Ein Vorgeschmack von der Errichtung des Paradieses
„Jehovas Zeugen sind dafür bekannt, daß sie in 48 Stunden eine Kirche bauen. An diesem Wochenende haben sie sich aber selbst übertroffen. Zum erstenmal bauten Jehovas Zeugen in 48 Stunden zwei Königreichssäle einschließlich eines Verbindungsgebäudes.“
SO BEGANN ein Zeitungsartikel der Reporterin Lopez-Munoz, der am Montag, dem 27. Februar, im South Dade News Leader erschien. Er handelte von einem Ereignis, das an dem gerade vergangenen Wochenende, dem 25. und 26. Februar, stattgefunden hatte.
Die Zahl der Versammlungen der Zeugen Jehovas hat im Kreis Homestead (Florida) so rasch zugenommen, daß dringend Vorkehrungen getroffen werden mußten, um dem Notstand abzuhelfen. Jim Crosley, ein reisender Aufseher in Südflorida, erklärte der Reporterin: „Seit unsere Brüder in Verbindung mit der Operation, die von Port Mariel ausging, aus Kuba ausgewiesen wurden, besteht ein weiterer dringender Grund für den Bau dieser Königreichssäle. In Miami benötigen wir ebenfalls fünf oder sechs zusätzliche Königreichssäle.“
Die Zwillingssäle im Kreis Homestead werden von vier Versammlungen benutzt — zwei in spanischer und zwei in englischer Sprache.
In der Zeitung Miami News wurde ein weiterer Zeuge zitiert, der erklärte, warum Königreichssäle im „Schnellverfahren“ errichtet werden: „Wir bauen sie deshalb so schnell wie möglich, damit wir uns wichtigeren Dingen zuwenden können.“
Bei den „wichtigeren Dingen“ handelt es sich um Tätigkeiten, die mit dem Verkündigen des Evangeliums in Verbindung stehen, das einschließt, anderen das herannahende Königreich Gottes öffentlich zu predigen, sie darüber zu belehren, Jünger aus ihnen zu machen, sie zu taufen und zu schulen, so daß sie ebenfalls „dem lebendigen Gott heiligen Dienst darbringen können“ (Hebräer 9:14; Matthäus 24:14; 28:19, 20).
Hierzu sind Ausbildungsstätten erforderlich — Bibelstudienzentren oder Königreichssäle. „Die Säle sind praktisch“, hieß es in der Zeitung Miami News weiter. „Sie sind nicht prunkvoll gestaltet, weil wir sie mehr als Schulungs- oder Ausbildungsstätten betrachten. Es sind zwar Anbetungsstätten, doch die Tätigkeiten, die unsere Anbetung ausmachen, haben einen erzieherischen Charakter.“ Jeder Saal hat eine Fläche von 370 Quadratmetern und schließt einen Zuhörerraum mit 250 Sitzplätzen ein, zwei Schulräume, ein Foyer, einen Leseraum und zwei Toilettenräume.
Zwei Säle in 48 Stunden?
Beatrice Rogers, eine Zeugin aus Homestead, stellte eine zwei Hektar große Avocatopflanzung als Bauplatz zur Verfügung. Das Grundstück ist für vier Versammlungen ziemlich zentral gelegen. Nachdem man ein Jahr hin und her überlegt und geplant hatte, entschied man sich, zwei Säle nebeneinander zu bauen.
In den vergangenen zwei Jahren haben Jehovas Zeugen in den USA und in Kanada durchschnittlich jede Woche einen Königreichssaal in „Schnellbauweise“ errichtet. Wie würde es sich aber mit dem Bau von zwei Sälen zugleich verhalten? Hat die Erfahrung gezeigt, daß dies möglich wäre? Würden genügend freiwillige Helfer zur Verfügung stehen? Was würde geschehen, wenn 400 bis 600 Arbeiter beteiligt wären, wenn schon die Organisation von 200 bis 400 Helfern bei einem einfachen Projekt eine herausfordernde Aufgabe darstellte? Könnte das ganze Unternehmen angesichts der Vielzahl der Helfer und des gesamten Baumaterials nicht in einer kolossalen Verwirrung enden?
Man dachte gewissenhaft über die Warnung Jesu nach: „Wer von euch, der einen Turm bauen will, setzt sich nicht zuerst nieder und berechnet die Kosten, um zu sehen, ob er genug habe, ihn zu vollenden? Sonst könnte er den Grund dazu legen, aber nicht imstande sein, ihn zu Ende zu bringen, und alle Zuschauenden könnten anfangen, ihn zu verspotten und zu sagen: ‚Dieser Mensch fing an zu bauen, vermochte es aber nicht zu Ende zu bringen‘“ (Lukas 14:28-30).
