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Erwachet! 1984
g84 8. 3. S. 16-20

Wie kann man Gewaltverbrecher bessern?

Vom „Awake!“-Korrespondenten in Nigeria

„UNSERE Gefängnisse ... sind jetzt Ausbildungszentren für Kriminelle“, hieß es in der nigerianischen Tageszeitung Daily Sketch. Das ist nur ein Echo ähnlicher Äußerungen, die man in vielen Teilen der Welt vernehmen kann. An dieser Feststellung ist viel Wahres, denn es gibt kaum Beweise dafür, daß Häftlinge durch den Gefängnisaufenthalt wirklich gebessert werden. Manche sagen sogar, daß durch Haftstrafen die Feindseligkeit eines Kriminellen sehr verstärkt wird, was seine Besserung erschwert. Viele Kriminelle geben zu, daß sie im Gefängnis noch mehr über die Ausführung von Verbrechen lernen. Neue Häftlinge lernen von den verhärteten Insassen.

Was sollen die Regierungen dagegen tun? Viele glauben, daß eine schwere Gefängnisstrafe einige Kriminelle bessern kann. Jehovas Zeugen kennen jedoch eine bessere Methode. Es gibt nachweislich überall in der Welt Beispiele, die zeigen, daß die Botschaft der Bibel häufig kriminelle Persönlichkeiten bessern kann, selbst wenn andere Methoden versagt haben. Im folgenden berichten wir über einige Fälle aus Westafrika.

Kann man einen Gewaltverbrecher bessern?

James terrorisierte in seiner Schulzeit Mitschüler und Lehrer. Er beschreibt seinen Lebenslauf wie folgt: „Ich wurde als der Schläger des Dorfes bekannt. Ich „lebte“ von Schlägereien und von Marihuana. Als ich 16 Jahre alt war, bot mir der Ausbruch des Krieges in meinem Heimatland größere Gelegenheit, meiner Liebe zur Gewalt zu frönen. Ich schloß mich der Rebellenarmee an und wurde für ein Kommandounternehmen ausgebildet. Mir machte es Spaß, wenn bei waghalsigen Angriffen meiner Truppe massenweise gegnerische Soldaten getötet wurden.

Dann ging der Krieg zu Ende. Es war schwer für Männer wie mich, ein neues Leben zu beginnen. Unsere Häuser waren zerstört. Wir waren hungrig, schlecht gekleidet und arbeitslos. Somit schloß ich mich einer bewaffneten Bande an, und wir verübten Raubüberfälle auf Krankenhäuser, Schulen, Banken und Büros. Wir hielten die Bevölkerung in Schrecken.

Obwohl wir Geistermedien befragten und Zaubermittel als „übernatürlichen Schutz“ verwendeten, erwischte uns die Polizei schließlich. Mehrere von unserer Bande, auch ich, wurden inhaftiert. Im Gefängnis rotteten wir uns gleich zusammen und organisierten einen Aufstand. Aber nachdem unsere Pläne fehlgeschlagen waren, löste man unsere Bande auf und schickte uns in verschiedene Gefängnisse. Dann wurde unser oberster Bandenführer — der bekannteste und gefürchtetste Verbrecher jener Zeit — hingerichtet. Das versetzte mich so in Schrecken, daß ich zu Gott betete und ihm versprach, ihm zu dienen, wenn er mich aus dieser Misere befreien würde.“

Aber könnte sich ein solch verhärteter Verbrecher jemals bessern? Als James einige Monate später freigelassen wurde, vergaß er leider das Versprechen, das er Gott im Gebet gegeben hatte. Er erklärt: „Ich kehrte nach Hause zurück und verfiel wieder in meinen alten Lebensstil. Eines Tages traf ich jemand von unserer Bande und fragte ihn, wie es um das ,Geschäft‘ bestellt sei. Er erzählte mir, daß er ein Studium mit Jehovas Zeugen begonnen und der Kriminalität den Rücken gekehrt habe. Als ich ihn fragte, wer Jehovas Zeugen seien, fing er an, mir zu predigen. Das führte dazu, daß ich mich seinem Bibelstudium mit Jehovas Zeugen anschloß. Wie ich feststellte, ermunterten sie uns dazu, dem Gott zu dienen, dem ich Anbetung gelobt hatte.

Bald erkannte ich, daß ich mein Leben ändern müßte, aber es schien mir unmöglich, mich umzustellen. Ich sah gleich, daß die Zeugen nicht rauchten, wohingegen ich von Tabak und Marihuana abhängig war. Was würde ich tun, wenn sie mir sagen würden, ich müsse mit dem Rauchen aufhören? Durch mein Bibelstudium wurde ich immer mehr zum Guten beeinflußt, so daß mein Wunsch, mich zu bessern, stärker wurde. Je mehr ich über Jehova und über seine Güte erfuhr, um so stärker verspürte ich den Drang, mein Leben in Ordnung zu bringen, um ihm zu dienen und seinen Namen zu ehren. Ich betete weiter zu ihm um Hilfe.

