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  • g83 8. 12. S. 16-18
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  • Sind gewaltorientierte Telespiele wirklich schädlich?
  • Erwachet! 1983
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Erwachet! 1983
g83 8. 12. S. 16-18

Junge Leute fragen sich:

Sind gewaltorientierte Telespiele wirklich schädlich?

„ICH bin von feindlichen Angreifern umgeben, die mein Flugzeug bombardieren. Wie kann ich meine ‚Männer‘ davor schützen, von diesen Feinden gekidnappt zu werden?“ überlegte die 18jährige Kym, während sie auf einen großen Spielcomputer voller pulsierender Lichtsymbole und Schlachtgeräusche starrte. „Jetzt weiß ich, wie“, dachte Kym und drückte mit ihren blasenübersäten Fingern eine Reihe von Knöpfen. „Ich werde meine Superbombe abfeuern. Die wird sie in lauter Stücke zerreißen. Toll! Ich habe sogar vier Trupps zerstört — allein dafür gibt es 10 000 Punkte! Dieses Mal werde ich 100 000 Punkte kriegen.“

Das ist eine typische Szene in einer Spielhalle mit Tele- oder Videospielen. Vielleicht hast du schon diese sehr populären Spiele gespielt oder andere dabei beobachtet.a Du betrachtest sie womöglich als eine harmlose Zerstreuung nach Stunden der Arbeit oder des Studierens. Doch manche Experten haben zum Ausdruck gebracht, daß diese Spiele suchterzeugend sind und psychische Schäden verursachen. Kym beispielsweise gab zu, daß die Spiele sie emotional auslaugten. Sie sagte, warum sie trotzdem unter dem Zwang stand, sie zu spielen: „Du stehst allein vor einer riesigen Übermacht. Dein Schicksal liegt in deiner eigenen Hand.“

Sind sie suchterzeugend?

Natürlich kann jedes Spiel zu einer Sucht werden. Auf gewaltorientierte Telespiele trifft das jedoch in besonderer Weise zu. „Bei einem Spiel wie Schach können die Gedanken wandern. Aber diese Telespiele erfordern völlige Konzentration, sogar noch mehr als bei Flipper“, erklärte Sherry Turkle, Soziologin am Massachusetts Institute of Technology. „Sobald man diese Welt betreten hat, wird man darin gefangengehalten.“

Kym äußerte sich auch in diesem Sinne: „Das Spiel hypnotisiert einen fast. Man hört nichts. Man entflieht der Welt und all ihren Problemen. Es ist, als nehme man Drogen. Aber am schlimmsten ist es, wenn man sich auf das Spiel eingefuchst hat und es gut beherrscht. Macht man einen dummen Fehler und wird abgeschossen, dann weiß man, daß man es besser könnte. Also wirft man wieder eine Münze ein — und wieder eine und wieder eine. Ich habe in der Woche bis zu 40 Dollar ausgegeben. Das Geld fürs Mittagessen und zum Einkaufen und das Geld, das ich mir von meinen Freunden geborgt hatte — alles wanderte in den Video-Automaten.“

Obwohl die meisten Spieler gewöhnlich ein oder zwei Spiele spielen und dann weggehen, ist die Gefahr der Abhängigkeit nicht von der Hand zu weisen. „Ich hätte nie gedacht, daß das mir passieren würde“, bekannte Kym. „Aber es kam so weit, daß sich bei mir an mehreren Fingern sogar die Haut abscheuerte, weil ich so viele Stunden mit den Spielen verbrachte. Sie wurden mein Leben.“

Der christliche Apostel Paulus schrieb: „Alle Dinge sind mir erlaubt; aber nicht alle Dinge sind von Vorteil.“ Ja, manchmal können sogar legale Vergnügungen schädlich oder zumindest nicht vorteilhaft sein. Er fügte hinzu: „Ich will mich nicht in die Gewalt von irgend etwas bringen lassen“ (1. Korinther 6:12). Er wollte sich nicht von „irgend etwas“ zum Sklaven machen lassen. Solltest du nicht ebenso empfinden?

