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Erwachet! 1977
g77 8. 12. S. 24-26

Einsteigen zur Fahrt auf der Inlandsee!

Vom „Awake!“-Korrespondenten in Japan

ES IST ein faszinierendes Wunderland mit etwa 3 000 Inseln — oft verglichen mit einem kostbaren Halsschmuck aus Smaragd. Diese über ein rund 500 Kilometer langes Binnenmeer verstreuten Inseln stehen unter Naturschutz und bilden den Inlandsee-Nationalpark.

Die Japaner nennen dieses Gewässer Setonaikai, was bedeutet „See in Kanälen“. Die Inlandsee liegt zwischen drei der vier Hauptinseln Japans: Hondo, Kiuschu und Schikoku.

Die Inseln im japanischen Binnenmeer sind von unterschiedlicher Größe. Die Länge der Küstenlinie einiger Inseln beträgt ungefähr 100 Kilometer, und die Bevölkerungsdichte ist ziemlich groß. Andere Inseln sind so klein — sie bestehen nur aus einem Felsen —, daß sie keinen Namen haben. Besonders malerisch unter diesen „Felseninseln“ sind diejenigen, auf denen nur ein einziger Nadelbaum wächst. Man vermutet, daß diese Inseln vor vielen Jahren entstanden sind, als zufolge vulkanischer Tätigkeit plötzlich das Land absank.

Die landschaftliche Schönheit der japanischen Inlandsee ist atemberaubend. Einen wesentlichen Beitrag dazu leistet der Wechsel der Jahreszeiten. Fährt man im Winter an diesen Inseln vorbei, leuchten überall an den Küsten orangerote Punkte: reifende Mandarinen. Im Frühjahr sieht man die zarten Farben der Pfirsich- und Kirschblüten. Im Sommer blühen die Margeriten, so daß alles gelblichweiß erscheint. Und im Herbst spiegeln sich die roten Blätter der Ahornbäume im Wasser.

Möchtest du einige dieser malerischen Inseln einmal sehen? Dann steig bitte ein, und begleite uns auf einer kurzen Rundfahrt in einem kleinen Boot.

Wir beginnen die Fahrt am Nordostzipfel der Inlandsee. Zuerst kommen wir an den Inseln Schodo und Awadschi vorbei, die zu den größten des japanischen Binnenmeeres zählen. Der Narutokanal zwischen den Inseln Schikoku und Awadschi ist etwa einen Kilometer breit. Hier strömt mit ohrenbetäubendem Getöse das Wasser vom Stillen Ozean in den Binnensee ein. Bis 23 Meter breite Wasserwirbel entstehen hier.

Nun fahren wir langsam in südwestlicher Richtung. Nicht weit von Takamatsu auf Schikoku passieren wir Megischima. Diese Insel ist auch unter dem Namen Onigaschima bekannt, was „Dämonenhöhle“ bedeutet. Früher war Megischima berüchtigt, weil sich in einer Höhle auf einem Hügel Piraten versteckt hielten.

Südlich der Präfektur Okajama taucht die Insel Nagaschima auf. Diese kleine Insel hat eine interessante Geschichte. Bis um das Jahr 1930 wohnten lediglich einige Bauern darauf. Man zählte nur fünfzehn Häuser. Dann begann Dr. Kensuke Mitsuda auf dieser Insel zu bauen, und am 25. März 1931 eröffnete er ein Krankenhaus für Leprapatienten. Damit die Bevölkerung der benachbarten Inseln die ersten Patienten nicht sah, richteten es diese so ein, daß sie um 3 Uhr früh mit dem Boot auf der Insel eintrafen.

Jetzt gibt es auf Nagaschima zwei Krankenhäuser, aber nur 20 Prozent der Patienten sind schwer leprakrank. Ehepaare haben ihr eigenes Zimmer, und manche Patienten, denen es bessergeht, freuen sich darüber, arbeiten zu dürfen. Die Männer fischen, lernen das Tischlerhandwerk und stellen Gegenstände her wie Tische und Vogelkäfige. Die Frauen nähen, stricken oder weben.

