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Erwachet! 1982
g82 8. 8. S. 7-9

Frauen in wohlhabenderen Ländern

IM VERGANGENEN Jahrhundert teilten die meisten Männer in Europa und Amerika die Meinung Charles Darwins, daß die Frauen weniger intelligent seien als die Männer. Deshalb gewährte man ihnen nur eine begrenzte Freiheit. Ihre Ausbildungsmöglichkeiten waren beschränkt, und sie besaßen kein Wahlrecht. Waren sie verheiratet, verwaltete der Mann das Geld; auch die meisten Berufe waren ihnen verschlossen (allerdings arbeiteten arme Frauen viele Stunden in Fabriken für einen geringeren Lohn als die Männer). Man verlangte von ihnen, daß sie keusch in die Ehe gingen, während das von den Männern nicht immer erwartet wurde.

Dann rebellierten die Frauen. Nach jahrelangem Kampf wurde ihnen schließlich das Wahlrecht zugestanden. Anschließend fielen auch andere Schranken. Sie erhielten bessere Bildungsmöglichkeiten und durften Berufe erlernen, die früher ausschließlich den Männern vorbehalten waren. Heute gibt es weibliche Politiker, Richter, Ärzte, Rechtsanwälte, Mechaniker, Leistungssportler, Wissenschaftler, Firmendirektoren, Soldaten und Polizisten. Die willfährige Gesellschaft erlaubt ihnen, genauso „unkeusch“ zu sein wie die Männer, wenn sie das wollen.

Allerdings gibt es immer noch gewisse Berufe, in die Frauen nur schwer eindringen, und auch heute noch verdient die Frau im Durchschnitt nur zwei Drittel von dem, was der Mann verdient. Außerdem leiden manche Frauen immer noch unter der Brutalität der Männer. Sie werden von ihren Männern verlassen und sind dann gezwungen, die Kinder allein großzuziehen. Oder sie müssen hart arbeiten, um die Familie zusammenzuhalten, während der Mann dem Alkohol, dem Glücksspiel oder anderen Lastern frönt. Zahllose Frauen werden auch vergewaltigt, und viele Ehefrauen werden von ihren Männern verprügelt. Die Verfechter der Frauenrechte und andere setzen daher ihr Bemühen um eine Besserung der Situation der Frau fort.

Obwohl weitergekämpft wird, läßt sich nicht bestreiten, daß den Frauen jetzt in einer Welt, die früher ausschließlich als eine „Männerwelt“ galt, viele Möglichkeiten offenstehen. Zum Teil ist das auf die Tatsache zurückzuführen, daß die verheiratete Frau zum erstenmal in der Geschichte bis zu einem gewissen Grad die Zahl der Kinder, die sie haben möchte, selbst bestimmen kann, ja sie kann sogar entscheiden, ob sie Kinder haben oder ihr Leben einem Beruf widmen möchte.

Viele sind dankbar für die größere Freiheit. Aber sie hat der Frau im 20. Jahrhundert auch neue Probleme gebracht.

Wie weiß man ...?

Eine Studentin, die gerade das Studium an der Princeton University aufgenommen hatte, sagte: „Ich möchte gern Mutter werden. Aber ich möchte auch einen Beruf ausüben. Das ist eine schwere Entscheidung.“ Ein anderes Mädchen drückte sich wie folgt aus: „Es ist jetzt fast noch schwieriger, weil man die Wahl hat. Man möchte richtig entscheiden. Man möchte glücklich werden. Aber wie soll man wissen, was einen glücklich macht?“ (New York Times).

Wie lösen die Frauen dieses Problem? Viele geben ihren Beruf auf, bleiben zu Hause und ziehen Kinder groß. Eine Frau sagte: „Für mich sind die Kinder immer noch das Wichtigste. Ich verzichte vorläufig darauf, in meinen Beruf zurückzugehen, weil die Kinder nach meiner Ansicht der wichtigste Beitrag sind, den ich der Gesellschaft leisten kann.“ Einige, die sich so entschieden haben, beklagen sich jedoch, weil man sie geringschätzig als „Nur-Hausfrauen“ abstempelt.

Andere entscheiden sich für den Beruf. Sie glauben, daß der von ihnen angestrebte Beruf sie befriedige, und verzichten seinethalben auf Kinder. Wieder andere Frauen versuchen beides: Kinder aufzuziehen und ihren Beruf weiter auszuüben. Wie ist ihnen das möglich? Die Leiterin einer Werbeagentur antwortete darauf: „Es läßt sich machen, nur muß man damit rechnen, dauernd müde zu sein.“

Die Wahl ist nicht leicht. Aber selbst wenn sich eine Frau für einen interessanten Beruf entscheidet, hören damit ihre Probleme nicht auf.

Sie zahlen einen Preis

Die Psychoanalytikerin Dr. Ruth Moulton schrieb: „Mehrere meiner Patientinnen leiden an Magengeschwüren — eine Erkrankung, die früher fast nur unter den Männern verbreitet war. Eine ganze Anzahl klagt über Migräne. Ferner leiden heute viel mehr an allergischen Krankheiten, besonders an Bronchialasthma, bei dem Husten und pfeifendes Atmen durch Kummer und Sorgen verschlimmert werden.“

Der Endokrinologe Dr. Hans Selye erklärte: „Je mehr Frauen Berufe ausüben, die früher den Männern vorbehalten waren, desto mehr Frauen bekommen sogenannte Männerkrankheiten wie Herzinfarkte, Magengeschwüre und Bluthochdruck. Ihr Beruf erfüllt sie mit der gleichen Befriedigung, aber zu welchem Preis!“ (Sunday News Magazine, New York).

