Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • g77 8. 4. S. 24-27
  • Ein schlauer Jäger in Feld und Wald

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • Ein schlauer Jäger in Feld und Wald
  • Erwachet! 1977
  • Zwischentitel
  • Ähnliches Material
  • Einige Daten über die Füchse
  • Wohnung und Nahrung
  • Der Fuchs und der Mensch
  • Was hat es mit der sprichwörtlichen Schlauheit des Fuchses auf sich?
  • Fuchs
    Einsichten über die Heilige Schrift, Band 1
  • Ein lebendiger Fuchskragen?
    Erwachet! 1989
  • Evolution auf dem Rückzug
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1977
  • Lukas: Studienanmerkungen zu Kapitel 13
    Die Bibel. Neue-Welt-Übersetzung (Studienausgabe)
Hier mehr
Erwachet! 1977
g77 8. 4. S. 24-27

Ein schlauer Jäger in Feld und Wald

EINE Hundemeute folgt ihm dicht auf den Fersen. Er hat kaum Aussicht, seinen Verfolgern zu entkommen. Aber plötzlich entdeckt er, daß quer über dem Bach ein alter Baum liegt. Diesen benutzt er als Brücke. In der Mitte hält er inne, erblickt eine kleine grüne Insel unter sich und springt hinunter. Wird er nun versuchen, von dort das andere Ufer des Baches zu erreichen? Nein. Überraschenderweise kehrt er an das Ufer zurück, das er eben verlassen hat, und läuft in einer anderen Richtung davon. Als die Hunde ankommen, folgen sie der Spur bis zur Mitte des Stammes. Dort verliert sie sich, aber sie setzen ihre Suche am anderen Ufer fort. Schließlich geben sie die Jagd auf — der Verfolgte hat sie überlistet.

Das ist wirklich passiert, und das schlaue Tier, das seinen Verfolgern auf diese Weise entkam, war ein Fuchs. Sind die Füchse wirklich so schlau, wie allgemein behauptet wird? Was sind es eigentlich für Tiere?

Einige Daten über die Füchse

„Hundeartig“ ist eine treffende Bezeichnung für den Fuchs. Er ist ein fleischfressendes Säugetier der Familie Canidae, das heißt der Familie der Hunde. Die meisten Füchse sehen wegen ihrer spitzen Ohren und ihrer langen Schnauze aus wie kleine Hunde.

Welche Farbe hat ihr Fell? Nun, bei den Füchsen gibt es ganz verschiedene Farbschläge. In Europa, Asien und im nördlichen Teil von Nordamerika ist besonders der Rotfuchs stark vertreten. Gewöhnlich ist er rost- oder gelbrot, an der Bauchseite hellgrauweiß, die Pranten oder Zehen sind schwarz, und der buschige Schwanz ist an der Spitze weiß. Ein anderer Farbschlag ist der sogenannte Silberfuchs mit schwarzem Fell, das silbrig überhaucht ist. Eine weitere Farbspielart ist der Schwarzfuchs mit einem tiefschwarzen Pelz. Eine andere Spielart des Rotfuchses ist der Kreuzfuchs. Man nennt ihn so, weil er, obschon er sonst rostrot ist, quer über den Schultern und der Länge nach über dem Rücken einen schwarzen Streifen hat, so daß der Eindruck eines Kreuzes entsteht.

Den Graufuchs findet man von der kanadischen Grenze bis ins nördliche Südamerika. Dieser Fuchs ist auf dem Rücken weiß und grau gesprenkelt, am Bauch weißlich, und die Seiten der Schultern, Hals und Beine sowie die Unterseite des Schwanzes sind rostrot. Übrigens klettert dieser Fuchs recht geschickt auf Bäume — eine gute Methode, Jagdhunden zu entkommen!

