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g79 8. 11. S. 17-19

Fudschijama — Zum Betrachten oder zum Besteigen?

Vom „Awake!“-Korrespondenten in Japan

HÄUFIG ist der Fudschijama der erste Anblick, der sich dem Japanreisenden bietet. Zur Begrüßung erhebt er sich schüchtern über die Wolken. Dieses Bild vergißt man nicht so schnell. Sooft man die Reise wiederholt, wird man sich immer wieder dabei ertappen, daß man nach dem vertrauten Gipfel in den Wolken Ausschau hält. Für einige beginnt schon beim ersten Anblick eine Art Freundschaft mit dem Berg, die sie zu überzeugten „Fudschijamabetrachtern“ macht. Andere wiederum werden dazu verlockt, die Hänge des Berges zu besteigen und seinen Gipfel zu erklimmen.

Diese Begeisterung für den Fuji-san, wie die Japaner den Berg (san bedeutet in japanisch „Berg“) bezeichnen, ist keinesfalls neu. Die Bewohner dieses Inselreiches beschäftigten sich bereits im Altertum mit dem Fudschijama. Japans älteste Gedichtsammlung, die im 8. Jahrhundert zusammengestellt wurde, enthält viele Gedichte, die zum Ausdruck bringen, mit welcher Ehrfurcht die Japaner des Altertums den Fuji-san betrachteten.

Anfangs war das vielleicht auf Furcht gegründet, da der Fudschijama durch viele Vulkanausbrüche entstand. Was die Zeit nach Beginn unserer Zeitrechnung betrifft, so wird von 18 Ausbrüchen zwischen den Jahren 781 und 1707 berichtet. Die Schintoisten glaubten, daß die Ausbrüche von der Göttin der Schönheit und Tugend hervorgerufen wurden, und vollzogen Rituale, um sie zu besänftigen. Später bauten buddhistische Priester auf dem Gipfel den Dainichi-Tempel und verbargen buddhistische Schriften darin. Auf diese Weise begann eine Tradition der Askese, denn Asketen bestiegen den Berg und huldigten dem Dainichi-Buddha als Herrscher des Universums und beteten das Feuer des Kraters an.

Während einige für den Fudschijama zweifellos noch dieses religiöse Empfinden hegen, begnügen sich die meisten damit, den Berg als ein Symbol der Schönheit ihres Landes zu sehen. Die nahezu vollkommene konische Form des Vulkans spricht gewiß das Gefühl für symmetrische Schönheit an. Wie beliebt der Fudschijama bei den Japanern ist, erkennt man daran, daß Banken, Firmen und Produkte nach diesem Berg benannt sind und die 500-Yen-Banknote auf der Rückseite sogar eine Abbildung des Fuji-san hat.

Die Anziehungskraft des Fudschijamas wird noch durch den Umstand verstärkt, daß er in einer äußerst schönen Umgebung gelegen ist. Im Norden von fünf malerischen Seen, im Osten und Südosten vom Nationalpark Izu-Hakone, im Süden vom Pazifik und im Westen vom Gebirge umsäumt, bietet das gesamte Gebiet eine einzige Augenweide. Obendrein ist das Klima gemäßigt und „touristenfreundlich“, so daß diese Gegend als ein hervorragendes Urlaubsziel gilt.

Zum Betrachten

Als hoch aufragender Berg, der sich, wie es scheint, direkt aus der Ebene erhebt, lenkt der Fuji-san auf Kosten der umliegenden Berge viel Aufmerksamkeit auf sich. Es ist immer eine erfreuliche Überraschung, wenn man nach einer Straßenbiegung plötzlich den Fudschijama im Blickfeld hat. Natürlich kann man den Berg nicht an jedem Tag des Jahres sehen. Manchmal ist er völlig verdeckt. Bei bewölktem Wetter sieht es so aus, als ob es in dieser Gegend überhaupt keinen Berg gäbe.

Stell dir in Gedanken den schneebedeckten Gipfela beim Sonnenaufgang an einem kühlen Wintertag vor — der blaue Himmel im Kontrast zum rosa glitzernden Schnee. Nicht weniger spannend ist der Sonnenuntergang. Während die Sonne in den Pazifik eintaucht, hinterläßt sie auf den Hängen des Fudschijamas ein orangerotes Glühen. Oder wie wäre es mit einem Sommermorgen, wenn die Sonne auf dem schneefreien Gipfel mit der Vulkanasche spielt, so daß der Berg zuerst violett und blau und dann rot und braun erscheint, um schließlich im sommerlichen Dunstschleier unterzugehen?

