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  • Der Specht — Zimmermann mit Spezialausrüstung
  • Erwachet! 1977
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Erwachet! 1977
g77 8. 8. S. 20-21

Der Specht — Zimmermann mit Spezialausrüstung

IM Wald läßt uns oft ein trommelndes Geräusch aufhorchen. Natürlich, es ist ein Specht, der auf der Suche nach Insekten und Maden einen Baumstamm bearbeitet oder der eine Bruthöhle zimmert. In vielen Gebieten der Erde ist man mit diesem trommelnden Vogel vertraut, denn Spechte gibt es fast überall — außer auf Madagaskar und in der australischen Region.

In einer Sekunde klopft der Specht vielleicht fünfzehnmal auf einen Baumstamm oder einen Ast. Wieso kann er dieses Trommeln vertragen, ohne daß ihm dabei schwindlig wird?

Die Erklärung dafür ist offenbar die Beschaffenheit seines Kopfes. Der Raum zwischen dem Gehirn und der zähen Hirnhaut ist gering, daher befindet sich darin weniger Flüssigkeit als bei artverwandten Vögeln, bei denen dieser Raum größer ist und die nicht hämmern oder trommeln. Diese Einrichtung dient offenbar dazu, die Flüssigkeitsdruckwellen zu verringern, die durch Stöße und Erschütterungen erzeugt werden. Auch ist das Gehirn von einem verhältnismäßig festen, doch schwammigen Knochen umgeben, der verhindert, daß sich dieses wichtige Organ bewegt. Und das schwammige, elastische Bindegewebe an den Knochen zwischen dem Schädel und dem Schnabel wirkt ebenso stoßdämpfend wie die starken Muskeln, die sich über den Kopf des Spechts erstrecken und bis hinter die Ohren reichen. Sie steuern die Bewegung der Zunge, wirken aber auch als Stoßdämpfer, indem sie ein Polster für den Kopf bilden und verhindern, daß er sich dreht.

Auch andere Körperteile des Spechts sind speziell für seine Zimmerarbeit geschaffen: die Beine, die Füße, Schwanz und Zunge.

Betrachten wir die Beine. Sie sind kurz und kräftig und eignen sich vorzüglich, um an senkrechten Stellen zu klettern. An den Füßen hat der Specht vier Zehen; die zweite und dritte Zehe zeigen nach vorn und die anderen beiden nach hinten. Die vierte Zehe ist nach der Seite und nach vorn abspreizbar. Die Zehen sind mit einer gekrümmten, sehr scharfen Kralle bewehrt, so daß der Fuß wie eine Greifzange funktionieren kann. Das ermöglicht es dem Specht, sich festzukrallen, wenn er an senkrechten Flächen wie Baumstämmen, Zweigen, Felswänden und sogar an Gebäudemauern klettert.

Auch der Schwanz gehört zur Spezialausrüstung dieses Zimmermanns. Er dient dem Specht bei seiner Hackarbeit als Stütze. Die zwölf kräftigen Schwanzfedern sind wie Schindeln angeordnet, indem eine über der anderen liegt. Während der Mauser fallen die beiden mittleren, ungewöhnlich kräftigen Federn erst aus, wenn die anderen nachgewachsen sind und den Körper des Vogels zu tragen vermögen.

Ein weiteres beachtenswertes Merkmal dieses Vogels ist die Zunge. Sie ist das Endstück eines flexiblen doppelten Bogenstückes aus Knochen und Sehnen, Zungenbein genannt, das sich um den Schädel des Spechts schlingt. Gewisse Muskeln ziehen die Schlingen an, strecken den Zungenschlauch und treiben so die Zunge des Vogels nach vorn. Der Grünspecht kann die Zunge bis zu 10 Zentimeter aus dem Schnabel hervorschnellen lassen. Mit der Zunge, die von einer dicken klebrigen Schleimschicht bedeckt ist, angelt der Specht die in den gewundenen Gängen im Stamm versteckten Insekten und Maden heraus. Bei vielen Spechtarten ist die Zungenspitze verhornt und trägt Borsten. Diese wirken als Widerhaken, wenn der Specht die Maden damit aufspießt. Es gibt auch Spechte mit einer löffelartigen Zungenspitze, die in viele Borsten aufgefasert ist. Sie hat genau die richtige Form, um damit Ameisen und Termiten „aufzulöffeln“.

Woher weiß der Specht, an welcher Stelle unter der Baumrinde sich Insekten aufhalten? Gewöhnlich macht er das mit Hilfe seines scharfen Gehörs ausfindig. Nachdem er am Stamm geklopft hat, hält er einen Augenblick inne und horcht, ob sich drinnen etwas rührt. Außerdem hört sich der Klang des Holzes anders an, wenn Insekten Gänge hineingefressen haben.

Sicherlich darf man sagen, daß der Specht für seine Tätigkeit vorzüglich ausgerüstet ist. Der innere Bau seines Kopfes wird dem Menschen vielleicht als Anregung zur Herstellung eines besseren Kopfschutzes dienen. Der Specht jedoch könnte ohne diese Spezialausrüstung nicht von seinem Zimmermannshandwerk leben.

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