Nachdem Monate vergangen waren, in denen Jehovas Zeugen im Kreis Homestead ihr Vorhaben gebetsvoll erörtert und Konstruktionspläne sowie Verfahrensweisen überprüft hatten, fällten sie eine Entscheidung: „Mit dem Segen Jehovas können wir es schaffen!“
Am Freitag, dem 24. Februar, versicherte Nelson Crites, ein Koordinator von Königreichssaalbauprojekten in Südflorida, den mehr als 700 begeisterten Freiwilligen, die abends zu einer Zusammenkunft in der Aula der South Dade High School zusammengekommen waren: „Das ist ein historisches Ereignis. Mit der Kraft Jehovas wird alles gelingen.“
Aus den freiwilligen Helfern wurden elf Abteilungen gebildet, die von erfahrenen Baufachleuten und Handwerkern geleitet wurden, darunter viele, die schon Königreichssäle in Schnellbauweise errichtet hatten. Dieses Mal mußten die Mannschaften zweigleisig arbeiten und eine Gruppe für jeden Saal stellen — Zimmerleute, Installateure, Elektriker usw. Hinzu kam, daß zur Verständigung alles vom Spanischen ins Englische und umgekehrt übersetzt werden mußte. Im Grunde genommen wurden alle Arbeiten und Dienstleistungen auf freiwilliger Basis ausgeführt, außer daß zwei Kräne bestellt wurden, um damit am Samstagmorgen die Nagelbinder aufzustellen.
Start im Regen
Am Samstag wurde um sechs Uhr morgens nach Holzfällerart gefrühstückt. Vor der Baumannschaft, den Männern, Frauen und jungen Leuten, lag das Baumaterial im Wert von einer viertel Million Dollar ausgebreitet. Jedes Bauteil hatte man strategisch genau dorthin gelegt, wo es oberhalb der beiden Bodenplatten benötigt wurde. Entsprechend den Anforderungen der Kreisverwaltung in Dade, die für hurrikangefährdete Gebiete in Florida gelten, war jede der 370 Quadratmeter großen Bodenplatten mit Stahlträgern eingefaßt worden. Um sieben Uhr sollte damit begonnen werden, die Stapel und Hügel von Baumaterialien in zwei Königreichssäle zu verwandeln.
Genau um sieben Uhr wurde die Arbeit aufgenommen. Als man anfing, regnete es. Ungefähr seit Mitternacht hatte es schon ständig geregnet. Dennoch trat in keinem einzigen Arbeitsstadium eine Unterbrechung ein. Um Elektrikern und anderen Handwerkern für ihre Arbeit Schutz zu gewähren, wurden aus Plastikplanen Zelte und Hütten errichtet. Die Bauarbeiter und Handwerker arbeiteten von ihren Last- und Lieferwagen aus. Tausende von Verpflegungsbeuteln, die zu Hause vorbereitet worden waren, wurden unter Plastikfolie auf langen Tischen aufbewahrt, die man in der Avocatopflanzung aufgestellt hatte. In ihrer mit Plastikfolie überdachten Feldküche teilten die Köche den Helfern ihre Arbeit an den Dampfkesseln, Backöfen und Bottichen zu. Den Regen übersah man einfach.
Je mehr es regnete, desto schneller schienen die vorgefertigten Teile des Dachstuhls an ihren Platz geschwenkt zu werden. In eineinhalb Stunden waren die Binder beider Säle aufgestellt. Während die Binder auf dem Dach aufgestellt wurden, wurden gleichzeitig die Wände verkleidet. Gegen neun Uhr waren die Kranführer mit ihrer Arbeit fertig. An allen Seiten waren zahllose Hände damit beschäftigt, die Wandverkleidung anzubringen, und noch vor Ablauf einer weiteren Stunde waren beide Säle beinahe fertig verkleidet. Unter den Palmen, die an den beiden Vortagen mit schwerem Gerät angepflanzt worden waren, nahmen die Konstruktionen immer deutlichere Formen an.
Je dunkler die Wolken wurden, desto schneller ging die Arbeit voran. Und anstatt daß jemand wegging, kamen immer mehr. Die Polizistin auf der Straße sagte wiederholt, daß sie hauptsächlich damit beschäftigt sei, niemandem im Weg zu stehen. Freiwillige Helfer regelten den Verkehr direkt vor dem Baugelände sowie an der Zufahrt und an Kreuzungen entlang der 288. Straße. Ein Nachbar hatte freundlicherweise ein sechs Hektar großes Feld auf der gegenüberliegenden Straßenseite zum Parken kostenlos zur Verfügung gestellt.
