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  • Verschwendung — Kann man etwas dagegen tun?
  • Erwachet! 1984
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Erwachet! 1984
g84 8. 1. S. 24-27

Verschwendung — Kann man etwas dagegen tun?

WAS würdest du von jemand halten, der, nachdem er in einem Lebensmittelgeschäft viel Zeit zugebracht und viel Geld ausgegeben hat, direkt zu einem Mülleimer geht und einen Teil der Nahrungsmittel fortwirft? So schockiert du auch sein magst, es handelt sich im wesentlichen dabei um das, was heute in vielen amerikanischen Haushaltungen geschieht. Ist es bei dir zu Hause auch so?

Ziehe folgendes in Betracht: In Tucson (Arizona, USA), einer Stadt mit ungefähr 350 000 Einwohnern, führte ein Professor für Anthropologie an der dortigen Universität eine Gruppenstudie durch, um herauszufinden, was die Einwohner als Müll fortwerfen. Man stellte fest, daß jedes Jahr etwa 8 500 Tonnen eßbare Nahrungsmittel fortgeworfen wurden — genug, um jährlich 4 000 Familien zu ernähren! Eine andere Studie ergab, daß die Einwohner eines Bundesstaates jedes Jahr wiederverwendbares Metall, Glas und Papier im Wert von 300 Millionen Dollar zum Abfall taten und daß das meiste davon nie wieder verwendet wurde.

Obwohl die Vereinigten Staaten zu den Hauptangeklagten gehören, stehen sie mit diesem Problem nicht allein da. Andere entwickelte Länder sind ebenfalls verschwenderisch. In der Bundesrepublik Deutschland und in Großbritannien werden jedes Jahr über 140 Millionen Tonnen Abfall fortgeworfen. Zwar wird ein Teil der Industrieabfälle Großbritanniens verwertet, aber vom Hausmüll fast nichts. In einer japanischen Tageszeitung war davon die Rede, daß die japanischen Haushalte jährlich 34 000 Tonnen Müll wegwerfen. Solche Zahlen geben die gegenwärtige verschwenderische Haltung der menschlichen Gesellschaft wieder. Ein Einwohner der Stadt New York faßte es wie folgt zusammen: „Wir sind eine Wegwerfgesellschaft — wir werden gelehrt, alles wegzuwerfen.“

Welch ein Gegensatz zur Einstellung vieler Pioniere, die solche Länder wie die Vereinigten Staaten erschlossen haben! Bei ihnen galt die Regel: „Spare in der Zeit, so hast du in der Not.“ Es ist wahrscheinlich, daß die Einstellung, alles bewahren zu wollen, vielen Einwohnern der USA den Weg zu einem relativ großen materiellen Wohlstand geebnet hat. Wieso dann die völlig andere Einstellung von heute? Können wir als einzelne etwas gegen die Verschwendung tun?

Auf den Wogen des Überflusses

Es ist interessant, daß gerade der Überfluß, der durch jene genügsamen Pioniere herbeigeführt wurde, eine Gesellschaft von Verschwendern hervorgebracht hat. Als die Vereinigten Staaten zu wachsen begannen und die Leute die reichen Schätze des Landes entdeckten, entwickelte man Industrien, um das Lebensnotwendige zu produzieren. Allmählich war jedoch für die grundlegenden Bedürfnisse der Bevölkerung gesorgt, und die Hersteller gingen dazu über, Luxusgüter zu produzieren.

Die Hersteller erkannten auch, daß ihre Produkte, wenn sie sie so stabil und haltbar machen würden, wie es die Technik zuließe, schließlich den Markt sättigen würden und daß die Kunden nicht mehr so oft kaufen würden. Daher versuchten einige, minderwertige Produkte zu erzeugen, aber die schlechte Qualität wurde offenkundig, und diese Firmen verloren Kunden. Was würden die Industrien als nächstes tun, um das Wachstum zu gewährleisten?

Man fand eine Lösung: künstliche Veralterung und massive Werbung. Werbeagenturen halfen vielen Firmen erkennen, daß sie, statt ein tatsächlich minderwertiges Produkt herzustellen, einfach das Produkt fortlaufend, wenn auch nur äußerlich, zu verändern brauchten. Die Verbraucher könnten dann davon überzeugt werden, daß ihre alten Produkte nicht mehr nützlich oder begehrenswert seien.

Sie waren jetzt veraltet, rückständig und altmodisch. Die Werbeagenturen begannen auf diese Weise, die allgemeine Öffentlichkeit zu verlocken, indem sie ihr versicherten, daß alles, was sie gegenwärtig besaß, durch etwas viel Besseres ersetzt werden könnte. Der Bevölkerung wurde erzählt, es würde ihr materiellen Nutzen, Achtung, Bewunderung und einen höheren Lebensstandard einbringen, wenn sie das Alte wegwerfen und das Neue kaufen würde. Bald wurden die Massen gläubig, und die gegenwärtige verschwenderische Einstellung machte sich breit, obwohl das industrielle Wachstum nun gesichert war. Zudem traten noch andere schwerwiegende Probleme zutage, die die Lebensqualität von uns allen beeinträchtigen.

