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  • Was geschieht mit der Ehe?
  • Erwachet! 1979
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Erwachet! 1979
g79 22. 1. S. 3-5

Was geschieht mit der Ehe?

BERICHTEN aus aller Welt ist fast ausnahmslos zu entnehmen: Die „Institution Ehe“ befindet sich in einer Krise.

Natürlich hat die Presse eine Vorliebe für das Sensationelle. Das ist einer der Gründe dafür, warum in den Medien Problemehen öfter im Vordergrund stehen, während viele gute Ehen so gut wie unbeachtet bleiben.

Doch eine Tatsache läßt sich nicht leugnen: Die Ehe wird heute mit orkanartigem Ungestüm von tiefgreifenden Änderungen erfaßt.

Wie schwerwiegend?

Wie schwerwiegend ist das Problem? Im folgenden werden einige Kommentare aufgeführt, die für fast jedes Land der Erde kennzeichnend sind.

Niederlande: „Die Ehe wird durch eine Entwicklung bedroht, die einer Weltrevolution an Umfang kaum nachsteht“ (Herausgeber des Buches The End of Monogamous Marriage?).

England: „Manche sehen in dem Wechsel die größte gesellschaftliche Umwälzung unseres Jahrhunderts“ (London Sunday Telegraph).

Mexiko: „Die Ehe steht am Anfang eines Zerfalls ständig zunehmender Intensität, von dem sie sich nicht mehr erholen kann“ (Dr. Juana Armanda Alegria, Soziologin).

Vereinigte Staaten: „Eine beständige, dauerhafte Ehe ist derart rar geworden, daß sie schon wieder interessant wird“ (Die Illustrierte McCall’s).

Einige haben eine so negative Einstellung zur Ehe, daß sich ein amerikanischer Beobachter wie folgt äußerte, und das ganz und gar nicht im Spaß: „Vielleicht sollte auf der Heiratsurkunde stehen: ACHTUNG! DER GESUNDHEITSMINISTER HAT FESTGESTELLT, DASS DIE EHE IHRER GESUNDHEIT SCHADET.“

Enorme Zunahme an Scheidungen

Im letzten Jahrzehnt hat die Zahl der Scheidungen enorm zugenommen. In Australien hat sie sich innerhalb von zehn Jahren vervierfacht. „Ehegemeinschaften brechen auseinander wie Eisberge in der Sommerhitze. ... Unsere herkömmliche Auffassung von der Ehe scheint einer sehr starken Erschütterung ausgesetzt zu sein“, hieß es in der australischen Zeitschrift Women’s Weekly.

Wie man in dem Magazin Maclean’s lesen konnte, verfünffachte sich in Kanada die Scheidungsrate innerhalb von zehn Jahren. In Schweden verdoppelte sie sich in der gleichen Zeit. Seit 14 Jahren beobachtet man in Japan eine ununterbrochene Zunahme. In Rhodesien geht gegenwärtig jede dritte Ehe in die Brüche.

Der London Sunday Telegraph berichtete:

„Keine Gesellschaft, die viel auf die Familie hält, kann es sich leisten, über die neuesten Scheidungsstatistiken nicht zumindest entrüstet zu sein. ... Britannien gehört jetzt zu den Ländern mit den häufigsten Scheidungen: Auf fast jede zweite Eheschließung kommt eine Scheidung.

Bei dieser Rate wird es bald so viele zerrüttete Familien wie unzerrüttete geben; so viele Kinder aus zerrütteten Familien wie aus unzerrütteten; so viele verlassene Ehefrauen wie nicht verlassene.“

Keine politische Überzeugung ist gegen diesen Trend immun. Die Scheidungsrate in der Sowjetunion ist ebensohoch wie in den Vereinigten Staaten. In der Zeitschrift Soviet Life wird zugegeben: „Im Durchschnitt wird jede dritte Ehe offiziell geschieden. Im Vergleich zu den vergangenen Jahrzehnten ist die Zahl gestiegen.“

In den Vereinigten Staaten stehen die Zahlen im gleichen Verhältnis: Jede dritte Ehe endet mit Scheidung. Hinzu kommt jetzt eine ständig wachsende Zahl von älteren Ehepaaren, die bereits 20 Jahre oder länger verheiratet waren. Zugegeben, viele Geschiedene heiraten wieder. Aber fast die Hälfte läßt sich dann erneut scheiden.

