Wann du so lange leben kannst, wie du möchtest
SELBST wenn wir alles tun, was wir vernünftigerweise tun können, um uns die Gesundheit zu erhalten, fehlt uns doch die Möglichkeit, die Länge unseres Lebens zu beeinflussen. Jesus stellte die Frage: „Wer von euch kann durch sein Sorgen seiner Lebenslänge eine Elle hinzufügen?“ (Luk. 12:25). Durch Ehrlichkeit, Sittlichkeit und Selbstbeherrschung sowie durch das Üben von Liebe mögen wir verhindern, daß wir vorzeitig sterben, aber die „normale“ Lebensspanne können wir dadurch nicht verlängern.
Als Jesus davon sprach, daß der Mensch sein Leben nicht verlängern kann, bezog er sich auf das gegenwärtige Leben, und in diesem Leben sehen alle Menschen zufolge ihrer Unvollkommenheit dem Tod entgegen. Diese Unvollkommenheit ist das Ergebnis der Sünde. ‘Sünde ist Gesetzlosigkeit’ und bewirkt, daß die Menschen „kleine“ oder „große“ gesetzlose Taten begehen (1. Joh. 3:4). Sünde ist aber nicht nur Gesetzlosigkeit gegenüber den Mitmenschen oder der Obrigkeit, sondern Sünde ist Gesetzlosigkeit gegenüber Gott, dem universellen Gesetzgeber, gegenüber dem, dem wir das Leben verdanken. Die Sünde in uns ist somit das Hindernis für uns, länger zu leben, und solange die Sünde in uns wohnt, die sich durch unsere Unvollkommenheit kundtut, können wir die übliche Lebensdauer nicht verlängern.
Gemäß Gottes Vorsatz wird indessen eine Zeit kommen, in der ein Mensch so lange leben kann, wie er leben möchte, allerdings wird er das nicht durch eigene Anstrengungen tun können, sondern aufgrund einer göttlichen Vorkehrung.
Voraussetzungen für langes Leben
Die Wissenschaft übersieht nicht nur die Ursache des Todes, sondern auch die wichtigsten Bedingungen, um ewiges Leben zu erlangen. Um am Leben zu bleiben, benötigen wir nicht nur körperliche Nahrung, sondern auch geistige Nahrung. Diese wichtige Tatsache ließ Gott, der Allmächtige, in seinem Wort, der Bibel, niederschreiben: „Nicht von Brot allein ..., sondern von jeder Äußerung des Mundes Jehovas lebt der Mensch tatsächlich“ (5. Mose 8:3). Als Jesus Christus, der Sohn Gottes, auf der Erde war, wiederholte er jene Worte und sagte außerdem: „Wie der lebendige Vater mich ausgesandt hat und ich des Vaters wegen lebe, so wird auch der, der sich von mir nährt, meinetwegen leben.“ „Ich bin gekommen, damit sie Leben haben und es in Fülle haben könnten“ (Joh. 6:57; 10:10; Matth. 4:4).
Somit ist es unmöglich, unabhängig von Jehova Gott und den Vorkehrungen, die er durch Jesus Christus getroffen hat, fortgesetzt am Leben zu bleiben. Man muß geistige Nahrung oder, genauer gesagt, religiöse Erkenntnis in sich aufnehmen. Über das ewige Leben sagte Jesus: „Dies bedeutet ewiges Leben, daß sie fortgesetzt Erkenntnis in sich aufnehmen über dich, den allein wahren Gott, und über den, den du ausgesandt hast, Jesus Christus“ (Joh. 17:3).
