Nimm dich in acht vor Feuerfallen!
In New Orleans brach in einem der oberen Stockwerke eines Hotels ein Feuer aus. Die Gäste in den darunterliegenden Stockwerken wurden vorsichtshalber angerufen und gebeten, das Hotel zu verlassen. Fünf Gäste nahmen den Fahrstuhl. Der Fahrstuhl fuhr zuerst zwei Stockwerke tiefer, hielt dann aber an und fuhr nach oben zu dem Stockwerk, in dem das Feuer ausgebrochen war. Die Türen öffneten sich, gingen aber nicht wieder zu. Es quoll Rauch herein, und die fünf Gäste erstickten.
Fahrstühle reagieren bei Bränden äußerst seltsam. Durch den Rauch und die Hitze werden die Steuereinrichtungen geschädigt, und niemand kann genau sagen, wo der Fahrstuhl anhalten wird. Außerdem könnte der Strom ausfallen, so daß man in einem raucherfüllten, steckengebliebenen Fahrstuhl gefangen wäre.
Im Falle eines Brandes eignen sich Fahrstühle nicht als Fluchtweg. Sie sind dann unberechenbar.
In dem Buch „Fire and you“ heißt es: „Im Brandfalle sollten Sie, ganz gleich, in welchem Stockwerk des Gebäudes Sie sich befinden, unter keinen Umständen den Fahrstuhl benutzen, es sei denn, ein anwesender Feuerwehrmann gibt besondere Anweisung dazu.“
Wenn es zu gefährlich ist, bei einem Brand einen Fahrstuhl zu benutzen, warum tun es dann manchmal Feuerwehrleute? Wenn Feuerwehrleute glauben, daß das Feuer auf einen bestimmten Bereich beschränkt ist, benutzen sie den Fahrstuhl, um schnell dorthin zu gelangen.
Doch das ist oft nicht ungefährlich. Nachdem in der Stadt New York im 19. Stock eines Gebäudes ein Brand ausgebrochen war, fuhren mehrere Feuerwehrleute mit einem Aufzug nach oben. Sie drückten den Knopf für den 17. Stock und wollten von dort aus den Treppenaufgang benutzen. Doch der Aufzug passierte den 17. Stock und hielt im 19. an. Als sich die Tür öffnete, tat sich vor ihnen ein Inferno auf — und sie blieb offen, so daß alle Feuerwehrleute umkamen. In den vergangenen Jahren hat man jedoch in vielen Aufzügen für den Fall eines Brandes einen mit einem Schlüssel zu bedienenden Schalter eingebaut. Die Feuerwehrleute können dadurch den Fahrstuhl ins Erdgeschoß fahren lassen und seine Funktion völlig unter Kontrolle halten.
Ein Hotelgast sollte den Fahrstuhl vernünftigerweise nicht als Notausgang für den Fall eines Brandes betrachten. Vielmehr empfiehlt es sich, nach dem Aufsuchen seines Hotelzimmers herauszufinden, wo sich der Treppenaufgang befindet. Falls nachts einmal ein Feuer ausbricht, könnte es zu spät sein, sich auf die Suche zu begeben. Wenn zwei Personen sich ein Zimmer teilen, sollten beide den Treppenaufgang ausfindig machen und besprechen, wie man dorthin gelangt. Muß man vom Zimmer aus nach links oder nach rechts gehen? Wie viele Türen muß man passieren, bis man den Treppenaufgang erreicht hat? Wer auf Sicherheit bedacht ist, sollte sich so sehr damit vertraut machen, daß er sich selbst mit verbundenen Augen zurechtfinden würde.
Im Brandfall sollte man die Treppe hinuntergehen — nicht hinunterrennen. Man hält sich am besten am Geländer fest, da andere vielleicht rennen und manche schon von Personen umgestoßen wurden, die in panischer Angst die Treppe hinunterrannten.
Nochmals: Wenn in einem Hotel oder einem Hochhaus ein Brand ausbricht, benutze am besten die Treppe als Fluchtweg, nicht den Fahrstuhl. Nimm dich in acht vor Feuerfallen!