Allmählich änderte sich mein Leben. Ich hörte auf zu rauchen und gab meine gewalttätigen, kriminellen Aktivitäten auf. Aber meine neue christliche Persönlichkeit stieß auf Widerstand. Die Leute sahen es nicht gern, daß ich ,mit den Zeugen Jehovas predigen ging‘. Das mißfiel ihnen, weil ich das Dorf nicht mehr bei Ringkämpfen vertrat. Sie fingen an, mich zu verspotten und zu bedrohen, bis ein alter Mann für mich eintrat. Er rief die Dorfältesten zu sich und gab ihnen den Rat, nicht mehr zu versuchen, mir Schaden zuzufügen. Er sagte: ,Wenn alle Leute Zeugen Jehovas wären, hätten wir in diesem Dorf keinen Ärger mehr. Wenn ihr diesem Mann weiter Schwierigkeiten macht und dann irgendwelche Probleme entstehen, werde ich mich nicht für euch verwenden.‘“

James gab sich Jehova hin und wurde 1973 im Alter von 23 Jahren getauft. Er ist heute — nach seiner völligen Besserung und Rehabilitation — ein Prediger, der anderen hilft, ihr Leben mit Gottes Willen in Einklang zu bringen (Epheser 4:17-28; 1. Korinther 6:9 bis 11).

Begnadigt wegen guter Führung

Hier ist ein weiterer Fall: Oruaefe wurde zu 21 Jahren Gefängnis verurteilt, weil er Räuber mit Waffen versorgt hatte. In den ersten zwei Jahren seiner Haft benahm er sich den Wärtern gegenüber sehr brutal, indem er sie oft angriff. Dann schloß er sich anderen Häftlingen in einem Bibelstudium an, das von Zeugen Jehovas durchgeführt wurde, die das Gefängnis jede Woche besuchten. Das war der Beginn einer Änderung seiner Lebensweise. In seiner Persönlichkeit vollzog sich eine Wandlung, weil er in seinem täglichen Leben das anwandte, was er aus der Bibel lernte. Er beschreibt es wie folgt:

„Die Gefängniswärter bemerkten, wie sehr ich mich gebessert hatte, und gaben mir dann eine Vertrauensstellung. Sie übertrugen mir die Verantwortung für die Gefängnisapotheke, denn diejenigen, die bis dahin dafür zuständig waren, hatten Medikamente gestohlen. Anderen Häftlingen, die Zeugen Jehovas wurden, übertrugen sie ebenfalls große Verantwortung.“

Einer dieser Häftlinge, die sich gebessert hatten, war Godwin, ehemals Führer einer bewaffneten Räuberbande. Er wurde im Jahre 1968 inhaftiert und zu 22 1⁄2 Jahren Gefängnis verurteilt. Im folgenden beschreibt er die Einflüsse, die zu einer Änderung in seinem Leben führten:

„Im Gefängnis traf ich einige der Leute, die ich für unsere Bande ausgebildet hatte. Inzwischen waren sie Zeugen Jehovas geworden. Sie rauchten keinen Indischen Hanf mehr und hatten nichts mehr mit Diebstahl, Gewalttat oder Unsittlichkeit zu tun. Aus ihnen waren sanftmütige, demütige Männer geworden. Es war mir unverständlich, wie sie sich so sehr ändern konnten. Eines Tages sah ich, daß ihnen ein Prediger von Jehovas Zeugen, der zu Besuch gekommen war, etwas aus der Bibel erklärte, und so schloß ich mich ihrem Bibelstudium an. Ich hatte mich immer für einen Christen gehalten und war Mitglied der anglikanischen Missionsgesellschaft. Aber durch das, was ich jetzt bei diesem Bibelstudium lernte, wurde ich allmählich zu einem wahren Christen geformt.“

Diese beiden Männer wurden im Jahre 1981 wegen außerordentlich guter Führung vom Staat begnadigt und aus dem Gefängnis entlassen. Seither haben sie weitere Fortschritte darin gemacht, die christliche Persönlichkeit zu entwickeln und auch anderen dabei zu helfen. Sie sind in ihrer Dorfgemeinde rehabilitiert und in die Christenversammlung der Zeugen Jehovas völlig eingegliedert worden.

Erfolgreiche Anpassung an das Leben außerhalb des Gefängnisses

Viele vermeintlich gebesserte Kriminelle sind an dem Problem der Wiedereingliederung in ihre Dorfgemeinschaft gescheitert. In einem Artikel in der nigerianischen Zeitung Daily Times wurde die Feststellung gemacht daß viele Häftlinge „das Selbstvertrauen verlieren und ... den Anforderungen der Welt außerhalb ihrer Gefängniszelle nicht nachkommen können. Sie sehen sich außerstande, den Herausforderungen einer nach ihrem Dafürhalten feindlichen Gesellschaft zu begegnen.“ Viele Exsträflinge kehren daher zu ihrer kriminellen Lebensweise zurück.

