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Erwachet! 1984
g84 22. 4. S. 11-14

Können wir unsere Wälder retten?

Vom Awake!-Korrespondenten in Kanada

WELCH ein wohltuendes Erlebnis doch ein Spaziergang durch einen schönen Wald ist! Es erfüllt einen mit Ehrfurcht, die majestätischen Bäume zu betrachten, deren Kronen weit in den blauen Himmel ragen. Während man auf dem federnden Polster aus Moos und Nadeln geht, denkt man vielleicht darüber nach, daß einige heute noch lebende Bäume erst Sämlinge waren, als Gottes Sohn vor 1 900 Jahren auf der Erde wandelte.

Inmitten dieser Pracht der Natur empfindet man einen Frieden und eine innere Ruhe, die man in der Künstlichkeit unserer modernen Welt vermißt. Ein Schriftsteller beschrieb dies folgendermaßen: „Vielleicht ist die Wiederherstellung von Körper und Geist der größte Dienst, den der Wald uns leistet.“ Daher ist es eine sinnlose Verschwendung, wenn Hügel und Täler, die früher bewaldet waren, zu einem Ödland mit zermalmten Bäumen und Wurzelstöcken gemacht werden. Doch gerade das geschieht — weltweit!

Raubbau am Wald

Wie weit ist die Zerstörung fortgeschritten? Im Jahre 1980 stand in der Zeitschrift Newsweek: „Während Sie diesen Satz lesen, verschwinden 3 Hektar Waldfläche.“ Weiter hieß es: „Wahrscheinlich ist seit 1950 fast die Hälfte der Waldgebiete der Erde verlorengegangen, und der jährliche Verlust liegt zwischen 1 und 2 Prozent — 10 bis 20 Millionen Hektar.“ Der Umweltexperte Erik Eckholm erklärte: „Man kann mit Sicherheit sagen, daß jedes Jahr eine Fläche von der Größe Kubas gerodet wird.“

Berichte zeigen, daß zwei Drittel der ursprünglichen Waldgebiete Lateinamerikas abgeholzt worden sind. In Afrika ist die Hälfte der Wälder verschwunden. Ein Viertel der Wälder Thailands ist in den letzten zehn Jahren dem Raubbau zum Opfer gefallen. Auf den Philippinen wurde in den vergangenen fünf Jahren ein Siebtel des Waldbestandes gerodet. Man könnte die Liste endlos weiterführen. Holzprodukte sollten natürlich weiterhin benutzt werden, aber es ist traurig, daß diese gewaltige Rohstoffquelle so verschwenderisch ausgebeutet wird.

Die Verantwortung des Menschen

Holz wird heute erstaunlich vielseitig verwendet. Betrachte zum Beispiel eine Schnellgaststättenkette. Allein für Verpackung, Servietten und Trinkhalme verbraucht diese Kette jährlich eine Holzmenge, die 816 km2 Wald entspricht!

Gigantische multinationale Konzerne, die sich einen enormen Gewinn erhoffen, haben einen Großteil der Waldgebiete der Erde an sich gerissen und blindwütig zerstört. Ihre Devise lautet: „Abholzen — und nach uns die Sintflut!“

Der Einsatz moderner Maschinen ermöglicht das wie nie zuvor. Bei der Rodung von heute ist der Schlag der Äxte dem ohrenbetäubenden Heulen der Motorsägen gewichen. Gewaltige Maschinen mit Dieselantrieb lesen die Stämme auf und zermalmen dabei alle kleineren Bäume, die im Weg stehen. Eine andere Maschine greift, nachdem sie auf ihrem Weg durch den Wald alles niedergewalzt hat, mit massiven Stahlarmen um die Baumstämme und reißt sie buchstäblich mitsamt den Wurzeln aus, genauso wie du eine Rübe aus der Erde ziehen würdest. Kannst du dir vorstellen, was nach solch einer völligen Zerstörung noch von einem Wald zu sehen ist?

Besonders bedenklich ist die fortschreitende Zerstörung tropischer Regenwälder, die als die wertvollsten ökologischen Zonen der Erde betrachtet werden. Im Amazonasgebiet zum Beispiel dringen riesige, mit einer schweren Kette verbundene Bulldozer in den üppigen Dschungel vor, reißen sämtliche Bäume und Büsche nieder und machen ein ganzes Areal in wenigen Stunden dem Erdboden gleich. Warum? Zum einen möchte man das Land als Viehweide benutzen, zum anderen möchte man Holz ernten. Holzarbeiter fällen gewinnbringendes Nutzholz und ruinieren dabei zwei Drittel dessen, was übrigbleibt.