Aber der Mensch braucht außer geistiger Nahrung noch etwas, um ewig leben zu können. Er muß von Sünde und Tod, die er ererbt hat, befreit werden. Wie ist das möglich? Gott hat in seiner Liebe dafür gesorgt, daß sein Sohn sein vollkommenes Menschenleben als Lösegeld gab. Jesus Christus sagte, er sei gekommen, um „seine Seele als ein Lösegeld im Austausch gegen viele zu geben“ (Matth. 20:28). Er gab sein vollkommenes Menschenleben als ein Lösegeld, um die Menschen aus der Sklaverei der Sünde und des Todes zu befreien (Röm. 5:21). Dieses Opfer bildet die Grundlage für die Wiederherstellung der lebenswichtigen guten Beziehungen zu Gott, dem Lebengeber.
Man kann allerdings nur Nutzen aus diesem Opfer ziehen, wenn man an den Sohn Gottes glaubt und an das, was er für die Menschen getan hat. Jesus sagte: „So sehr hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen einziggezeugten Sohn gab, damit jeder, der Glauben an ihn ausübt, nicht vernichtet werde, sondern ewiges Leben habe“ (Joh. 3:16).
Gottes Herrschaft ein Erfordernis
Heute haben die Menschen die Möglichkeit, an Gottes Vorkehrung zu glauben, und manche tun es auch, dennoch wird ihr Leben nicht nennenswert über das übliche Maß hinaus verlängert. Warum nicht? Ist das, was Gott durch Christus verheißen hat, nicht wahr? Doch, aber es ist noch etwas erforderlich: eine Regierung, das lang ersehnte Königreich Gottes, das dafür sorgen wird, daß die göttlichen Gesetze gehalten werden. Es wird mit aller Gesetzlosigkeit auf der Erde aufräumen. Es muß alle von Menschen geschaffenen Regierungen beseitigen und ein ganz neues System der Dinge errichten. Nur so kann eine „Atmosphäre“ geschaffen werden, in der alle, die den Wunsch haben, den Gesetzen zu gehorchen, das auch voll und ganz tun können. Sonst würde sich die Weltgeschichte stets wiederholen. Die Habsüchtigen und Gewissenlosen würden weiterhin die Ehrlichen und Rechtschaffenen übervorteilen.
Die rechtschaffenen Menschen werden jedoch Gottes Schutz genießen, weil seine gerechten Gesetze auf der Erde durchgesetzt werden. Wenn die Menschen sehen, daß solche Verhältnisse herrschen, werden natürlich die meisten erkennen, daß es vorteilhaft ist, unter einer solchen Regierung zu leben, und sie werden dann gern das Rechte tun. In der Bibel ist der Grundsatz zu finden: „Wenn es für die Erde Gerichte von dir [Gott] gibt, werden die Bewohner des ertragfähigen Landes gewißlich Gerechtigkeit lernen“ (Jes. 26:9).
Werden in der Zeit, in der Gott das gegenwärtige System der Dinge auf der Erde beseitigen wird, die Menschen, die die Gebote Gottes halten, sterben müssen? Anders ausgedrückt: Wird ihrem Leben ein Ende gesetzt werden, oder können sie ohne Unterbrechung weiterleben? Was dann geschehen wird, wird in der Bibel beschrieben, wodurch unsere Frage beantwortet wird. In dem Buch des Propheten Daniel, der über diese Zeit schrieb, heißt es: „In den Tagen dieser Könige [die zur Zeit des Endes regieren] wird der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten, das nie zugrunde gerichtet werden wird. Und das Königreich selbst wird an kein anderes Volk übergehen. Es wird alle diese Königreiche zermalmen und ihnen ein Ende bereiten, und es selbst wird für unabsehbare Zeiten bestehen“ (Dan. 2:44). Die göttliche Herrschaft über die Erde wird nie in andere Hände übergehen, und sie wird auch nicht enden. Alle Menschen, die auf der Seite des Königreiches stehen, werden beschützt werden und daher überleben. Es besteht kein Grund, sie hinzurichten. Wenn sie Gottes Königreich suchen und das tun, was in Gottes Augen recht ist, können sie so lange leben, solange die göttliche Herrschaft über die Erde bestehenbleibt — für immer (Matth. 6:33; vergleiche Psalm 37:37-40).
