Das „Tagebuch eines ungeborenen Kindes“ an Schulen

UNSERE Englischlehrerin gab uns eine Nacherzählung von irgendeinem Zeitschriftenartikel auf, den wir vor kurzem gelesen hatten. In dieser Zeit war gerade die Erwachet!-Ausgabe mit den Artikeln über Abtreibung erschienen. Da Abtreibungen sogar unter High-School-Schülerinnen keine Seltenheit sind, wählte ich dieses Thema. Als ich der Klasse meine Arbeit vortrug, las ich auch das „Tagebuch eines ungeborenen Kindes“ vor [Erwachet! vom 22. August 1980, Seite 16]. Die Schüler hörten aufmerksam zu, und als ich den letzten Satz des ungeborenen Kindes las: „Heute hat mich meine Mutter umgebracht“, stöhnten fast alle auf.

Nach dem Unterricht fragte mich eines der Mädchen: „Kann ich die Zeitschrift haben?“ Sie erzählte, daß ihre Mutter eine Abtreibung vornehmen lassen wolle, dabei hätte sie so gern ein Brüderchen oder ein Schwesterchen gehabt — am liebsten aber ein Brüderchen. Ich gab dem Mädchen die Zeitschrift, und sie gab sie ihrer Mutter. Am darauffolgenden Morgen erklärte ihre Mutter, sie sei jetzt anderer Meinung. Sie werde das Kind austragen. Später ließ die Mutter einen Test vornehmen, um das Geschlecht des Kindes zu bestimmen — es war ein Junge. Meine Mitschülerin war überglücklich!

Auch ich freute mich. Anderen Zeugnis zu geben kann in mehr als einer Beziehung lebenrettend sein! (Von einer jungen Zeugin Jehovas aus Ontario, Kanada).

Im dritten High-School-Jahr mußte eine Gruppe von uns Schülern ein Theaterstück über irgendeine häusliche Angelegenheit schreiben und aufführen. Ich schlug das Thema „Abtreibung“ vor, und die anderen waren einverstanden. Das Stück handelte von einer Familie, in der jeder tun konnte, was er wollte. Die Tochter ließ sich mit einem jungen Mann ein und wurde schwanger. Als die übrigen Familienglieder davon erfuhren, äußerten alle der Reihe nach ihre Meinung, was getan werden sollte, doch die Entscheidung überließen sie dem Mädchen. Während es überlegend vor den Zuschauern stand, wurde eine Kassette mit dem „Tagebuch eines ungeborenen Kindes“ abgespielt. Das Stück endete mit dem letzten Tagebucheintrag: „Heute hat mich meine Mutter umgebracht.“

Im Schulzimmer herrschte Totenstille. Vielen Schülern liefen Tränen über die Wangen. Andere kämpften mit den Tränen. Alle waren von dem „Tagebuch eines ungeborenen Kindes“ tief ergriffen. Schließlich sagte die Lehrerin, die selbst feuchte Augen hatte: „Wollt ihr nicht applaudieren?“ Nun war der Bann gebrochen, und es gab großen Applaus. Die Lehrerin fragte mich, woher ich diese Information hätte, worauf ich ihr das in der Zeitschrift Erwachet! veröffentlichte „Tagebuch“ zeigte.

Das Theaterstück gab Anlaß zu vielen Kommentaren unter Schülern und Lehrern. (Erfahrung einer Zeugin Jehovas aus Ensenada, Baja California, Mexiko.)

[Kasten auf Seite 16]

Wachstum des Kindes

Ist dir bekannt, daß der Kopf eines Kindes vollkommen gleichmäßig nach oben und nach außen wächst, bis er das Doppelte seiner ursprünglichen Größe erreicht hat? Die Arme werden viermal und die Beine fünfmal so lang, wie sie bei der Geburt waren, und der Rumpf wird dreimal so lang. Diese erstaunliche Entwicklung geht in einer bestimmten Zeit allmählich vor sich, bis das Kind erwachsen ist. Das ist der Wachstumsverlauf beim Menschen, wie ihn der Schöpfer festgelegt hat.