Umweltverschmutzung, Ausbeutung und Spannungen

1. Das erste Problem war die ungeheure Umweltverschmutzung. All die fortgeworfenen Waren mußten irgendwohin wandern, und bald war der Mensch von Müllbergen umgeben.

Manche dachten, die Lösung bestehe darin, den gesamten Müll zu vergraben, denn dann würde er bald in seine natürlichen Bestandteile zerfallen. Aber die Hersteller entwickelten immer mehr unzerstörbare Materialien, wie zum Beispiel Kunststoffe und hochwertige Metallegierungen, die nicht so leicht abbaubar sind wie einige der früheren Materialien. Wieder stand der Mensch vor dem Problem, was er mit all dem Müll machen sollte.

Manche Länder versuchen, diese Abfallstoffe zu verwerten. Das hat jedoch nur begrenzte Erfolge gebracht, hauptsächlich deshalb, weil es für die meisten Hersteller billiger und unproblematischer ist, neue Materialien zu verwenden. Neuerdings hat man bei der Herstellung von Brennstoffen aus Müll Fortschritte gemacht, aber auch dabei gibt es Probleme.

Zum einen ist nur ein gewisser Prozentsatz des Mülls für Brennstoffe verwendbar; der Abfall muß also zuerst verarbeitet werden. Obwohl es Techniken für eine wirksame Müllverbrennung gibt, erklären viele Firmen, sie hätten nicht das Kapital für die notwendigen Anlagen. Wir stehen also trotz der Bemühungen des Menschen in dieser Hinsicht immer noch vor dem wachsenden Problem der Umweltverschmutzung.

2. Ein anderer besorgniserregender Gesichtspunkt der Verschwendung ist die Ausbeutung der Bodenschätze. Offensichtlich wäre eine zunehmende Wiederverwendung der schwindenden Rohstoffe eine Hilfe. Aber zusätzlich zu den obenerwähnten Problemen besteht noch die Schwierigkeit, daß die Energiereserven, die zur Aufrechterhaltung der Herstellungsprozesse nötig sind, zur Neige gehen.

Von größtem Interesse sind zur Zeit Öl und Erdgas, die Hauptenergieträger in den entwickelten Ländern. Die meisten Alternativen — wie zum Beispiel Sonnen- und Atomenergie — sind entweder zu teuer, um in Erwägung gezogen zu werden, oder sind noch nicht praktisch anwendbar. In der Hoffnung auf neue Entdeckungen ergreift man vorläufige Maßnahmen, aber wenn die Einstellung der Bevölkerung gegenüber der Verschwendung sich nicht ändert, sind Schwierigkeiten unvermeidbar.

3. Ein drittes und vielleicht weniger offenkundiges Problem, das durch die verschwenderische Einstellung der Menschen aufgetreten ist, besteht in der Belastung der Beziehungen zwischen den materiell wohlhabenderen Ländern und den Entwicklungsländern. Immer mehr beklagen sich die Entwicklungsländer darüber, daß ihnen zuwenig Hilfe für die Versorgung ihrer bedürftigen Bevölkerung geboten wird.

Inzwischen lassen die wohlhabenderen Länder zu, daß, nur damit die Preise gehalten werden, Vieh geschlachtet wird, Ernten vernichtet werden und Lebensmittel liegenbleiben und verderben. Die Entwicklungsländer haben sich zur sogenannten dritten Welt zusammengeschlossen. In manchen Fällen halten es diese Länder für notwendig, eine Großmacht gegen die andere auszuspielen, damit sie die Dinge erhalten, die sie haben wollen. Das führt zu Spannungen.

Was kannst du tun?

Gewisse Leute haben viele der Probleme, denen wir heute gegenüberstehen, vorausgesehen und sich angestrengt bemüht, andere darüber zu informieren, was die Zukunft bringen würde. Vielerorts gibt es jetzt, teilweise aufgrund dieser Bemühungen, Gesetze zur Einschränkung der Umweltverschmutzung und der Verschwendung, und die Sorge um die Erhaltung der Bodenschätze wächst. Dennoch ist die Triebkraft hinter der Verschwendung von heute das Verlangen des einzelnen, das Neueste und Beste zu haben, ungeachtet der Folgen für Menschen in anderen Ländern oder für künftige Generationen. Daher sollte sich jeder von uns bemühen, die verschwenderischen Tendenzen zu bekämpfen, von denen die heutige Gesellschaft durchdrungen ist.