Doch die zuvor erwähnten Personen haben sich nicht nur erfolgreich gebessert, sondern sind auch zu nützlichen und beispielhaften Bürgern ihrer Gemeinde geworden. Wie konnten sie eine solch schwierige Anpassung überstehen? Sie setzten ihre Zeit und ihre Bibelkenntnis ein, um anderen zu helfen, bessere Menschen zu werden. Es gibt noch eine weitere Erfahrung, die das veranschaulicht.

Eine Gefängnisverwaltung in Gambia erteilte einem nigerianischen Missionar von Jehovas Zeugen die Genehmigung, mit Häftlingen Bibelstudien durchzuführen. Bei den wöchentlichen Studien waren bis zu 20 Häftlinge anwesend, einschließlich eines Moslems namens Sangoné, der eine dreijährige Haftstrafe verbüßen mußte. Das Gefängnis war für diesen damals 26jährigen Mann nichts Neues. Seine erste Freiheitsstrafe hatte er mit acht Jahren erhalten, als er in eine Besserungsanstalt kam. Es folgten weitere Freiheitsstrafen, und er verhärtete sich in seiner kriminellen Verhaltensweise.

Jetzt lernte er aber immer mehr über den rechtschaffenen Wandel, der von wahren Dienern Gottes verlangt wird, und er gab seine kriminellen Neigungen auf und arbeitete hart daran, die guten Dinge zu praktizieren, die er lernte. Als sich das Ende seiner Haft näherte, sagte er zu dem Missionar, er liebe die Wahrheit aus der Bibel und würde gern ein christlicher Zeuge Jehovas sein. Allerdings wolle er erst noch ein Problem klären. Er sei in einem anderen Land schon vorher zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden, aber sei aus dem Gefängnis geflohen, als er noch 17 Monate hätte absitzen müssen. Nun wolle er zurückkehren und den Rest seiner Strafe verbüßen.

Als er in dieses Land zurückkehrte und sich den Behörden stellte, konnten sie keine Unterlagen mehr über seine Haft oder seinen Gefängnisausbruch finden, der vier Jahre zurücklag. Ein Gefängnisbeamter riet ihm, „einfach wieder zu verschwinden“, denn nach einem weiteren Jahr habe niemand mehr das Recht, ihn zu verhaften. Sangoné lehnte das ab und sagte, er wolle die verbleibende Strafe abbüßen, um sein Gewissen zu erleichtern. Er erklärte: „Ich studiere mit Jehovas Zeugen die Bibel und möchte jetzt gerade Bahn machen, damit ich mich Jehova hingeben und mit reinem Herzen seinen Willen tun kann.“

Sangoné verbüßte seine Strafe und wurde im April 1980 freigelassen. Er nutzte die verbleibende Zeit im Gefängnis, um ein Handwerk zu erlernen. Das half ihm, in finanzieller Hinsicht für sich zu sorgen, bis er eine andere Arbeit fand. In seiner Freizeit beteiligte er sich an der Predigttätigkeit von Tür zu Tür. Im November 1980 wurde er als ein Gott hingegebener Zeuge getauft. Er begann, als „Hilfspionier“ zu dienen, das heißt, er setzte jeden Monat 60 Stunden ein, um seinen Glauben anderen mitzuteilen. Ein Jahr später heiratete er eine Zeugin Jehovas. Heute haben Sangoné und seine Frau ein kleines Kind. Aber sie sind immer noch freudig damit beschäftigt, anderen zu helfen, ihre Persönlichkeit umzuwandeln, d. h., ihren Sinn neuzugestalten, um Gottes Willen zu entsprechen (Römer 12:2).

Hier wurden zwar nur die Fälle von vier ehemaligen Häftlingen betrachtet, aber es sind noch viele andere auf diese Weise durch die Macht des Wortes Gottes beeinflußt worden

Die Kraft zur Besserung

Ja, „das Wort Gottes ist lebendig und übt Macht aus“. Es ist „nützlich zum Lehren, zum Zurechtweisen, zum Richtigstellen der Dinge, zur Erziehung in der Gerechtigkeit“ (Hebräer 4:12; 2. Timotheus 3:16, 17). Der praktische Rat des Wortes Gottes, verbunden mit der wunderbaren Motivation zum Guten, die es vermittelt, bewirkt sogar die Umwandlung krimineller Persönlichkeiten.

Außerdem werden diejenigen, die durch Gottes Wort geschult worden sind, davor geschützt, sich an kriminellen Handlungen zu beteiligen. Der Schreiber des 119. Psalms sagt, daß Jugendliche rein bleiben können, indem sie sich an Gottes Wort halten (Vers 9). Ja, die Bibel bietet Rat und auch eine Unterweisung, die praktische Weisheit und Gerechtigkeit — „die ganze Bahn des Guten“ — vermittelt (Sprüche 2:1-9).

[Bild auf Seite 18]

Es ist möglich, sich von einem Verbrecherdasein loszureißen

[Bild auf Seite 19]

Kriminelle können sich so verändern, daß aus ihnen christliche Prediger werden

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