Eine weitere Spielart ist der Polarfuchs. Wie der Name andeutet, bewohnt er den hohen Norden. Er wechselt regelmäßig die Haarfarbe: Im Sommer ist sein Pelz graubraun, im Winter dagegen schneeweiß. Das ist eine vorzügliche Tarnung inmitten von Eis und Schnee. Dieser kleine, durchtriebene Fuchs erhält seinen warmen weißen Pelz im September. Dann kann die Temperatur ruhig bis auf minus 60 Grad absinken. Dem Polarfuchs macht das nichts aus; vielleicht rollt er sich im Schnee zusammen und steckt die Nase in die Haare des Schwanzes, der angeblich als eine Art „Heizkörper der selbsterzeugten Wärme“ funktioniert.

Ein kleiner, recht kurzbeiniger Fuchs mit gelbgrauem Pelz ist der im Westen von Nordamerika beheimatete Kitfuchs. Seine Beweglichkeit und Gewandtheit gleichen aus, was ihm an Größe fehlt. Wenn er verfolgt wird, schießt er davon wie ein Pfeil. Auch kann er, ohne das Tempo zu verlangsamen, die Richtung ändern und so seinen Verfolgern ein Schnippchen schlagen.

Der kleinste unter den Füchsen ist der in Arabien und Nordafrika beheimatete Fennek. Er sieht aus wie ein putziges Jungtier. Wenn er erschreckt wird, wimmert er mit einem leisen Stimmchen, so daß der Eindruck, ein Jungtier vor sich zu haben, noch verstärkt wird. Der Fennek verbringt viel Zeit in seinem Bau unter der Erde, um am Tag der Sonnenhitze und nachts der Kälte zu entgehen. Durch die zehn Zentimeter langen Ohren wird überschüssige Wärme abgeleitet, so daß bei diesem Wüstentier kein Wärmestau eintritt.

Da wir gerade von Ohren sprechen, wollen wir auch den Löffelfuchs erwähnen. Dieser Fuchs bewohnt die Trockengebiete Süd- und Ostafrikas. Er hat nicht nur übergroße, feinhörige Ohren, sondern das Besondere an ihm ist sein Gebiß: Er hat 46 bis 48 Zähne — mehr als alle übrigen Hunde.

Wohnung und Nahrung

Manchmal bewohnt der Rotfuchs einen hohlen Baumstamm, oder er bezieht eine Höhle zwischen Steinen. Er findet aber auch einen verlassenen Dachsbau nicht übel. Wenn er auf nichts Passendes stößt, gräbt er die Behausung selbst. Nach der Paarung treffen Fuchs und Füchsin (auch Fähe genannt) Vorbereitungen für die Aufzucht einer Familie. Jedes Jahr wirft die Füchsin vier bis neun Junge.

Jungfüchse können ihre Mutter nicht überlisten. Alan Devoe berichtet zum Beispiel: „Hinter einem Busch verborgen, beobachtete ich einmal drei Fuchswelpen beim Spiel. Die Mutter lag am Eingang des Baus und sah ihnen wohlgefällig zu. Plötzlich entwischte ein Junges, das für die böse Welt noch viel zu klein war, und machte einen Erkundungsgang über die anliegende Wiese. Die Fähe erhob sich, wandte die spitze Schnauze dem Ausreißer zu und stand stumm und reglos da wie ein Vorstehhund. Ohne daß sie einen vernehmlichen Laut von sich gegeben hätte, verlangsamte der Welpe seinen Lauf, drehte sich um und sah die Mutter an. Sie hielt den Blick auf ihn geheftet, und wie an einer unsichtbaren Schnur gezogen, flitzte er auf sie zu“ (Das große Reader’s Digest Tierbuch, S. 322).

Sobald die Welpen so weit sind, daß sie auf eigene Faust jagen können, schlafen Vater und Mutter samt den Jungen wieder im Freien. Die Füchse sind Einzeljäger, die meist nachts auf Jagd gehen. Und sie sind schlau. Hat ein Rotfuchs es z. B. auf einen Vogel abgesehen, so schleicht er sich bis auf einen Meter an ihn heran und stürzt sich erst dann auf ihn.