Selbst die Religionen dieser Welt sind gegen den Trend nicht immun. Sogar in jüdischen Ehen, die einmal eine festgefügte Familientradition hatten, geht ein Zerfall vor sich. Als bei einem Konzil 1 000 orthodoxe Rabbiner zusammenkamen, um über das Thema „Das Familienleben der amerikanischen Juden — Krise und Zerfall“ zu diskutieren, gab man zu, daß vier von zehn jüdischen Ehen wieder aufgelöst werden.

Noch ein Trend

Es besteht noch ein anderer Trend, der auf die „Institution Ehe“ einen schwerwiegenden Einfluß nimmt. Immer mehr Leute kommen überein, ohne standesamtliche Eheschließung zusammen zu leben. Sie möchten nicht gebunden sein, sondern wollen sich die Freiheit vorbehalten, das Verhältnis jederzeit aufzulösen.

Die Idee, ohne standesamtliche Trauung zusammen zu leben, ist natürlich nicht neu. In verschiedenen Ländern wird das von einigen schon seit sehr langer Zeit praktiziert. Neu dagegen ist, daß diese Lebensform heute von wesentlich mehr Leuten gewählt wird und allgemeine Anerkennung findet. Vor allem unter jungen Erwachsenen nimmt dieser Trend rapide zu. Allerdings bleibt er nicht auf sie beschränkt. Immer mehr ältere Personen tun das gleiche.

In einem südamerikanischen Land leben jetzt schätzungsweise 40 bis 50 Prozent aller Paare ohne Eheschließung zusammen. In den Vereinigten Staaten ist die Zahl der Männer und Frauen, die nicht miteinander verwandt sind, aber einen gemeinsamen Haushalt haben, im Jahre 1977 auf rund 1 500 000 gestiegen, verglichen mit ungefähr 650 000 im Jahre 1970.

Der Verwalter eines Apartmenthauses in einem afrikanischen Land sagte: „Ich verstehe wirklich nicht, was mit den jüngeren Leuten los ist. In diesem Wohnhaus leben so viele ohne Eheschließung zusammen und wechseln so häufig den Partner, daß ich nie genau weiß, wer im nächsten Monat kommen wird, um die Miete zu bezahlen.“

Warum viele nicht heiraten wollen

Ein Grund, warum viele es vorziehen, nicht zu heiraten, ist die schlechte Ehe ihrer eigenen Eltern. Wie man häufig festgestellt hat, haben Kinder, deren Eltern sich immer gegenseitig anschrien, einen emotionellen Schaden erlitten.

Die sprachliche Verständigung bildet allerdings nicht das einzige Problem. In einer Studie gaben 25 Prozent der Frauen, die die Scheidung wollten, als Grund an, daß sie von ihrem Mann körperlich mißhandelt wurden. Der Soziologe Richard Gelles von der University of Rhode Island stellte fest, daß es bei mehr als der Hälfte der Ehepaare, die er interviewte, zu Tätlichkeiten gekommen war. In informierten Kreisen wird die körperliche Mißhandlung von Ehefrauen als das „am meisten verschwiegene Verbrechen“ bezeichnet. Außerdem gibt es jetzt eine beachtliche Zahl von Männern, die von ihrer Frau tätlich angegriffen werden.

Eine weitere schlechte Auswirkung von Eheproblemen ist der Schaden, den ungeborene Kinder erleiden können. Dr. Dennis Stott, ein Psychologe aus Kanada, sagt, daß schwangere Frauen, die der Belastung einer unglücklichen Ehe ausgesetzt sind, doppelt so viele körperlich und emotionell behinderte Kinder zur Welt bringen wie Mütter, die so gut wie keine Belastung durch Eheprobleme kennen.

In diesem Zusammenhang steht der Kommentar des Erwachet!-Korrespondenten in Spanien:

„Heute haben viele junge Leute Angst vor der Möglichkeit, einen Fehler zu begehen, der sie das ganze Leben verfolgen wird. Etliche befinden sich noch in dem Trauma, das ihnen die unglückliche Ehe ihrer eigenen Eltern beschert hat, unter deren Auswirkungen sie jahrelang zu leiden hatten. Sie möchten nicht eines Tages Kinder haben, denen das gleiche unglückliche Los in Aussicht steht, das sie selbst erdulden mußten.“

Was heute weltweit mit der Ehe geschieht, ist eine harte Wirklichkeit, der wir nicht entfliehen können. Es bietet sich kein schönes Bild. Sowohl die Ehepaare als auch die Kinder, die morgen selbst Mütter und Väter sein können, müssen dadurch viel Kummer und Leid hinnehmen.

Warum ist es zu dieser Entwicklung gekommen? Wie kann ein Paar in den Genuß einer glücklichen Ehe kommen? Besteht etwa die Möglichkeit, daß die Ehe als Institution schuld ist?

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