Nun fahren wir an der Insel Innoschima vorbei. Was uns an dieser Insel auffällt, sind ihre weißen Hänge. Warum sind sie so weiß? Weil dort Millionen von Insektenpulverpflanzen wachsen. Die Blüten dieser Pflanze gleichen großen Gänseblümchen. Diese Blumen verschönen nicht nur die Insel, sondern dienen auch einem sehr nützlichen Zweck: Sie vertreiben die Mücken. Aus dieser Pflanze wird deshalb ein sehr wirksames Insektenpulver hergestellt. Außerdem befindet sich auf Innoschima ein Bild der buddhistischen Göttin Kwannon (Kannon). Das Bild stellt eine Göttin dar, die merkwürdigerweise ein Kreuz trägt. Einige sagen, sie stelle die Göttin der Barmherzigkeit dar, andere dagegen sehen in ihr ein Symbol des Reichtums und des Glücks.

Es macht Freude, eine dieser Inseln zu besuchen. Die Bewohner bauen Reis an, sind aber auch auf dem Meer zu Hause. Die Reisterrassen, die sie an den Berghängen angelegt haben und die ganz eben sind, stellen ein Kunstwerk dar. Das Ganze wird noch malerischer durch die Apfelsinenbäume, die Pfirsichbäume, die Japanmispeln und die Zitronenbäume. Im Winter fallen einem die dunkelgrünen Blätter der nichtblühenden Igusapflanze auf, eine Binsenart, die etwa 1,20 Meter hoch wird. Aus den Stengeln dieser Pflanze werden die sogenannten Tatami, Bodenmatten, geflochten, die man überall in den Wohnungen der Japaner sieht.

Die Inselbevölkerungen haben mit wenigen Ausnahmen kaum Kontakt miteinander. Viele Inselbewohner wissen ausgezeichnet Bescheid über alles, was auf ihrer Insel vorgeht, aber über benachbarte Inseln wissen sie sozusagen nichts. Allerdings wird der Horizont der Inselbevölkerung durch moderne Errungenschaften erweitert. Es besteht aber eine starke Abneigung dagegen, große Änderungen vorzunehmen, zum Beispiel den Glauben zu wechseln. Die Familie und die Traditionen üben einen starken Einfluß aus, und man richtet sich danach, auch wenn man etwas anderes vorziehen würde oder einer anderen Überzeugung ist.

Manchmal werden wir gefragt, was für Meerestiere in der Inlandsee gefangen werden. Nun, die Fischer bringen Köstlichkeiten herauf wie Meeräschen, Meerbrassen, Plattfische, Makrelen, Sardinen, Tintenfische und andere. Leider bleibt es nicht aus, daß die Städte Osaka, Okajama und Niihama das Wasser so verschmutzen, daß in letzter Zeit die Fischbestände immer mehr zurückgegangen sind. Man nimmt an, daß viele der Fische sauberes Wasser in größeren Tiefen aufgesucht haben. Da die Japaner viel Fisch essen, bildet die Wasserverschmutzung ein ernstes Problem.

Die Sonne geht bereits unter, als wir das Boot am Strand von Kiuschu vertäuen. Wir setzen uns noch eine kleine Weile hin, um den Wellen zu lauschen, die gegen den weißen Sand plätschern, und zu beobachten, wie die Sonne den Himmel und das smaragdgrüne Meer in leuchtendes Kupferrot taucht. Eigentlich haben wir erst ein ganz klein wenig von der Schönheit gesehen, die die Inlandsee zu bieten hat. Es gäbe noch viel mehr zu sehen, zum Beispiel Inseln, die man nur mit flachen Booten anfahren kann. Da keine zwei Inseln genau gleich sind, ist die Auswahl unendlich groß. Wollte man die ganze Inlandsee kennenlernen, müßte man mehrere Monate zur Verfügung haben. Aber wir hoffen, daß dir diese kurze Rundfahrt gefallen hat.

[Karte auf Seite 25]

(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

Hondo

Schikoku

Kiuschu

Die Inlandsee liegt zwischen drei der vier Hauptinseln Japans: Hondo, Kiuschu und Schikoku.

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