Der Fuchs ernährt sich von Mäusen und anderen Nagetieren, ferner von Vögeln, Insekten, Fröschen, Eidechsen und ähnlichem Getier. Außerdem liebt er Früchte. Er hat aber auch keine Abneigung gegen Aas. Wenn ein Fuchs ein Beutetier erwischt und sich daran satt gefressen hat, vergräbt er, was davon übrigbleibt. Sobald ihm der Magen knurrt, kehrt er an die Stelle zurück, wo er das Fleisch vergraben hat, um seinen Hunger zu stillen.

Da der Fuchs meist nachts auf Nahrungssuche geht, passiert es manch einem Geflügelzüchter, daß ihm, wenn er morgens aufsteht, eines seiner Hühner fehlt. Aber gute Zäune, die stets in Ordnung gehalten werden, können diesen nächtlichen Räuber an seinem Vorhaben hindern. Zur Verteidigung dieses schlauen Jägers kann gesagt werden, daß er eine unvergleichliche „Mäusefalle“ ist. Außerdem ernährt sich der Rotfuchs im Sommer vorwiegend von Insekten und von Aas. Sind die Bauern daher im Recht, wenn sie in ihm nur einen Unhold sehen?

Übrigens sei noch erwähnt — da wir gerade von Nahrung sprechen —, daß der Polarfuchs über einen eigenen „Kühlschrank“ verfügt. Im Herbst jagt er Erdmännchen, Mäuse und Lemminge, tötet sie und hebt sie sich in einem Gang, der einem regelrechten „Eis-“ oder „Kühlschrank“ gleichkommt, auf.

Der Fuchs und der Mensch

Über den Polarfuchs schrieb der im 18. Jahrhundert lebende Naturforscher G. W. Steller: „Sie suchten bei Tag und bei Nacht in unseren Hütten Unterschlupf, stahlen alles, was sie forttragen konnten, auch Gegenstände, die ihnen nichts nützten, wie Messer, Stöcke, Taschen, Schuhe, Säcke, Mützen usw. Sie verstanden es, auf eine so unglaublich schlaue Weise einen Stein, der mehrere Pud [„Pud“ = früheres russisches Gewicht, 16,38 kg] schwer war, von unserem Vorratswinkel wegzurollen und das Fleisch zu stehlen, daß es uns anfänglich schwerfiel zu glauben, sie seien es gewesen. Während wir Meerestiere enthäuteten, passierte es häufig, daß wir zwei oder drei Füchse mit unseren Messern erstachen, weil sie uns das Fleisch aus den Händen reißen wollten. ... Sie beobachteten genau, was wir taten, und begleiteten uns überallhin“ (The Animal Kingdom).

Diese Füchse waren etwas lästig geworden, doch gibt es auch Leute, die Füchse züchten. Dieser Zweig der Pelztierzucht ist ein sehr einträgliches Geschäft. Im Jahre 1894 begann man auf der Prince Edward Island, Silberfüchse zu züchten. Heute ist die Zucht dieses Pelztieres ein wichtiger Wirtschaftszweig. In kühlen, feuchten Gebieten entwickeln Füchse das schönste Fell.

Kann man den Fuchs zähmen? Über dieses Thema wird folgendes berichtet: „Die Füchse sind nicht richtig zahm oder domestiziert, auch wenn sie schon seit mehreren Generationen in Gefangenschaft leben. In freier Wildbahn gefangene Füchse lernen bald, ihren Wärter zu respektieren, aber er muß stets auf der Hut sein; seine Schützlinge schnappen und beißen, selbst wenn sie nur ein wenig oder gar nicht provoziert werden.“

Die Fuchsjagd ist schon seit langem beliebt. Im 18. Jahrhundert wurde diese Jagd in England als Sport eingeführt. Berittene Jäger folgen einer abgerichteten Hundemeute, die die Spur des Opfers verfolgt. Es ist vorgekommen, daß die Tapferkeit des Fuchses die Jäger so beeindruckte, daß sie ihn nach der Jagd seiner Wege gehen ließen. Diese Jagd ist in England wegen der Schlauheit des Fuchses so beliebt geworden. Sein Ruf, ein kluges Tier zu sein, gibt Anlaß zu einer interessanten Frage.