„Aber was ist, wenn man nicht davon abhängig wird?“ mögen einige argumentieren. „Schließlich sind es ja nur Spiele.“ Doch selbst im Spiel wird uns manches beigebracht. Was bringen einem diese Spiele denn bei?

„Gewalt und sofortige Befriedigung“

Das war es, was Kym gemäß ihren eigenen Worten beigebracht wurde. Manche Befürworter sagen jedoch, die gewaltorientierten Spiele würden einen lediglich lehren, wie man sich verteidigt oder schützt. „Statt vor meinem Geschichtslehrer in die Luft zu gehen, kann ich meine Wut an den Asteroiden auslassen“, meinte ein 16jähriger. Sogar manche Erwachsene, wie zum Beispiel der 40jährige Gary, behaupten: „Es ist wie eine gute Schulung fürs Leben. Man lernt, wie man ausweicht und wann man schießen muß.“

Aber beachte in dem umseitigen Kästchen die Leitgedanken der beliebtesten Spiele. Sind sie wirklich eine „gute Schulung“ fürs Leben? Würden sie dir helfen, mit anderen besser auszukommen? Oder könnte es sein, daß sie die Gesinnung fördern, die ein 11jähriges Mädchen bekundete, als sie einen 14jährigen Jungen im Streit erstach? Er hatte sie bei einem Videospiel unterbrochen.

„Wer langsam ist zum Zorn, ist besser als ein Starker, und wer seinen Geist beherrscht, als einer, der eine Stadt einnimmt“, heißt es in Sprüche 16:32. Kannst du diese Einsicht durch gewaltorientierte Telespiele erlangen? Oder könnte dadurch nicht eher dein Herz beeinflußt werden, zu deinem eigenen Schaden an Gewalttätigkeit Gefallen zu finden? (Psalm 11:5).

„Bei den Spielen wurde ich entweder abgeschossen oder fand sofortige Befriedigung. Aber die Welt draußen ist anders. Ich wurde sehr ungeduldig“, berichtete Kym. Unter dem Verlangen nach schnellem Erfolg litten Kyms Schulnoten, denn sie machte Hausaufgaben, die Zeit und Überlegung erfordert hätten, nur oberflächlich. Um jedoch ein erfolgreicher Erwachsener zu werden, muß man vielen langfristigen Betätigungen anhaltend Aufmerksamkeit schenken.

„Nichtiger Ruhm“

„Ich mochte die Spiele, weil ich jedem zeigen konnte, daß ich etwas gut beherrschte“, gab Kym zu. „Ich ging immer dann spielen, wenn ich mich nach einem Streit mit meiner Mutter oder mit meinem Bruder erniedrigt fühlte. Beim Videospiel kommt es nicht darauf an, ob man klein oder groß, dünn oder dick, muskulös oder schwächlich ist. Das einzige, was zählt, sind flinke Hände und die Fähigkeit, das Gerät auszutricksen. Wenn andere über mich sagten: ‚Die ist gut. Die kann echt spielen‘, schwebte ich wie auf Wolken.“

Kyms Eingeständnis wird von vielen Jugendlichen, die von den Spielen sehr gefesselt sind, bestätigt. „Wer zu Hause Schwierigkeiten hat, kann an einen Ort gehen, wo er sich nicht mit all dem herumschlagen muß, worin er nicht erfolgreich ist“, sagte Sherry Turkle, „an einen Ort, wo er völlig erfolgreich ist.“

Aber von welcher Bedeutung ist ein solcher Ruhm oder ein solcher Erfolg? Der Apostel Paulus ermahnte Christen: „Laßt uns nicht ichsüchtig werden, indem wir miteinander wetteifern und einander beneiden“ (Galater 5:26). Das für „ichsüchtig“ gebrauchte griechische Wort bedeutete „nichtiger Ruhm“. Es bezeichnete das starke Verlangen, von anderen gerühmt zu werden, aber wegen einer wertlosen, nichtigen Sache.