Der Regen half den Gärtnern, den Rasen anzulegen. Blumen und Sträucher wurden in gut bewässerte Beete gesetzt. Die Maurer hielten mit dem Regenwasser ihren Mörtel naß.
Die ganze Zeit über wuchsen die Wände immer höher. So schnell, wie die Holme hinter der Wandverkleidung verschwanden, so schnell verdeckte schwarzer Filz die Wände. An dem grauen Himmel hob sich eine Silhouette von Hunderten von Arbeitern ab. Am Boden war man damit beschäftigt, Lüftungskanäle zu verlegen, die sich wie riesige glänzende Würmer wanden und ins Dachgeschoß krochen. Die Schlußverkleidung an den Außenwänden war mittlerweile angenagelt worden. Schwere Pakete mit Dachschindeln wurden auf die Schulter genommen und auf dem Dach verteilt. Durch das Objektiv einer Kamera sah es aus wie eine einzige Fläche von Schindeln und Arbeitern.
Was war mit dem Regen? Er hatte unbemerkt aufgehört. Als es später erneut regnete, waren beide Dächer fertig.
Immer mehr freiwillige Helfer
Die beiden Königreichssäle wurden durch ein Wohngebäude, das vier Zimmer hat, miteinander verbunden. Aus der Luft betrachtet, bilden die miteinander verbundenen Gebäude ein riesiges H.
Die Abteilung für Freiwilligendienst, die in einem Plastikzelt untergebracht war, blieb stets geöffnet, ob es regnete oder ob die Sonne schien. Es waren mehr Arbeiter zur Stelle, als Arbeit zu verrichten war. Die Freiwilligen kamen von weit her, wie zum Beispiel von Texas, Ohio, Idaho, England, Kanada und Jamaika, ohne die angrenzenden Staaten und alle Teile von Florida zu erwähnen. Die Gesamtzahl aller Bewerber belief sich auf 810.
Dawn Brinklow, die für die Gartenanlagen verantwortlich war, sagte, daß die Helfer die Namen der Pflanzen nicht auseinanderhalten konnten — einen Philodendron selloum nicht von einer Malpighia. „Deshalb kennzeichneten wir sie mit Farbe. Dann beauftragten wir eine Gruppe, die Pflanzen entsprechend ihrer Farbe zu holen, indem wir sagten: ‚Holt bitte eine rote oder eine blaue oder eine grüne!‘ Hinzu kam, daß alles in zwei Sprachen gesagt werden mußte. Es gab keine Gruppe, die nicht aus Schwarzen, Weißen und Mittelamerikanern zusammengesetzt war.“
Einheit, Liebe und Jehovas Geist
Da das Grundstück noch mit einer Hypothek belastet war, war der Gläubiger gebeten worden, am Samstag zu kommen, um ausgezahlt zu werden. Es überraschte ihn so sehr, auf den Betonplatten, die er einen Tag zuvor gesehen hatte, nun zwei Gebäude mit einer Fläche von jeweils 370 Quadratmetern hochragen zu sehen, daß er schnell nach Hause eilte, um seine Frau zu holen.
Die Mitarbeiter der Nachrichtenabteilung hießen Reporter, Fotografen, Fernsehkameraleute und die unaufhörlich kommenden Besucher willkommen und begleiteten sie. Darunter waren Unternehmer, die herauszufinden hofften, wie sie auf die gleiche Weise wie Jehovas Zeugen bauen könnten. Auch ein Lehrer von der Baptistenkirche war da; er hoffte, die Mitglieder seiner Kirche genauso wie Jehovas Zeugen begeistern zu können. Sein Kommentar war: „In unserer Kirche kriege ich nicht einmal einen undichten Wasserhahn repariert, ohne jemand zu bezahlen.“
Archie Francis aus Hialeah hatte den ganzen Samstag in der Abteilung Reinigung gearbeitet. An jenem Abend reiste seine Tante aus dem mittelamerikanischen Land Belize an. Er erwähnte, daß er an diesem Wochenende schon beim Bau von zwei Königreichssälen mitgeholfen habe.
„Das glaube ich nicht“, sagte sie.
„Ich kann dir einige Videoaufnahmen zeigen.“
„Nein.“ Sie wollte es nur glauben, wenn sie es selbst sehen würde.