Hoffnung für die Lebenden und die Toten
Eine weitere ermunternde Prophezeiung ist die Vision, die der Apostel Johannes von Jesus Christus erhielt. Darin sah Johannes die Menschen, die den Schutz dieses Königreiches erhalten werden. Ihm wurde eine große Volksmenge gezeigt, deren Zahl unbestimmt war, und gesagt: „Das sind die, die aus der großen Drangsal [in der die Regierungen der Welt zermalmt werden und ihnen ein Ende bereitet wird] kommen.“ Johannes wurde auch gesagt, daß das Zelt Gottes (sein Schutz) über ihnen ausgebreitet wurde und daß sie zu „Wasserquellen des Lebens“ geleitet würden (Offb. 7:9, 14-17; vergleiche Psalm 145:20).
Was ermöglicht es einem Menschen, unter der Herrschaft Jesu Christi, des von Gott erwählten Königs, so lange zu leben, wie er möchte? Seine Entscheidung, den Gesetzen der Königreichsregierung bereitwillig zu gehorchen. Auch die Menschen, die in der Vergangenheit gestorben sind, werden eine solche Gelegenheit erhalten. Sie werden auferweckt werden, so daß sie beweisen können, ob sie unter guten Verhältnissen die Vorkehrungen Gottes annehmen werden. Der Apostel Johannes beschreibt das, was er später in der Vision sah, wie folgt:
„Ich sah die Toten, die Großen und die Kleinen, vor dem Throne stehen, und Buchrollen wurden geöffnet. Aber eine andere Buchrolle wurde geöffnet; es ist die Buchrolle des Lebens. Und die Toten wurden nach den Dingen gerichtet, die in den Buchrollen geschrieben sind, gemäß Ihren Taten“ (Offb. 20:12, 13).
Alle, die dann gehorchen, werden allmählich von ihrer Unvollkommenheit befreit werden. In der erwähnten Vision wurde auch ein Strom gezeigt, der die lebengebenden Segnungen des Opfers Christi veranschaulicht, und dazu gesagt:
„Und diesseits des Stromes und jenseits standen Bäume des Lebens, die zwölf Fruchternten hervorbringen, indem sie jeden Monat ihre Früchte geben. Und die Blätter der Bäume dienten zur Heilung der Nationen“ (Offb. 22:1, 2).
Die Heilung durch die symbolischen „Blätter“ wird während der Tausendjahrherrschaft Christi so lange andauern, bis alle Menschen, die an Christi Sühnopfer glauben und Christus gehorchen, menschliche Vollkommenheit erreicht haben werden, sowohl Vollkommenheit des Geistes als auch des Herzens und des Leibes (Offb. 20:4). Der Tod als Folge der Sünde wird dann nicht mehr wirksam sein, denn „der Stachel, der den Tod verursacht, ist die Sünde“. Den Tod, den wir von unseren sündigen Vorvätern ererbt haben, wird es nicht mehr geben. Dann wird man sagen können: ‘Der letzte Feind, der Tod, ist zunichte gemacht’ (1. Kor. 15:26, 56).
In den tausend Jahren, in denen das Königreich Gottes unumschränkt regiert, wird jeder Mensch auf der Erde entscheiden können, ob er weiterleben möchte oder ob er seinem Leben zu irgendeiner Zeit ein Ende setzen möchte. Wenn er es verabscheut, zu tun, was recht ist, und seine Mitmenschen nicht liebt und achtet und keine Rücksicht auf sie nimmt, vor allem aber, wenn er Gottes liebende Güte nicht wertschätzt, kann er sich dafür entscheiden, ungehorsam zu sein. Aber er wird nicht weiterleben dürfen, denn in dieser Zeit werden alle, deren Taten so sind, daß sie nicht in das „Buch des Lebens“ eingeschrieben werden, den ewigen Tod sterben müssen. Sie werden „in den [symbolischen] Feuersee geschleudert“, „den zweiten Tod“, aus dem es keine Auferstehung geben wird (Offb. 20:14, 15).