Somit müssen Frauen, die einen typischen Männerberuf ausüben, damit rechnen, auch an einem typischen Männerleiden zu erkranken.

Ist das wirklich Freiheit?

Die neue Freiheit wirkt sich auch auf andere Weise nachteilig für die Frau aus. Die willfährige Gesellschaft ermuntert sie, die „altmodischen“ Sittenmaßstäbe aufzugeben und freizügiger zu werden. Durch die heutigen Methoden der Empfängnisverhütung ist die Gefahr einer unerwünschten Schwangerschaft (bis zu einem gewissen Grad) gebannt, und die moderne Medizin verfügt über Mittel, mit denen sie Geschlechtskrankheiten (in begrenztem Maß) heilen kann. Aber junge Frauen haben die Erfahrung gemacht, daß die Unmoral noch andere Probleme mit sich bringt. Sie fordert auch einen emotionalen Tribut.

Eine Rubrikjournalistin meinte scharfsinnig: „Ich denke, daß es für junge Mädchen nicht gut ist, mit verschiedenen Männern zu schlafen, denn ich halte junge Mädchen für nette, idealistische und warmherzige Geschöpfe, die sich als Menschen entwickeln sollten und die nicht ausgebeutet werden dürfen.“ Sie fuhr fort: „Eine Frau sollte das Gefühl haben, wegen ihrer Persönlichkeit und nicht nur wegen ihrer Sexualität geschätzt zu werden ... Wenn sie ständig den Partner wechselt, wird sie schließlich gefühllos“ (Sunday Telegraph, London).

Je mehr Frauen berufstätig werden, desto größer wird auch die Gefahr der sexuellen Belästigung. In den Vereinigten Staaten meldeten „über 50 Prozent der Frauen [die in einem Ministerium arbeiteten] ..., daß sie sexuell belästigt wurden“. Diese Belästigungen reichten von einem lüsternen Blick bis zur Vergewaltigung (New York Times).

Noch zwei weitere Probleme sollen erwähnt werden. Wenn eine Frau, die in ihrem Beruf erfolgreich ist, mehr verdient als ihr Ehemann, mag er sich in seiner Stellung als Herr im Haus nicht mehr sicher fühlen. Das kann die Ehe schwer belasten. Aus diesem Grund gab eine Frau, die als Grundstücksmaklerin erfolgreich tätig war, ihre Arbeit auf.

Das zweite Problem? „Selbst Frauen, die voll berufstätig sind, tragen die Hauptlast sowohl der Hausarbeit als auch der Kinderbetreuung. Und obschon anders geredet wird, ergeht es den Frauen sämtlicher Gesellschaftsschichten so. Man könnte ohne weiteres sagen, daß die Frauen heute unfreier sind als vor 40 Jahren“ (The Guardian, London).

Wahrscheinlich würden es viele Frauen vorziehen, zu Hause zu bleiben. Wenn sie aber mitverdienen müssen, weil der Lohn des Mannes nicht ausreicht, und außerdem den ganzen Haushalt allein machen müssen, haben sie eine schwere Last zu tragen.

Wer ist schuld?

Obwohl es den Frauen heute in mancher Hinsicht bessergeht als früher, haben sie immer noch viele Probleme. Warum?

An vielem sind natürlich die Männer schuld. Es sind Männer, die die „Werke des Fleisches“ verüben, indem sie junge Kolleginnen belästigen oder gar vergewaltigen (Gal. 5:19). Es sind Ehemänner, die „eigenliebig“ und „ohne natürliche Zuneigung“ sind, die die Frauen ausnutzen oder sogar schlagen (2. Tim. 3:2, 3). Andere Männer sind gedankenlos und machen sich vielleicht gar keine Vorstellung, wie schwer Hausarbeit ist und wie froh die Frau wäre, wenn sie etwas Hand anlegen würden.

Vielfach sind aber auch die Traditionen und die Kultur eines Volkes daran schuld. Zum Beispiel ist es eine traditionelle Ansicht, daß gewisse Arbeiten nur vom Mann, andere dagegen nur von der Frau verrichtet werden sollten. Deshalb ist es manchen Männern peinlich, bei der Hausarbeit mitzuhelfen oder eine Feldarbeit zu tun, die als „Frauenarbeit“ gilt, aus Furcht, ausgelacht zu werden.

Aber die heutige Welt ist ebenfalls zum Teil schuld an den Problemen. Sie ist verantwortlich für den Streß, der bei berufstätigen Frauen (und Männern) zu Magengeschwüren führt. Auch hat die moderne Welt den Frauen die „sexuelle Freiheit“ beschert, der junge Frauen zum Opfer fallen, weil sie Angst haben, nein zu sagen. Ferner wird ein Auge zugedrückt, wenn Kollegen ihren Kolleginnen gegenüber aufdringlich werden. Und außerdem bringt die moderne Welt die Frauen in die Lage, zwischen zwei Möglichkeiten, die beide für sie begehrenswert erscheinen, wählen zu müssen.

Lassen sich diese Probleme lösen? Ja gewiß. Wir möchten jetzt Frauen vorstellen, denen das gelungen ist.

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