In den wohlhabenderen Ländern beispielsweise erreicht die Verschwendung eßbarer Nahrungsmittel bis zu 15 Prozent, was selbst in einer mittelgroßen Stadt (300 000 bis 400 000 Einwohner) einen jährlichen Verlust von Millionen Dollar bedeutet. Kannst du eine Verschwendung von Nahrungsmitteln bei dir zu Hause vermeiden? Vielleicht wäre es eine Hilfe, die Portionen zu verringern und unbeliebte Nahrungsmittel nicht auf den Tisch zu bringen. Eine nützliche Maßnahme ist auch die Wiederverwendung von Resten einer Mahlzeit für eine andere. An der Universität von Südkalifornien „gelang es einem Mitglied einer Studentenverbindung, die häuslichen Eßgewohnheiten so zu ändern, daß jährliche Ersparnisse von 1 000 Dollar möglich sind“.

Sich einfach der Notwendigkeit bewußt zu sein, etwas zu bewahren, ist eine große Hilfe. Aber wir werden auch viel erreichen, wenn wir lediglich erkennen, daß nicht alles, was wir haben, nutzlos ist, nur weil etwas Neues auf den Markt gekommen ist. Dank einer Reihe von Zeitschriften und Büchern, die heute erhältlich sind, kann man lernen, wie man das Auto, das Haus, die Möbel und Geräte repariert. Häufig bringen solche Reparaturen, gemessen an der Investition, einen größeren Gewinn als der Kauf neuer Produkte.

Natürlich muß uns klar sein, daß es in manchen Fällen viel teurer ist, etwas zu reparieren, als es zu ersetzen; manches ist im Laufe der Zeit verschlissen. Wenn das eintritt, ist es gewöhnlich vernünftiger, Ersatz zu beschaffen. Gelegentlich sind neue Modelle mit derart grundlegenden Verbesserungen ausgestattet, daß sie wirtschaftlicher sind. Aber in vielen Fällen können wir ein einfacheres und weniger frustrierendes Leben führen, wenn wir die Produkte benutzen, die wir bereits besitzen, statt immer mit dem Neuesten Schritt halten zu wollen. Noch wichtiger ist, daß die vorhin angesprochenen Probleme eingeschränkt werden, wenn sich jeder von uns ernsthaft Gedanken über die Verschwendung macht.

Die beste Lösung

Zweifellos liegt vielen nichts daran, ihre verschwenderischen Gewohnheiten zu ändern. Sie mögen argumentieren, daß die Wirtschaft bestimmter Länder von der Verschwendung der Bevölkerung abhängt. Es stimmt, daß die gegenwärtigen politischen und kommerziellen Verhältnisse keine größere Änderung verkraften könnten. Aber sind nicht die künftige Gesundheit und das Glück der Menschheit wichtiger als die Aufrechterhaltung eines Systems, das Habgier und Verschwendung fördert? Gewiß! Daher wollen wir kurz die Alternative — Gottes Regierung — betrachten.

Damit wir die Weisheit dieser Lösung erkennen, brauchen wir lediglich die Naturkreisläufe der Erde zu untersuchen. Betrachten wir zuerst den Wasserkreislauf. Das Wasser fällt zur Erde und wird auf vielfältige Weise vom Menschen nutzbar gemacht. Danach wird es nicht vernichtet, sondern in den Flüssen und durch die Verdunstung gereinigt, damit der Kreislauf von neuem beginnen kann.

Es gibt auch eine Nahrungskette. Die Elemente, die von den Pflanzen und Tieren aufgenommen werden, wandern gewöhnlich zur Erde zurück, um für künftige Generationen zur Verfügung zu stehen.

Darüber hinaus hat Gott für eine sehr wirksame Nutzung der Energie gesorgt, die die Erde von der Sonne erhält. Ihre Strahlung macht die Erde nicht nur für den Menschen behaglich, sondern wird auch von der Pflanzenwelt zur Erzeugung von Holz und fossilen Brennstoffen für die spätere Verwendung durch den Menschen genutzt. Allein der Schöpfer und Konstrukteur der Erde kann einen Zustand aufrechterhalten, der eine solch gute Versorgung der Menschheit gewährleistet.

Gott hat tatsächlich verheißen, die „zu verderben, die die Erde verderben“ (Offenbarung 11:18). Dadurch, daß er diejenigen beseitigen wird, die auf einer verschwenderischen Einstellung beharren, und diejenigen schulen wird, die seine Herrschaft begrüßen, wird er eine reine Gesellschaft, frei von Verschmutzung und Verschwendung, schaffen. Diese Gesellschaft wird unter Gottes Königreichsherrschaft existieren (Matthäus 6:9, 10; Daniel 2:44).

[Bild auf Seite 25]

Die Beseitigung von Müllhalden bringt zunehmende Probleme mit sich

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