Der „Ruhm“, der „schnellste Schütze im All“ zu sein, wäre doch nichtig, oder? Würde dir das helfen, einen Arbeitsplatz zu bekommen und zu behalten? Würde es deine Persönlichkeit bereichern? Und wenn dir dein Spiel verdorben wird, ist dann nicht dein Ego zerstört?

Wer sind eigentlich diejenigen, bei denen du einen solchen Ruhm genießt? „Die Gesellschaft ist schrecklich“, sagte Kym. „Eine schmutzige Sprache und Gefühlsausbrüche waren an der Tagesordnung, und die Jungen versuchten immer, sich mir sexuell zu nähern.“ Ist es wirklich dein Wunsch, von solchen Personen gerühmt zu werden? Oder möchtest du nicht eher von Leuten, die deiner Achtung würdig sind, echtes Lob für eine sinnvolle Leistung erhalten? (1. Korinther 15:33).

Wie einige davon frei wurden

Kym war es eine Hilfe, daß sie die Spielhallen mied. Aber sie ging auch dazu über, ihren Sinn mit anderen Dingen zu beschäftigen. Sie zwang sich, sich in den biblischen Stoff zu vertiefen, den sie für die wöchentlichen Zusammenkünfte vorbereitete, die sie im Königreichssaal besuchte. Wenn sich Familien der Versammlung zu Ballspielen trafen, machte sie mit und war nachher erfrischt. „Es kostete immer noch echte Anstrengungen. Ich erinnere mich, daß ich zu Jehova Gott betete und ihn anflehte, mir zu helfen, nicht wieder diesen Spielen zu verfallen“, sagte Kym.

Kym hatte Erfolg. Ebenso erging es Claudelle, einem Teenager, der durch seine Abhängigkeit von dem Spiel Omega Race so weit kam, daß er die Schule schwänzte. „Mein Name stand auf der Anzeigetafel immer neben den höchsten Punktzahlen“, sagte Claudelle, dem man den Spitznamen „Omega Man“ gab. „Aber nachdem ich zig Dollar in das Spiel gesteckt hatte, erkannte ich, daß das Ganze nur ein großer Betrug war, um mir das Geld abzulocken — und das klappte.“

Von nun an verbrachte Claudelle seine Freizeit damit, Schwimmen zu lernen. „Das war viel nützlicher und auf jeden Fall billiger“, fuhr Claudelle fort. „Ich zeigte mehr Interesse für die Schule, und meine Noten wurden besser. Mit dem Geld, das ich übrig hatte, weil ich nicht mehr spielte, kaufte ich mir gute Kleidung. Jetzt kann ich mich leichter auf ernstere Dinge des Lebens konzentrieren.“

Sollten nicht die „ernsteren Dinge des Lebens“ unser Hauptanliegen sein? Diese Dinge, zu denen unsere Freundschaft mit Gott und anderen sowie nutzbringende Arbeit gehören, verschaffen uns im Leben echte Befriedigung. Dennoch ist es nicht verkehrt, sich durch bestimmte Spiele zu entspannen. Achte jedoch darauf, daß es sich dabei um eine Entspannung handelt, die erfrischt und einen friedfertigen Geist fördert, der von Achtung vor dem Leben und von der Liebe zu unserem Schöpfer zeugt.

[Fußnote]

a Siehe den Artikel „Großer Wirbel um die Telespiele“ in Erwachet! vom 8. Februar 1983.

[Kasten auf Seite 18]

Leitgedanken der beliebtesten Videospiele

● „Friß die anderen, bevor sie dich fressen“

● „Zerstöre die feindlichen Horden, sonst werden sie dich überrennen“

● Weiche vor gewissen großen Gesteinsbrocken aus oder zersprenge sie

● Schütze sechs Städte, indem du sämtliche Geschosse mit deinen eigenen Geschossen zerstörst

● Töte einen leuchtenden Hundertfüßer oder eine Spinne, die über den Bildschirm springt, bevor sie auf dir landet

● Schieße dir deinen Weg frei aus einem „Labyrinth voller mordlustiger Roboter“

● Du befindest dich in einem Riesenpanzer auf einem dreidimensionalen Schlachtfeld und mußt alle deine Feinde niederschießen

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