Ist sie eine Tatsache?
WAS SAGT DIE WISSENSCHAFTLICHE METHODE?
VIELE EVOLUTIONISTEN SIND DOGMATISCH, ABER GIBT ES GRÜNDE FÜR BERECHTIGTE ZWEIFEL?
IST die Evolution eine wissenschaftliche Tatsache? Der Wissenschaftler Porter Kier vom Smithsonian-Institut (USA) ist sehr dogmatisch. Bei der letzten Jahrestagung der Amerikanischen Vereinigung zur Förderung der Wissenschaft sagte er: „In den Museen der ganzen Welt gibt es hundert Millionen Fossilien, alle katalogisiert und identifiziert. Das sind hundert Millionen Beweise für die Evolution.“ Inwiefern hundert Millionen Fossilien — zugegebenermaßen nicht die Übergangsformen, die die Theorie erfordert — hundert Millionen Beweise für die Evolution sein können, ist keineswegs eindeutig. Porter Kier fügte dann hinzu, daß sich Evolutionisten zwar über Details streiten mögen, „doch stimmen sie darin überein, daß die Evolution eine Tatsache ist und als solche bezeichnet werden sollte“.
Der berühmte Evolutionist Theodosius Dobzhansky ist nicht so dogmatisch. In dem Buch Evolution beschrieben Dobzhansky und seine Mitarbeiter die Evolution als eine Hypothese oder Theorie und gaben folgendes zu: „Wissenschaftliche Hypothesen können nur provisorisch akzeptiert werden, da ihre Wahrhaftigkeit niemals schlüssig bewiesen werden kann.“ Dieses Buch beruft sich auf Dr. Karl Popper als Autorität und sagt: „Eine Hypothese, die nicht zumindest vom Prinzip her der Möglichkeit einer empirischen [experimentellen] Widerlegung unterworfen ist, gehört nicht in das Reich der Wissenschaft.“ Stephen Jay Gould von der Harvarduniversität bezieht sich ebenfalls auf Popper und sagt: „Ein System von Ideen, das vom Prinzip her nicht widerlegt werden kann, ist keine Wissenschaft.“
Warum ist all das für unsere Diskussion so wichtig? Weil Gould und auch andere mit dieser Argumentation die Schöpfungslehre als eine Wissenschaft ausklammern und sagen, sie solle nicht in den Biologieunterricht aufgenommen werden. Die Schöpfung sei nicht durch wissenschaftliche Experimente prüfbar oder widerlegbar. Die Schöpfungsanhänger sagen: „Gott hat es getan“, und es gibt keine Möglichkeit, es nachzuweisen oder zu widerlegen. Gould meint: „‚Wissenschaftliche Schöpfungslehre‘ ist ein Ausdruck, der sich selbst widerspricht, da sie nicht widerlegt werden kann.“ Aber er besteht hartnäckig darauf, daß die Evolution eine Tatsache ist.
Interessanterweise wendet jedoch Dr. Popper dasselbe Kriterium auf die Evolution an. Er sagt: „Der Darwinismus ist keine prüfbare wissenschaftliche Theorie, sondern ein metaphysisches Forschungsprogramm.“ Die Evolutionstheorie ist nicht prüfbar und kann somit gemäß den obigen Definitionen keine Wissenschaft sein. Da sie nicht durch Experimente nachvollzogen und demonstriert werden kann, sondern nur durch dogmatische Behauptungen gestützt wird, ist sie nicht durch die wissenschaftliche Methode nachweisbar. Dr. Popper ist wegen seines Studiums der wissenschaftlichen Methode sehr angesehen, und aufgrund dieser Methode schlußfolgert er, die Evolution komme nicht einer rechtmäßigen wissenschaftlichen Theorie gleich. Er hält sie nicht für eine Wissenschaft, sondern vielmehr für einen Gegenstand metaphysischer Forschung.
Norman Cousins gibt eine Definition der wissenschaftlichen Methode, die sie nicht nur beschreibt, sondern auch ihren Wert zeigt: „Das Wichtigste an der Wissenschaft ist die wissenschaftliche Methode — eine Art, systematisch zu denken, Beweise zu sammeln und zu bewerten, Experimente durchzuführen, um genau vorauszusagen, was unter bestimmten Umständen geschehen wird, eigene Fehler zu ermitteln und zu erkennen und die Irrtümer lange aufrechterhaltener Ideen herauszufinden. Die Wissenschaft selbst ändert sich ständig, größtenteils als ein Ergebnis der wissenschaftlichen Methode“ (Anatomy of an Illness, S. 120, 121).
