Leserbriefe
Adventisten und Homosexualität
In Ihrem Artikel „Viele Religionen — Was sind ihre Früchte?“ [8. April 1984] bringen Sie aus der Zeitschrift Newsweek ein Zitat, in dem es unter anderem heißt: „Im letzten Jahrzehnt [sind] in den großen protestantischen Religionsgemeinschaften homosexuelle Gruppen entstanden ... und [haben] zur Entstehung ähnlicher Organisationen unter ... den Siebenten-Tags-Adventisten ... inspiriert.“ Das erweckt den Anschein, die Adventisten insgesamt würden Homosexualität dulden. Wer Homosexualität praktiziert, wird jedoch nicht zur Taufe zugelassen. Diese Sünde wird nicht toleriert.
R. & J. I., New York, USA
In dem von uns verwendeten Zitat wird nicht gesagt, daß die Siebenten-Tags-Adventisten als Organisation Homosexualität dulden, sondern nur, daß sich unter den Siebenten-Tags-Adventisten gewisse Gruppen gebildet hätten, die anerkannt werden möchten. In einem vom Büro des Präsidenten der Generalkonferenz der Siebenten-Tags-Adventisten verschickten Brief, datiert vom 23. April 1981, wird die Tätigkeit Homosexueller erwähnt, die den Adventisten angehören. Prediger, Lehrer und andere Mitarbeiter werden angewiesen, mit solchen Gruppen nicht zusammenzukommen und nicht mit ihnen zusammenzuarbeiten, einzelnen Homosexuellen dagegen könne Hilfe geboten werden. Es wird aber nicht gesagt, daß den Siebenten-Tags-Adventisten angehörende Personen, die Homosexualität praktizieren, deswegen exkommuniziert werden (Red.).
Unsere Wälder retten
In Försterkreisen wird Ihr Artikel „Können wir unsere Wälder retten?“ [22. April 1984] nicht günstig beurteilt. Sie schreiben, daß eine einzige „Schnellgaststättenkette ... jährlich eine Holzmenge, die 816 km2 Wald entspricht“, verbrauche. Das sollte vermutlich so verstanden werden, daß die Menge Holz gemeint ist, die in einem 816 km2 großen Wald jährlich nachwächst. Außerdem unterstützen Sie einen weitverbreiteten Irrtum, indem Sie schreiben, daß die umfangreiche Zerstörung der Regenwälder im Amazonasgebiet eine „nicht wiedergutzumachende Vernichtung einer enormen Sauerstoffquelle“ nach sich ziehe. Die Vernunft sagt uns, daß beim biologischen Abbau in jedem Wald (auch im Amazonaswald) so viel Sauerstoff verbraucht wird, wie der Wald erzeugt.
C. E. M., Oregon, USA
Die zuerst erwähnte Feststellung über die Holzmenge, die von einer Schnellgaststättenkette für Verpackung, Servietten und Trinkhalme verbraucht wird, stammt aus dem Buch „The Forest Killers“ von dem Ökologen Jack Shepherd. Aber auch Norman Myers vom Ausschuß für Forschungsprioritäten in der tropischen Biologie des Nationalen Forschungsrates macht auf den Zusammenhang zwischen Schnellgaststätten und dem Verbrauch von Waldbäumen aufmerksam. Der Hinweis, daß der Amazonaswald eine wertvolle Sauerstoffquelle darstellt, stammt von Daniel Vidart, Professor an einer kanadischen Universität und UNESCO-Berater. Dieser Punkt mag umstritten sein, und es mag stimmen, daß die Meerespflanzen als die wichtigsten Sauerstofflieferanten für die Atmosphäre anzusehen sind. Gerade wegen dieser Unsicherheit sollten genaue Forschungen angestellt werden, ehe die großen Wälder der Erde zerstört sind. Unser Artikel zeigte, daß man Maßnahmen zur Bewahrung der Wälder der Erde ergriffen hat, und interessante Beispiele aus Nordamerika wurden erwähnt. Die Hauptgefahr bildet aber anscheinend der Raubbau an den tropischen Regenwäldern, der getrieben wird, um den Bedarf der Industrieländer zu decken (Red.).