Weil sie darauf bestand, fuhren sie mitten in der Nacht die 35 Kilometer zum Baugelände. Die Helfer, die die Wände abspachtelten, arbeiteten die Nacht durch und wurden durch eine Gruppe von Schwestern aufgemuntert, die in spanischer Sprache Königreichslieder sangen. Archies Tante sang mit. „Vielleicht werde ich eine Zeugin Jehovas“, fühlte sie sich veranlaßt zu sagen. „Ich beschäftige Zeuginnen in meinem Geschäft. Sie sind ehrlich. Ich lese immer ihre Zeitschriften.“
Ein anderer Verwandter war schockiert und fragte: „Wie bringt ihr das fertig?“
„Durch Einheit, Liebe und Jehovas Geist“, antwortete Archie.
Der Polizist Warren Brundage, dessen Revier in South Dade ein kriminelles Viertel ist, in dem Mord, Drogenmißbrauch und Auseinandersetzungen zwischen den Rassen an der Tagesordnung sind, lernte die menschliche Wesensart von einer anderen Seite kennen. „Ich finde es phantastisch!“ sagte er zu einem Reporter. „Wie diese vielen Leute zusammenarbeiten — ohne Streitereien, ohne Auseinandersetzungen ... Schwarze, Weiße, Lateinamerikaner ... Sie haben verschiedene Berufe, aber doch arbeiten sie alle aus dem gleichen Beweggrund zusammen. Gestern hat ein Bankier auf dem Dach mitgeholfen.“ Sein Arbeitstag hörte nicht wie gewöhnlich um 17 Uhr auf — kein Feierabend wie bei der Bank!
Am frühen Sonntagnachmittag wurde auf Anregung eines Fotografen hin in englischer und spanischer Sprache bekanntgegegeben, daß alle Mitarbeiter und Besucher eine kurze Pause einlegen sollten, um sich vor den beiden Sälen aufzustellen und ihre Arme in einer Art Siegespose zu erheben. 4 000 Anwesende kamen dieser Bitte nach. Diese Zahl stützt sich auf die Angabe der Verpflegungsabteilung, die kurz zuvor 4 000 Essen ausgegeben hatte.
Eine buchstäblich paradiesische Atmosphäre
Die Gestaltung der Grünanlagen verlieh dem Ganzen die immer stärker werdende Ausstrahlung eines buchstäblichen Paradieses. Zwei tropische Gärten, jeweils einer an der Vorderseite und an der Hinterseite, wurden so angelegt, daß Palmen, Steine und Blumen sich abwechselten. Eine ganze Karawane von Lastwagen lieferte Bäume und Sträucher an. Eine Zeugin spendete Palmen. Der Gärtner, der die Bäume aussuchte, entdeckte eine Gruppe von drei seltenen Dattelpalmen der Art Phoenix reclinata. Der Eigentümerin war nicht einmal bekannt, daß sie dort wuchsen. Mit welch liebevoller Fürsorge der Raupenfahrer sie doch transportierte, als er erfuhr, daß sich der Wert der Bäume auf tausend Dollar das Stück belief!
In zwei Tagen war der Garten, der eine Fläche von ungefähr 0,6 Hektar einnimmt, bepflanzt. Ein Unternehmer hätte sechs Leute schätzungsweise drei Wochen für diese Arbeit einsetzen müssen und 25 000 bis 30 000 Dollar verlangt. Aber hier erfolgte alles kostenlos.
Eine besondere Zeit, ein besonderer Einsatz
Am Sonntag erschien die Reporterin Lopez-Munoz wieder auf dem Gelände; diesmal begleitet von ihrer Mutter, die nur portugiesisch sprach. Die junge Journalistin hatte etwas verspürt, was sie schwer beschreiben konnte. „Was verleiht Ihnen einen solchen Antrieb, welches sind Ihre Beweggründe?“
„Sie stammen aus der Bibel“, wurde ihr gesagt.
„Ich habe in der Bibel darüber gelesen, wie man einen großen Turm baute, und daß Gott die Sprache der Menschen verwirrte und man ihn niemals fertigbaute.“
„Das lag daran, weil sie gegen seinen Willen vorgingen.“
„Hilft er Ihnen denn heute, die Sprachbarrieren zu überwinden?“
„Ja, weil wir seinen Willen tun.“
Ihr wurde erklärt, daß Jehovas Zeugen im Sinn behalten, daß ‘das Wort Gottes lebendig ist und Macht ausübt’ (Hebräer 4:12). Richtet man sich nach seinem Wort aus, so wird sein Geist bei einem Eingang finden und wirksam werden.