Es wird dann genauso sein wie zu der Zeit, da die Israeliten im Begriff waren, das Verheißene Land zu betreten, um dort unter der Regierung Gottes zu leben. Damals sagte Moses zu ihnen: „Wähle das Leben, auf daß du lebest.“ Wir können uns jetzt nicht nur wie die Israeliten für eine Verlängerung des gegenwärtigen Lebens entscheiden, sondern für eine ununterbrochene Lebensdauer, für das verheißene ewige Leben als Mitglied der neuen menschlichen Gesellschaft, der „neuen Erde“ (5. Mose 30:19, Elberfelder Bibel; 2. Petr. 3:13).
Ist das nicht etwas außerordentlich Wünschenswertes? Für Personen, die das Leben schätzen, schon. Aber wenn es ein Mensch unter gerechten Verhältnissen nicht aushält und beharrlich Dinge tut, durch die er sich und andere schädigt, hat er in der neuen menschlichen Gesellschaft keinen Platz.
Ein Verständnis der Bibel wird dir helfen, dich für das Leben zu entscheiden
Im wesentlichen geht es also um die Frage: Möchtest du für immer leben? An dem Leben, das du jetzt lebst, wirst du vielleicht wenig ändern können, außer daß du dich bemühst, ein sinnvolleres, besseres und glücklicheres Leben zu führen und gleichzeitig eine Hoffnung auf die Zukunft zu nähren. Aber du kannst jetzt entscheiden, wie lange dein „künftiges Leben“ dauern soll (1. Tim. 4:8). Wenn du jetzt das Leben wählst, indem du Gottes Belehrungen und Vorkehrungen dankbar annimmst, wirst du vielleicht zu der „großen Volksmenge“ zählen, die die Vernichtung des gegenwärtigen Systems der Dinge überlebt, die, wie alles erkennen läßt, nahe bevorsteht. Oder solltest du vorher sterben, besteht für dich die Aussicht, daß du durch eine Auferstehung ein Glied dieser Gruppe, der gerechten „neuen Erde“, werden wirst.
Du erhältst die Kraft, inmitten einer frustrierten, verwirrten und verderbten Welt Gott wohlgefällig zu wandeln, wenn du dich mit dem „Hause Gottes ..., das die Versammlung des lebendigen Gottes, eine Säule und Stütze der Wahrheit, ist“, identifizierst und dich damit verbindest (1. Tim. 3:15). Alle, die sich darauf freuen, daß das Königreich Christi über die Erde regiert, bemühen sich, so zu handeln, daß sie schließlich das Leben ererben, und sie sind gern bereit, dir bei deinen aufrichtigen Bemühungen zu helfen, anhand der Bibel festzustellen, worin die Wahrheit besteht, die zum Leben führt, und welches die wahre Versammlung Gottes ist. Jehovas Zeugen setzen ihre Zeit und Kraft bereitwillig und unentgeltlich ein, um Menschen, die nach der Wahrheit der Bibel suchen, beizustehen, so daß sie den Weg zum „ewigen Leben“ finden (Joh. 3:16).
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Nur durch Christi Loskaufsopfer kann der Mensch von Sünde und Tod befreit werden.
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Gott hat dafür gesorgt, daß die Verstorbenen die Gelegenheit erhalten, ewig zu leben.
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Unter der Königreichsherrschaft Christi werden die gehorsamen Menschen aus den Vorkehrungen Gottes zum Erlangen des ewigen Lebens Nutzen ziehen. Diese Vorkehrungen werden zum Teil durch die symbolischen „Bäume des Lebens“ veranschaulicht.
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Man kann die Wahrheit kennenlernen die zu ewigem Leben führt, wenn man unter der Anleitung gläubiger Menschen die Bibel erforscht.