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Erwachet! 1979
g79 8. 10. S. 5-6

Können religiöse Gesetze Gehorsam einflößen?

Viele Kirchenmitglieder widerstehen der kirchlichen Autorität

WIE steht es mit religiösen Gesetzen? Kann eine Kirche oder eine religiöse Sekte Loyalität gegenüber ihren Richtlinien verlangen mit der Begründung, die Kirche vertrete Gott? Kann sie Gesetze machen, die ihren Angehörigen vorbehaltlosen Gehorsam einflößen?

Kirchen, die Probleme haben

Ein Beispiel finden wir in der römisch-katholischen Kirche. Die Autorität, die sie jahrhundertelang ausgeübt hat, wird nicht mehr stillschweigend akzeptiert. Diese ehemals als fast absolut betrachtete Autorität wird von einem Großteil der katholischen Laien wie auch von einer beträchtlichen Zahl von Priestern in Frage gestellt. Nicht, daß sich die Mehrheit von der Kirche zurückzieht, doch insbesondere Themen wie Geburtenkontrolle, Scheidung, Wiederverheiratung, Homosexualität, Priesterweihe für Frauen und Priesterehe rufen große Meinungsverschiedenheiten hervor. Allerdings scheint die Kritik an den Richtlinien der Kirche nicht in gleichem Maße eine Ablehnung der Kirche als solche zu bewirken.

Die Ergebnisse einer im Jahre 1978 veröffentlichten Umfrage des Gallup-Instituts lassen erkennen, daß „die Mitglieder mit Universitätsabschluß [in den Vereinigten Staaten] in zunehmendem Maße Kirchenlehren über solche Streitfragen wie Abtreibung ablehnen, doch — anders als in der Vergangenheit — den Katholizismus nicht aufgeben“a. Bei den weniger Gebildeten ist der Trend in etwa der gleiche, obschon die Gründe für eine weitere Kirchenzugehörigkeit unterschiedlich sind.

Spürbare Auswirkungen des Anzweifelns kirchlicher Lehren zeigen sich in Kanadas katholischer Provinz Quebec. Dort ist die Scheidungsrate von etwa 9 Prozent im Jahre 1960 auf mehr als 23 Prozent Anfang der 70er Jahre gestiegen. Gemäß einem Bericht der Associated Press vom November 1977 „hat selbst Margaret Trudeaus mit viel Publizität versehene Trennung von ihrem Ehemann aus Quebec, Premierminister Pierre Elliott Trudeau, bei den Einwohnern der Provinz, die einst starke Verfechter des Katholizismus in Nordamerika waren, keine moralische Entrüstung größeren Ausmaßes hervorzurufen vermocht“.

Der Bericht fuhr mit einem Kommentar über eine jahrhundertealte Lehre der Kirche fort: „Kirchliche Würdenträger sagen, die durchschnittliche Kinderzahl in Quebecs katholischen Familien sei von fünf oder sechs auf weniger als drei gesunken zufolge immer beliebter werdender Formen der Geburtenkontrolle und des allgemein abnehmenden Interesses an der katholischen Lehre und Tradition.“

Auch andere Kirchen stellen fest, daß ihre kirchlichen Gesetze mehr oder weniger schwerwiegenden Zweifeln ausgesetzt sind, mißachtet oder sogar bespöttelt werden. Charles L. Dubin vom Berufungsgericht von Ontario meinte dazu: „Alle unsere Institutionen, die Kirche, das Gesetz und die Gerichte, werden in Frage gestellt. Man verlangt eine Änderung.“ Über die rapiden sozialen Veränderungen, von denen die Einstellung gegenüber dem Gesetz betroffen ist, sagte er: „Ich habe das Gesetz nie als ein Spielzeug für Richter und Anwälte betrachtet. Sein Zweck besteht einzig und allein darin, der Öffentlichkeit zu dienen, das Gesetz geht jeden etwas an. Aber man darf nicht vergessen, daß das Gesetz ein Spiegelbild des Geistes des Volkes ist, zu dessen Schutz es geschaffen wurde.“ Er führte weiter aus, daß „unter allen, die sich in Kanada der Rechtspflege annehmen, Einstimmigkeit in bezug auf den Zweck herrscht, aber nicht in der Meinung darüber, wie das höchste Ziel — die Beseitigung der Kriminalität — zu erreichen ist“.

Nichtchristliche Religionen ebenfalls betroffen

Wie steht es mit nichtchristlichen Religionen? Haben sie Erfolg in den Ländern, wo sie traditionsgemäß stark sind und in Sachen Moral die Hauptrolle spielen? In Indien gab es noch vor einigen Jahren ziemlich harte Strafen, außer für Angehörige der Brahmanenkaste, die viel leichtere Strafen erhielten als Angehörige niedrigerer Kasten. Doch das änderte sich unter dem britischen Einfluß, obwohl das Denken der Massen immer noch durch Religion, Kastenwesen, Sex, Wohlstand und Selbstsucht getrübt ist. Es ist schwierig, die Allgemeinheit zur Zusammenarbeit mit den Behörden zu bewegen, die für die Ausführung der Gesetze zuständig sind.

Eine andere Religion, die eine große Macht über Millionen von Personen ausübt, ist der Islam. Auch in Indien hatte er einen großen Einfluß, bevor die Briten die Regierung übernahmen. In einem großen Teil der arabischen Welt bildet er immer noch die Hauptgrundlage für das Rechts- und Regierungswesen. Wie wirkt sich der Islam bei der Bekämpfung der Kriminalität aus?

[Fußnote]

a New York Times, 29. Januar 1979, S. D8.

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