Ein Grund, Alarm zu schlagen

Wer ist für diese zerstörerische Ausplünderung am Amazonas verantwortlich? Eine große Schuld trägt die internationale fleischverarbeitende Industrie, die sich große Mengen billiges Rindfleisch für die Haushalte der reicheren Länder erhofft. Ob es nun um Nutzholz oder um Viehzucht geht, der Kahlschlag nimmt kein Ende. Daher befürchten viele namhafte Wissenschaftler, daß ein Großteil der Artenvielfalt in den tropischen Regenwäldern am Ende unseres Jahrhunderts bis auf klägliche Restbestände vermindert, wenn nicht gar ausgerottet sein wird.

Überall hört man Alarmrufe. Angesichts der Ausplünderung der Regenwälder am Amazonas warnte ein Autor: „Die Zerstörung der bestehenden Ökosysteme würde das empfindliche ökologische Gleichgewicht völlig durcheinanderbringen und die nicht wiedergutzumachende Vernichtung einer enormen Sauerstoffquelle, die für das Überleben der Biosphäre entscheidend ist, nach sich ziehen.“ Die Situation wird als „die größte entstehende Naturkatastrophe des Jahrhunderts“ bezeichnet, und man behauptet, sie stelle „eine unermeßliche Gefahr für die Menschheit“ dar.

Wissenschaftler, die sich mit den Auswirkungen der Abholzung auf die Weltwetterlage befassen, sind beunruhigt. Sie sehen zwei mögliche Auswirkungen voraus: entweder eine weltweite Erwärmung — wodurch die Temperaturen in den nächsten 70 Jahren um 1 °C ansteigen würden, so daß möglicherweise „die Polkappen schmelzen und der Meeresspiegel um mehr als 6 Meter steigt“ — oder eine globale Abkühlung, weil durch das gegenwärtige Ausmaß der Entwaldung die Erdoberfläche „heller“ werden könnte, was eine stärkere Reflexion des Sonnenlichts zur Folge hätte.

Eine weitere Auswirkung könnte eine Veränderung in bezug auf die Niederschlagsmenge sein, was womöglich zu einer anhaltenden Trockenheit in den Hauptanbaugebieten Europas und Nordamerikas führen würde. In dem Buch The Forest Killers heißt es: „Alles in allem zerstören wir genau die Einrichtung, die uns mit Luft und Wasser versorgt.“

Das Ökosystem des Waldes

„Ein Urwald ist ein außerordentlich komplexer Lebensraum für Hunderte von Pflanzenarten — jede besetzt ihre eigene ökologische Nische —, die ihrerseits Nischen für viele Tierarten darstellen“, schreibt Jack Shepherd, der Autor des Buches The Forest Killers. Sich selbst überlassen, kann ein Wald durch nahezu lückenlose Kreisläufe für seinen eigenen Bedarf sorgen. Er hat ein hervorragendes, wirkungsvolles System, totes Material in Mineralien umzuwandeln, die dann als Nährstoffe für die Waldpflanzen dienen. Wenn sich der Wald in seinem ursprünglichen Zustand befindet, werden sehr wenige der nährstoffreichen Mineralien, die dort reichlich vorhanden sind, in Bäche und Flüsse abgeleitet.

Interessanterweise halten sich bestimmte Moskitoarten in den Baumkronen auf. Ist das bedeutsam? Nun, man nimmt an, daß von Insekten übertragene Krankheiten wie Gelbfieber und Malaria erst zur Plage wurden, als der Mensch begann, die Wälder der Erde zu verwüsten. Wie fein ausgewogen doch das Gleichgewicht des Ökosystems eines Waldes ist!

Maßnahmen zur Bewahrung

Es werden Schritte unternommen, um Waldgebiete zu bewahren. In einigen Ländern schränkt man die Konzessionen mehr und mehr ein, und die Gesetze werden strenger. Ausgedehnte Projekte zur Neuanpflanzung und andere Programme werden in Kanada, in den Vereinigten Staaten, in Japan und auf den Philippinen entwickelt. Verschiedene Holzfirmen forsten auf, so daß sie einen Dauerertrag haben. Weite gerodete Gebiete werden wiederbewaldet.

Natürlich wachsen Bäume langsam. Daher experimentiert man mit schnell wachsenden „Superbäumen“ in der Hoffnung, ein weiteres Schwinden der Wälder der Erde zu verzögern. Sie können 15 Meter im Jahr wachsen und verhindern die Ausbreitung von Waldbränden sowie die Bodenerosion.

