Leserbriefe
Gestaltung in der Natur
Ihre Artikel über Gestaltung [8. Januar 1983] sind absoluter Blödsinn. Wenn die Natur von einem Gestalter gestaltet wurde, wer gestaltete dann den Gestalter? Wenn Gott eine Selbstschöpfung ist, wieso kann sich dann die Natur nicht von selbst erschaffen haben? Wenn Gott ewig ist, wieso kann dann die Natur nicht ewig sein?
N. B., Schottland
In der Natur gibt es überwältigende Beweise für eine Gestaltung. Im menschlichen Erfahrungsbereich gibt es keine Gestaltung, ohne daß eine Intelligenz und eine Absicht dahinterstehen. Der gestaltende Schöpfer aller Dinge existiert seit aller Ewigkeit, und die Schöpfung verrät uns seine Eigenschaften (Psalm 90:2; Römer 1:20). Die Tatsache, daß es heute noch radioaktiven Zerfall gibt, ist ein Beweis dafür, daß die bestehende Materie einen Anfang hatte (Red.).
Ich bin über Ihren Artikel „Gestaltung in der Natur“ sehr beunruhigt. Als Gott, der Allmächtige, bekanntgab, er habe „jedem wildlebenden Tier ... alle grünen Pflanzen zur Speise gegeben“, meinte er doch bestimmt, er habe die Grünpflanzen als Grundlage der Nahrungskette gegeben.
R. B., England
Ich fand Ihren Artikel überzeugend, was den Grundsatz betrifft, daß Gestaltung einen Gestalter voraussetzt. Aber auf Seite 11 behaupten Sie, daß sich die Merkmale der Tiere, die das Verletzen und Töten ermöglichen, durch Anpassung an die neue, in Eden entstandene Situation entwickelt hätten. Kann man dies jedoch von dem Gift sagen, mit dem gewisse Schlangen und Spinnen ihre Opfer töten? Und was ist zu den anderen genialen Werkzeugen verschiedener Raubtierarten zu sagen? Wie könnte es sie geben außer durch Schöpfung?
D. K., Deutschland
Wir haben nicht behauptet, gewisse Merkmale hätten sich durch Anpassung entwickelt, sondern bereits bestehende Merkmale seien zu einem anderen als dem ursprünglichen Zweck verwendet worden. Es ist sicher nicht möglich, aufgrund dessen, was wir heute beobachten, mit Bestimmtheit zu sagen, wie etwas in ferner Vergangenheit war. Die Verhältnisse haben sich geändert. Aber wir haben eine deutliche Aussage aus der Vergangenheit, nämlich in 1. Mose 1:29, 30: „Und Gott sprach weiter: ,Hier habe ich euch alle samentragenden Pflanzen gegeben, die es auf der Oberfläche der ganzen Erde gibt, und jeden Baum, an dem es samentragende Baumfrucht gibt. Euch diene es als Speise. Und jedem wildlebenden Tier der Erde und jedem fliegenden Geschöpf der Himmel und allem, was sich auf der Erde regt, in welchem Leben als eine Seele ist, habe ich alle grünen Pflanzen zur Speise gegeben.‘“ Das bedeutet nicht, daß die Pflanzen für die Tiere lediglich das Anfangsglied einer Nahrungskette sein sollten. Bei den Menschen ist das ganz offensichtlich, denn als sie später anfangen sollten, sich auch von Tierfleisch zu ernähren, mußte ihnen ausdrücklich die Erlaubnis dazu gegeben werden (1. Mose 9:3). Außerdem waren während der Sintflut acht Menschen und die ‘fliegenden Geschöpfe der Himmel und alle sich regenden Tiere des Erdbodens’ darauf angewiesen, über ein Jahr lang ausschließlich von pflanzlicher Nahrung zu leben (1. Mose 6:17-21). Und die Tatsache, daß es in Jesaja 11:6-9 und 65:25 ausdrücklich heißt, daß ehemalige Raubtiere mit anderen Tieren in Frieden leben werden und daß der Löwe Stroh fressen wird wie das Rind, scheint zu bestätigen, daß Tiere und Menschen ursprünglich Vegetarier sein sollten.
Und wenn jemand auf die vielen Raubtiere verweist, die zum Jagen und Töten ausgestattet sind — was soll man da von den Menschen sagen? Sie haben ein äußerst gut ausgeprägtes Talent bewiesen, ihre Mitmenschen anzugreifen und zu töten. Spricht dieser Umstand dafür, daß sie von Anfang an zu diesem Zweck erschaffen wurden? Zugegeben, wir können nicht alle Fragen beantworten, die aufgrund dessen, was wir heute beobachten, entstehen, und der Bibelbericht ist sehr kurz. Dennoch glauben wir, daß Menschen und Tiere ursprünglich erschaffen wurden, um miteinander in Frieden zu leben und sich von Pflanzen zu ernähren. Dieser ursprüngliche Zweck wird während der Herrschaft des messianischen Königreiches wieder zur Geltung kommen. Wir werden abwarten müssen, wie sich diese Prophezeiungen erfüllen werden (Red.).