobei sich ähnliche Vorgänge wie in einem Schornstein abspielen. Während der „Schornstein“ weiter anwächst, beginnt er wegen der Erdrotation, sich um die eigene Achse zu drehen. Der Luftdruck am Fuße des „Schornsteins“ fällt schnell, so daß er noch mehr Luft und Feuchtigkeit von außerhalb der sich drehenden Luftsäule anzieht. Das ist ähnlich, wie wenn Wasser am unteren Ende eines Strohhalms angesaugt wird. Die warme, feuchte Luft kann bis zu einer Höhe von 10 000 bis 12 000 Metern aufsteigen, wo sie auf eine Schicht kalter Luft trifft. Dann verteilt sie sich nach allen Seiten. Die Luftfeuchtigkeit kondensiert und fällt als Regen zur Erde, wobei die Tropfen immer schneller mit den Winden in dem sich bildenden Sturm herumwirbeln.

Der Wasserspiegel im „Auge“ eines solchen Sturmes kann um 3 bis 5 Meter angehoben sein. Ein schwerer Taifun oder Hurrikan kann Meereswellen bis zu einer Höhe von 15 oder gar 30 Metern erzeugen. Die vernichtende Wirkung solch gewaltiger Brecher ist kaum vorstellbar. Es sind Fälle bekannt, in denen ein Sturm von der Stärke eines Taifuns oder Hurrikans kleine Splitter durch große Bäume hindurchgetrieben hat, gewaltige Schiffe ans Ufer getragen und Züge auseinandergerissen hat.

Welche Zerstörungskraft ein Taifun haben kann, konnte man am 7. Oktober 1737 sehen, als sturmgepeitschte Wellen von über 12 Meter Höhe Kalkutta überspülten und dabei 300 000 Menschen töteten. Am Montag, den 16. August 1971 prasselten die Regenschauer des Taifuns Rose auf die Insel Hongkong nieder, wobei der Wind eine Geschwindigkeit von 190 Stundenkilometern erreichte. Durch diesen wütenden Sturm wurden über 40 Ozeandampfer an den Felsenstrand von Hongkong geschleudert, nachdem sie von ihren Ankerplätzen fortgerissen worden waren. In einem Artikel aus Das Beste (Juni 1975, Seite 98) konnte man über den Hurrikan Fifi, der im September 1974 über Nicaragua, Honduras, El Salvador, Guatemala und Belize hinwegfegte, folgendes lesen:

„Choloma und andere Städte auf beiden Seiten des Merendóngebirges wurden am schlimmsten heimgesucht. Ein langsam wandernder Hurrikan kann über flachem Land 10 bis 25 Zentimeter Regen bringen, im Bergland aber das Fünffache. Manuel Becerras Tankstelle liegt etwas höher als die Umgebung. ,Als das Wasser stieg, kamen die Leute aus den tiefer liegenden Gegenden‘, erinnerte sich Manuel. ,Um Mitternacht drängten sich 800 um meine Tankstelle.‘

Dann begann die Flut. ,Selbst bei starkem Regen sind einzelne Tropfen zu erkennen‘, sagt Manuel. ,Aber jetzt stürzte plötzlich eine riesige Wasserwand vom Himmel.‘

Vier Stunden dauerte der Wolkenbruch. Der nasse Boden am steilen Merendóngebirge konnte das Wasser nicht mehr aufnehmen. Tausende Tonnen Erdreich, Steine und Bäume rutschten zu Tal. In Ocotillo hörte Arcadio Gámez das Dröhnen. Er rannte aus dem Haus und feuerte mit seiner Pistole in die Luft, um andere Bewohner aufmerksam zu machen. ,Der ganze Berg schien wegzuschwimmen‘, sagte Gámez. 31 Einwohner aus Ocotillo wurden von den aufgewühlten Erdmassen mit Häusern, Felsblöcken, Vieh und Bäumen in die Tiefe gerissen.“

Bevor sich Fifis Wut gelegt hatte, kostete der Hurrikan 7 000 bis 8 000 Menschen das Leben, und Hunderttausende haben durch die Fluten und Erdrutsche ihre Häuser verloren. In dem obenerwähnten Ort Choloma starben nach Berichten 2 700 der 5 000 Einwohner.

Kann man solch schreckliche Folgen abwenden? Lassen sich Hurrikane und Taifune früh genug erkennen, um großangelegte Rettungsaktionen zu ermöglichen?

Die Geburt eines Orkans wird ermittelt

In der Vergangenheit konnte man nur durch ein schnell fallendes Barometer gewarnt werden, das ein rasches Abfallen des Luftdrucks anzeigte. Die Nachrichtenverbindungen waren noch ungenügend ausgebaut. So war es für die Menschen oft schon zu spät, um dem Wirbelsturm noch zu entgehen. Als später das Rundfunknetz aufgebaut wurde, konnten freiwillige Beobachter auf den Inselketten einige Stunden im voraus die Warnung durchgeben, daß sich ein Orkan zusammenzieht.