In Britisch-Kolumbien (Kanada) werden Baumsamen zu äußerst schnellem Wachstum angeregt. „Die Samen werden vier Monate lang im Kühlschrank bei einer Temperatur um den Gefrierpunkt aufbewahrt“, berichtete die Zeitung Toronto Star. „Dann werden sie herausgenommen und in Keimschalen gesetzt, die mit Torf und einer dünnen Schicht grobem Sand gefüllt sind.“ Die Samen bleiben so sechs Wochen lang in einem Treibhaus, wo einige keimen. Eine Rückkehr in den Kühlschrank soll einen „Winter in den hohen Gebirgslagen“ von Britisch-Kolumbien vortäuschen. Nach dem „Kälteschock“ werden sie in ein Treibhaus gebracht, wo sie alle gedeihen. 12 Monate später können sie in einem Gebiet, das aufgeforstet werden soll, gepflanzt werden. Die Überlebensrate einer Art der Scheinzypresse beträgt zwischen 95 und 100 Prozent!

Eine weitere Erhaltungsmaßnahme besteht darin, daß man Nachdruck darauf legt, das zu verarbeiten, was man früher als Abfall betrachtete. Nur 43 Prozent des geernteten Bauholzes werden heute wirtschaftlich genutzt. Dank der modernen Forschung können Holzspäne zu Spanplatten verarbeitet werden. Dach- und Isoliermaterial, Füllstoff für Linoleum sowie Tannin und Arzneimittel werden aus Baumrinde hergestellt. Kurze und krumme Stämme, die als Bauholz unbrauchbar sind, werden zu Klötzen zersägt, um daraus Möbelbeine, Spielzeug oder Griffe für Werkzeuge anzufertigen. Die Forschung schreitet fort, und es scheint, wie ein Autor feststellte, „daß man Holz zu fast allem verarbeiten kann, was Mensch und Tier brauchen, und daß es so zum bedeutendsten Rohstoff für die Zivilisation werden kann“.

Tatsächlich ist die Nachfrage nach Holzprodukten sehr groß. Man schätzt, daß der jährliche Bedarf der Holzindustrie einem „eineinhalb Kilometer breiten Floß aus nebeneinanderliegenden Baumstämmen entspricht, das sich über den ganzen Atlantik erstreckt, von New York bis Lissabon“. Also werden die Stimmen derer, die für die Bewahrung des Waldes eintreten, weiterhin vom Lärm der gewaltigen Maschinerie und vom Krachen fallender Bäume übertönt. Zurück bleibt karges Land. Erdreich wird fortgeschwemmt, Geröll rutscht in die Flüsse. Weil die Wälder die Flüsse nicht mehr überdecken, wird das Wasser zu warm für die Fische. Das Wild verläßt das Land. In tropischen Regenwaldgebieten wird der Boden durch die Hitze der Tropensonne hart und bringt noch nicht einmal Gras hervor.

Ein Tag der Abrechnung?

Zweifellos wird er kommen! Jehova, der Schöpfer, hat versprochen, „die zu verderben, die die Erde verderben“ (Offenbarung 11:18). Wir können sicher sein, daß der schamlosen Plünderung der Wälder in naher Zukunft Einhalt geboten wird.

Wenn du das nächste Mal die Gelegenheit hast, durch einen schönen Wald zu wandern, dann nimm dir wirklich Zeit für dieses Erlebnis. Atme die reine, würzige Luft tief ein, und nimm den heilenden Wohlgeruch von Fichten und Harz in dich auf. Bleib stehen, und lausche den sanften Geräuschen des Waldes. Sieh dich um, und du wirst über die Einzelheiten staunen — die Blumen und den Farn zu deinen Füßen, das Moos, die Flechten und die mächtigen Äste —, und schaue mit Ehrfurcht zu den hochragenden Kronen der stattlichen Bäume auf. All das ist das wunderschöne Werk eines liebevollen Schöpfers (Psalm 69:34; Römer 1:19, 20).

Und während du deinen Spaziergang im Wald genießt, kannst du davon überzeugt sein: Jehova wird die Wälder retten, wenn es der Mensch nicht tut.

[Diagramm/Karte auf Seite 12]

(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

Jährlicher Rückgang tropischer Regenwälder

In Asien und Ozeanien 2 Millionen Hektar jährlich

Auf dem amerikanischen Kontinent 5,6 Millionen Hektar jährlich

In Afrika 3,6 Millionen Hektar jährlich

Jedes Jahr wird eine Waldfläche zerstört, die fast viermal so groß ist wie die Niederlande

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