Was hat es mit der sprichwörtlichen Schlauheit des Fuchses auf sich?

Es ist eine offene Frage, ob jeder Fuchs dem legendären Ruf, den diese Tiere genießen, entspricht. Doch darüber, daß der Fuchs ein schlaues Tier ist, besteht wohl kein Zweifel. Vielleicht dachte Jesus Christus an diese Eigenschaft, als er König Herodes einen „Fuchs“ nannte (Luk. 13:32).

Es werden viele Geschichten über die Klugheit des Fuchses erzählt. Ein Fuchs läuft vielleicht mit einer Geschwindigkeit von knapp 10 km/st. Hört er aber von ferne Hundegekläff, mag er sein Tempo auf über 70 km/st beschleunigen. So schnell vermag er aber nur etwa anderthalb Kilometer zu laufen. Wie gelingt es dem Rotrock, seine Verfolger zu überlisten? Indem er kehrtmacht und zurückläuft, dann beiseite springt und blitzschnell verschwindet. Es wird berichtet, daß Füchse ihre Verfolger auf diese Weise getäuscht haben.

Natürlich hat der Fuchs noch andere Möglichkeiten, seinen Verfolgern zu entkommen. Ein Fuchs sprang zum Beispiel auf ein Geländer und lief ein Stück darüber hinweg, um seine Fährte zu verwischen und sich so die Hunde vom Leib zu halten. Ein anderer Trick besteht darin, einen Bach zu überqueren. Manchmal laufen Füchse auch über ein frisch gedüngtes Feld. Dann verliert sich ihre Spur auch. Und wie verhalten sie sich im Winter? In dieser Jahreszeit kann es vorkommen, daß ein Fuchs eine Hundemeute über einen zugefrorenen Bach lockt, dessen Eisschicht ihn zu tragen vermag, für die ihn verfolgenden Hunde aber zu dünn ist. Der Fuchs setzt sich möglicherweise am anderen Ufer ruhig hin und schaut zu, wie die Eisschicht unter den unglücklichen Hunden nachgibt und die Tiere im eiskalten Wasser verschwinden.

Trotz seiner Schlauheit vermag der Fuchs es nicht zu verhindern, daß er oft von Flöhen heimgesucht wird. Aber er kennt ein sicheres Mittel, um sich davon zu befreien. Einmal beobachtete ein Mann, wie ein Fuchs Schafwolle sammelte, die an einer Weißdornhecke hing. „Er nahm die Wolle so in die Schnauze, daß sie auf beiden Seiten etwa fünf bis acht Zentimeter herausschaute“, schrieb R. Atkinson aus Kendal vor einigen Jahren. „Dann lief er zu dem Bach, der durch das Feld floß, und ging rückwärts ins Wasser, setzte sich auf die Hinterbeine wie ein Hund und ließ sich langsam in das Wasser hinab, indem er die Vorderbeine ausstreckte, bis der ganze Körper außer der Nase und der Wolle, die er in der Schnauze trug, im Wasser lag. In dieser Lage verharrte der Fuchs etwa zwei bis drei Minuten, dann ließ er die Wolle behutsam ins Wasser fallen, stieg aus dem Bach, schüttelte sich kräftig und trollte sich davon. Wir gingen den Bach entlang, in der Hoffnung, daß die Wolle irgendwo angeschwemmt worden sei. Schließlich fanden wir sie. Zu unserer Überraschung stellten wir fest, daß sie voll von Hühnerflöhen war — es mußten Hunderte gewesen sein. Natürlich waren die Flöhe vom Wasser nicht erbaut gewesen und hatten sich auf die am höchsten gelegene trockene Stelle geflüchtet — auf die Wolle!“

Der Fuchs versteht es wirklich sehr gut, sich von Flöhen zu befreien, indem er rückwärts in das Wasser eines Teiches oder Flusses taucht. Aber dieses schlaue Tier überlistet nicht nur Flöhe, sondern auch die Jagdhunde. Selbst Personen, die keine großen Stücke auf den Fuchs halten, geben zu, daß dieses Tier ein schlauer Jäger in Feld und Wald ist.

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen