Die aktuelle Frage: Sollte der Schöpfungslehre ebensoviel Unterrichtszeit eingeräumt werden wie der Evolutionstheorie?
EIN BIBLISCHER STANDPUNKT
SELBST RELIGIONSGEMEINSCHAFTEN SIND SICH NICHT EINIG
IN DEN Vereinigten Staaten setzen sich die Fundamentalisten dafür ein, daß in den staatlichen Schulen im Biologieunterricht nicht nur die Evolutionstheorie gelehrt wird, sondern auch die „wissenschaftliche Schöpfungslehre“. In einer Meldung hieß es, daß sich die gesetzgebenden Körperschaften von 40 Bundesstaaten bereits mit einer Gesetzesvorlage beschäftigt haben, die das fordert. In Arkansas ist ein entsprechendes Gesetz erlassen worden. Die Streitfrage hat auch schon Gerichte beschäftigt. Lehrbücher sind geändert worden. In Kanada wird die Frage ebenfalls diskutiert.
Viele christliche Eltern sind der Ansicht, daß ihre Kinder angegriffen würden. Das Ziel der Angriffe: der Glaube der Kinder. Der Ort der Angriffe: das Klassenzimmer. Die Angreifer: Evolutionisten. Die Waffen: Behauptungen — keine wissenschaftlichen Beweise. Die angewandten Methoden: Einschüchterung und Gehirnwäsche. Das Ergebnis: ein Verfall der Werte.
Die Evolutionisten sind mit diesen Äußerungen nicht einverstanden, insbesondere nicht mit der letzten. Doch der Historiker H. G. Wells widerspricht diesen Evolutionisten. In seinem Werk „Die Weltgeschichte“ (Bd. 3, S. 243, 244) bezog er sich auf das Buch von Darwin „Die Entstehung der Arten“ und schrieb: „Es erfolgte eine wirkliche Demoralisierung ... Nach 1859 entstand ein wirklicher Verfall des Glaubens. Das reine Gold der Religion war in vielen Fällen mit der abgetragenen Börse, die es so lange beherbergt hatte, fortgeworfen und nie wiedergefunden worden.“
Unaufhaltsamer Sittenverfall
Heute ist der Sittenverfall noch viel größer, und die Situation verschlimmert sich täglich. Alles ist erlaubt: voreheliche Geschlechtsbeziehungen, uneheliche Kinder, Geburtenkontrolle durch Abtreibung, Homosexualität. Es heißt, jeder kann tun, was er für richtig hält. Aber „manchmal scheint ein Weg dem Menschen richtig zu sein, und doch führt er zuletzt in den Tod“ (Spr. 16:25, „Bruns“).
Die verschiedenen Religionsgemeinschaften sind in der Frage, ob die Schöpfungslehre im Unterricht behandelt werden soll oder nicht, geteilter Meinung. Manchmal gehen die Meinungen sogar innerhalb einer Religionsgemeinschaft auseinander. Die Gegner sagen, ein solcher Unterricht verletze den Grundsatz der Trennung von Kirche und Staat; die Befürworter protestieren dagegen, daß ihr Steuergeld benutzt wird, um die gottlose Evolutionstheorie zu lehren. Das Ganze hat sich zu einer politischen Streitfrage entwickelt.
Was ist der Standpunkt der Zeugen Jehovas in dieser Frage? Sie halten sich von weltlicher Politik fern und sehen in Jehovas Königreich unter Christus die Lösung der vielen Probleme, mit denen die Menschheit heute zu kämpfen hat (Joh. 18:36). Unermüdlich verkündigen sie Gottes Königreich als die einzige Hoffnung — dabei sprechen sie auch über den Schöpfungsbericht im ersten Buch Mose.
Jehovas Zeugen werden oft eingeladen, vor Schulklassen über ihre Organisation zu sprechen. In solchen Referaten wird der Schöpfungsbericht ebenfalls besprochen. Es gibt sogar Lehrer, die als Diskussionsgrundlage im Unterricht das von Jehovas Zeugen herausgegebene Buch „Hat sich der Mensch entwickelt, oder ist er erschaffen worden?“ verwenden.
Die Eltern belehren ihre Kinder
Die Kinder von Zeugen Jehovas treten oft für den Schöpfungsbericht ein, wenn der Lehrer die Evolutionstheorie darlegt. Sie können darüber sprechen, weil sie zu Hause über das Thema aufgeklärt worden sind. Diese Eltern belehren ihre Kinder über den Ursprung des Menschen und des Weltalls selbst. Sie überlassen diese Unterweisung keinen weltlichen oder kirchlichen Lehrern.
Jehovas Zeugen erfüllen somit die Aufgabe, die die Bibel Eltern überträgt: „Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern zieht sie weiterhin auf in der Zucht und in der ernsten Ermahnung Jehovas.“ Ferner: „Du sollst sie deinem Sohn einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Hause sitzt und wenn du auf dem Wege gehst und wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst“ (Eph. 6:4; 5. Mose 6:6, 7).
Jehovas Zeugen und ihre Kinder glauben den Philosophien der Evolutionisten nicht, vielmehr erkennen sie Jehova als ‘den Schöpfer des Himmels und der Erde und als den, der allen Menschen Leben gibt’, an (Jes. 42:5).