Dann kam das Radar auf, mit dessen Hilfe man die Spiralwolken eines Taifuns ausmachen kann. Doch da sich das Radarsignal geradlinig fortpflanzt, wohingegen die Erde gekrümmt ist, können Taifune mit ihm nur erkannt werden, wenn sich der Orkan in einem Umkreis von etwa 300 Kilometern befindet.

Das wirksamste Mittel zur Erkundung von Taifunen sind Wettersatelliten. Ein Satellit, der die Erde in Nord-Süd-Richtung umkreist, tastet alle viereinhalb Minuten ein quadratisches Gebiet mit einer Seitenlänge von 3 200 Kilometern ab. Was dieser Satellit beobachtet, wird auf Magnetband aufgenommen, um von zwei Leitstellen in den USA abgerufen zu werden. Die eine befindet sich in Fairbanks (Alaska) und die andere auf Wallops Island (Virginia).

Durch diesen Satelliten können die Wetterstationen auf Guam, Wake Island, in Honolulu und an vielen anderen Orten über die atmosphärischen Bedingungen in einem Umkreis von Hunderten von Kilometern informiert werden. Die Wetterämter in Honolulu und auf Guam werten die Wolkenbilder aus und suchen sie nach charakteristischen Wolkenformationen ab, die für einen Tropensturm oder Taifun typisch sind.

Ein anderer Wettersatellit umkreist die Erde mit einer Geschwindigkeit, die gerade so groß ist, daß er an einem Ort im Pazifik über dem Äquator stehenzubleiben scheint. So können die Wetterstationen alle 22 Minuten ein Luftbild von dem größten Teil des pazifischen Beckens erhalten. Über dem Atlantischen Ozean gibt es einen ähnlichen Satelliten.

Wenn ein Taifun hereinbricht

Was wird getan, wenn sich auf einem Satellitenbild das Wolkenmuster eines Taifuns zeigt? Dann werden die Wetterstationen im gesamten Gebiet in Alarmbereitschaft versetzt. Schritte werden unternommen, um Leben zu retten und — soweit möglich — den Sachschaden auf ein Minimum zu beschränken. Aber das ist noch nicht alles.

Die Wetterstationen lassen große Ballons mit Sendeausrüstung aufsteigen, deren Flug mit besonderen Empfängern verfolgt wird, Dadurch erhält man Informationen über die Temperatur, die Luftfeuchtigkeit, die Windgeschwindigkeit und die Windrichtung, und das für den ganzen Bereich bis in 26 Kilometer Höhe. Darüber hinaus werden Spezialflugzeuge von Guam oder von den Philippinen ausgesandt, die die Richtung des Orkans verfolgen und die Informationen über die Windgeschwindigkeit an verschiedenen Stellen vom Rand des Orkans bis in sein Zentrum hinein zurückfunken. Dabei beobachten sie gleichzeitig den Seegang. Ein Augenzeuge berichtet, wie einem bei einem solchen Flug zumute ist:

„Es war dunkel, als wäre pechschwarze Nacht. Der Sturm spielte mit unserem über 50 Tonnen schweren Flugzeug wie die Stromschnellen mit einem Korken ... Man versuche, sich einen würfelförmigen Raum von der Größe eines Badezimmers vorzustellen, in dem sich zwei Tonnen elektronischer Ausrüstung, Thermosflaschen, Rettungsausrüstung und die Mannschaft befinden, und dann rühre man alles gut um.“

Taifune vom Zeitpunkt ihrer Entstehung an zu erkennen und in ihrem Lauf zu verfolgen, ist von höchster Wichtigkeit. Die Korallenatolle beispielsweise, auf denen viele Mikronesier wohnen, sind sehr gefährdet, wenn eine Flutwelle über sie hereinbricht, denn diese Inseln liegen im Durchschnitt nur sechs Meter über dem Meeresspiegel. Auch für Schiffe auf hoher See sind Sturmwarnungen, die früh genug kommen, so daß sie einen anderen Kurs einschlagen können, von größter Bedeutung.

Man hat auf dem Gebiet der Sturmwarnungen bei Taifunen oder Hurrikanen wirklich große Fortschritte gemacht. Leider müssen aber viele, die sich nicht um die Warnungen kümmern, ihr Leben lassen. Wenn man sieht, welch vernichtende Kraft tropische Wirbelstürme haben, ist es weise, ihnen so schnell wie möglich aus dem Wege zu gehen.

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