Dann sind da die einzigartigen Wolkenformationen, die den Betrachter faszinieren. Je nach der Tageszeit kann sich der Fudschijama mit einem Heiligenschein, mit einem Damenhut oder einem Wolkenring zeigen, der nur noch einige Teile des Berges frei läßt. Diese Wolkenformationen bewirken nicht nur die wechselnden Stimmungsbilder des Fudschijamas, sondern ermöglichen es den Ortsansässigen auch, das Wetter vorauszusagen. Für den romantisch Veranlagten gibt es kaum etwas, was dem Anblick des herbstlichen Fudschijamas gleichkommt — wenn die frische Schneedecke über den kurz zuvor abgeernteten Feldern an den Hängen im Mondschein leuchtet.

Zum Besteigen

Man weiß nicht ganz genau, wann der Fuji-san zum erstenmal bestiegen wurde, aber Beschreibungen aus dem 8. Jahrhundert lassen erkennen, daß der betreffende Schreiber ihn selbst bestiegen hatte. Im 12. Jahrhundert begannen religiöse Pilger mit regelrechten „Wallfahrten“, und im 17. Jahrhundert kam eine Pilgervereinigung namens „Fujiko“ ins Dasein. Man kann heute noch sehen, wie diese Fujiko-Pilger, in weiße Gewänder gekleidet, auf den Bergpfaden hochklettern, um auf dem Gipfel Gebete darzubringen.

Obwohl der Fudschijama mit seinen 3 776 m der höchste der Berge Japans ist, gibt es einige, die schwieriger zu besteigen sind. Er ist eher etwas für Bergwanderer als für Bergsteiger, da seine Hänge keine höheren Schwierigkeitsgrade aufweisen. Fast jeder, der entsprechende Kleidung trägt, kann ihn erfolgreich auf einem der 6 Bergpfade besteigen.

Der Fudschijama hat eine Vielzahl von Zugangsmöglichkeiten, da sich sein Fuß 906 km2 weit, über die drei Bezirke Jamanaschi, Shizuoka und Kanagawa, erstreckt. Auf den Bergpfaden gibt es 10 Stationen, wo sich der Bergsteiger ausruhen und erfrischen kann. Zu jeder Station gehört eine Berghütte, in der viele über Nacht bleiben, bevor sie den Gipfel besteigen, um den Sonnenaufgang zu sehen. Andere gehen abends los und verwenden die ganze Nacht für die Bergbesteigung.

In den bewaldeten Gebieten des unteren Bereiches kann man von den Pfaden aus eine Vielfalt wildlebender Tiere beobachten, doch Bergsteiger werden ermahnt, sich an die Pfade zu halten. Nicht wenige haben ihr Leben verloren, weil sie diesen Hinweis mißachteten. Wegen der magnetischen Eigenschaften der Lava sind an vielen Stellen des Berges Kompasse nutzlos. Zudem kann eine Bergbesteigung außerhalb der Saison gefährlich sein. In den kälteren Monaten ist das Wetter höchst unbeständig. Die offizielle Saison dauert vom 1. Juli bis zum 31. August.

Das Ziel der meisten Bergsteiger ist die Beobachtung eines ungetrübten Sonnenaufgangs von einem der acht Aussichtspunkte aus. Bei guter Sicht ist das wirklich ein imposanter Anblick. Aber leider erleben jedes Jahr Tausende die Enttäuschung, daß ihr stundenlanges Bergwandern nur mit Wolken belohnt wird.

Unglücklicherweise besteht eines der Nebenprodukte dieser ganzen Attraktion in den Unmengen von Abfällen, die die Pilger, Touristen und Schifahrer zurücklassen. Die Behörde für Umweltschutz gab letztes Jahr bekannt, daß die mehr als 3 Millionen Bergsteiger, die den Fudschijama besuchten, 164 Tonnen Müll auf der Seite des Bezirks Jamanaschi und 80 Tonnen auf der Seite von Shizuoka zurückließen. Aus diesem Grunde argumentieren neuerdings einige Gruppen gegen eine weitere Erschließung des Fudschijamas. Sie sind der Ansicht, daß die natürliche Schönheit des Fudschijamas bewahrt und nicht für den Tourismus kommerzialisiert werden sollte.

Ganz gleich, ob wir nun vorzugsweise Bergbetrachter oder Bergsteiger sind, wir möchten eine ausgeglichene Ansicht über die Schöpfung wahren. Statt in den Fehler zu verfallen, die Schöpfung anzubeten, werden wir vor Jehova Gott, dem Schöpfer aller schönen Dinge, Ehrfurcht haben. Auf diese Weise werden wir uns nicht nur an der Schöpfung erfreuen, sondern sie auch genügend respektieren, um sie nicht zu verunstalten. Somit wird die natürliche Schönheit erhalten bleiben und künftig noch andere erfreuen.

[Fußnote]

a Von Juni bis Oktober völlig schneefrei; von Dezember bis April ist die beste Zeit, einen schneebedeckten Fudschi-jama zu sehen.

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