„Ein Teil dessen, was Sie empfinden, ist die Freude, die wir erlangen, wenn wir bei besonderen Gelegenheiten zusammenkommen, wie zum Beispiel beim Bau eines Königreichssaales“, erklärte ihr jemand aus der Nachrichtenabteilung. „Die Antriebskraft von uns Zeugen Jehovas ist in erster Linie auf die Tatsache zurückzuführen, daß wir eine Gemeinschaft von Evangeliumsverkündigern sind. Vereint verkünden wir anderen Gottes herannahendes Königreich und unterweisen sie darüber. Deshalb benötigen wir als Zentren für unsere Anbetung und die biblische Unterweisung die Königreichssäle. Zu besonderen Zeiten, wie zum Beispiel jetzt, können wir uns in einem größeren Rahmen zusammentun. Wir können unsere besonderen Geschicklichkeiten, unser handwerkliches Können und unsere Fähigkeiten zur Verfügung stellen. Oder wir haben die Gelegenheit, einfach unsere Willigkeit zu zeigen und anderen in irgendeiner Weise zu helfen. Jeder gibt sein Bestes. Und die Arbeit eines jeden wird geschätzt. Aber selbst hier lassen wir uns bei unserer Zusammenarbeit von biblischen Grundsätzen leiten. Wir beherzigen zum Beispiel die Worte aus Galater 5:26: ‚Laßt uns nicht ichsüchtig werden, indem wir miteinander wetteifern und einander beneiden.‘ Auch sind wir uns der Worte aus Sprüche 11:14 bewußt: ‚Wenn keine geschickte Lenkung da ist, kommt das Volk zu Fall.‘“
Eine paradiesische Atmosphäre, geistig gesehen
Der Glaube der Zeugen Jehovas erschließt ihnen Möglichkeiten, die anderen nicht offenstehen. Zunächst distanzieren sie sich von dem Geist der Welt. Wie der Polizist Brundage schnell erkannte, schließt das ein, sich von dem Geist zu trennen, der sich in Rassismus, Haß, Eifersucht, Standesunterschieden, Drogenmißbrauch, Sex-Besessenheit und ähnlichem äußert. Er war in eine andere Welt geraten, in der boshafte Bitterkeit, Wut, Zorn, Geschrei und lästerliches Reden samt aller Schlechtigkeit abgelegt worden sind und wo die Menschen wirklich bemüht sind, ‘gegeneinander freundlich zu sein, voll zarten Erbarmens, indem sie einander bereitwillig vergeben, so, wie auch Gott ihnen durch Christus bereitwillig vergeben hat’ (Epheser 4:31, 32).
Der Geist der Welt, der sich in den „Werken des Fleisches“ äußert, steht in Feindschaft zu Gott. Indem man diesen Geist ablegt, schafft man Raum für die Früchte des Geistes Gottes — „Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Glauben, Milde, Selbstbeherrschung“ (Galater 5:19-23; Römer 8:5-8).
Einer der Besucher, ein Mormone, beobachtete, wie die Kinder der Zeugen — Schwarze, Mischlinge und Weiße — zusammen spielten. Er sagte: „Wir haben ein schwarzes Kind adoptiert. Angehörige unserer Kirche würden ihre Kinder nicht mit unserem Kind spielen lassen.“
Da Jehovas Zeugen auf die Lehren der Bibel achten, sind sie zu einer Einheit gelangt, die mehr Länder umfaßt, als zu den Vereinten Nationen gehören.
Man hörte Äußerungen, die besagten, daß der Bau der 2-Tage-Königreichssäle „ein Vorgeschmack von der Errichtung des Paradieses“ war. Dadurch kommt die feste Überzeugung des Volkes Jehovas zum Ausdruck, daß der Schöpfer der Erde bald alles, was die Erde und die menschliche Gesellschaft verdirbt, aus dem Weg räumen wird, um die Voraussetzungen für die Errichtung eines weltweiten Paradieses zu schaffen (Offenbarung 11:17, 18; 21:3, 4; Jesaja 65:17-25).
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Die Verkleidung der Wände und das Aufstellen der Nagelbinder erfolgte gleichzeitig. Gegen 9 Uhr schwenkte der Kran den letzten Binder an seine Stelle.
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Drei Palmen werden mit einem Radlader angeliefert — Teil der Gartengestaltung im „Schnellverfahren“