Sowohl die Entwicklungslehre als auch die Schöpfungslehre beschreiben Ereignisse, die sich in der Vergangenheit ereignet oder angeblich ereignet haben. Es gab keine menschlichen Beobachter, die sie bezeugen konnten. Sie können nicht in einem Labor nachvollzogen werden. Weder die Entwicklungslehre noch die Schöpfungslehre kann durch ein wissenschaftliches Experiment bewiesen oder widerlegt werden. Gemäß dieser Überlegung muß, wenn der biblische Schöpfungsbericht unwissenschaftlich sein soll, unter denselben Voraussetzungen auch die Evolutionstheorie unwissenschaftlich sein.
Warum glauben dann so viele Wissenschaftler an die Evolution? „Der Grund, warum der Darwinismus fast unumschränkt akzeptiert worden ist“, schreibt Dr. Popper, besteht darin, daß „seine Theorie der Anpassung die erste nichttheistische Theorie war, die überzeugte; und der Theismus war schlimmer als das offene Eingestehen eines Fehlschlags, denn er vermittelte den Eindruck, es sei bereits eine endgültige Erklärung gefunden worden“.
Die Anerkennung der Evolutionstheorie durch die Wissenschaftler ist größtenteils auf ihre Abneigung gegen die Alternative — Theismus, ein Glaube an Gott — zurückzuführen. Ist es jedoch wissenschaftlich, eine Theorie nur deshalb zu akzeptieren, weil einem die Alternative nicht gefällt? Manche Wissenschaftler können vielleicht nicht verschmerzen, daß das Anerkennen Gottes als Schöpfer bedeuten würde, ihn zu verherrlichen, wenn sie erstaunliche neue Tatsachen seiner Schöpfung entdecken würden. Wäre das zuviel für ihren Stolz? Das Eingeständnis des Atheisten Aldous Huxley verrät eine andere Möglichkeit: „Wir protestierten gegen die Moral [der Bibel], weil sie unsere sexuelle Freiheit beschnitt.“
Ist die Evolution eine wissenschaftliche Tatsache? Nein.
Was ist dann eigentlich die Evolutionstheorie, und warum glauben so viele daran?
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GIBT ES GRÜNDE FÜR BERECHTIGTE ZWEIFEL?
Ist es vernünftig, zu glauben, daß aus Amöben Fische werden? Oder aus Fischen Eidechsen? Oder daß sich Eidechsen in Rotkehlchen und Wölfe verwandelt haben?
In dem Buch „Evolution“ von T. Dobzhansky wird gesagt, daß die Wahrheit der Evolution zwar nie bewiesen werden kann, aber daß sie eine Hypothese ist, die „sich, über jeden berechtigten Zweifel erhaben, bestätigt hat“. Ein „berechtigter Zweifel“ wird juristisch definiert als „ein Zweifel, der einen vernünftigen und besonnenen Menschen bewegt, in den schwerwiegenderen und wichtigeren Angelegenheiten des Lebens innezuhalten und auf die Wahrheit eines erklärten Sachverhalts zögernd zu reagieren“. Ein Gerichtsentscheid lautete: „Ein ,berechtigter Zweifel‘ ist ein Zweifel, den ein aufrichtiger Mensch bei einer ehrlichen Untersuchung der Wahrheit erheben mag“ („Black’s Law Dictionary“, S. 580).
Wenn vor Gericht Zweifel an einem entscheidenden Beweisstück auftreten, erfolgt keine Verurteilung. Ist es vernünftig, zu bezweifeln, daß das Leben plötzlich durch Zufall entstanden ist? Vernünftig, zu bezweifeln, daß Amöben zu Fischen wurden? Oder Fische zu Eidechsen? Oder daß sich Eidechsen in Rotkehlchen oder Wölfe verwandelt haben? Sind Zweifel an der Evolution vernünftige Zweifel oder unvernünftige Zweifel?
Falls du an die Evolution glaubst, solltest du dir, wenn du allein in deinem Schlafzimmer vor dem Spiegel stehst und dich vor niemandem zu schämen brauchst, folgende Fragen stellen: Warum glaube ich an die Evolution? Kann ich Beweise dafür angeben? Kann ich sie zu meiner eigenen Zufriedenheit beweisen? Oder glaube ich nur daran, weil mir andere dazu geraten haben? Ist sie wirklich wahr, hat sie „sich, über jeden berechtigten Zweifel erhaben, bestätigt“?